@KillingTime Es spielen tatsächlich eine Menge Faktoren eine Rolle beim Thema Flüchtlinge, auch der Kapitalismus.
Für mich stellt es sich so dar: Wir haben mehr oder weniger eine kapitalistische Wirtschaft in Deutschland, ja eigentlich im gesammten ,,Westen".
Die kapitalistische Wirtschaft strebt ständig nach Wachstum und mehr Gewinnen, nach Profit.
Profit erreicht sie unter anderem dadurch, dass die Produktion in Billiglohnländer verlagert wird, Rohstoffe in Ländern billig beschafft werden, wo es wenig ,,störenden" Arbeitsschutz, keinen Mindestlohn, nervige Umweltschutzbestimmungen, dafür gierige und willige Behörden, lokale Fürsten und Regierungen gibt, die für einen silbernen Händedruck immer offen sind, sowie billige Arbeitskräfte.
Unter anderem ergibt sich hier aber auch noch ein schöner Markt, in den man die Reste verkaufen kann, um die dort lebenden Menschen schön in Abhängigkeit zu halten. Die lokale Wirtschaft wird und wurde geschädigt, weil das vorher lokal produzierte Zeug billiger aus dem Ausland kommt, was im Land selbst Arbeitslosigkeit und Armut bewirkt, sowie Abhängigkeit von ausländischen Produkten und Arbeitgebern - die Menschen können nicht mehr auf eigenen Füßen stehen und haben deshalb ,,gar nichts mehr zu melden" gegenüber den Wirtschaftsteilen, die sich an den Rohstoffen gütlich halten.
Die Rohstoffe werden dann zur Produktion von Gütern verwendet, die in Deutschland je nach Zielgruppe billig oder teuer verkauft werden.
Der Wohlstand Europas, der Wohlstand der deutschen Gesellschaft, basiert zu einem bedeutenden Teil auf der Armut und Ausbeutung von Menschen in anderen Teilen der Welt, was viele in unseren Ländern aber nicht sehen oder es aus Unwissenheit, Unverständnis und Trotz verneinen.
Aber Armut, Krieg, Gewalt, Fundamentalismus sind auch in Afrika und im Orient nicht einfach vom Himmel gefallen, der Westen - und auch die gewöhnlichen Menschen, nicht nur die Politiker, da sie zu faul und desinteressiert waren, vielleicht auch nicht fähig, diese Beziehungsgeflechte zu verstehen - haben bedeutende Anteile an diesen Situationen in anderen Teilen der Welt.
Die Flüchtlinge, die hierher kommen, haben wir in gewisser Weise selbst produziert - auf ihrem Leid fußt unser Wohlstand. Nun wollen sie zumindest einen kleinen Teil vom Kuchen und statt diesen abzugeben wollen so einige in Deutschland am liebsten die Tür zustoßen, verriegeln und sagen, die sollen sich gefälligst verpissen.
Die schöne, heile Welt soll aufrecht erhalten werden.