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Depressionen

1.964 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Depression, Depressionen, Traurig ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Depressionen

12.01.2022 um 12:46
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:dass man in seinen glücklichen Zeiten sich der schlechten, unglücklichen Zeiten bewusst machen soll und in seinen schlechten Zeiten soll man sich dann die glücklichen Momente vergegenwärtigen
Soweit ich weiss (jedenfalls ist das bei mir so), ist es so, dass wenn man in glücklichen Zeiten an die schlechten denkt, man sofort dahin auch gefühlsmäßig wieder abrauscht und in schlechten Zeiten kann ich nicht an glückliche denken, bzw wenn ich das tue, dann reisst es mich noch mehr runter, weil ich nochmal vor Augen geführt bekomme, dass ich genau das jetzt gerade nicht habe. Das Gefühl damit normal umgehen zu können fehlt. Auch Vorfreude oder sowas, optimistisch in die Zukunft blicken kann ich meist einfach nicht. Eher ist dass dann die 0-Linie, die eher gefühllos stattfindet. Ich kann zwar Aufregung und sowas empfinden aber nicht euphorisch positiv unterlegt.


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Mila_ ehemaliges Mitglied

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Depressionen

12.01.2022 um 13:00
@Streuselchen
Gut ausgeführt 👍🏻

das einzig 'positive' ist das ich mir mein Leben wie eine Berg und Talfahrt vorstelle. Das hat mir ein Therapeut mal empfohlen. Wenn ich im Tal sitze weiß ich das wieder ein Berg kommt. Das hält mich aber lediglich am Leben, ich sitze trotzdem regungslos in meinem Tal und warte. In diesen Momenten schütze ich mich aber auch extrem vor Außeneinflüssen, denn jegliches rütteln würde mich komplett umhauen.

Wenn ich das so lese hasse ich diese Krankheit gleich noch mehr 😝


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12.01.2022 um 13:24
@Mila_

Ich habs mal mit einem visuellem Bild versucht, was vielleicht Außenstehende etwas die Problematik näher bringt. Keine Ahnung ob man was erkennen kann, aber ich versuchs mal:

Spoiler
CYMERA 20220112 130718Original anzeigen (1,8 MB)


Was bei anderen über der 0 Linie vielleicht alles grün wäre, ist bei manchen Depressionserkrankten eben nicht grün.

.... Keine positiven Gefühle obwohl das eigentlich der positive Bereich ist. Man weiss das auch, schließlich bekommt man das beibegracht von Eltern, Schule, Umfeld etc.
Aber (bei mir, möchte hier nicht verallgemeinern) sind extrem positive Ereignisse auch immer negativ behaftet - weil sie mich entweder
a) überfordern (ich kann sie nicht händeln)
b) verängstigen (weil ich angst habe das es wieder verschwindet)
c) beunruhigen (weil es harte Arbeit ist da hoch zu kommen und ich weiss das ich nicht die Kraft habe diese Anstrengung konstant zu halten)

Der normale 0 Bereich hingegen - der grüne, der ist es wo ich mich wohl fühle. Andere würden in dem Bereich nix spüren weil eben normal. Für mich aber erholsam. Und nur da ist es erholsam. Man lebt eben, erledigt seine Dinge, ist familiär usw.

Kommt zuviel positives rauscht mein Empfinden vom positiven roten automatisch in den negativen roten Bereich. Der obere positive führt zu negativem und ich kann das nicht stoppen - außer indem ich versuche gar nicht erst in den oberen positiven zu kommen.
Ich möchte lieber auf 0 bleiben. Alles andere ist anstrengend. Oder zumindest im orangen Bereich, der ist noch auszuhalten.
Und aus dem negativen roten wieder rauszukommen ist noch schwieriger, weil der Bereich viel viel größer ist als der positive rote Bereich. Das alles kann in Sekunden/Minuten passieren (Stimmungsschwankung) oder aber auch in Tagen, Wochen und Monaten.
Ich hab Lebensjahre, unteranderem, die waren nur im roten Bereich. Dann habe ich welche, die waren mehr grün als alles andere - für andere Menschen normale nichtssagende, für mich aber sehr gute, weil eben nicht viel aufregendes passiert ist.

Voll kompliziert und ziemlich kindisch hingekritzelt, aber besser erklären kann ich das nicht :| Ich hoffe man kanns trotzdem nachvollziehen, irgendwie.


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Mila_ ehemaliges Mitglied

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12.01.2022 um 13:39
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Voll kompliziert und ziemlich kindisch hingekritzelt
Das ist eben deine Denke und Depressive denken oft sehr kompliziert, aber für uns ist nur das verständlich 🤷🏼‍♀️ und kindisch finde ich es nicht. Ich hatte schon 'Malstunden' mit meinem Therapeut wo ich mir vorkam wie ein Kind und er ist mein Erzieher 😂 alles was hilft ist gut und wenn es irgendwer doof findet kann er mir mal den Hintern küssen. Ich muss durch dieses Leben durch und kein anderer.

Das mit den guten Zeiten und der Angst kenn ich aber auch. Ich kann damit ganz schwierig umgehen. Mir wurde von Anfang an eingetrichtert das ich nichts gutes verdient habe und das hat sich festgesetzt. Deswegen kann ich mit Zuneigung oder wenn mir z. B. jemand etwas schenkt oder hilft überhaupt nicht umgehen weil es doch eigentlich falsch ist 🙄 leider hat jegliche Therapie da keinen Nutzen gebracht, da bin und bleibe ich dieses kleine Mädchen dem von oben herab gesagt wird 'keiner wollte dich und du verdienst nichts'.


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12.01.2022 um 13:48
Zitat von Mila_Mila_ schrieb:Deswegen kann ich mit Zuneigung oder wenn mir z. B. jemand etwas schenkt oder hilft überhaupt nicht umgehen weil es doch eigentlich falsch ist 🙄
Ich muss jetzt leider schmunzeln, denn das hätte aus meiner Feder stammen können. Aber nicht belustigend gemeint, du verstehst schon :|
Zitat von Mila_Mila_ schrieb:Mir wurde von Anfang an eingetrichtert das ich nichts gutes verdient habe und das hat sich festgesetzt.
Tut mir verdammt leid zu lesen und ich kann absolut verstehen, dass das prägend auf Lebenszeit ist. Manches geht nicht weg, da kann man therapieren wie man will, denke ich. Nichts desto trotz sollte man stets bemüht sein das zu versuchen und sich Hilfe suchen wann immer es eben nötig ist - ohne sich zu schämen.
Es ist unverschuldet in unseren Köpfen, nicht weil wir das unbedingt da haben wollten.
Zitat von Mila_Mila_ schrieb:da bin und bleibe ich dieses kleine Mädchen dem von oben herab gesagt wird 'keiner wollte dich und du verdienst nichts'.
Aber du verdienst das.
Ich weiss das du das liest und es nicht glaubst - so geht's mir bei meiner Person auch - aber lass dir von außen gesagt sein, du bist sehr wohl ne Menge wert und du verdienst nur das Beste!
Zitat von Mila_Mila_ schrieb:Ich hatte schon 'Malstunden' mit meinem Therapeut wo ich mir vorkam wie ein Kind und er ist mein Erzieher 😂 alles was hilft ist gut und wenn es irgendwer doof findet kann er mir mal den Hintern küssen. Ich muss durch dieses Leben durch und kein anderer.
Dann malen wir eben wie Kleinkinder 🤷‍♀️😇
Wie du schon sagst, wenns hilft... :)


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Mila_ ehemaliges Mitglied

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12.01.2022 um 13:55
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber du verdienst das
Das ist nicht mehr möglich zu glauben, der Satz kam von meiner Mutter und war noch einer der netteren.


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12.01.2022 um 14:00
@Mila_

Tut mir wahnsinnig Leid. Wirklich.
Weiss auch nicht wirklich was ich dazu sagen kann, weil ich dir deine Empfindung nicht absprechen möchte. Ich kann dir nur sagen dass ich es verstehen kann, was du da fühlst.


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12.01.2022 um 14:01
@Streuselchen
Ist ok, ich habe gelernt damit zu leben und das kleine Mädchen nehme ich immer in den Arm wenn es erscheint 😊


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12.01.2022 um 14:03
Also zunächst mal, @Streuselchen, finde ich das ganz und gar nicht kindisch hingekritzelt, sondern astrein erklärt. :Y:
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Was bei anderen über der 0 Linie vielleicht alles grün wäre, ist bei manchen Depressionserkrankten eben nicht grün.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Der normale 0 Bereich hingegen - der grüne, der ist es wo ich mich wohl fühle. Andere würden in dem Bereich nix spüren weil eben normal. Für mich aber erholsam. Und nur da ist es erholsam. Man lebt eben, erledigt seine Dinge, ist familiär usw.
Ich denke ich kann auch ohne Quellenangabe behaupten, dass Seneca das genauso sieht. Wenn ich (der Vereinfachung halber) einen fortlaufenden Sinusgraphen habe, dann ist eigentlich nur der Punkt, an dem er die die horizontale Achse schneidet, wünschenswert. Also die 0-Linie. Ganz genau darauf wollte ich mit meinem ersten Beitrag hier eigentlich auch hinaus.

Berg und Tal und nur auf halber Höhe dazwischen lebt es sich "richtig". Das ist 1:1 stoische Philosophie.

Und ich denke Seneca meinte (:troll: ) , dass man sich quasi permanent der gegenteiligen Amplitude ... ja, was? ... bewusst werden, erinnern, vergegenwärtigen soll.

Das ändert nichts an der Geschwindigkeit mit der man diese Berge und Täler durchschreitet, aber, nach stoischer Auffassung, gelangt man so mit der Zeit in flacheres Gelände und nähert sich so der ersehnten Nulllinie.

Das wollte ich eigentlich sagen, glaube ich.


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12.01.2022 um 14:17
Zitat von Mila_Mila_ schrieb:Wenn ich im Tal sitze weiß ich das wieder ein Berg kommt. Das hält mich aber lediglich am Leben, ich sitze trotzdem regungslos in meinem Tal und warte.
Wie gesagt, die Geschwindigkeit, mit der Du das Fortlaufen Deines Lebens lebst, wirst Du nicht ändern können, da hast Du vollkommen Recht. "Warten" triffts ganz gut. :D

Mir helfen zwei Zitate in diesen Tälern, Homer und Shakespeare:

Shakespeare für die innere Haltung (aus King Lear):

Dulden muss der Mensch, sein Scheiden aus der Welt wie seine Ankunft. Reif sein ist alles!

und Homer gegen die Einflüsse von Außen (aus der Odyssee):

Halt aus, mein Herz, schon Hündischeres hast Du erduldet!


Aber auf jeden Fall @Mila_ , @Streuselchen ist es eine scheiß Krankheit. Das glaube ich Euch aufs Wort!

Ich wollte auch nicht klugscheißen, sondern nur meinen Anteil daran nehmen ihr auch ins Gesicht zu spucken, weil sie euch Böses tut.


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12.01.2022 um 15:11
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:Ich wollte auch nicht klugscheißen, sondern nur meinen Anteil daran nehmen ihr auch ins Gesicht zu spucken, weil sie euch Böses tut.
Ich hab das auch gar nicht klugscheißerisch verstanden, alles gut :) Und ich finds toll wenn nicht Betroffene sich mit Depressionen auseinandersetzen, versuchen zu verstehen wie wahnsinnig viele/unterschiedliche Facetten diese Krankheit hat und auch das man als Betroffener damit ernstgenommen wird.
Das machts mir zB auch leichter mich damit zu befassen, zu ergründen wo ich was ändern kann damits mir leichter fällt zu leben. Weil ich dann nicht round about damit beschäftigt bin anderen was zu erklären oder die davon zu überzeugen das es wirklich nicht leicht ist (wobei ich das aufgegeben habe, war zu kräftezehrend, da hab ich einfach irgendwann Kontakte abgebrochen)
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:Also zunächst mal, @Streuselchen, finde ich das ganz und gar nicht kindisch hingekritzelt, sondern astrein erklärt.
Danke, das beruhigt mich jetzt doch etwas :D
Ich sage mir ja selber nach das ich ne sehr große Schnauze habe und ich gehe auch nicht zimperlich mit meiner Wortwahl in viele Gespräche - aber so wie bei @Mila_ auch, habe ich ein beschissenes Selbstbild. Wenn andere mich loben kann ich das nur schwer bis gar nicht annehmen weil ich es nicht glaube! Genauso wie ich bestimmte Vorzüge, die ich laut anderen zu scheinen habe, eher als Normal betrachte. Meine erste Reaktion ist immer, "können andere auch, können andere besser" egal wie oft oder glaubhaft man mir versichert, dass dem nicht so ist. Ich fühle mich 0815 > Tendenz eher abwärts, aber ganz bestimmt nicht besonders toll, besonders klug, besonders hübsch. Und wenn mich jemand so sieht ist er in meinem Kopf prinzipiell erstmal ein Lügner Oo oder blind...
Wie wunderbar andere sind sehe ich hingehen ständig. Die Vorzüge/besondere Merkmale sehe ich sofort und bin auch sofort innerlich leicht neidisch warum ich nicht auch was besonderes haben kann.
Oder wenn es anderen besser geht als mir... Ich gönne es anderen, so ist es nicht. Aber ich bin neidisch weil ich auch möchte das es mir besser geht.... Oder das ich zumindest mal erkenne wenns mir gut geht/ ich das sehen und empfinden kann.
Is wirklich schwer zu erklären, ohne das man dabei wie ein empathieloser Unmensch rüber kommt.
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:Berg und Tal und nur auf halber Höhe dazwischen lebt es sich "richtig". Das ist 1:1 stoische Philosophie.

Und ich denke Seneca meinte (:troll: ) , dass man sich quasi permanent der gegenteiligen Amplitude ... ja, was? ... bewusst werden, erinnern, vergegenwärtigen soll.
Erster Absatz trifft genau was ich auch ausdrücken wollte. :)
Und der zweite Absatz - die Gegensätze lassen sich (bei mir) nur schwer vergegenwärtigen weil sie ja eben keine Gegensätze sind. Im Grunde ist arg positiv genauso wie arg negativ oder besser, wird zu....
Und wenn ich auf Linie 0 bin, habe ich keinen einzelnen Gegensatz weil das die entspannte Zone ist und die anderen 2 Zonen (positiv & negativ) sind die anstrengenden ^^
Also hätte statt eines Einzelnen dann 2 und es klingt schon anstrengend wenn ich mir während der Normalphase Gedanken machen sollte, wie es positiv mal war oder wie es negativ mal war :P:

Bei der versuchten Erklärung krieg ich gerade leicht in Krampf im Gehirn. :troll: Ich würds so gern irgendwie begreiflich an den Mann bringen können aber da fehlts mir echt an Wortgewandtheit, in dem Bereich >.<


Wie dem auch sei. Depressionen sind beschissen, egal von welcher Form man betroffen ist und welche Begleitkrankheiten einen noch dazu ereilen. Ich hab momentan jedenfalls wiedee ne Phase wo ich die Schnauze voll davon habe Ich zu sein und ich stürze mich in 100 Arbeiten um mich nicht mehr mitzubekommen - weil keine Zeit. Mal wieder höchst toxisch mir selbst gegenüber und wenn ich weiter versuche vor der Kugel wegzurennen, die ich mir selbst in den Kreis geschossen habe, in dem ich renne - ja dann kenn ich schon das Ergebnis in nur wenigen Wochen :Y:
Also ZWINGE ich mich jeden Tag ein bisschen auf mich selbst zu achten. Auf andere höre ich stures Weib ja wieder nicht :shot:


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12.01.2022 um 18:13
@Ptoliporthos
Alles ok 😊 ich hab es auch nicht so verstanden.


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12.01.2022 um 18:37
O.K., ich habe begriffen, dass ich dich jetzt nicht loben soll, @Streuselchen
aber dein Bild ist echt was wert. Überhaupt nicht albern, sondern sehr treffend.
Ich bin Ergo und arbeite mit psychisch Kranken und ich habe gerade das Gefühl, eine wirklich gute Fortbildung besucht zu haben.

Der Inhalt war mir als solches aus der Ausbildung und auch aus der Praxis bekannt, aber wenn mir Betroffene davon erzählt haben, ging es eher darum, mich zu trösten, weil ich jetzt nicht loben durfte/sollte, sozusagen. (Die wollten sich entschuldigen, als wär ich Therapeutin, weil ich nett oder lieb sein wolle...)

Und ich hab´s eher aus Instinkt gelassen, weil ich ja merkte, dass da was hinter ist. Jetzt verstehe ich den Vorgang besser.
Der Umgang mit dem "Introjekt", also dass man selber den alten Text abspult um im Bekannten "Sicherheit" zu finden/Unsicherheit zu vermeiden, wurde halt anders thematisiert.

Mir ist, als hätte ich vorher ein bisl darüber gewusst, was da passiert und wie es ungefähr funktioniert,
aber so hab ich auch mehr vom "warum" (im Jetzt) sehen können.
Danke? (`Tschuldigung...)


@Mila_
no front, aber ist dir klar, dass du andere um ihre Ignoranz beneidest?
Das muss ich loswerden.
Ich kann zwar auch ganz schön an mir und der Welt verzweifeln, aber glauben, dass die Mehrheit da draußen zufrieden wär?
Never ever.
Ein Großteil davon kann sich nur besser selbst in die Tasche lügen.


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12.01.2022 um 18:44
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Mehrheit
Davon habe ich auch nie gesprochen. Es gibt aber die Menschen denen es gut geht, es gibt Menschen die Eltern haben die sie lieben, es gibt Menschen die erfolgreich sind, es gibt Menschen die selber Familien gründen können, es gibt Menschen die sich an einfachen Dingen erfreuen können ohne das man sie darauf aufmerksam machen muss, usw.

All das kenne ich nicht 🤷🏼‍♀️


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12.01.2022 um 18:52
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:O.K., ich habe begriffen, dass ich dich jetzt nicht loben soll, @Streuselchen
aber dein Bild ist echt was wert. Überhaupt nicht albern, sondern sehr treffend.
Ich bin Ergo und arbeite mit psychisch Kranken und ich habe gerade das Gefühl, eine wirklich gute Fortbildung besucht zu haben.
Lol, das ist zwar total lieb aber so ein Lob ist damit nicht gemeint. Sowas kann ich durchaus schon noch annehmen bzw freue mich dass mein Gekritzel von anderen richtig verstanden wird und irgendwie auch hilft, evtl. :D
So richtige Gefühlssachen, die fallen mir schwer. Mich einlassen, fallen lassen, vertrauen (und zwar immer, nicht nur phasenweise), anderen glauben was deren Einschätzung über mich betrifft. Sowas halt.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Der Inhalt war mir als solches aus der Ausbildung und auch aus der Praxis bekannt, aber wenn mir Betroffene davon erzählt haben, ging es eher darum, mich zu trösten, weil ich jetzt nicht loben durfte/sollte, sozusagen. (Die wollten sich entschuldigen, als wär ich Therapeutin, weil ich nett oder lieb sein wolle...)
Ja, ist auch schwer für Betroffene das zu kommunizieren weil man anderen auch nicht auf den Schlips treten möchte, nur weil man gewisse Sachen nicht (mehr) hören mag. Man weiss halt "das fällt eh auf fruchtlosen Boden" und möchte sich, und anderen, die Zeit und Mühe dann ersparen Oo
Denke ich - gehe jetzt ma von mir selber aus.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Danke? (`Tschuldigung...)
Nix zu danken und zu entschuldigen bitte gleich mal gar nicht :D
Einfach schön, das du dich empathisch darauf einlassen kannst :)
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ein Großteil davon kann sich nur besser selbst in die Tasche lügen.
Auch DAS kann für den einen oder anderen Beneidenswert sein weil das ne Menge Ballast abnimmt. Auch Doofheit (ich meine jetzt nicht charakterlich Arschloch oder so, sondern wirklich dümmlich weil eben nicht sonderlich gebildet) kann manchmal Neid hervor rufen weils Leben dann soooooviel einfacher sein KANN. Wenn mans ganze Elend nicht sieht, weil mans nicht schnallt, dann bleibt nur das Gute was man sieht und das kann schon zu mehr Unbeschwertheit führen :|


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12.01.2022 um 19:09
Zitat von Mila_Mila_ schrieb:ohne das man sie darauf aufmerksam machen muss,
Hä?
Wenn dich einer drauf aufmerksam macht, kannst du es doch sehen?
(Hoffentlich; aber eigentlich ist es, bei mir, das "finden", nicht nur das Objekt.)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Auch DAS kann für den einen oder anderen Beneidenswert sein weil das ne Menge Ballast abnimmt. Auch Doofheit (ich meine jetzt nicht charakterlich Arschloch oder so, sondern wirklich dümmlich weil eben nicht sonderlich gebildet) kann manchmal Neid hervor rufen weils Leben dann soooooviel einfacher sein KANN. Wenn mans ganze Elend nicht sieht, weil mans nicht schnallt, dann bleibt nur das Gute was man sieht und das kann schon zu mehr Unbeschwertheit führen :|
Danke, ich formulier es lieber hier lang - @Mila_
diese "unbeschwerten" Menschen kannst du nicht wirklich dafür beneiden, dass sie die reale Gefahr einer reaktiven Depression (durch Verlust dieser Sachen, die sie "haben") tagtäglich ignorieren. Müssen, je nachdem, wie sehr sie sich damit identifizieren.
Ich meine den Vorgang - ihr habt mir einen erklärt, ich halte "Normalopathie" dagegen.

No front, @Mila_
aber wenn deine Mutter in einem Punkt ganz sicher gelogen hat, dann in dem, dass "die Wahrheit" so einfach wär.
Wenn du dir keinen in die Tasche lügen kannst, ist es schlecht, dass es sich nicht gut anfühlt.
Aber es ist gut, dass du es nicht machst.

Davon wird man auch sowieso nicht zufrieden, das kommt nur, wenn man das Werten los lassen kann,
also wie weiter oben die philosophische Schiene, oder wenigstens an den Maßstäben dreht, die therapeutische Schiene.


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12.01.2022 um 19:16
@DalaiLotta
Ich werde dir die Tage antworten, grad finde ich es zu anstrengend drauf einzugehen.


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12.01.2022 um 19:26
@Streuselchen

Dein Bild da, mehr ein Diagram finde ich voll gut und zutreffend, sieht oder sähe bei mir ähnlich aus, eine einzige Berg und Talfahrt, jeden Tag eine neue Achterbahnfahrt durch den Irrsinn des Lebens.Ich werde das mal aufgreifen und etwas ähnliches erstellen, könnte eine Hilfe sein, hab sowas in der Form noch nie gemacht.Ich schreibe zwar jeden Tag etwas auf, mit Fokus auf die kleinen Freuden und seien sie noch so klein, aber keine Art, ich nenne es mal Befindlichkeitsdiagram.


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12.01.2022 um 19:29
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Hä?
Wenn dich einer drauf aufmerksam macht, kannst du es doch sehen?
Wenn ich kurz, für mich, darauf noch antworten dürfte?
Auch wenn ich mich nur ungern da einmischen will, muss das trotzdem raus ^^ (sry) sonst wütet das in mir.

Manche Betroffene können es eben nicht sehen, selbst wenn man sie darauf aufmerksam macht weil sie das, nicht spüren können.
Es gibt Depressive, die gründen eine Familie und es macht sie glücklich - und dann gibt es welche, die gründen eine weil sie vorher denken, es könne sie glücklich machen - das Gefühl im. Anschluss bleibt aber aus.
Kann man auch auf alle anderen Bereiche übertragen - viel beruflicher Erfolg und trotzdem kein Glücksempfinden (viele depressive Stars zeigten dies, ganz oben am Karrieregipfel und zack Suizid weil Depressiv)
Das isses was ich meinte, es kann (!) das größte Glück einen in den Suzid/oder "nur" schwarze Loch treiben, weil man vielleicht was erwartet hatte was auch dann nicht kommt, oder weil man damit nicht umgehen kann.
Es ist sovieles möglich, leider. Weil jeder Mensch,mit eigener prägenden Vorgeschichte manchmal auch, seine Depression füttert.

Nur meine Denke dazu, sorry nochmal wenn ich mich da jetzt unpassend eingemischt haben sollte.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Dein Bild da, mehr ein Diagram finde ich voll gut und zutreffend, sieht oder sähe bei mir ähnlich aus, eine einzige Berg und Talfahrt, jeden Tag eine neue Achterbahnfahrt durch den Irrsinn des Lebens.Ich werde das mal aufgreifen und etwas ähnliches erstellen, könnte eine Hilfe sein, hab sowas in der Form noch nie gemacht.Ich schreibe zwar jeden Tag etwas auf, mit Fokus auf die kleinen Freuden und seien sie noch so klein, aber keine Art, ich nenne es mal Befindlichkeitsdiagram.
Danke und ja mach das mal auf jedenfall wenn du Lust dazu hast. Entweder nur für dich selbst oder Vielleicht auch für andere Betroffene, damit man evtl auch vergleichen kann wies beim einen ist/oder beim anderen.
Fühl dich da frei zu tun wonach dir ist :)


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Mila_ ehemaliges Mitglied

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12.01.2022 um 19:56
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Manche Betroffene können es eben nicht sehen, selbst wenn man sie darauf aufmerksam macht weil sie das, nicht spüren können.
Es gibt Depressive, die gründen eine Familie und es macht sie glücklich - und dann gibt es welche, die gründen eine weil sie vorher denken, es könne sie glücklich machen - das Gefühl im. Anschluss bleibt aber aus.
Kann man auch auf alle anderen Bereiche übertragen - viel beruflicher Erfolg und trotzdem kein Glücksempfinden (viele depressive Stars zeigten dies, ganz oben am Karrieregipfel und zack Suizid weil Depressiv)
Das isses was ich meinte, es kann (!) das größte Glück einen in den Suzid/oder "nur" schwarze Loch treiben, weil man vielleicht was erwartet hatte was auch dann nicht kommt, oder weil man damit nicht umgehen kann.
Es ist sovieles möglich, leider. Weil jeder Mensch,mit eigener prägenden Vorgeschichte manchmal auch, seine Depression füttert.

Nur meine Denke dazu, sorry nochmal wenn ich mich da jetzt unpassend eingemischt haben sollte
Danke, perfekt erklärt. Ich hab grad einfach keine Energie mehr dafür 🤷🏼‍♀️


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