Es ist immer eine Gratwanderung - abtreiben - zur Adoption freigeben - behalten. Je nachdem, wo es landet, ist ein adoptiertes Kind auch nicht immer gut dran. Deswegen denke ich, treiben viele lieber ab, wenn sie wirklich keine Möglichkeit sehen, es behalten zu können. Denn der Gedanke, dass jemand ihr Kind schlägt oder schlimmeres (gab mal einen Fall im Kölner Raum, da wurde das adoptierte Kind sogar mißbraucht) ist ihnen vielleicht so unerträglich, dass sie es lieber gleich töten.
Das ist schrecklich, aber als Mutter kann ich das sogar verstehen. Ich bin froh und dankbar, dass ich in der Lage war, meine Kinder selbst großzuziehen.
Wer weiß, wie es gekommen wäre, wenn die Umstände anders gewesen wären.
In den sechziger/siebziger Jahren wurde Abtreibung regelrecht als fortschrittlich angesehen. "Mein Bauch gehört mir" war der Spruch.
Ich dachte damals: Und der Bauch des Kindes? Und der Kopf, die Arme, Beine? Wem gehören die?
Es ist manchmal erschreckend, wie arrogant der Mensch sein kann, wenn es ihm gut geht. Die Menschen, die nicht so gut dran sind, sind oft viel herzenswärmer und fürsorglicher.
@dolphin:
Wenn das Kind da ist, versuche ich ein Foto zu posten. Es soll am 8. Dezember kommen. Vielleicht kommt es ja schon am 6. und wird ein kleiner Nikolaus.
@Cyberspion:
Du hast recht. Sie sind teuer, und sie sind undankbar. Und aufsässig, faul und sie bauen einen Haufen Mist. Aber sie sind im Gegenzug dazu auch fröhlich, begeisterungsfähig, hilfsbereit. Klug, verantwortungsbewußt und erstaunlich positiv. Und sie sind das Kostbarste was wir haben.
Von meinen Kindern habe ich viel gelernt, das ich längst wieder vergessen hatte.
Sowohl als sie klein waren als auch jetzt.
Und sie können in lichten Momenten auch ganz dankbar sein.
Herzlichst
Amaryllis