Der Mann von heute

@Interested

Also zumindest ihr erster Beitrag, auf den bezog ich mich, las sich für mich so, empfand ich so, als seien quasi alle Frauen einfach nur zu empfindlich und dass sie sich nicht so anstellen sollen und der arme insbesondere weiße‐alte‐wohlhabende Mann von heute von verschiedenen Seiten ja so ungerecht behandelt wird, denn sie wurde ja schließlich auch noch nie von Männern diskriminiert.

Das Teile unserer heutigen Gesellschaft zu empfindlich/zu sensibel, auch zu eitel, (und auch zu verwöhnt sind) und sich auch nur ungern die Hände schmutzig machen wollen und verstärkt auch gerne auf hohem Niveau gejammert wird, sehe ich auch so. Das gilt auch für Mann und Frau.

MarinaG. schrieb:Ich persönlich glaube, dass es durch das ganze (multimediale) Klischeebingo für sämtliche Geschlechter heute schwieriger ist, sich zu verorten und eine Art "Platz im Gefüge" für sich zu erschließen

Anstatt Rollenklischees abzulegen, werden sie bestärkt, indem neue Kategorien eröffnet werden - z.B. „nonbinary“.

Bisher konnte mir noch niemand schlüssig darlegen, weshalb sich eine Person als „nonbinary“ beschreibt.

„Ich „fühle“ mich weder als Mann noch als Frau.“

Das ist kein Gefühl. Das ist ein Gedanke.

Sinngemäß: „Ich denke, dass ich weder Mann noch Frau bin.“ Weil?

Was liegt dem Gedanken zugrunde?

Wie kann sich z.B. ein biologischer Mann von einer Mann-Frau-Zuordnung distanzieren, ohne ein Rollenbild vor Augen zu haben?

Snart schrieb:Wie kann sich z.B. ein biologischer Mann von einer Mann-Frau-Zuordnung distanzieren, ohne ein Rollenbild vor Augen zu haben?

@Snart
Da gab es hier schon diverse (ohh :D ) Diskussionen zu und das ist eine berechtigte Frage, die keine wirklich Antwort ergab. Auch bei Umwandlungen strebt man ja ein Bild an, welches man gleichzeitig negiert in seiner Existenz. Was ja ein völliger Widerspruch in sich selbst ist.

Interested schrieb:Da gab es hier schon diverse (ohh :D ) Diskussionen zu und das ist eine berechtigte Frage, die keine wirklich Antwort ergab. Auch bei Umwandlungen strebt man ja ein Bild an, welches man gleichzeitig negiert in seiner Existenz. Was ja ein völliger Widerspruch in sich selbst ist.

Was meinst Du mit „Umwandlungen“ - Transsexualität?

Was das betrifft, habe ich einen interessanten Kanal auf yt entdeckt.

Stichwort: Geschlechtsdysphorie

Ein Video, das ich in dem Kontext sehr interessant finde:

Spoilerhttps://youtu.be/Q56sBZrJHgE

@Snart
Wenn Rollenbilder aufgehoben werden, welchem Rollenbild man dann da entsprechen möchte? Und natürlich hat man dabei Rollenbilder im Kopf und natürlich möchte man dann dem Geschlecht ensprechen, dem man sich zugehörig fühlt und hat logischerweise wohl auch ein entsprechendes Bild im Kopf, das man wohl irgendwie erfüllen will.

Werd ich mir bei Gelegenheit mal anschauen. :Y:

Interested schrieb:Wenn Rollenbilder aufgehoben werden, welchem Rollenbild man dann da entsprechen möchte?

Kann Dir gerade nicht folgen. Meinst Du, dass man (der Mensch) Rollenbilder braucht?

Was macht Deines Erachtens einen Mann aus - in Bezug auf ein Rollenbild?

Snart schrieb:Meinst Du, dass man (der Mensch) Rollenbilder braucht?

Hmm - ist es eher nicht so dass man sich verhält und dann ein Rollenbild daraus gemacht wird?
Und nicht umgekehrt...?

Abahatschi schrieb:Hmm - ist es eher nicht so dass man sich verhält und dann ein Rollenbild daraus gemacht wird?
Und nicht umgekehrt...?

Wie kommt es dann zu Aussagen, wie: Ein Mann zupft sich nicht die Augenbrauen. Ein Mann trägt keinen Nagellack. Ein Junge weint nicht.

Scheinbar gibt es ein Verständnis davon, wie ein Mann sich zu verhalten hat, wie er sich zu kleiden hat - u.s.w.

Entspricht er den Vorstellungen (dem Rollenbild) nicht, wird ihm von x Menschen abgesprochen, ein Mann zu sein.

Snart schrieb:Ein Mann zupft sich nicht die Augenbrauen

Macht er auch nicht, ich kenne keinen -> in dem Sinne: aus der großen Maße der Männer machen es wesentlich weniger als Frauen, quasi statistisch unbedeutend. Ist auch nicht schlimm.

Snart schrieb:Ein Mann trägt keinen Nagellack.

Siehe oben.

Snart schrieb:Ein Junge weint nicht.

Macht er schon, aber anscheinend haben Frauen und Männer entschieden dass es bei Männer nicht so cool ist.

Snart schrieb:Entspricht er den Vorstellungen (dem Rollenbild) nicht, wird ihm von x Menschen abgesprochen, ein Mann zu sein.

Es wird ihm eher abgesprochen dass er sich in mehreren Punkten sich atypisch verhält. Aber auch das ist nicht schlimm.

Abahatschi schrieb:Es wird ihm eher abgesprochen dass er sich in mehreren Punkten sich atypisch verhält. Aber auch das ist nicht schlimm.

In der Art und Weise, wie es kommuniziert wird und wie mit Männern umgegangen wird, die bestimmte Rollenklischees nicht erfüllen, ist ausschlaggebend.

Ich habe so etwas noch nie wertfrei gelesen/gehört. Es geht dabei um Manipulation (negat. konnotiert). Darum, Menschen dazu zu bringen bestimmte Stereotypen zu erfüllen oder sie abzuwerten.

Abahatschi schrieb:Macht er schon, aber anscheinend haben Frauen und Männer entschieden dass es bei Männer nicht so cool ist.

Eine unbestimmte Anzahl von Männern und Frauen. Zwischen „nicht coll finden“ und Männern abzusprechen, ein Mann zu sein, wenn sie bestimmte Verhaltensweisen,… nicht erfüllen, besteht ein signifikanter Unterschied.

@Snart
Ich hoffe ich antworte nicht "männlich" aber ich als alter weißer Mann habe mich an berechtigte und unberechtigte Kritik aufgrund meines Geschlechtes gewöhnt. Wenn ich drauf reagiere ist nur mal um das Spiel mit zu spielen.
Man muss als Mann drüber stehen ;) und zusätzlich kommt hinzu dass ich mir sicher bin dass in 80% der Bevölkerung solche Diskussionen nicht stattfinden.

Abahatschi schrieb:Ich hoffe ich antworte nicht "männlich" aber ich als alter weißer Mann habe mich an berechtigte und unberechtigte Kritik aufgrund meines Geschlechtes gewöhnt. Wenn ich drauf reagiere ist nur mal um das Spiel mit zu spielen.
Man muss als Mann drüber stehen ;) und zusätzlich kommt hinzu dass ich mir sicher bin dass in 80% der Bevölkerung solche Diskussionen nicht stattfinden.

Die Realität sieht anders aus. Es gibt Männer, die nicht „drüber stehen“ - und es geht letztendlich darum, wie man mit Menschen umgeht, die bestimmte Rollenbilder nicht erfüllen.

Ich ziehe es vor, dass Menschen sich mit Kritik auseinandersetzen - reflektieren, statt sich daran zu gewöhnen.

Wenn man allerdings im Reinen mit sich ist und die Kritik an einem abprallt - fein.

Ob 80% der Bevölkerung nicht darüber diskutieren, sei mal dahingestellt. Es wird suggeriert und entsprechend gehandelt.

Snart schrieb:und es geht letztendlich darum, wie man mit Menschen umgeht, die bestimmte Rollenbilder nicht erfüllen.

Natürlich gilt ein "Leben und leben lassen"...und dennoch bin ich gegen die aktuelle Diskussion, wo es nur um Vermischung von Biologie mit Soziologie, einseitige geschlechtsabhängige Vorwürfe.
Ich bin auch der Meinung dass die Definitionen "Frau" und "Mann" nicht falsch sind, auch mangels besserer Alternativen.

Abahatschi schrieb:und dennoch bin ich gegen die aktuelle Diskussion, wo es nur um Vermischung von Biologie mit Soziologie, einseitige geschlechtsabhängige Vorwürfe.

Ich bin nicht dagegen, darüber zu diskutieren. Inwiefern ich mit bestimmten Ansichten übereinstimme, ist ne andere Frage.

..

Snart schrieb:Sinngemäß: „Ich denke, dass ich weder Mann noch Frau bin.“ Weil?

Was liegt dem Gedanken zugrunde?

Psychologisch könnte man das (REINE VERMUTUNG VON MIR!) in Teilen / Grundzügen der sogenannten Depersonalisation zurechnen.

--> https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/psychische-störungen/dissoziative-störungen/depersonalisations-derealisationsstörung

Damit will ich ausdrücklich NICHT aussagen, dass jeder Mensch, der sich keinem Geschlecht letztendlich zuzuordnen weiß, an einer dissoziativen Störung leidet. Aber ich erkenne die grundsätzliche Tendenz, sein eigenes Identitätserleben als getrennt von sich wahr zu nehmen und keinen echten, inneren Bezug dazu zu finden. Eine Art innere Haltlosigkeit, innerhalb der allgemeinen "Freiheit", zu sein "was immer man will". Wie ich bereits schrieb, bietet, mMn alles Vor- und Nachteile. Wurde man womöglich in früheren Generationen in starre Verhaltensschemata gedrängt, denen man sich meinte unterordnen zu müssen, um gesellschaftlich anerkannt zu werden, so hat sich das Ganze fast ins Gegenteil verkehrt. Heute muss man für alles Toleranz zeigen, sogar für die Ablehnung des eigenen Geschlechts, um nicht als überkommen oder erzkonservativ zu gelten. Das macht mAn etwas mit den Menschen.

LG Mina

@MarinaG.
Hm. Den Eindruck hatte ich nicht, wenn ich Betroffene gehört habe.

..

Snart schrieb:Hm. Den Eindruck hatte ich nicht, wenn ich Betroffene gehört habe.

Wie gesagt, reine Vermutung. Welchen Eindruck hattest Du denn?

LG Mina

Aus dem Video:

„

Nele ist detrans. Das bedeutet: Sie hatte eine Transition, also eine Geschlechtsangleichung – nicht nur durch Testosteron, sondern auch mit einer Operation. So wurde aus Nele Transmann Peer. Dann merkte sie aber, dass die Geschlechtsangleichung für sie doch nicht der richtige Weg war. Heute ist sie wieder Nele und definiert sich nicht mehr als transgender.

Spoiler

Detransition: Für sie war die Geschlechtsangleichung der falsche Weg | reporter

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Von solchen und ähnlichen Fällen habe ich schon häufig gelesen und gehört. Es gibt Männer und Frauen, die eine Transition durchmachen und später feststellen, dass das nicht die Ursache ihrer Unzufriedenheit war.

Dazu tragen, aus meiner Sicht, stereotypen Männer-/Frauenbildern bei die implizieren: Wenn du sich nicht „so und so verhältst“ (kleidest,…), bist du kein Mann/keine Frau.

MarinaG. schrieb:dass jeder Mensch, der sich keinem Geschlecht letztendlich zuzuordnen weiß

Schreib doch bitte immer soziales Geschlecht oder Rolle dazu, in etwa 99,99999999% der Menschen produzieren entsprechende Gameten die eine eindeutige Zuordnung zulassen.