Familie geht über alles? Oder doch nicht?

Hallo ihr lieben !

Ich hätte ma ein paar Fragen an euch zum Thema Familie !

Was genau versteht ihr unter dem Begriff Familie ? Also wen zählt ihr zu eurer Familie?

Ist Familie für euch das wichtigste im Leben?

Es gibt da so ein schönes Sprichwort : Blut ist dicker als Wasser ... seht ihr das auch so?

Würdet ihr eurer Familie aus irgendwelchen Gründen den Rücken kehren?

Wieviel "ehrlichkeit" würdet ihr eurer eigenen Familie zumuten? Und wann ist es besser einfach zu schweigen?

Würdet ihr Wissen das ihr über einzelne Familienmitglieder habt mit anderen Familienmitgliedern teilen oder besprechen , wenn es das Familienleben stören oder gar beenden könnte?

Und wenn aus einer Familie zwei werden, bleibt es für euch trotzdem eine Familie?

Ich selbst musste schmerzlichst feststellen, dass sich die Einstellung zur Familie in unserer Gesellschaft wohl leider sehr verändert hat...
Ich dachte immezu Familie sei das aller wichtigste und nichts würde je daran etwas ändern können.Doch ich hatte mich wohl leider getäuscht... Mein Bild bzw meine Einstellung zu diesem Thema geriet mehr und mehr ins wanken.

Bei mir zählt zu meiner Familie, Meine Eltern und meine Geschwister

Verwandte undso sind nicht so das wahre..

ich meine, wenn man von einem fremden enttäuscht wird, ist es nicht so schlimm aber wenn man von einem Familienmitglied (Verwandte) enttäuschr wird, ist es viel schlimmer... deswegen will ich eig. mit den Verwandten nichts zutun haben. Die Familie reicht.

Die Familie geht dann über alles, wenn sie auch zusammenhält.

Naja, es gibt ja solche und solche Familien.

Weshalb sollte man jemanden schätzen oder achten, der einem Leid zugefügt hat? Nur, weil er zufällig aus der gleichen Familie ist?
Wohl kaum.

Ich finde zudem, in einer Familie leiden oft meist die Kinder am meisten. Eigentlich sollten die Kinder und deren Wohl im Mittelpunkt stehen - leider ist das aber nicht immer so.

Wenn sie später Probleme haben, ist ja oft die familiäre Situation ein gewichtiger Grund.

Von daher, auf eine Familie, bzw. auf bestimmte Familienmitglieder, die sich nicht so verhalten, wie sie sollten, kann man getrost verzichten.

@teardrop.
@SagopaKajmer

Vielen dank für eure Antworten!

Ich kann mich dem nur anschließen ! Meine Familie bestand für mich auch nur aus meinen Eltern und Geschwistern, obwohl ich sagen muss das bei mir irgendwie auch die Partner meiner Geschwister dazuzählten...
Heute ist das alles nicht mehr so, meine Einstellung hat sich sehr verändert, worauf natürlich meinerseits (unter anderem) die von mir oben gestellten Fragen hochkamen ...

Nur ist es sehr schwer für mich, all die Jahre war für mich die Familie das wichtigste! Viele Entscheidungen stehen noch aus, und es scheint als gäbe es keinen "richtigen" Weg ...

Die Familie ist einfach die Wurzel aus der man entstanden ist, ganz verzichten oder vergessen wird man so etwas die können.
Es kommt eben auch auf den Menschen drauf an, zum Beispiel bei mir zählt die Familie Alles auch wenn ich nicht immer vorbildlich behandelt wurde, andere wiederum wollen von der Familie gar nichts mehr wissen aber im Innersten ist doch irgendwas anders auch wenn man schlechte Gefühle hat gegenüber der Familie.

@Schattenkind23
Du schreibst ja, ob man unter gewissen Umständen der Familie den Rücken zukehren würde.

Ich denke, es gibt für viele Konflikte eine Lösung.
Wenn es aber so ist, dass es einen krassen Vertrauensbruch gab, oder Gewalt - vor allem Gewalt!, egal in welcher Form - dann denke ich, ist ein Kontaktabbruch durchaus angebracht.

So pauschal kann man das nicht sagen ..
auch können sich Menschen ändern, zum Guten ändern, man sollte daher mMn auch erstmal versuchen, die Situation noch zum Guten zu wenden.

@Nightshot

Ich war auch immer dieser Meinung , nichts kam über meiner Familie... Klar war nicht immer alles bestens und es gab auch immer wieder "Probleme", es wurde natürlich auch viel falsch gemacht, doch das änderte nichts. Jeder einzelne ist schließlich "nur" Mensch, und jeder macht fehler! Fehler zu verzeihen ist für mich selbst sehr wichtig!
doch heute sehe ich vieles anders , mein Verstand und mein Herz sind sich bei diesem Thema schon lange nicht mehr einig...

@Schattenkind23
Ja aber dann muss es bei dir schon sehr wild zugehen wenn man für die Familie nicht mehr alles gibt für wen dann?
Du hast jetzt die Umstände nicht geschrieben, aber es ist auch ein sehr schwieriges Thema ich mein wenn ich im "Fritzl Keller" geboren worden wäre würde ich diesen auch den Rücken kehren so leid es mir tut, bei Anderen wiederum reicht eine Kleinigkeit und sie sind weg von der Familie und schließen diese aus.
Es kommt eben auf den Menschen drauf an und auch auf die Gene man kann nicht immer was dafür wie man etwas fühlt.

@teardrop.

Ja da hast du wohl recht! Ich habe immer versucht alles zu klären, habe auch oftmals viel der Familie zuliebe zurückgesteckt ... Vill war auch gerade das mein Fehler ich weiß es nicht !

@Schattenkind23
Also, wenn es Probleme sind, die einen richtig belasten, und man allein nicht weiter kommt, hilft echt ein Therapeut. Deshalb muss man sich nicht doof fühlen.
Für seine Familie kann man nichts, in die wird man einfach hineingeboren, ob einem das passt, oder nicht.

Aber für sein eigenes Leben schon - und das sollte man versuchen, so unbeschwert und unbelastet (durch die Probleme anderer) führen zu können.

@Nightshot

Ja das stimmt. Ich muss ehrlich gestehen, mir selbst fällt es auch sehr schwer!
Naja ich habe sozusagen meine Familie "verkleinert" , was mir sehr schwer fällt und auch mit viel schmerz und "schlechtem Gewissen" verbunden ist! Vill ist genau das mein Problem, für das wohl meiner Eltern vorallem das meiner Mutter würde ich alles geben, auch wenn es bedeuten würde selbst darunter zu leiden...

Nö. Habe nie verstanden wieso mir Leute aus Prinzip wichtiger sein sollen nur weil sie zu meiner Familie gehören. Genausowenig wie mir ein Deutscher wichtiger als jemand anders ist nur weil er im selben Land geboren ist. Wirklichen Kontakt habe ich nur mit meinen Eltern, der Rest der Verwandtschaft hat mich nie interessiert und ich konnte auch nie mit irgendwem was anfangen. Interessenmäßig habe ich nichtmal was mit den Eltern gemein. Ansonsten ist der Verhältnis gut. Sie sind nett und ich kenne sie halt schon immer. Wären sie eben nicht nett und/oder hätten auch sonst zu viele Charaktereigenschaften die ich nicht gut heißen dann würde ich wohl keinen oder kaum Kontakt haben. Auch wenn ich vielleicht helfen würde wenn es sein muss, weil die ja schließlich jahrelang was für mich getan hatten. Würde das auch wegfallen, wären es halt Feindspersonen oder sowas. Ich würde auch nie jemanden meiner Familie in Schutz nehmen wenn er was tun würde das ich als ein Verbrechen oder so etwas empfinden würde.

Freunde sucht man sich halt aus.

@teardrop.

Einen Therapeuten benötige ich nicht , aber ich gebe dir recht...
Man wird hineingeboren und kann es selbst nicht beeinflussen..

@Sixtus66
Das stimmt also es sollte auch nicht so sein dass die Familie aus Prinzip "wichtiger" ist. Aber ich denke schon das man Familie doch anders behandeln "sollte" als andere... Denn im "normalerweise" ist hier die Bindung usw auch ganz anders!
Bei mir hatte die Familie schon immer einen anderen Stellenwert ... Und teilweise ist das auch heute noch so...

Familie is für mich, nen Haufen der irgend wie immer wieder zusammen findet..
gibt nen Unterschied zwischen Familie und meine Familie, wenn ich sage Familie beschreibt das Eltern und eben den Anhang, meine Familie wäre, Frau, Kind..
zu Familie zählt, Mutter, Stiefvater (is es glaube jetz, meine sie hätten ma geheiratet) Schwester, Bruder, Schwager, Opa..
meine Familie wäre das wichtigste, Familie nicht unbedingt..
ich würde absolut jedem den Rücken kehren wenns Anlass dazu gäbe..
was soll Wie viel "Ehrlichkeit" heißen? ich erzähl nie was über mich, hab ich nie getan und werd ich auch nicht, ich schweige lieber..
ich würd über alles sprechen was mir aufen Sack geht, wenn es mir aufen Sack geht, Konsequenzen egal..

Meine Familie geht mir schon über alles, aber nicht alle davon, nur der innere Kern, meine Eltern, meine Schwester und ihre Kinder, die ich mitaufgezogen habe. Meine Brüder waren mir fremder. War nicht so einfach mit ihnen, trotzdem war und bin ich auch für sie da.

@tic

Klare Worte...

was soll Wie viel "Ehrlichkeit" heißen?

Naja da fällt ja mehr darunter wie zb.

Ist etwas verschweigen auch schon unehrlich?
Oder eine Tatsache bzw Thema zu "verschönigen" dann unehrlich oder gar eine Lüge?
Oder wenn man zb. weiß dass wenn man etwas ausspricht es dem gegenüber innerlich zerreisen würde, und zutiefst verletzen würde trotzdem notwendig zu erwähnen?
Weißt du wie ich meine?

hm, solang mir keiner aufen Sack geht werd ich natürlich "den Frieden wahren" geht mich einer an und bringt mich auf die Palme "werf ich mit Kokosnüssen" ganz klar @Schattenkind23

@tic
Ok , ja da bin ich noch hin und hergerissen..

irgend wann kommt wieder der Zeitpunkt wo man sie vielleicht braucht, den kompletten Frieden zerstören wäre "taktisch schlecht" so würd ichs mal beschreiben @Schattenkind23

Schattenkind23 schrieb:hin und hergerissen

find das sollte man nur machen wenn man seine Schäfchen 100% im Stall hat und es Anlass genug dafür gibt..

Ich habe eigendlich nur mit meinen Eltern regelmäßig zu tun.
Meinen Bruder sehe ich selten und die ganzen Onkels, Tanten, Omas, Cousins und Cousinen meistens nur ein mal im Jahr, wenn überhaupt.

Das Verhältnis zu meinen Eltern ist aber längst nicht so eng wie das zu meinen engen Freunden.

Ich kennen diese Idealbilder von Familie. Wo alle zusammenhalten, sich alles erzählen usw.
Ich hingegen hab mit meiner Familie praktisch nie über persönliches geredet.

Komme trotzdem mit allen gut klar.