Ein kleiner Klaps hat noch keinem Kind geschadet
12.07.2013 um 20:33Lamm schrieb:Die Jugend von heute hat schlicht zu wenig klapse erhalten.Du verdienst sicher noch ein paar Klapse mehr.
Lamm schrieb:Die Jugend von heute hat schlicht zu wenig klapse erhalten.Du verdienst sicher noch ein paar Klapse mehr.
El_Gato schrieb:Du verdienst sicher noch ein paar Klapse mehr.Die Sichtweise darauf hängt wahrscheinlich davon ab, ob man selber als Kind "Klapse" bekommen hatte und wie man diese empfunden hat. Ich nehme an, wenn du sehr oft und sehr heftig verdroschen wurdest, dann stehst du Klapsen eher skeptisch oder ablehnend gegenüber.
El_Gato schrieb:Du nimmst richtig an.Nun, ich beobachte das schon den ganzen Thread über. Wer selber relativ wenig Prügel bezogen hat, hat in der Regel nichts dagegen, wer aber sehr viele Schläge bekommen hat, lehnt sie ab. Beide Mechanismen lassen sich psychologisch gut erklären, denn sie fußen auf den selben Grundlagen, und das finde ich sehr interessant.
KillingTime schrieb:Beide Mechanismen lassen sich psychologisch gut erklären, denn sie fußen auf den selben Grundlagen, und das finde ich sehr interessant.Erleuchte mich.
El_Gato schrieb:Erleuchte mich.Fall 1, jemand wird als Kind nur sehr wenig(!) und leicht(!) geschlagen (mal was auf die Finger oder eine Backpfeife). Tatsächlich hinterlässt das keine ernsthaften Schäden, das Kind fühlt sich dadurch nicht wirklich unterlegen oder erniedrigt. Damit seine Eltern den Wert für das Kind behalten, sagt es sich, ach naja so schlimm war das doch gar nicht, und schlägt seine eigenen Kinder ebenfalls leicht. Das ist sein Weg, mit der kognitiven Dissonanz "geliebte Eltern/schlagen" umzugehen.
KillingTime schrieb:Hier stimmt das Vertrauensverhältnis zwischen den prügelnden Eltern und dem Kind in keinem Aspekt.Man braucht Jahre, um das zu verarbeiten und noch länger, bis man zumindest einem Elternteil verzeihen kann. Meine Mutter hatte es auch nicht leicht.
KillingTime schrieb:[now preparing for shitstorm]Na, wenn du unbedingt willst :D ;)
kiwikeks schrieb:Ich stelle mal noch eine Frage in den Raum - besonders an die User gerichtet, die sowohl die brutale Gewalt verneinen (was ich ja auch nicht kritisiere), als auch der von mir als "tadelnder Denkzettel" bezeichneten Klaps (welcher laut meiner Ansicht ja nunmal keinen Gewaltakt darstellt, weil ich nicht denke, dass er psychische, oder physische Folgen hat):Und genau hier denke ich persönlich, man bekommt das ganze auch ohne diesen "Klaps" hin. Man muss nur wissen wie.
Angenommen dass das Kind diesen sanften Klaps auf die Finger bekommen - zum ersten Mal in seinem Leben... daraufhin hockt man sich zu ihm herunter und spricht mit ernstem Ton mit ihm:
»Ich habe das nicht gern getan. Weißt du warum ich dir einen auf die Finger gegeben habe?«
Das Kind kann nun verneinen (und man wird es diesbezüglich aufklären), oder aber es hat seine Lektion gelernt, hat seinen Denkzettel bekommen und wird sagen »Ja, weil ich "xy" getan habe und das nicht nett gewesen ist, ich werde es nicht wieder machen.«
Wäre das für euch eine andere Situation?
Oder wäre es ebenso in keinster Weise gerechtfertigt und vollkommen ablehnend?
KillingTime schrieb:Fall 2, exzessive Gewalt. Hier stimmt das Vertrauensverhältnis zwischen den prügelnden Eltern und dem Kind in keinem Aspekt. Das Kind sieht am Ende jegliche Handlung der Eltern als falsch an, auch das Schlagen, und schlägt seine Kinder nicht. In Fällen, wo das doch passiert, bestand zuvor trotzdem eine sehr starke Bindung zu den Eltern.Sowas lässt sich aber auf keinen Fall pauschalisieren. Ich kenn das absolute Gegenbeispiel dazu aus eigener Familie. Eine Cousine von mir wurde von ihrer Mutter als Kind geradezu misshandelt. Heute hasst und verdammt sie sie dafür, sie war nicht einmal auf ihrer Beerdigung. Sie hat immer gesagt, dass sie niemals so werden würde wie ihre Mutter. Nun hat sie zwei Kinder, die sie genauso mit Schlägen erzieht. Und warum? Weil sie es gar nicht anders kennt. Wie du siehst, es bedarf definitiv keiner Bindung zu den Eltern, damit Kinder später ihre eigenen Kinder verdreschen. Es reicht auch, wenn sie die Erziehung anders zu handhaben schlichtweg nie gelernt haben.