@borabora Im Vorschulalter hat mich das auch nicht gejuckt. Da waren Zahlen, Geld und Werte zu abstrakt für mich.
Selbst im frühen Grundschulalter hatte ich eine Vorstellung von Wert und Geld, die für Erwachsene sicher nicht immer nachvollziehbar war. Ich kann mich in diesem Zusammenhang an eine Geschichte aus der Lesefibel erinnern, die genau das thematisiert hat. Es ging dabei um ein Kind, das einem Nachbarnkind so ein Eisschirmchen für eine Mark (Achtung, Clichéspruch:
Das war damals viel Geld!) abkauft. Die Mutter des "Käuferkindes" erfährt davon und regt sich furchtbar auf, dass ihr Kind sooo viel Geld für so ein wertloses, blödes Schirmchen ausgegeben hat. Aus Sicht des Kindes in der Geschichte und meiner damaligen Sicht war eine Mark für so ein Schirmchen total gerechtfertigt und OK. Anderseits hatten fünf Mark (hach, ich erinner mich noch an dieses große, glänzende Geldstück) für mich lange Zeit einen subjektiven Wert, an dem heute nicht mal 20 Euro rankommen; eher 50.
Bei Spielzeug allerdings oder anderen Sachen, die mir wichtig waren, hat mich der Preis im Kindergartenalter und auch in der frühen Grundschulzeit nicht sonderlich interessiert (hätt auch nichts gebracht, mir zu sagen, dass man dafür ganz viele 5-Markmünzen geben müsste
;)) Das einzige, was für mich halbwegs verständlich war und dann auch oft mir erleichtert hat zu verzichten, war, wenn mir meine Eltern erklärt haben, wie lange sie dafür arbeiten müss(t)en, um mir dieses oder jenes zu kaufen.
borabora schrieb:Man musste sich halt damit abfinden, das es gewisse Dinge nicht gab.
Letztlich blieb nicht anderes übrig. Meine Eltern hätten nicht auf Nahrungsmittel verzichtet oder einen Kredit aufgenommen, um mir irgendeinen Kram zu kaufen. "Sich damit abfinden" hat man da automatisch gelernt. - Und mit der Zeit habe ich auch festgestellt, dass ich vieles, was ich eine zeitlang unbedingt haben wollte, gar nicht brauche.