Totalverbot aller Drogen

@Groucho
Für Menschen die es ausprobieren wollen noch einfacher an den Dreck ranzukommen.....

hulkster schrieb:Für Menschen die es ausprobieren wollen noch einfacher an den Dreck ranzukommen.....

Wer es ausprobieren will kommt sowieso dran.

@Commonsense

Commonsense schrieb:Da kommt dann ein 16jähriger in die Apotheke und sagt, "gib mir mal 'ne 20er Packung Heroin und 'ne Packung Spritzen", oder wie?

Kann besagter fiktiver Jugendlicher heutzutage etwa auch in die Apotheke gehen
und sagen, "Ey, lass ma 'nen Packen Methadon rüberwachsen, und ne Familienpackung Venlafaxin wäre auch nicht schlecht!"..?
Nein?
Warum gehst du also in der Annahme, dass bei einer Legalisierung auf einmal der komplette Jugendschutz in dem Bereich verworfen wird/ werden sollte?
Ich versteh nicht, warum immer dieses realitätsferne Beispiel herangezogen wird.

Commonsense schrieb:Die Süchtigen werden aber durch illegales Heroin süchtig. Was würde sich daran ändern? Wie stellt Ihr Euch das vor

Einen konkreten Plan kann auch ich dir nicht liefern, als Privatperson fehlen mir da die Mittel und Wege,
die Situation im vollen Ausmaß darstellen zu können.
Ich kann, wie in den anderen Threads zu diesem Thema, nur auf die Beispielprojekte verweisen
und meine eigenen Gedanken hierzu aussprechen.

Das die Zahl der Drogentoten und Neueinsteiger durch eine Legalisierung sinkt,
konnte Portugal in den letzten 10 Jahren ja schon nachweisen.
Durch eine Legalisierung sehe ich auch die Möglichkeit,
dass eine bessere Aufklärung betrieben wird, dies ist in großen Teilen nämlich nicht der Fall.
Es ist noch kein Jahrezehnt her, dass ich die Schule abschlossen habe, dort
hatten wir im Laufe der Jahre mehrere "Drogenseminare",
durch Sozialarbeiter oder eben der Polizei.
Das dort weniger Aufklärung als viel mehr bewusst verängstigende Anti-Propaganda betrieben wird,
ist nun mal Fakt, zumindest in NRW und RLP kann ich dies bestätigen.

Mal sollte neben den Konsumenten (Nicht alle sind süchtig, das sollte nicht immer zusammengeworfen werden) auch noch den aufblühenden Schwarzmarkt sehen,
den man einer wichtigen Einnahmequelle berauben kann.

Commonsense schrieb:Von den ursprünglich Süchtigen der 70er Jahre dürften nicht mehr viele übrig sein....

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Artikel gelesen, dass ein Großteil der Heroinsüchtigen
Ü30 oder Ü40 sind.
Ich kann den Artikel die Tage nochmal raussuchen, heute wird mir das zu knapp von der Zeit her.

@Groucho

Groucho schrieb:Die entscheidende Frage ist also: Würden mehr Menschen Heroin ausprobieren, wenn es legal zu beziehen wäre?

Laut Holland und Portugal steigt der Konsum kurz nach der Legalisierung an und bewegt sich in Laufe von 1-2 Jahren schon unter dem Schnitt, bevor der Stoff legal wurde.

@SCHMANDY
Ja, aber mit erheblichem Risiko, es ist was anderes in einen Shop zu gehen und sich seine Drogen legal zu holen als in einer dunklen Ecke ohne zu wissen was man dort wirklich bekommt ;)

@Commonsense
Solange Abhängige beim Dealer kaufen hat der ein wirtschaftliches Interesse Heroin zu verkaufen.
Solange der Dealer Heroin verkauft werden es auch Nichtabhängige kaufen und abhängig werden.

Wenn der Staat Drogen legalisiert dann sind Dealer so oder so nicht mehr nötig@AtheistIII

@hulkster
Wie schon erwähnt, Heroin ist bereits als Verschreibungspflichtiges Medikament legal.
Ein Zustand, der mir in der Theorie schon völlig ausreicht, nur finde ich das die Abdeckung der Heroinambulanzen deutlich ausgeweitet werden sollte.

@AtheistIII
Verschreibungspflichtig sind alle betäubungsmittel, an diese zu kommen jedoch nicht so ohne weiteres möglich ;)
Anfang des 20. Jahrhundert war Kokain und Morpheum noch frei verkäuflig bis man die Folgen erkannt hat die daraus resultierten ;) wir sollten klüger sein und nicht wieder 3 Schritte zurückgehen!

@hulkster

hulkster schrieb:Wenn der Staat Drogen legalisiert dann sind Dealer so oder so nicht mehr nötig

Ich für meinen Teil denke, dass der Schwarzmarkt selbst bei einer Legalisierung
durchaus noch für eine gewisse Zeit beständig bleibt.
Der Staat muss ja erstmal Arbeitskräfte/plätze schaffen, anbauen/kochen, das entsprechende
Equipment anschaffen etc, was den Preis des legalen Stoff's für den Anfang in die Höhe treibt.
Ich bin aber auch der Meinung, dass wir hier nicht immer nur so kurzfristig denken sollten.
Der Zeitraum der Aufarbeitung darf auch gut und gerne 10-15 Jahre dauern,
solange hierdurch ein bestimmt-qualitativ hochwertiger Plan geschaffen und eingehalten wird.


Ich will damit jetzt nicht aussagen das der Stoff vom Staat zu WSV-Preisen rausgeschmissen werden soll, nein nein.
Nicht das mir das nachher auch noch einer andichten mag. :D

@Johnny_Retro
Dedn stoff kann der Staat ohne weiteres in reinster Form herstellen, denn das tut er ja mit allen medikamenten, das ist nicht das Problem!

@hulkster
Das streite ich ja auch gar nicht ab, ganz im Gegenteil!
Ich wollte damit nur aussagen, dass der Staat ja auch erstmal entsprechende Labore aufziehen muss
und zusätzliche Arbeitskräfte einstellen muss, was den Preis zu Beginn höher steigen lässt,
als er im Verlauf der kommenden Jahre liegen würde.
Was aber in meinen Augen kein Problem darstellen würde,
da ich sicherlich mehr Geld ausgeben würde wenn ich meine Chemie aus anerkannten Laboren stammen würde und nich etwa in Hintertupfingen von ein paar Hobby-Chemikern zusammengebraut wird, überspitzt dargestellt.

hulkster schrieb:Anfang des 20. Jahrhundert war Kokain und Morpheum noch frei verkäuflig bis man die Folgen erkannt hat die daraus resultierten ;) wir sollten klüger sein und nicht wieder 3 Schritte zurückgehen!

Es wären keine drei Schritte zurück.
Du musst bedenken, dass die beiden Substanzen mittlerweile einen ganz anderen Ruf haben.

Ich weiß auch nicht, warum die Verbotsbefürworter so auf Drogenkartelle und Gewalt stehen?
Denn genau das, wird durch Verbote unterstützt bzw. heraufbeschworen.

@Johnny_Retro
Wieso muss der Staat Labore hochziehen? Die haben die Pharma riesen doch schon!

Sind die Pharmariesen denn in staatlicher Hand oder doch eher Privatwirtschaft?

@Groucho
Mit ruf hat das nichts zu tun, denn auch damals wusste man um deren Folgen des ständigen Drogenmissbrauchs ;)

@hulkster
Aber nicht alle sind als Medikament zugelassen ;)
Die Programme zur kontrollierten Abgabe von Heroin an Süchtige gibt es ja und die vermelden grösstenteils positives:
Die Abhängigen haben eine saubere, sichere und legale Nachschubquelle für ihren Stoff, erhalten sauberes Spritzbesteck, müssen für die Bezahlung nicht mehr kriminell werden oder sich prostituieren, können ihr Privatleben regeln und sich eine vernünftige Arbeit suchen und haben im Notfall immer einen Arzt in der Nähe.

Schon allein wegen dieser Vorzüge würde es sich mMn lohnen das Programm auf mehr als die Handvoll Städte auszuweiten in denen es im Moment existiert.
Und wenn sich dadurch noch dem Schwarzmarkt das Wasser abgraben lässt, umso besser.

@Groucho
Wenn der Staat Medikamente frei gibt oder sie nur auf Rezept zu haben sind, wer meinst du wohl legt das fest?

@AtheistIII
Ich bezweifle stark das Heroinabhängige noch in der Lage sind einem geregelten Leben nach zu gehen! Klar ist es eine verbesserung Heroinabhängigen sauberes besteck zu geben aber das heißt nicht das damit die Drogenproblematik gelöst oder im Griff ist und ob das eine ganzheitliche Legalisierung begünstigt sei mal dahin gestellt

hulkster schrieb:Wieso muss der Staat Labore hochziehen? Die haben die Pharma riesen doch schon!

@Groucho Hat da glaube ich schon die richtige Antwort geliefert.

@hulkster

Du kannst bezweifeln, was du willst. Das ist dir freigestellt. Allerdings funktioniert die repressive Drogenpolitik nicht - dafür sprechen Zahlen und Fakten. Lieber über den Staat - natürlich ohne Werbung und Vermarktung- als über Kriminelle.

hulkster schrieb:Ich bezweifle stark das Heroinabhängige noch in der Lage sind einem geregelten Leben nach zu gehen!

Ich möchte hier nicht für den Konsum von Heroin sprechen, aber als kleine Anekdote hält das her: Es gab mal einen Arzt, der war mehr als 20 Jahre morphiumabhängig und hat in der Zeit weiter praktiziert. Es gab in der Zeit keine Anomalien. Er landete erst dann auf der Straße, als man feststellte, dass etwas mit den Medikamentenlisten nicht stimmt; er sich dann also sein Stoff auf der Straße besorgen musste. Sieh das einfach wertfrei. Mein Vater kannte diesen Arzt.