@KillingTime Anderer Vorschlag: Wie wäre es statt nur zu verdrängen und zu distanzieren etwas belastendes anständig zu verarbeiten?
Es gibt viele Beispiele dafür, dass es nicht unbedingt der richtige Weg ist, nichts an sich heranzulassen - als ein emotionales Wesen, das der Mensch nun einmal ist, könnte das zu Abstumpfung, Entsozialisation und gar zu psychischen Zusammenbrüchen und Amokläufen führen, denke ich.
Normale Menschen kann es doch beispielsweise nicht kalt lassen, wenn ein Kind angeschossen wird und auf dem Weg ins Krankenhaus stirbt.
Sollte man da wirklich als Rettungssanitäter so kalt sein und sagen:,,Naja, Pech. War halt zu langsam oder das Kind war zu schwer verletzt"?
Ich denke, das führt entweder dazu, dass er ein emotional ziemlich kalter Mensch wird (und ist er dann überhaupt noch ein richtiger Mensch?) oder aber er irgendwann darunter leiden wird, dass er solche Erlebnisse nur verdrängt, nie aber verarbeitet hat?
Nicht umsonst gibt es doch bei Feuerwehr oder Polizei meines Wissens verpflichtende, psychologische Betreuung, wenn die Leute in Schießereien oder schlimme Erlebnisse verwickelt waren.
Alkoholiker werden - das sieht für mich dann eher wie die Folge des ,,Nichtverarbeitens" aus, des ,,Nichtklarkommens" mit seinen Erlebnissen.
Dagegen denke ich, dass eine vernünftige Aufarbeitung und Verarbeitung von schlimmen Erlebnissen am Ende doch sinnvoller ist, als das Verdrängen.
Verdrängen fordert dazu eine gewaltige Aufmerksamkeit und Anstrengung, die irgendwann erlahmt.
Verarbeiten dagegen gibt die Möglichkeit, seine Energien und Aufmerksamkeit für neues zu nutzen.
Es sollte der Gesellschaft und den Menschen nicht einfach gleichgültig sein, was mit anderen Menschen passiert.
blutfeder schrieb:"Waffen"(Gewehre, Pistolen, Bomben, Raketen...) haben ihre berechtigung, jedoch werden sich in meinen augen zu oft dem Zweck entfremdet und zwar, Haus und Hof, respektive das eigene Land zu verteidigen, oder Wild zu erlegen.
Wenn aber niemand mit Schusswaffen, Raketen, Granaten usw. angreifen wollen würde, benötigte man auch solche nicht zur Verteidigung.
Das schaukelt sich doch seit Ewigkeiten hoch, immer besteht da das Denken:,,Naja, vielleicht will ja irgendjemand mich mit Waffengewalt plattmachen. Dann verschaffe ich mir mal am besten eine bessere Waffe, um ihn abzuschrecken oder um ihn vorher fertigzumachen." - was dann wiederum dazu führt, dass sich andere Leute denken:,,Oha, jetzt hat mein Gegenüber aufgerüstet, der könnte mich erledigen! Wird Zeit, dass ich mich auch mal auf Vordermann bringe!"
Ohne Kriegswaffen keine Ausstattung für Krieg und oft genug auch kein wirklicher Grund für Krieg.
Kriegswaffen bedingen also Krieg, weil sie rein für`s Töten da sind und sie befeuern auch den Krieg, da er sie fordert.
Übrigens: Bitte unterscheiden zwischen einem einfachen Jagdgewehr und Waffen, die definitiv dazu gedacht sind, Menschen zu töten und Vernichtung zu verursachen.
Außer zum Fischen kann man Sprengwaffen nicht verwenden und auch keine Schnellfeuergewehre
:Dblutfeder schrieb:Waffen sind im grunde nur werkzeuge, genau wie ein Schraubenschlüssel, ein Messer, eine Axt, ein Spaten oder eine Bohrmaschine. auch alldiese dinge kann man verwenden um andere Menschen zu töten.
Feiner Unterschied: Mit einem möglicherweise vollautomatischen Schnellfeuergewehr muss ich einfach nur den Abzug gedrückt halten und kann mit Dauerfeuer eine ganze Menschenmenge niedermähen.
Das kann ich mit Messern, Äxten, Spaten und Bohrmaschinen nicht
;)Ich stimme dir ja bei vielem zu, was du schreibst, aber ich denke, man kann nicht Waffen, die im Prinzip allein dazu gedacht sind, möglichst viele Menschen mit möglichst wenig Aufwand zu töten, mit beliebigen Werkzeugen vergleichen.
Mit einem Hammer KANN ich jemanden erschlagen. Dafür ist der Hammer aber nicht gedacht, er ist dazu gedacht, Nägel ins Holz zu schlagen. Die Intention bei dem Werkzeug Hammer ist völlig anders, als die Intention bei dem ,,Werkzeug Maschinengewehr". Der Hammer ist nicht dafür gedacht, dass man mit ihm tötet, das Maschinengewehr schon.
@Anja-Andrea Anja-Andrea schrieb:Die können genau so ruhig schlafen wie die Autohersteller. Obwohl sie wissen das die Abgase die luft verpesten, die Umwelt schädigen und die Krebsraten erhöhen. auch wenn sie wissen das durch die Autos jährlich etliche Tausend menschen sterben und unzählige verletzt werden. Wer kann mit Fug und recht behaupten seine Tätigkeit würde niemanden schaden?
Na es ist doch wohl aber ein Unterschied, ob ein Produkt oder eine Maschine potenziell gefährlich/tödlich sind oder ob ein Produkt extra dafür gedacht ist, zu zerstören und zu töten.
SCUD-Raketen sind nicht dazu gedacht gewesen, für einen Neubau ein altes Haus abzureissen. Oder dafür, einem Polizisten Respekt bei einem Randalierer zu verschaffen.
Diese Raketen oder auch Maschinengewehre sind definitiv als Kriegswaffen gedacht.
Ich finde, man sollte aufhören, das mit stinknormalen Werkzeugen und Maschinen zu vergleichen, die VIELLEICHT als Waffe verwendet werden können.
@theendisnear theendisnear schrieb:1. Ich kann die Faszination an Waffensystemen durchaus verstehen. Hochleistungsfähige und -technologische Echtzeitsysteme beliebig hoher Komplexität und ein nahezu endloses Entwicklungsbudget? Das Schlaraffenland jedes Ingenieurs. (Soviel zur Motivation)
Du meinst also, man entwickelt und verkauft neue Waffen einfach, weil man es kann?
Und das sei so okay?
@Plan_B
Könnte man das nicht in gewisser Weise mit dem Wegschieben von Verantwortung beschreiben?
Im Prinzip weisst du, dass mit den Teilen, die du bearbeitet hast, Panzer gebaut werden. Und Panzer werden eingesetzt, um zu vernichten.
Das sollte man doch anerkennen und nicht sagen:,,Naja, ich kann ja nicht SICHER sein, dass der Panzer genutzt wird, um auf Demonstranten zu schießen...".
Dann fände ich es doch besser und ehrlicher, die Haltung ,,naja, ist halt so" zu haben.
allmotlEY schrieb:Da stimme ich zu. Diese Selbstgerechtigkeit, die solche Aussagen zum Ausdruck bringen ist unangenehm, und ich empfinde es auch ein Stück weit scheinheilig. Es klingt wie: Ich bin ja so ein guter Mensch, sowas würde ich nie tun, als stelle man sich mit der Aussage über andere Menschen.
Dem stimme ich zu - solch Selbstgerechtigkeit nervt und die Betreffenden sollten vorsichtig mit derartigen Aussagen sein. Man ist ja immer schnell dabei, sowas zu sagen, wenn einen die Umstände nicht selbst betreffen.
,,Ich könnte nie einen Menschen töten" kann man vielleicht von seinem Sofa daheim aus sagen - aber ob man auch noch so handelt, wenn man in einer ,,er oder ich"-Situation ist, ist ein anderes Thema.