loki66 schrieb:ja, Antworten suche ich da auch. Meiner Frau war das eigentlich nicht anzumerken. War halt oft in sich gekehrt und verschlossen. Sehe da auch nur Fragezeichen. Sie hat darüber nie gesprochen. Das Thema hier hilft mir aber alles etwas aufzuarbeiten.
Hast du dir denn schon irgendwelche Erklärungsansätze zurechtgeschustert? Ich meine jetzt solche Erklärungen die die Existenz von Depressionen erklären.
Um es mal im Sinne von
@Agnodike zu beantworten, will ich kurz meine eigene eher philosophische als naturwissenschaftliche Erklärung zur Diskussion stellen - wobei mir schon klar ist, dass man darüber wirklich streiten kann.
Aber anders als es hier bereits angeklungen ist, ist meiner Meinung nach das Leben sehr wohl ein Wettbewerb. Gut oder schlecht wird an gesellschaftlichen Maßstäben gemessen, wie MVirus das in seinem Beitrag auch angesprochen hatte. Es gibt also natürlich gewisse Verhaltensweisen die als "gut" und andere die wiederum als "schlecht" definiert werden. Wenn eine Person eher dazu tendiert schlechte Dinge zu tun, so wird sie von der Gesellschaft herabgewertet und spürt das natürlich auch. Man ist dann eben anders und wird auch anders behandelt - dabei ist es grundsätzlich unerheblich aus welchen Gründen man anders ist. Sei es aus psychopathologischen Gründen oder weil man sich wirklich als schlechter Mensch profilieren will, etc. pp. Wenn man allerdings eigentlich gar nicht so sein möchte, dann wird es problematisch, und dann leidet man auch darunter.
Für mich ist es so, dass Depressionen - wenn sie erworben sind - darauf basieren, dass eine Person Selbstzweifel hegt. Dies ist meistens deshalb der Fall, weil es ihr schwer fällt mit Misserfolgen umzugehen. Vielleicht ist die Depression auch eine Art des Ausdrucks eines Zustandes wenn das Gehirn an die Umwelt nicht gut genug angepasst ist. Der Suizid im Rahmen einer Depressiven Erkrankung gehört dann eben zum erweiterten Oberbegriff survival of the fittest. Heißt: Wer nicht angepasst genug ist an eine sich ständig ändernde Arbeitswelt, in der man auch immer wieder Rückschläge verkraften muss oder wer nicht angepasst ist um trotz eventueller Fehler die man macht und eben mit sich herum trägt, von seiner eigenen Existenz überzeugt zu sein, zweifelt an seiner eigenen Daseinsberechtigung im System. Man könnte auch sagen, dass der ureigene Trieb des Menschen eine systemförderliche Funktion einzunehmen, welche der Spezies Mensch bzw. der Population in der das Individuum lebt, hilfreich ist, im Fall, indem man eben diese Funktion nicht mehr erfüllt und auch nicht die Aussicht hat, es jemals zu tun, dazu führt, dass man sich aus dieser Population zu entfernen versucht um deren Überlebenswahrscheinlichkeit gegenüber anderen zu verbessern. Die Schwachen radieren sich selbst aus.