@PrivateEye Mein Gegenargumentation beruhte auch nicht auf einen persönlichen Angriff oder sowas, ich wollte nur aufzeigen, dass man mit Biologismus nicht argumentieren sollte.
Biologismus ist das unüberlegte Übertragen von Gesetzen der biologischen Verhaltensforschung auf die Soziologie und die Psychologie.
Beides ist aber nicht das selbe.
Beispielsweise sind die Rassenideologien des beginnenden 20. Jahrhunderts biologistisch, da sich das Konzept der Evolutionstheorie nicht ausschließlich auf "survival of the fittest" reduzieren lässt, und sie lassen sich schon gleich dreimal nicht eins zu eins auf menschliche Gesellschaften übertragen.
Auch die in deinem Post erwähnten Aussagen klingen biologistisch, da die Kernaussage war, dass wir Menschen "unbewusst" immer so handeln, als würden wir das andere Geschlecht beeindrucken wollen. Wobei das Wort "unbewusst" auch aus seinem ursprünglich psychologischen Kontext gerissen wurde, denn das Unbewusste hat zunächst wenig damit zu tun.
Das sind Aussagen, die, wenn ein anderer Leser sie weiterspinnt, durchaus gefährlich werden können.
Beispielsweise das bekannte victim blaming.
"Die Frau hat ein knappes Outfit an, also muss sie es ja wollen... auch wenn es ihr nicht bewusst ist!"
"Er fährt den Sportwagen ja nur, weil er eine abschleppen will, auch wenn es ihm nicht bewusst ist!"
Und dem ist nicht so.
Den hinter den Motivationen, dies zu tun, müssen nicht zwangsweise sexuelle Absichten, also das Beeindrucken, stecken...
Den der Sportwagen-Fahrer hatte das Auto, dass er jetzt fährt, schon damals als Kind als Spielzeug-Auto besessen, er hat sich damit einen Kindheitstraum verwirklicht.
Und die Frau? Sie kleidet sich so, weil sie es vielleicht an einer anderen Frau schön fand, vielleicht bei einer älteren Schwester, und sich deshalb nun auch gerne so kleidet.