Gewalt gegen Frauen - schon Alltag?
01.03.2007 um 09:47
Wir hatten eine Ganz normale meinungsverschiedenheit, doch während ich mit ihmredete schaute er die ganze Zeit in seinen Labtop also hab ich die Klappe zu gemacht unddann hats schong gesessen......
nun, in seinen augen war diese aktion vondir, das schließen des laptops, eine provokation in seine richtung. du hast ihm damitdeutlich gezeigt, dass du diesen "streit" zwischen euch versuchst zu kontrollieren unddamit hast du ihn in seinem männlichen "stolz" und in seiner art als mann die oberhand zubehalten, eingeschränkt.
darauf folgt dann die kompensation des momentanen,kompensation führt oft zu kurzschlussreaktionen, die folge dessen war der schlag von ihm.
daraus sollten nun die richtigen schlüsse gezogen werden.
1. es ist inkeinster (!!!) weise zu entschuldigen, dass du geschlagen wurdest! das ebenbeschriebene ist nur eine kleine analyse der dinge, die dazu geführt haben, keinerechtfertigung für seine reaktion.
2. ein mensch sollte sich stets im griff habenund genug selbstbeherrschung aufweisen, um auch in eskalierenden situationen die ruhe zubewahren. das mutet oftmals sehr schwer an, vor allem weil in solchen streitereieneinfach der bezug zum rationalen, überlegten handeln und denken fast immer fehlt.
wer schon längere beziehungen hinter sich hat kennt die momente, in denen einekleine meinungsverschiedenheit zunehmend ernster wird, sich zu einem handfesten streitentwickelt und letzten endes eskaliert.
wie schon gesagt, ist die situation fürbeide parteien in einem solchen streit äusserst angespannt. beide seiten sind in"abwehrhaltung", die grundzüge des menschlichen wesens veranlassen uns in diesenmomenten, unseren eigenen standpunkt zu vertreten, nicht nachgiebig zu sein, recht zubehalten. jede aktion in solchen streitereien birgt ihr eigenes potenzial. zumeinen die "provokation", zum anderen die "schlichtung".
dazu sollte man sicheinfach mal in diese situation versetzen. es wird schnell deutlich, dass menschen unterstress und in situationen der emotionalen anspannung und abwehrhaltung eineeingeschränkte wahrnehmung besitzen und eben anfällig sind für kurzschlüssigeREaktionen. der verstand setzt in solchen momenten bei den meissten von uns ausund die kontrolle übernimmt der instinkt. wer sich angegriffen fühlt verteidigt sichauch. das schließen des laptops wertete er als angriff gegen sich, der schlag war seineabwehr.
nun halte ich es persönlich für absolut falsch, sich diesem instinkthinzugeben und damit sein eigenes tun zu entschuldigen. die obligatorischen ausreden undentschuldigungen folgen dann meisst in form von:
"schatz tut mir leid, das warnicht so gemeint. du weisst doch, dass ich dich liebe. ich war in dem moment einfach nurso sauer....."
oder
"das passiert mir niemals wieder! versprochen! es wareine kurzschlussreaktion, ich weiss auch nicht, was mit mir los war...."
nur,davon wird dir bzw. "euch" auch nicht geholfen und manch ein mann, der diese form der"nonverbalen" diskussion für sich entdeckt, wird gefallen daran finden und beim nächstenstreit schon viel früher zuschlagen oder öfters. m.E. gilt es, dieses verhalten im keimzu ersticken. einerseits durch ein ruhiges, überlegtes gespräch später, wenn sich diesituation beruhigt hat, andererseits durch eine nicht-aggressive aber trotzdemsehr deutliche und bestimmte ansage, bei einer erneuten eskalation sei diebeziehung/freundschaft endgültig vorbei! ein mensch der schlägt, beherrscht sich selbernicht und baut mit der zeit enormes aggressives potenzial auf. das muss sich dann imendeffekt irgendwo wieder "entladen", meisst dann beim partner.
ich persönlichhabe noch niemals eine frau geschlagen, das werde ich auch in zukunft nicht tun. für michist ein solches verhalten der beweis für innere konflikte, unbeherrschtheit,aggressivität, falsche autorität, naivität, ausgeprägtes revierverhalten, usw. wer demerliegt und den gedanken hin zu einer überlegteren handlungsweise nicht wahrnimmt, derhat schon von vorneherein schlechte karten.
"ob" und "wie" der mensch eine zweitechance verdient hat, musst letzten endes du selber entscheiden. allerdingssolltest du dir schon vorher überlegen, ob spätere konflikte nicht dermaßen ausarten,dass eine "täter-opfer" rolle entsteht, in welcher du den kürzeren ziehen wirst. und diestetigen entschuldigungen werden das ganze nur noch verstärken und dazu führen, dass sichein schema entwickelt, welches (wenn es erstmal zu spät ist) nur noch schwer durchbrochenwerden kann.