@allmotlEY Dann wäre ich Proton, Neutron und Elektron gleichermaßen, als ganzheitlicher, Verbund.
Oder ich bin ein Ion im Neutralzustand
:DIm Bezug auf das Thema finde ich noch immer die Einstellung von Andrej Pejic treffend und passend, sie harmoniert fast gänzlich mit meiner Einstellung zu dieser Thematik:
How should we refer to you? He or she?
A lot of my close friends say ‘she’. But a lot of people say ‘he’ too and I am not offended by that; when you are in this position, living this life inbetween genders, you can’t be too offended by anything. Either way is fine, but I prefer “she”.
I have never been really good at playing a man! I can do it very easily for photoshoots, but it’s different from acting as a man on a daily basis. I really don’t think it is that different to be one or the other, but capitalist society does draw quite a big line that divides the genders, so these differences seem more exaggerated than they naturally are. Boys are expected to be a lot less emotional, tougher and I guess, somehow rough, where girls have a bit more freedom to express themselves physically, but less freedom mentally and overall because we live in a patriarchal society.
Yes. We are born with a gender identity, as well as a sexual orientation. Most people are not aware of their gender identity because they look in the mirror and if they are female they see a female body; they aren’t even aware. They are more aware of their sexual orientation, in other words who they find attractive. But when the physical part and the mental part don’t coincide or the match is much more complicated, that is when you become aware of gender identity. A lot of scientists point out the fact that it is something we are born with. Of course, later on, we definitely learn how to behave in the way society dictates, but there is a biological factor to it as well. I think that men definitely have as much pressure to behave like men, as women have to behave like women.
http://androfeminine.tumblr.com/post/68671471269/andrej-pejic-by-mario-sorrenti-last-exit-to (Archiv-Version vom 10.12.2018)KillingTime schrieb:Eigentlich wollte ich mich aus dem Thema zurückziehen, weil mich das schwer verwirrt.
Niemand muss sich hier zurückziehen, was verwirrt dich denn daran? Und ist es schlimm verwirrt zu sein? Ich war's auch mal früher, inzwischen leb ich da einfach ziemlich frei von Labels, diese Unabhängigkeit und Unbefangenheit im Denken kann auch solche Verwirrungen beenden, es folgt Klarheit und Gelassenheit
:)KillingTime schrieb:Sorry ich verstehe das nicht. Was bedeutet "von beiden Geschlechtern Merkmale"? Penis und Brust? Dann handelt es sich um einen Zwitter (oder wie die politisch korrekte Bezeichnung gerade sein mag), und nicht um eine "androgyne" Person.
Das sind biologische, primär Geschlechtsmerkmale, es gibt aber auch sekundäre Geschlechtsmerkmale, z.B. der Bartwuchs, es gibt androgyne Menschen die einen etwas anderen Hormonhaushalt haben als andere, sprich z.B. keinen Bartwuchs haben, oder einen kaum sichtbaren Adamsapfel, zarte, feminine Hände, weiche Gesichtszüge, eine feminine Hüfte. Ein "Zwitter" also Hermaphrodit, hat tatsächlich sogar eine Vermischung primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale. Bei einem androgynen Menschen reichen schon die sekundären Geschlechtsmerkmale, wenn es da von beiden Geschlechtern Überschneidungen gibt. Gleichzeitig kann Androgynität aber auch eine Denkweise sein, oder die Wahl der Kleider betreffen. Da gibt es keine absolut klare Definition, das ist ja das schöne, es bedarf keiner Festlegung.
KillingTime schrieb:Oder Brust und Bartwuchs? Dann handelt es sich um eine Hormonstörung. Und worin sich "feminine und maskuline Gefühle" unterscheiden, kann auch irgendwie niemand genauer erklären.
Ich betrachte es als eine andere Konfiguration der Hormone und genetischen Beschaffenheit, nicht als "Störung", eine Störung ist es nur dann wenn es für die Person psychische oder physische Probleme damit gibt. Die meisten kommen damit aber ganz gut klar, nur muss man sich meist lästigen sozialen Fragen stellen oder eben der Verwirrung mancher Menschen
;)Feminine und maskuline Gefühle sind sich sicherlich ähnlicher als man denkt, nur können sich die Denkweisen und die Auslöser für bestimmte Gefühle eben stark unterscheiden. Frauen z.B. sind meist empathischer als Männer, dafür können Männer entschlossener und durchsetzungsfähiger erscheinen. Es sind also weniger die Gefühle selbst die sich da unterscheiden (Freude und Trauer fühlen sich für Männer wie auch Frauen sicherlich gleich an), es sind die Denkweisen die sich hier unterscheiden so eben auch die Verhaltensweisen.
KillingTime schrieb:Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es eine signifikante Anzahl Frauen gibt, die "androgyne" Männer mit femininer Kleidung bevorzugen. Auch stellt sich die Frage, warum ein Mann sowas tun sollte. Da die Reproduktionsaussichten im Vergleich zu einem "Normalmann" schlechter sind ("einen Stich landen"), macht derlei Verhalten wenig Sinn.
Sag das mal den vielen Mädels und Frauen die Fans von einem Johnny Depp, Marilyn Manson, Bill Kaulitz, Ville Valo und Brian Molko waren/sind. Es gibt durchaus so einige Frauen die androgyne Männer mögen. Ein androgyner Mann macht das aber nicht unbedingt um anderen mit der Wahl der Kleidung zu gefallen, sondern einfach sich selbst zu gefallen. Eine Frau mag sich auch mal für einen Mann hübsch machen, doch hauptsächlich hübschen sich Frauen für sich selbst auf oder um sich von anderen abzugrenzen. Da gibt es keine festen Regeln. Warum androgyne Menschen dieses oder jenes machen, richtet sich nicht unbedingt nach der Frage der "Reproduktion" und Werbung, es ist ihnen einfach ein Bedürfnis oder es ist einfach Teil ihrer Persönlichkeit, sie verkörpern das nicht weil sie es müssen, sondern weil sie einfach so sind wie sie eben sind. Das richtet sich nicht immer nach Zweckmäßigkeit. Du denkst da sicherlich einfach zu pragmatisch und viel zu trocken und rational, das ist mehr so eine intuitive Sache, weniger eine rationale. Was macht schon Sinn? Macht männliches Machotum oder weibliches Tussitum denn Sinn? Oder kann man nicht einfach androgyn sein und fern der extremen und meist übersteuerten Geschlechterklischees leben? Why not?
KillingTime schrieb:In der modernen Jetzt-Zeit weicht so ziemlich jeder Mensch von "klassischen Geschlechterrollen" ab. Da gibts Männer, die Abwaschen und das Baby füttern, und Frauen die auf dem Sofa herumliegen oder am Auto herumschrauben.
Richtig, jedoch beginnt Transgender ab dem Punkt wo man sich weder mit der sozialen Geschlechterrolle im Einklang befindet, noch mit den physischen Merkmalen. Transgender wollen meist eine Angleichung an das gefühlte Geschlecht anstreben. Daher sind die meisten Transgender gleichzeitig auch transsexuell.
Ein Mann der abwäscht und nen Baby füttert und ne Frau die aufm Sofa liegt und am Auto herumschraubt, ist noch immer in den meisten Fällen auch mit dem biologischen Geschlecht im Einklang, sie weichen eben nur von den Rollenklischees ab, nicht mehr und nicht weniger. Transgender ist schon etwas mehr als nur das, es geht da auch um äußerliche Aspekte und Verhaltensweisen. Es gibt aber natürlich auch Transgender die ebenfalls nix von den Rollenklischees halten, denen geht es dann wirklich meist nur um die physische Verkörperung, sie wollen sich einfach mehr in ihrem Körper heimisch fühlen und gleichen diesen an. Dieses Video trifft es recht gut:
Mann oder Frau (TransFleur)
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KillingTime schrieb:Now it's your turn.
Ich beschäftige mich mit solchen Themen nicht weil ich für mich die typischen Rollenbilder abgelehnt habe, ich will eigentlich nichts anderes als bewusst machen das es eben auch abseits dieser und auch der biologischen "Grenzen" Vielfalt gibt. Es geht nicht darum etwas anzunehmen oder abzulehnen, es geht hier mehr darum sich selbst zu fragen, wer oder was man ist und wie man sich fühlt, lebt man in klassischen Rollen, passen biologisches und soziales Geschlecht zusammen oder gibt es davon eine Abweichung oder verkörpert man gar beides?
Darum ist das Thema eine Frage der Selbsteinschätzung, hier geht es nicht um Pro- oder Kontra oder die Begrifflichkeiten selbst, es geht hier wirklich einfach nur darum wie man sich selbst sieht und was man mag. Über die Definitionen kann man sich natürlich immer etwas im Kreise drehen, doch das sollte hier weniger meine Intention sein
;)Vielleicht verstehst du mich ja jetzt etwas besser, wenn ich sage, ich bin androgyn weil mein Denken und Verhalten sich der männlichen und weiblichen Polaritäten weitestgehend entzieht, aber durchaus das eine oder andere Merkmal von beiden habe. Darum schwanke ich selbst zwischen Neutrum und der Androgynität, ein Neutrum enthält sich gänzlich den geschlechtlichen Rollenbildern, verhält sich ihnen gegenüber aber neutral, bei der Androgynität kann es sei das ein Mann gerne feminines mag und verkörpert oder eine Frau eben maskulines mag und verkörpert.
Ein klassisches Beispiel für "Neutrum" und Postgender ist diese Aktivistin:
Wikipedia: Judith ButlerWikipedia: Postgender