@slobber slobber schrieb:Ab einem unbestimmbaren Punkt verschwindet die Hemmschwelle das eigene Kind zu schlagen.
Liegt da nicht viel eher was im argen mit der eigenen Psyche, wenn die Hemmschwelle verschwindet?
Ich kanns mir nicht vorstellen.... auch wenn ich nicht bezweifeln will, dass es wirklich passieren kann.
Natürlich bin ich mir durchaus darüber im klaren, dass hier von Eventualitäten ausgegangen wird.
Alles kann und nichts muss.
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Wenn man als erwachsener Mensch reflektiert und feststellt dass der "Klaps" den man bekommen hat so schlimm gewesen ist, dass man in heutiger Zeit damit zu kämpfen hat.
Dann war es kein Klaps.
Dann waren es Prügel.
Ich könnte hier Geschichten erzählen, die so aussehen, wie
@SilverDragon sie vor einer, oder vor zwei Seiten geschrieben hat.
Ich verurteile diese Prügel aufs schärfste und wenn ich damals gewusst hätte, dass ich meine Erzeuger dafür anzeigen kann... ich hätte es getan.
Stattdessen hab ich mit 13, oder 14 zum ersten Mal zurück geschlagen - dafür noch mehr Prügel kassiert.
Die letzten Faustgeschenke meiner Ma habe ich btw. vor 2 Jahren gekriegt (wohlgemerkt: ich bin weit über 20 Jahre alt und lebe seit fast 10 Jahren nicht mehr bei meiner Mutter).
Die Folgen dieser Prügel, die könnte ich heute an zwei Händen abzählen.
Dennoch will ich betonen, dass es NICHT der "Klaps" gewesen ist, der dies hervorgerufen hat. Sondern die Prügel.
Und ich denke die Mechaniken, die hinter diesem Vertrauensbruch stecken, welche dazu führen dass Kinder gewalttätig werden - etc. - sind ein wenig Komplexer, als "der Klaps ist schuld".
Der Vertrauensbruch findet woanders statt. Die Folgen eines Klaps sind weitaus verheerender, wenn das Kind von vornherein kein Vertrauen in die Eltern gehabt hat, oder seine Eltern nicht respektiert.
Der positive und negative Lerneffekt findet nämlich nur dann statt, wenn das Kind findet, dass er etwas von seinem Gegenüber lernen kann.
Wenn die Eltern nicht respektiert werden, dann hat irgendetwas mit der Erziehung nicht hingehauen (und ich rede hier natürlich nicht mit den paar Jahren, in welchen die Kinder eine rebellische Phase durchmachen).
Ich möchte auch nochmal betonen, dass ich sicher nicht gewalttätig bin, eine gern streitende Zicke, ja. Aber nicht gewalttätig.
Wie ich vorher schon geschrieben habe, würde ich Kindern niemals das antun, was ich erlebt habe. Sogesehen bin ich eher pazifistisch eingestellt, wenngleich ich - wie schon tausendmal geschrieben - nichts verwerfliches an diesem Klaps finde, welcher in meinen Augen keine Gewalt darstellt.
Was ich mich schlussendlich halt immer Frage ist, wie Menschen sich so sicher sein können, was andere denken, wenn sie die selbe Situation noch nie erlebt haben.
Wenn ich mir von Menschen - welche noch nie in irgendeiner Weise von Eltern geschlagen wurden - anhören darf: Sowas zerstört die Seele deines Kindes!
Klar kann man an einer Hand abzählen was Prügel verursachen. Da muss man kein Psychologe für sein.
Aber die Verteuflung von alles und jeder Handlung...
Was soll man denn von der Generation sagen die tatsächlich noch mit Prügelstrafe aufgewachsen ist?
Sind das alles Seelische Krüppel geworden?
Nein, sind sie nicht.
Ja: Alles kann und nichts muss... aber die Annahme dass der Klaps auf die Finger (Langsam nervt mich das Wort, wirklich
:D) ganze Menschenleben zerstören KANN! - weil ist ja eine Gewalttat - ich bitte euch... ich kann's einfach nicht nachvollziehen.
Aber wahrscheinlich liegt es dadran, dass ich 80% meines bisherigen Lebens (unbegründet) verprügelt wurde und mir das meine Weltsicht vernebelt hat, dass ich gar nicht realisieren kann dass dieser tadelnde Denkzettel auf meine Finger genauso schlimm gewesen ist wie die blauen Augen, die Prellungen, die seelischen und körperlichen Misshandlungen...
(jeder der jetzt sagt "Doch! Genau das ist der Grund!" wird von mir gesteinigt - echt ma!
:D)
Mein Wort zum Freitag!
LG