Miss_Hippie schrieb:Und warum lässt du dich davon abhalten? Mangelndes Selbstbewußtsein hat nix mit dem Thema zu tun
Eben ich glaube manche verwechseln Selbstbewusstsein mit Männlichkeit, ich glaube da beginnt schon der Fehler im Denken der androzentrischen Männer. Ich bin ein gynozentrischer Mann der aber auch recht selbstbewusst ist. Ich mag schlicht und einfach das feminine mehr als das maskuline, auch wenn ich selbst maskuline Eigenschaften habe, so bin ich auf diese nicht stolz, sie erscheinen mir mehr und mehr antiquiert und wie ein Relikt vergangener Zeiten. Das lustige ist, ich weiß wie man Feuer macht (ohne Feuerzeug und Zünder), ich habe schon mit Kumpels nen Wochenende nur in der Natur verbracht ohne Strom und Lebensluxus, dennoch kann ich sagen auch wenn ich so was durchstehe, bin ich nicht stolz darauf auf diese Weise überleben zu können wenn es hart auf hart kommt. Ich wäre eher auf Fortschritte, Entwicklungen und Lernprozesse stolz, nicht auf dieses rückständige Konservieren von Männlichkeit.
raitoningu schrieb:Ich denke schon, dass ich dich verstanden habe. Ich habe ja auch bereits geschrieben, dass ich nicht den Eindruck hatte, dass das von dir beleidigend gemeint war. Aber du schreibst, dass du ohne Stereotype lebst. Gleichzeitig hast du dich bei deiner Einschätzung über manche Männer oder Frauen genau dieser bedient.
Eben weil ich ja Klischees und Stereotype so nebensächlich finde hab ich mich dieser bedient, genau das ist ja Kern der Sache. Der TE hat hier die Vorgabe gemacht, das ist ein richtiger Mann, alles andere sind "Tunten" und "Schwuchteln", genau damit hat er hier für dieses Hin und Her gesorgt. Gäbe es nicht solche Kerle die andere Kerle dazu auffordern wollen männlicher zu sein, gäb es so einige Probleme nicht mehr auf dieser Welt. Ich habe nur ein Problem mit dem Übersteuern von Geschlechterklischees, wie Frauen die Tussis sind und Konsumgeil, oder eben Männer die Machos sind und ständigen Drang zum Schwanzvergleich haben. Ich mag die Vernunft der Mitte, Menschen die kompromissbereit sind und Verständnis haben, Empathie aber auch Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit. Dies seh ich jedoch weder bei hypermaskulinen Männern noch bei hyperfemininen Frauen. Ich nenne das einfach nur noch Geschlechterextremismus, das ist das Produkt konservativer Denkweisen. Denn denkt man das ganze weiter, ist man wieder in Ländern wie Saudi-Arabien.
Crusi schrieb:Bei dir ist es doch eine ganz andere Sache, weil du doch eher androgyn bist, oder nicht?
Wenn man in eine bestimmte Richtung geht, dann soll man die ruhig ausleben dürfen. Es ist aber nunmal so, dass die Männer in den 90gern maskuliner waren als nach 2000.
Und diese Entwicklung gefällt mir nicht. Es wirkt alles so aufgesetzt, dieses ganze modische Gehabe! Künstlich und unehrlich. So empfinde ich das. Nicht natürlich.
Da denken wir tatsächlich ähnlich, jedoch hat das nichts mit maskulin oder feminin zutun, das hat etwas mit der extremen Konsumgesellschaft zutun, mit Idealbildern die medial gepusht werden, genau dies ist eine psychische Manipulation und Gehirnwäsche der kapitalistischen Märkte, man will heute keine Zielgruppen mehr ansprechen, nein man will einfach alle zur potentiellen Zielgruppe umformen.
Ja ich bin androgyn und in gewisser Weise ein Neutrum, weil ich den ganzen Geschlechterwahn nicht folge, ich folge meiner Intuition, meiner Philosophie und meiner Menschenkenntnis. Androgyn zu sein ist nicht unbedingt ein gänzlicher Verzicht beider Geschlechtersphären, es ist nur keine Überteuerung ins Extrem mehr. Btw. ich bin androgyn aber nicht metrosexuell. Pflegeprodukte nutze ich kaum welche, ich bin da mehr so der Hippie und Punk/Gruftie
:D Nein ich mag es auch nicht das Männer UND Frauen nur noch reine Konsumzombies sind und sich mehr und mehr Idealbilder angleichen die eigentlich absolut nicht dem eigenen Wesen entsprechen. Sie werden zu Schauspielern die Rollen spielen.