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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

676 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

01.03.2014 um 14:08
@Noumenon
Prinzipiell hast du Recht, doch ich finde den Spruch angebracht, weil wir nicht in schlechten Verhältnissen leben. Moralische Bewertungen von sozialen Verhältnissen kann es ohne Vergleich nicht geben. Wir sind alle reich, verglichen mit dem Großteil der Menschen, die jemals gelebt haben.


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01.03.2014 um 14:21
Diese welt ist ganz bestimmt krank. Schäme mich manchmal dafür mensch zu sein...


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01.03.2014 um 14:31
Reportaire einer jeden Daily Soap
Ich glaube es sind auch die realen Vorbilder die einfach fehlen, die Konzerne nehmen sich was sie brauchen und das ist meist das Geld, Geld ist Macht!
Im TV sprießen Kochsendungen ich frage mich immer warum? Der Oma nimmt man die Butter vom Brot und eines von beiden kannst dir nicht leisten entweder kochen wie die im TV oder hinterher die Stromrechnung, das sich der Enkel dann fragt wozu soll ich für andere und auf dem Ego Trip gerät liegt auch auf der Hand!
Wir sind es, die Erwachsenen die, die nächste Generation form wobei es immer schwieriger wird Werte zu vermitteln wenn man sieht was die Obigen Aufführen.
Die Emanzipation hat (hätte) die Frauen gleich Stellen sollen, was stimmt ist das wir unabhängiger geworden sind da wir unser eigenes Geld verdienen können uns sich deshalb schneller scheiden lassen können wenn Gewalt, was auch immer vorherrscht.
Die Neue Freiheit wird teilweise falsch gelebt wenn jeder mit jedem, die daraus ohne liebe entstanden Kinder können danach auch nur ohne Liebe Generationen formen.


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01.03.2014 um 15:05
@ähhh
ähhh? Bla, blubb, sülz? Scheinbar bist du ja selbst ebenfalls nur am Jammern... über das angebliche Gejammer deiner Mitmenschen. Ja, die Menschen haben ja den ganzen Tag nichts anderes zu tun, sind nur noch am Jammern und Herumheulen, überall auf der Straße sieht man sie nur noch am Motzen... sieht man aktuell vor allem wieder beim Karneval... schlimm, sowas. :(

Lass' dir lieber ein vernünftiges Argument einfallen. Du willst hier mit den großen Hunden pinkeln, kannst aber scheinbar nicht einmal das Beinchen heben.

@Lingu
Natürlich leben wir nicht unbedingt in schlechten Verhältnissen - im Vergleich zu so einigen anderen Ländern. Aber wir leben auch nicht unbedingt in guten Verhältnissen, sonst könnten wir die Wahlen abschaffen, bräuchten keine Politik mehr, bräuchten unsere Gesellschaft nicht mehr weiter verbessern, wären heute, hier und jetzt fertig, hätten das Optimum erreicht und jede weitere Veränderung wäre folglich nur noch ein Rückschritt. Absurd.

Du hast Recht: (Moralische) Bewertungen von sozialen Verhältnissen kann es ohne Vergleich nicht geben. Und was den materiellen Reichtum betrifft, liegen wir - zumindest, wenn man den Durchschnittsdeutschen als Maß nimmt (Gini-Koeffizient!) - an der Spitze. Aber wie sieht es denn mit nicht materiellen Dingen aus? Zufriedenheit, Liebe, Glück, Freizeit, geistige Gesundheit...? Wurde hier vermutlich schon etliche Male angesprochen: Die Singleraten brechen sämtliche Rekorde, zwischenmenschliche Beziehungen sind nur noch oberflächlicher Natur und einer egoistischen sowie zweckbasierten Ethik unterworfen. Freizeit? Fehlanzeige! Wieviele Menschen haben bspw. noch die Zeit und Muße, sich etwa dem Erlernen eines Musikinstrumentes oder anderen geistreichen Hobbies abseits einer rein materiell geprägten hedonistischen Spaßkultur zu leisten, anstatt ihrem Glück durch die kurzfristige Befriedigung ihrer Konsumsucht auf Kosten von Natur & Umwelt auf die Sprünge zu helfen? Und wie sieht es etwa mit unserem Reichtum an Kindern aus? Eher mau, oder?

Nichtzuletzt sind aber auch die (wirtschaftspolitischen) Verhältnisse hierzulande zu kritisieren - gerade deshalb, weil sie mit an den noch schlechteren Verhältnissen in anderen Ländern beitragen (Stichwort Neokolonialismus etwa).


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01.03.2014 um 15:33
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Nichtzuletzt sind aber auch die (wirtschaftspolitischen) Verhältnisse hierzulande zu kritisieren - gerade deshalb, weil sie mit an den noch schlechteren Verhältnissen in anderen Ländern beitragen (Stichwort Neokolonialismus etwa).
Das dachte ich mir in den oberen Beiträgen, aber fand die Worte nicht die du gefunden hast um diese Problematik zu beschreiben, ist eine Ironie, wenn wir die dritte Welt als die Müllhalde betrachten.
Und dann sagen, uns geht’s gut schaut mal in die anderen Länder!


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01.03.2014 um 15:50
Ein weiterer Aspekt von Beeinflussung der Medien bezüglich Partnerschaft und Ehe ist die Darstellung von bedingungsloser Liebe bis ins hohe Alter in Filmen oder Serien.
Bis ins hohe Alter hat man Schmetterlinge im Bauch und die Liebe ist so frisch wie am ersten Tag.
Wegen dieser Irreführung kommt es meines Erachtens zu häufigen Scheidungen weil die Leute merken das der Alltag die Beziehung allmählich trübt, man liebt sich zwar weiterhin, aber wegen Kinder, Stress, Arbeit und den ganzen Alltagproblemen ist es kein frisch-verliebt-sein wie am ersten Tag.
Die Folge: die Leute sind enttäuscht, denken das sie sich auseinandergelebt haben, da in den Filmen etwas anderes suggeriert wird.
Sie reichen die Scheidung ein.
Aber das die Schmetterlinge im Bauch verschwinden und die Liebe im Alltag grauer wird ist vollkommen normal, man liebt sich eben auf einer anderen Ebene.
Dies denke ich ist ein Problem der Gesellschaft.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

01.03.2014 um 16:23
Also ich weiß nicht, ob die Serien, Filme tatsächlich von der ewigen Schmetterlingsliebe voll sind, ich sehe immer mehr Assi Sendungen von Frauentausch bis Wir leben im Gemeindebau!

Aber was ich fragen will was wäre eine bedingungslose Liebe?

Ich meine die Gesellschaft fängt in der Familie an und würden alle dieses Bild der bedingungslosen Liebe suggeriert bekommen dann gäbe es keine Egoisten mehr, denn dann würde keiner mehr etwas erwarten und nur noch für den anderen Leben und sich selbst permanent aufgeben kann auch nicht gesund sein.

Und es muss um mehr gehen das sich Menschen trennen, denn wir sind alle Gewohnheitstiere und so leicht gibt man das gewohnte nicht auf.

(Hermann Hesse) :
Ich glaube, man kann im Leben eine ganz genaue Grenze ziehen zwischen Jugend und Alter.
Die Jugend hört auf mit dem Egoismus, das Alter beginnt mit dem Leben für andere.

Vieleicht sind wir alle nur noch nicht Erwachsen zu sehr Verhätschelt und behütet.


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01.03.2014 um 16:37
@Noumenon
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Die Singleraten brechen sämtliche Rekorde,
Nun ja, vielleicht ist es belastend, sein ganzes Leben in einer Beziehung zu leben und damit traditionellen Schablonen zu folgen? Single sein kann durchaus entspannt sein. Inwiefern soll das überhaupt ein Zeichen für eine „Erkrankung“ sein?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:zwischenmenschliche Beziehungen sind nur noch oberflächlicher Natur und einer egoistischen sowie zweckbasierten Ethik unterworfen.
Das scheint sehr verschieden bei den einzelnen Menschen zu sein. Menschen arbeiten geschäftlich zusammen, um nicht alles alleine machen zu müssen. Spinnt meine Elektrik, beauftrage ich jemanden, der das für mich hinkriegt. Für Tiefe und Halt hingegen habe ich Freundschaften, und davon nicht gerade hundert, aber vielleicht ist das auch gut so. „Nur noch oberflächlicher Natur“ ist also nicht ganz richtig; ich würde es so formulieren: „In der Mehrzahl oberflächlich, aber darauf kommt es nicht an.“ Soll ich denn mit jedem Menschen befreundet sein? Vielleicht hast du ein falsches Bild der Freundschaft?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Freizeit? Fehlanzeige! Wieviele Menschen haben bspw. noch die Zeit und Muße, sich etwa dem Erlernen eines Musikinstrumentes oder anderen geistreichen Hobbies
Und manche Menschen beschweren sich über Eltern, die ihre Kinder mit soetwas überfrachten. Wir haben in Wahrheit mehr Freizeit als früher, nur das subjektive Empfinden hat sich verändert (Link)(Vielleicht hat sich aber die Freizeit der Kinder vermindert, weiß ich nicht). Die Zeit haben also viele; die Muße: Lass das man die Leute machen. Vielleicht hast du das Gefühl, dass diese Muße abgenommen hat, nach meinem Gefühl ist das andersherum. Viele Menschen können doch Instrumente spielen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:abseits einer rein materiell geprägten hedonistischen Spaßkultur zu leisten, anstatt ihrem Glück durch die kurzfristige Befriedigung ihrer Konsumsucht
Spaß haben ist ja Ausdruck einer kranken Gesellschaft. Und führt zu Unglücklichkeit. Na klar.
Ein bisschen Hedonismus (im philosophischen Sinn) finde ich nicht verkehrt. Materialismus (im erkenntnistheoretischen Sinn) auch nicht.
Der Wert des Geldes ist, als gesellschaftliche Konvention, weder materiell (objektiv vorhanden) noch groß wichtig. Es gibt keine materiell geprägte Spaßkultur, denn Spaß ist subjektiv.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und wie sieht es etwa mit unserem Reichtum an Kindern aus? Eher mau, oder?
Da wir nicht gerade wenig Menschen auf der Erde sind … sollen wir uns vermehren wie die Karnickel? Zitat
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:auf Kosten von Natur & Umwelt auf die Sprünge zu helfen?
Wir können uns der Verantwortung gegenüber diesem Planten gerade hier nicht entziehen. Ich würde mal sagen, wenn jemand keine Kinder bekommen möchte, muss er auch nicht!

Vor hundert Jahren gab es Kinderarbeit, einzig aus finanzieller Not, der Einfluss des Geldes war unbegreiflich groß, lebenswichtige Medis musste man selber bezahlen. Heute gibt es finanzielle Hilfen für die, die es brauchen. Gesetze gegen Kinderarbeit, die sogar beachtet werden. Die Tafel für Obdachlose. Wer heute sagt, alles drehe sich ums Geld, weiß doch gar nicht, was er damit meint. Er kann die Entwicklung nicht überblicken und kennt oft keine andere Gesellschaft.

Die Gesellschaft ist (natürlich) nicht perfekt. Sie als krank zu bezeichnen, hört sich wie ein Vorwurf ganz anderer Dimension an: Die Gesellschaft wäre am Abgrund, nicht handlungsfähig, moralisch verkommen. Das Gegenteil ist doch der Fall, die Besserung unübersehbar.

Ich glaube, dass dieses „die Gesellschaft ist krank“ aus einem Gefühl heraus erwächst, das sich einstellt, wenn falsche Erwartungen an die Gesellschaft enttäuscht werden. Gerade, dass du deine Wünsche an die Gesellschaft zur Norm erhebst (gewünschte Anzahl der Kinder, Singles), könnte dafür sprechen.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

01.03.2014 um 17:05
Zitat von NexiumNexium schrieb:Schäme mich manchmal dafür mensch zu sein...
Was wärst du denn sonst gerne?


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01.03.2014 um 17:31
Zitat von LinguLingu schrieb:Vor hundert Jahren gab es Kinderarbeit, einzig aus finanzieller Not, der Einfluss des Geldes war unbegreiflich groß, lebenswichtige Medis musste man selber bezahlen. Heute gibt es finanzielle Hilfen für die, die es brauchen. Gesetze gegen Kinderarbeit, die sogar beachtet werden.
Die Kinder arbeiten heute eben in Asien oder Afrika für unseren Wohlstand.
Wo wird denn für unsere Annehmlichkeiten produziert?
Zitat von LinguLingu schrieb: Die Tafel für Obdachlose. Wer heute sagt, alles drehe sich ums Geld, weiß doch gar nicht, was er damit meint. Er kann die Entwicklung nicht überblicken und kennt oft keine andere Gesellschaft.
Die Tafel ist ja auch ein gemeinnütziger Verein..der Staat trägt wohl kaum zu einem erträglicheren Leben bei...Müllbehälter werden unzugänglich gemacht, sie werden aus (jahrelang)leerstehenden Hä
usern vertrieben, aus Bahnhöfen verjagt...
Zitat von LinguLingu schrieb:Die Gesellschaft wäre am Abgrund, nicht handlungsfähig, moralisch verkommen. Das Gegenteil ist doch der Fall, die Besserung unübersehbar.
Kommt auf den Blickwinkel an, darauf, was man sehen will oder besser verdrängt.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

01.03.2014 um 17:57
Zitat von PioramaPiorama schrieb:Die Kinder arbeiten heute eben in Asien oder Afrika für unseren Wohlstand.
Und damit in Gesellschaften, die auf dem gleichen Stand wie wir vor hundert Jahren sind und ihre Mitglieder noch nicht so sozialverträglich behandeln. Es ist ein Problem, die sollten aus den Puschen kommen und ihre Stimme erheben, aber eben eine andere Gesellschaft. „Die Gesellschaft ist krank“ hatte ich immer auf unsere bezogen.
Nun könnte man zurecht argumentieren: „Warum lassen wir das zu?“, und da könnte ich jetzt auch nicht gegen argumentieren, aber von globaler Ethik war in dieser Diskussion nicht die Rede. Der Vorwurf an unsere Gesellschaft, gegen den ich anschreibe, bezieht sich auf das, was sich in unserer Kultur abspielt, auf das „die Menschen werden immer egoistischer, soziale Kälte zieht auf“-Lemma.
Zitat von PioramaPiorama schrieb:Die Tafel ist ja auch ein gemeinnütziger Verein.
Und damit gehört die Tafel eben zur Gesellschaft.


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01.03.2014 um 18:05
Zitat von LinguLingu schrieb:die sollten aus den Puschen kommen und ihre Stimme erheben,
Leichter gesagt als getan, wenn doch System dahinter steht, das es bleibt wie es ist, würde man wollen das denen gut geht - dann hätten sie schon lange Slaranlagen und es käme langsam auch der Vortschritt ins System!


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01.03.2014 um 18:05
Die Kinder arbeiten heute eben in Asien oder Afrika für unseren Wohlstand.

Und damit in Gesellschaften, die auf dem gleichen Stand wie wir vor hundert Jahren sind und ihre Mitglieder noch nicht so sozialverträglich behandeln. Es ist ein Problem, die sollten aus den Puschen kommen und ihre Stimme erheben, aber eben eine andere Gesellschaft.
Eine "andere" also?! Ganz schön finstere Ansichten die eigentlich schon unkommentiert alles aussagen...
Und wir sind soweit entwickelt sie für unseren Wohlstand auszubeuten.
Na Prima!
Zu dir fällt mir nichts mehr ein...


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01.03.2014 um 18:27
@Piorama
What? Hab ich gesagt, dass ich das in Ordnung finde? Falls du es so empfunden hat: Meinte ich nicht. Was ich meinte war: „Ich denke nicht, dass unsere Gesellschaft asozial ist. Über Zustände in ostasiatischen Textilfabriken zu diskutieren ist Off-Topic.“
Mit „andere Gesellschaft“ meinte ich, dass es für die Beurteilung unserer Gesellschaft nicht von Belang ist. Nicht, dass es nicht schlimm oder wichtig ist.

Und ja, es ist eine andere Gesellschaft. Und das ist keine finstere Ansicht.

Vielleicht ist es aber doch gar nicht so OT, wie ich annahm. Diese Gesellschaft mag nicht krank sein in der Hinsicht, wie sie ihre Mitglieder behandelt. Dass sie Ausbeutung in anderen Gesellschaften finanziell unterstützt, könnte man jedoch schon als höchst unmoralisch ansehen. Meine Argumentation „für“ uns bezog sich auf unser soziales System. Krankenversicherung gibt es aber nicht überall, das stimmt natürlich.


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Die Gesellschaft ist krank - Beziehungen.

01.03.2014 um 18:32
Um noch einmal klar zu sprechen: Ich sehe den Fortschritt und freue mich. Ich empfinde unsere Gesellschaft als moralisch hochwertig in Abgrenzung zu den Zuständen vor hundert Jahren. Dass ich folglich keine Sympathie zu heutigen Zuständen in anderen Ländern hege, sollte da logisch sein.

Diese Länder werden hoffentlich eine ähnliche Entwicklung durchmachen wie wir.


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01.03.2014 um 18:39
(Ohne die Diktaturen dazwischen, natürlich)


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01.03.2014 um 18:50
Ich sehe den Fortschritt und freue mich. Ich empfinde unsere Gesellschaft als moralisch hochwertig in Abgrenzung zu den Zuständen vor hundert Jahren. Dass ich folglich keine Sympathie zu heutigen Zuständen in anderen Ländern hege, sollte da logisch sein.
Nur leben wir ja nicht autark in unserer ach so schönen zivilisierten Welt, sondern wir profitieren massiv von ärmeren Ländern und das gehört nun mal auch zu uns,
unserer Moral.
Es ist eben nur eine Scheinmoral, äußerlich glänzt es schön, nur innen stinkst gewaltig.


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01.03.2014 um 18:57
@Lingu
Zitat von LinguLingu schrieb:Nun ja, vielleicht ist es belastend, sein ganzes Leben in einer Beziehung zu leben und damit traditionellen Schablonen zu folgen? Single sein kann durchaus entspannt sein. Inwiefern soll das überhaupt ein Zeichen für eine „Erkrankung“ sein?
Ah, und wie erklärst du dir dann, dass sich im Laufe der soziokulturellen Evolution nicht das Modell "Single" durchgesetzt hat, wo es doch offenbar so viel entspannter sei?!

Was du da erzählst, ist wirklich grober und zynischer Unfug*. Aber wenn Mensch das nicht versteht, ist das halt so. Genauso gut könnte ich auch versuchen, einem Kleinkind den Wert der Liebe oder einem Blinden den Eindruck von Farben zu erklären.

*wie er übrigens auch der einschlägigen Hausfrauenphilosophie entstammen könnte, wo eine völlig einseitige und klischeehafte Sicht auf SCHLECHTE Beziehungen als Argument gegen Beziehungen per se herhalten darf...
http://www.brigitte.de/liebe/singles/gluecklich-single-574967 (Archiv-Version vom 16.12.2013)
Wie peinlich bitte ist das denn?! smiley-rolleyes010
zwischenmenschliche Beziehungen sind nur noch oberflächlicher Natur und einer egoistischen sowie zweckbasierten Ethik unterworfen.
Das scheint sehr verschieden bei den einzelnen Menschen zu sein. Menschen arbeiten geschäftlich zusammen, um nicht alles alleine machen zu müssen. Spinnt meine Elektrik, beauftrage ich jemanden, der das für mich hinkriegt. Für Tiefe und Halt hingegen habe ich Freundschaften, und davon nicht gerade hundert, aber vielleicht ist das auch gut so. „Nur noch oberflächlicher Natur“ ist also nicht ganz richtig; ich würde es so formulieren: „In der Mehrzahl oberflächlich, aber darauf kommt es nicht an.“ Soll ich denn mit jedem Menschen befreundet sein? Vielleicht hast du ein falsches Bild der Freundschaft?
Öhm... aber vom Schlagwort 'Ellenbogengesellschaft' hast schon mal gehört, oder? :)

Hingegen Probleme aus der Welt zu schaffen, indem man sie einfach leugnet, ist nichts weiter als die altbekannte Vogel-Strauß-Politik.
Und manche Menschen beschweren sich über Eltern, die ihre Kinder mit soetwas überfrachten. Wir haben in Wahrheit mehr Freizeit als früher, nur das subjektive Empfinden hat sich verändert (Link)(Vielleicht hat sich aber die Freizeit der Kinder vermindert, weiß ich nicht). Die Zeit haben also viele; die Muße: Lass das man die Leute machen. Vielleicht hast du das Gefühl, dass diese Muße abgenommen hat, nach meinem Gefühl ist das andersherum. Viele Menschen können doch Instrumente spielen.
Ich sehe das Argument nicht. Erstens betrachten wir hier (verlinkter Artikel) lediglich einen winzigen Ausschnitt, nämlich die letzten 10-20 Jahre (man müsste viel weiter in die Geschichte zurückgehen, aber hier wird's teilweise noch schlimmer... - insofern geschenkt). Zweitens wird die Tatsache, dass wir zu wenig Freizeit haben, nicht dadurch wiederlegt, dass wir vor ein paar Jahren noch weniger als zu wenig Freizeit hatten.
abseits einer rein materiell geprägten hedonistischen Spaßkultur zu leisten, anstatt ihrem Glück durch die kurzfristige Befriedigung ihrer Konsumsucht
Spaß haben ist ja Ausdruck einer kranken Gesellschaft. Und führt zu Unglücklichkeit. Na klar.
Ich sprach von einer "rein materiell geprägten hedonistischen Spaßkultur", deren Erscheinungsformen und Auswüchse so vielseitig und komplex sind, dass sie sich hier kaum in ein, zwei Sätzen darlegen lassen. Aber vllt. genügt ja etwa der Verweis auf diverse Partymeilen, wo die Menschen ihr Hirn ausschalten, sich volllaufen lassen und den Abend als Erfolg werten, wenn sie bspw. wieder mal eine Frau abgeschleppen und auf ihrer Trophäenliste hinzufügen konnten...
Zitat von LinguLingu schrieb:Ein bisschen Hedonismus (im philosophischen Sinn) finde ich nicht verkehrt. Materialismus (im erkenntnistheoretischen Sinn) auch nicht.
Ein BISSCHEN? Sprach ich von ein BISSCHEN? Ich denke, nicht. Und schon gar nicht sprach ich vom Hedonismus im philosophischen Sinne - etwa im Sinne Epikurs - zumal die Menschen, deren zügellose "Die-Welt-ist-ein-Ponyhof"-Mentalität ich hier u.a. kritisiere, von derartigen Begrifflichkeiten nicht den blassesten Schimmer haben. Kannst ja gerne mal in die Dizze oder in die Kneipe gehen und dich dort über Epikur unterhalten... oh, man... smiley-rolleyes010
Zitat von LinguLingu schrieb:Der Wert des Geldes ist, als gesellschaftliche Konvention, weder materiell (objektiv vorhanden) noch groß wichtig. Es gibt keine materiell geprägte Spaßkultur, denn Spaß ist subjektiv.
Ja, ja, schon klar...
320px-Lustige Naturgeschichte oder Zoolo
Zitat von LinguLingu schrieb:Da wir nicht gerade wenig Menschen auf der Erde sind … sollen wir uns vermehren wie die Karnickel?
Mir ging es - zumindest in diesem konkreten Punkt - erst einmal nur um die Verhältnisse in Deutschland, nicht in Afrika oder Indien...

Es ging doch um Reichtum, oder nicht? Und wie reich wir hier in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern wären, oder nicht? Und ich hielt dem entgegen, dass wir - hier in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern - arm an Kindern wären.
auf Kosten von Natur & Umwelt auf die Sprünge zu helfen?
Wir können uns der Verantwortung gegenüber diesem Planten gerade hier nicht entziehen. Ich würde mal sagen, wenn jemand keine Kinder bekommen möchte, muss er auch nicht!
Zitate aus dem Zusammenhang reißen, den Kontext ignorieren... du machst dich verdächtig. ;)

Denn in diesem Kontext ging es um den überzogenen Konsumwahn in der modernen kapitalistischen Gesellschaft.

Aber bevor du hier den Skeptiker raushängen lässt, habe ich noch ein paar leicht verdauliche Videos herausgesucht, die einen hervorrangenden Einstieg in die ganze Thematik bieten:

Youtube: Jacek Boguszewski - Im Namen des Konsums. ( 4:00 min )
Jacek Boguszewski - Im Namen des Konsums. ( 4:00 min )
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

https://www.youtube.com/watch?v=K5fulcakTmk (Video: Shoppen bis zum umfallen Ich kaufe, also bin ich)
https://www.youtube.com/watch?v=sqcD9-qbUDQ (Video: Quarks und co Heute gekauft , morgen kaputt?)

Nun werden wir ja sehen, wieviel Freizeit und Muße der Mensch so hat und ob da bspw. auch noch Zeit für politische Bildung bleibt, nicht wahr? Musst ja nicht alles gleich und sofort schauen, sondern hast sogar das ganze Wochenende Zeit dafür. ;)
Zitat von LinguLingu schrieb:Vor hundert Jahren gab es Kinderarbeit, einzig aus finanzieller Not, der Einfluss des Geldes war unbegreiflich groß, lebenswichtige Medis musste man selber bezahlen. Heute gibt es finanzielle Hilfen für die, die es brauchen. Gesetze gegen Kinderarbeit, die sogar beachtet werden. Die Tafel für Obdachlose. Wer heute sagt, alles drehe sich ums Geld, weiß doch gar nicht, was er damit meint. Er kann die Entwicklung nicht überblicken und kennt oft keine andere Gesellschaft.
Schon mal von "Kapitalismus" gehört? Nicht wirklich, ne...?
Zitat von LinguLingu schrieb:Die Gesellschaft ist (natürlich) nicht perfekt. Sie als krank zu bezeichnen, hört sich wie ein Vorwurf ganz anderer Dimension an: Die Gesellschaft wäre am Abgrund, nicht handlungsfähig, moralisch verkommen. Das Gegenteil ist doch der Fall, die Besserung unübersehbar.
Was einzig und allein deiner verzerrten Wahrnehmung der Realität verschuldet ist.
Zitat von LinguLingu schrieb:Ich glaube, dass dieses „die Gesellschaft ist krank“ aus einem Gefühl heraus erwächst, das sich einstellt, wenn falsche Erwartungen an die Gesellschaft enttäuscht werden. Gerade, dass du deine Wünsche an die Gesellschaft zur Norm erhebst (gewünschte Anzahl der Kinder, Singles), könnte dafür sprechen.
Sorry, aber was man bei dir subtil zwischen den Zeilen herausliest, ist einfach nur noch grotesk!

Die Welt ist ein Ponyhof, und wer das anders sieht, naja, der hat halt einfach falsche Erwartungen und überzogene Ansprüche. smiley-rolleyes010
Um noch einmal klar zu sprechen: Ich sehe den Fortschritt und freue mich. Ich empfinde unsere Gesellschaft als moralisch hochwertig in Abgrenzung zu den Zuständen vor hundert Jahren. Dass ich folglich keine Sympathie zu heutigen Zuständen in anderen Ländern hege, sollte da logisch sein.
Dass es über die Laufe der Jahrhunderte auch einen gewissen gesellschaftlichen Fortschritt gibt, ist doch reichlich trivial. Dieser Fortschritt ist aber eben jenen Menschen zu verdanken, welche die jeweils bestehenden Verhältnisse kritisieren, anstatt sie zu beschönigen und damit ein Plädoyer für den Status Quo zu halten.


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01.03.2014 um 19:04
Die Werte haben sich geändert die Ziele sind nicht mehr ausgerichtet ein besserer Mensch zu werden sondern ein Erfolgreicher Mensch zu werden.

Es wird Laien Psychologie betrieben nicht um sich besser zu kennen sondern den anderen um ihn besser Manipulieren und Steuern zu können.

Vor 100 Jahren waren die Menschen bestimmt nicht besser aber sie sagten das Leben muss auch einen Sinn haben, heute will man nicht mehr sein sondern mehr haben, mehr gelten, mehr verbrauchen, mehr von allem Geld, Macht!

Das macht die Gesellschaft krank gelenkt von Narzissten zu viel Stolz zu wenig Demut usw


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01.03.2014 um 19:15
Jeder regt sich über Facebook und Co auf, aber letztendlich wird nur geredet. Denn niemand meldet sich ab, niemand stellt sich dagegen.. Natürlich geht alles den Bach runter, aber die Menschen nehmen sich nur nen Sessel, ne Schale Popcorn und schauen zu! Es ist jetzt schon schlimm, man unterhält sich nur noch online, kann mit kaum einem ein normales Gespräch führen weil auf dem Smartphone herumgetippt wird. So das ist die heutige Situation.. Aber wie siehts in 60 Jahren aus? Wir geben Facebook, Google usw so eine Macht über uns.. Ich will nicht wissen wie es endet..


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