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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

183 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mobbing ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

08.04.2013 um 18:28
@Spenci
Glaub mir wäre ich an deiner stelle hätte jeder schon eine gebrochene Nase oder zumindest ein blaues Auge. Du musst dich durchsetzen, lass dich nicht unterkriegen und Versteck dich nicht vor so einem asozialen Haufen. Setze deine recht durch und lass die Schweine vor dem Gesetz büßen. Der Mensch hat immer noch seine Würde und die sollte er nicht beschmutzen lassen. Nimm dir allen Mut zusammen den du hast, sonst können die mit dir machen was sie wollen. Ich drück dir die Daumen das du einen guten Weg findest.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

08.04.2013 um 19:36
@Spenci

Liest sich alles stressig.
Hast du schon in deine schule nachgefragt was man in dein fall tun kann?
Du bist bestimmt nicht die einstigste die sowass passiert.

Vielleicht Anwalt, und neuer lehrstelle.
Wenn du es durch ziehen willst, ist ganz wichtig höfflich zu sein, nur freundlich sein musst du nicht, verschafft dann auch meist gar kein respekt...
Ein guten morgen und punkt..und sonst nur über die arbeit, nichts privates..
So würde ich es dann auf jeden fall machen.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

08.04.2013 um 21:55
Gibt es eigentlich heutzutage noch sowas wie früher die Berufsberatung?

Bei mir war es so, dass ich nach dem 1 Jahr Berufsausbildung mit dem damaligen Chef überhaupt nicht klar gekommen bin, hab das bei der Berufsberatung gemeldet, die haben sich gekümmert und das Ausbildungsverhältnis wurde aufgelöst.
Ich konnte weiterhin zur Berufsschule gehen und mir wurden von der Berufsberatung neue Ausbildungsfirmen vorgeschlagen, hab auch direkt nen neuen Ausbildungsplatz bekommen bei dem ich weiter machen konnte und mir die Zeit angerechnet wurde.

Gibt es sowas heute nicht mehr? Wenn es sowas noch gibt geh dahin.

Ich würde niemals bei einer Stelle bleiben wo das Verhältnis so gestört ist.


Zum Mobbing:

Mobbing kann jeden treffen, egal in welcher Form. Am häufigtsen jedoch sind es Leute die sich von anderen in irgendeiner Weise unterscheiden z.B. auch häufig krank sind, weil die Kollegen durch den kranken Kollegen mehr Arbeit leisten müssen. Dass du da nichts für kannst, interessiert in dem Moment niemanden. Leider.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 03:58
Was ich im Fall von Mobbing nur dringend raten kann:
1) möglichst viel schriftlich dokumentieren mit Datum und Uhrzeit
2) mögliche Zeugen aufführen, die das mitbekommen haben
3) mit Kollegen darüber reden (es gibt immer einige, die das nicht gut finden und zu einem halten, auch wenn man damit nicht rechnet)
4) Mobbing ist potentieller Mordversuch! Jeder Versuch, diese Aussage zu relativieren, scheitert irgendwann. Mobbing ist kein "Kavaliesdelikt", sondern ein krimineller Straftatbestand, der im StGB unter Körperverletzung beschrieben wird (17. Abschnitt - Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit , §§ 223 - 231 StGB). Der Beweis ist schwierig, aber nicht unmöglich. In bestimmten Fällen ist die nach § 201 StGB verbotene Aufnahme erlaubt bzw. wird von der STA toleriert. Das wird immer dann der Fall sein, wenn der Mitschnitt eine Straftat beweisen muß UND das einzige Mittel ist, was dem Opfer nach Abwägung der Gegebenheiten zur Verfügung steht.
Unter anderem werde ich von meiner Ausbilderin gemobbt und von den jeweiligen Abteilungsleitern und Mitarbeitern
Daher ist es absolutes MUSS, die Gespräche (unbemerkt) mitzuschneiden, nur für den Fall-des-Falles. Das Handy wird zu deinem wichtigsten Verbündeten. Zunächst ist Tonmitschnitt verboten (201 StGB), aber Mobbing (18. Abschnitt - Straftaten gegen die persönliche Freiheit, Körperverletzung, Nötigung, Beleidigung, Bedrohung §§ 232 - 241a) ist auch verboten. Es gibt da noch den Aspekt der Notwehr (§ 32 StGB), rechtfertigender Notstand (§ 34 StGB), entschuldigender Notstand (§ 35 StGB), der eine (oder mehrere) Aufnahme(n) im Nachhinein rechtfertigt, sollte damit DAS bewiesen werden, was du geschildert hast.

Es kann nicht oft genug gesagt werden: Jede Art von Mobbing ist ein Mordversuch
http://www.haz.de/Nachrichten/Panorama/Uebersicht/Jahrelanges-Mobbing-20-jaehriger-Tim-begeht-Selbstmord


Und nochwas ganz wichtiges: Es machen nicht alle dabei mit. Einmal in der Klemme, kommt einem das aber häufig so vor. Daher (sofern möglich) nicht in die Enge treiben lassen. Die Arbeit erledigen, denn die Ausbilderin wartet förmlich auf Fehler. Jemand, der in die Enge getrieben worden ist, begeht Fehler.


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09.04.2013 um 04:15
@Spenci
Noch ein Nachtrag: Möglicherweise ist es bereits sinnvoll, einen Anwalt zu kontaktieren (nur beratend). Zusätzlich würde ich eine Beratungsstelle kontaktieren (z.B. Weißer Ring)
Das inet ist voll von Informationen. Hier nur mal 1 Link

Demütigung am Arbeitsplatz: Wo Mobbing-Opfer Hilfe bekommen
http://extratip.de/2011/12/11/demuetigung-am-arbeitsplatz-wo-mobbing-opfer-hilfe-bekommen/

Ich führe deshalb die "großen Kaliber" wie die o.g. §§ auf, weil beim ersten Mobbingfall die (seelischen) Weichen gestellt werden, wie künftig mit ähnlichen Fällen umgegangen wird. Ein einziger Erfolg gegen den Mobbingtäter (hier: die Ausbilderin) wird i.d.R. soviel Selbstsicherheit erzeugen, daß weitere Fälle nicht mehr auftreten. Jeder Täter sucht sich möglichst schwache Opfer. Ein geschulter Arbeitnehmer wird daher kaum noch eine begehrte "Beute" sein.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 08:44
@Spenci
Du hast ja geschrieben das dein AG meinte er hat die Atteste an die Zentrale geschickt, dem zufolge gibt es in deinem Betrieb eine höhere Instanz die deine Geschäftsstelle übersteht.
Kannst du dich an die Zentrale wenden?
Diese Situation mit dem Glas ist ein typisches Mobbing Beispiel. Dein Ausbilder hat eine fürsorgepflicht gegenüber seinen Schützling (dich) diese verletzt er wenn er in solchen Fällen nicht einschreitet oder diese sogar noch befürwortet. Er kann wenn das nachgewiesen wird seine Ausbilderlizenz verlieren!

Zu dem Attest kann ich dir nur sagen, das es eigendlich kein Problem ist davon eine Kopie zu machen und das original an deinem Arbeitgeber zu richten und die Kopie zeitgleich mit der Post oder per Fax an die Schule zu senden. Auch wenn du vieleicht dazu nicht verpflichtet bist wäre es ein entgegen kommen deinerseits. Somit erleichterst du deinem Betrieb vieleicht einen Verwaltungsakt.

Deine Krankheit brauchst du definitiv nicht zu outen. Das geht deinem AG wie auch der Schule nichts an.
Selbst wenn du in der Schule mal unentschhuldigt gefehlt hast ist dies kein Kündigungsgrund für deinen Ausbildungsplatz. Als Auszubildener stehst du unter einem gesonderten Kündigungsschutz.

LG Babsi


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09.04.2013 um 09:03
@Spenci
Beispiel : Dienstag Schule, ich war aber Montag morgens beim Arzt
Bei mir war's trotzdem so, dass ich mich in der Berufsschule krank melden musste, glaube ich. Kommt halt immer auf den Betrieb an. Ist es ein Großer, kann es gut sein, dass du selbst für die Krankmeldung bei der Schule verantwortlich bist. Bei kleineren Betrieben übernimmt das vlt. sogar der Ausbilder für dich.


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09.04.2013 um 09:09
Weiss nicht, ob das hier schon geschrieben wurde. Wenn du nur die Atteste nicht hast, um sie vorzuzeigen, geh doch einfach nochmal zu deinem Arzt, erkläre ihm die Sache und lass dir bescheinigen, dass du von dann bis dann krankgeschrieben warst.


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09.04.2013 um 09:44
@Spenci
Man kann mit denen nicht reden, die machen dich in Grund und Boden nieder.. Sie sind ja auch das Problem..
Find ich irgendwie komisch... dass scheinbar ALLE gegen dich sind.
Hast du dein EIGENES Verhalten auch mal ausreichend reflektiert?

Schließlich haben die sich irgendwann einmal ja auch FÜR dich entschieden und dir einen Ausbildungsplatz gegeben... warum der Wandel?


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09.04.2013 um 09:56
@Kältezeit
na ja, wenn es tatsächlich Mobbing ist, dann hat das nichts damit zu tun, dass man sich "falsch" verhält......auch muss man bedenken, dass ein Auszubildender eben da ist, um ausgebildet zu werden, nicht um als Mensch bewertet zu werden. Da sollte man als Ausbilder/Vorgesetzter ja wohl fähig sein, entsprechend mit Jugendlichen umzugehen und sollte es "Verhaltensprobleme" geben, diese anzusprechen und so aus dem Weg zu räumen. Und sich nicht, aus Sicht des Betroffenen, einfach scheisse verhalten.


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09.04.2013 um 10:01
@Tussinelda
Ja schon... das klingt für mich trotzdem irgendwie alles komisch.
Hab mir jetzt echt den gesamten Thread gegeben...
Das soll auch nicht heissen, dass das Verhalten der Ausbilder gerechtfertigt wäre, selbst in dem Falle, der TE hätte da eine "Mitschuld" an der Situation. Aber inwiefern hier übertrieben / untertrieben wird, kann man halt auch nicht so ganz nachvollziehen.

Und nur zur Info:

@Spenci

Ich hoffe, du hast ne gute IHK in deiner Nähe. Dass die nämlich immer und wunderbar für die Azubis da sind, stimmt so nicht. Ich war damals auch mit einem Mitazubi bei der IHK - sogar in der Rechtsabteilung - keine Chance.
Wir wurden lust- und lieblos abserviert und schlichtweg nicht ernst genommen. :)

Aber das war auch in dem Assikaff Frankfurt...

Wünsch dir viel Glück!


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09.04.2013 um 10:08
@Kältezeit
"Assikaff" Frankfurt, na vielen Dank :D
es ist hier wie überall, es gibt Arschgeigen....und es ist immer schwer, einen guten Ansprechpartner zu finden, leider.

Auf jeden Fall ist der Umgang mit Mobbing in den meisten Betrieben unterentwickelt, rudimentär....da wird weder das Verhalten von den "Mobbenden" selbst reflektiert noch sonst irgendwie eingeschritten, denn es ist immer schwierig, nachzuweisen. Der Gemobbde ist immer in der Beweispflicht, was sehr schwierig ist, da er ja ausgegrenzt wird und man gerne "Überempfindlichkeit" unterstellt. Gespräche aller betroffenen Personen mit einem neutralen Diskussionsleiter helfen, gelingen aber nicht immer.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 10:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Der Gemobbde ist immer in der Beweispflicht
Stell Dir das Gegenteil vor: Derjenige, der beschuldigt wird zu mobben müsste stets seine Unschuld beweisen. Es ist eine blöde Situation, in der im Zweifel zwei Lager mit genau gegensätzlichen Interessen stehen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Auf jeden Fall ist der Umgang mit Mobbing in den meisten Betrieben unterentwickelt
Das stimmt allerdings.
Zitat von Herbert41Herbert41 schrieb:Was ich im Fall von Mobbing nur dringend raten kann:
1) möglichst viel schriftlich dokumentieren mit Datum und Uhrzeit
2) mögliche Zeugen aufführen, die das mitbekommen haben
3) mit Kollegen darüber reden (es gibt immer einige, die das nicht gut finden und zu einem halten, auch wenn man damit nicht rechnet)
Genau.
Zitat von Herbert41Herbert41 schrieb:4) Mobbing ist potentieller Mordversuch!
Das ist Quatsch. Kaum ein Mobber wird es zum Ziel haben, den Gemobbten in den Selbstmord zu treiben noch nimmt er dessen Tod billigend in Kauf.
Zitat von Herbert41Herbert41 schrieb: Mobbing ist kein "Kavaliesdelikt", sondern ein krimineller Straftatbestand
Je nach Qualität des "Mobbens" ist das korrekt.

Du musst aber bedenken (und das ist ist nicht als Entschuldigung der Taten zu verstehen, sondern als Erklärung), dass der Mobber in der Regel keine dramatischen Folgen bezweckt. Mobber sind in der Regel - zumindest sozial betrachtet - nicht die Hellsten.
Daher ist die richtige Herangehensweise des Gemobbten in einer frühen Phase entscheidend. Je weniger eskaliert die Situation ist, desto größer sind die Chancen, dass es zu einer Lösung der Gesamtsituation kommen kann.
Zitat von Herbert41Herbert41 schrieb:Es gibt da noch den Aspekt der Notwehr (§ 32 StGB), rechtfertigender Notstand (§ 34 StGB), entschuldigender Notstand (§ 35 StGB), der eine (oder mehrere) Aufnahme(n) im Nachhinein rechtfertigt, sollte damit DAS bewiesen werden, was du geschildert hast.
Wenn Du hier schon eine Rechtsberatung gibst, solltest Du Dir da auch sicher sein.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 11:57
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn Du hier schon eine Rechtsberatung gibst, solltest Du Dir da auch sicher sein.
ähhm, wenn ich so eine schmale Beratung kriegen würde, würde ich an meinem Berater zweifeln ;) Nein, mal im Ernst, die Auflistung der entsprechenden §§ ist noch keine Beratung. Wiki sagt "Der Begriff Beratung bezeichnet umgangssprachlich ein strukturiertes Gespräch oder eine korrespondierende Kommunikationsform (Brief, E-Mail o. ä.) oder auch eine praktische Anleitung, die zum Ziel hat, eine Aufgabe oder ein Problem zu lösen oder sich der Lösung anzunähern." Also nicht verrückt machen lassen, solange kein Dialog mit fundierten, auf den Einzelfall abgestimmten Lösungen stattfindet, wird kein Verstoß gegen das RBerG vorliegen. Ein wenig Sensibelität für das Fach ist natürlich angesagt, da stimme ich dir zu. Was meine Sicherheit betrifft, so ist die (beruflich) gegeben.

Dem Grunde nach ist zu Mobbing zu sagen, so wie es bereits geschrieben worden ist, daß man sich zunächst sicher sein sollte, ob überhaup Mobbing vorliegt. d.h. das eigene Verhalten ist zu hinterfragen. Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, daß dies jungen Menschen gerade nicht auf Anhieb gelingt. Es bedarf einiger (Lebens)Erfahrung, um sich selbst in der Rolle des Opfers wiederzufinden und gleichzeitig objektiv genug zu urteilen, Fehler am eigenen Verhalten zu lokalisieren. Ich gehe sogar davon aus, daß dies auch älteren Menschen auf Anhieb nicht so einfach möglich sein wird. Der erste Schritt (noch vor den o.g. §§) sollte daher immer das Gespräch sein, und zwar ohne Vorwürfe. i.d.R. wird jede "Partei" an der anderen etwas auszusetzen haben, was ggf. im Gespräch erörtert und ausgeräumt werden kann. So lange keine wirkliche Abneigung (z.B. Verachtung) vorliegt, sollte eine Lösung möglich sein. wichtig ist, daß Aufzeichnungen gemacht werden (ein Protokoll), wo drin steht, was besprochen worden ist, welche Lösung angestrebt wird, auf welche Weise dies erfolgen soll und zu welchem Zeitpunkt man sich erneut zusammensetzt, um das Ergebnis zu überprüfen und ggf. diverse Unklarheiten und Mißverständnisse auszuräumen. Wenn beide Parteien (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite) das "Miteinander" wirklich wollen, sollte sich ein Weg finden, den Umgang wenigstens bis zum Ende der Ausbildung menschlich korrekt verlaufen zu lassen. Denn der Arbeitgeber hat sich ja irgendwann für den Arbeitnehmer/Auszubildenden entschieden. ein Zeichen, daß zu diesem Zeitpunkt das Vertrauen noch gegeben war. dieses gilt es wiederherzustellen. Streit bringt niemandem etwas, und auch der Arbeitgeber hat Nachteile, wenn die Räder nicht korrekt rollen. Aus der Erfahrung weiß ich aber auch, daß es kaum Arbeitgeber gibt, die das überhaupt erkennen. Jeder der Streitenden sieht sich in der Rolle des Opfers. Ich kann das sowohl aus Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite beurteilen, und zwar in praktischer Hinsicht. Wobei ich in Arbeitgeberposition/Ausbilder das Gespräch i.d.R. sehr schnell suche, und Probleme, die häufig Mißverständnisse sind oder auf Unzufriedenheit irgendeiner Art beruhen (oft auch im privaten Bereich des Arbeitnehmers) bisher in fast allen Fällen entschärfen konnte.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist Quatsch. Kaum ein Mobber wird es zum Ziel haben, den Gemobbten in den Selbstmord zu treiben noch nimmt er dessen Tod billigend in Kauf.
Das ist kein Quatsch! Wenn auch nur ein Mensch durch Mobbing vom Leben zu Tode kommt, ist die Diskussion überflüssig, ob Mobbing auch nur halbwegs akzeptabel ist. Mir ist die (juristische) Definition von Mord bekannt und ich weiß auch, daß das Wort hier definitiv übertrieben ist. Ich werde trotzdem mit ganz harten Mitteln an jeden mir bekannten Mobbingfall herangehen. Es gilt nämlich zu verhindern, daß Mobbing "salonfähig" wird, nach dem Motto: das passiert fast überalle, also gehört es dazu. Es gehört ncht dazu! Der Unterschied zu klassischem Mord ist der, daß den Tätern (ich nenne sie ganz bewußt so, denn es sind welche) in den meisten Fällen gar nicht bewußt ist, welchen Schaden, welche Probleme, welche Ausweglosigkeit und mitunter auch Suizidgedanken Mobbing beim (meist jüngeren, regelmäßig aber beruflich unterlegenen) Opfer auslöst. Die Mordabsicht steht also nicht im Vordergrund, was dem Opfer aber dann nciht mehr hilft, wenn es sich das Leben genommen hat. Den Link mit Tim hatte ich zugefügt. Das Wort "Quatsch" akzeptiere ich in dahingehend formeller Hinsicht, denn mein Wort "Mord" trifft rechtlich nicht zu. Wenn das Wort aber dafür sensibelisiert hat, daß Mobbing keinesfalls akzeptiert werden darf, hat es seinen Zweck erfüllt. Und wie gesagt gibt es Opfer, denen die Diskussion nicht mehr hilft: Sie empfanden das so schlimm, daß sie es vorzogen, aus dem Leben auszusteigen. Tim ist nicht der einzige. Was das im Einzelfall heißt (z.b. für die Eltern) mag sich jeder selbst ausdenken und dann vielleicht verstehen, warum ich so harte Bandagen angelegt habe.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 12:05
Zitat von Herbert41Herbert41 schrieb:ob Mobbing auch nur halbwegs akzeptabel ist
Du verdrehst die Argumentation. Es geht nicht darum, ob Mobbing akzeptabel ist (das ist es nicht). Sondern darum, ob Mobbing pauschal ein potentieller Mordversuch ist, so wie von Dir behauptet.

Wenn Du unachtsam Auto fährst und dabei jemanden tötest, ist das auch kein Mord. Und bei diesem Beispiel wird sogar aktiv und direkt kausal den Tod verursacht.

Das Problem an Deiner Argumentation ist, dass Du damit mehr Schaden als Nutzen verursachst. Wenn Du derart übertreibst, rufst Du beim Leser nur die Reaktion hervor: "Der übertreibt ja maßlos, so ein Blödsinn".

Es genügt doch vollkommen, die tatsächlichen Folgen herauszuarbeiten, die dorch Mobbing entstehen. Da muss man sich doch keiner angreifbaren Stammtischpolemik bedienen.
Zumal Du die übrigen Aspekte differenziert beleuchtest. Da wirkt diese Strategie besonders deplaziert.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 12:12
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es genügt doch vollkommen, die tatsächlichen Folgen herauszuarbeiten, die dorch Mobbing entstehen. Da muss man sich doch keiner angreifbaren Stammtischpolemik bedienen.
Zumal Du die übrigen Aspekte differenziert beleuchtest. Da wirkt diese Strategie besonders deplaziert.
Danke daß du reflektierst. Ich traue allen anderen aber auch zu, das zu erkennen. Ich verfolge diese Strategie ganz bewußt, um die Leute zum Nachdenken zu bringen. Dann, und erst danach, kann man zusammen relativieren. Da du den Vergleich zum Autofahren eingebracht hat (Vergleicht finde ich immer gut) ein kurzer Ausflug in meine Führerscheinausbildung (liegt jahrzehntelang zurück ;) ). Auch hier hat der Fahrlehrer maßlos übertrieben bei seiner Ein(Auf)dringlichkeit, sorgsam und vorsichtig zu fahren. Er brachte die grausamsten Unfallbilder mit und glaube mir: Sie sind mir immer noch im Kopf, und DAS ist das entscheidende: Seine Übertreibung hat gefruchtet.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 12:24
@Herbert41
Ich möchte Dir noch ein weiteres Beispiel bringen, warum eine solche Vorgehensweise eher kontraproduktiv ist.

Manche Tierschützer gehen hin und sagen: "Fleischesser sind Mörder". Das tun sie aus der Motivation heraus, besonders viel Aufmerksamkeit zu erreichen. Und tatsächlich, Aufemrksamkeit erreichen sie. Aber ihrem primären Ziel - den Schutz der Tiere - wirken sie entgegen. Denn die meisten Angesprochenen werden diese Unsinnigkeit erkennen, sich angepisst fühlen und nicht an einem Mehr an Tierschutz mitwirken.

Du siehts also (hoffentlich), dass das bloße Erlangen von Aufmerksamkeit nicht unbedingt geeignet ist, die Angesprochenen auch für die eigenen ziele zu sensibilisieren.
Zitat von Herbert41Herbert41 schrieb:Seine Übertreibung hat gefruchtet.
Sie hätte aber auch das Gegenteil bewirken können. Du hättest nach einiger Zeit des Autofahrens erkennen können, der hat mir aber nur Quatsch erzählt und Du wärst dann um so unvorsichtiger gefahren.

Wie auch immer. Ich finde, eine solche darstellung hat kaum einen Nutzen. Wenn Du die tasächlichen Folgen darstellst, ist das Aufemerksamkeit genug. Wenn die Leute erkennen, dass der Tod eines Menschen die Folge einer solchen Behandlung ist, dann ist das aufschreckend genug, ohne dass die Mobber fälschlich als Mörder bezeichnet werden.

Du siehst nämlich hier an dem Verlauf der Diskussion, dass genau das passiert. Es gibt einen Nebenkriegsschauplatz, der uns von der Kernaussage Deines Beitrage komplett entfernt und damit Deinen Zielen komplett zuwider läuft.


Aber ansonsten muss ich mich wiederholen. Ich finde Deine Herangehensweise im Übrigen sehr differenziert. Vor allem, dass Du nicht jegliche Situation des "problematischen Zusammenlebens" mit der großen Mobbingkeule erschlägst, macht Deine Beiträge sehr lesenswert.


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09.04.2013 um 12:52
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Sie hätte aber auch das Gegenteil bewirken können. Du hättest nach einiger Zeit des Autofahrens erkennen können, der hat mir aber nur Quatsch erzählt und Du wärst dann um so unvorsichtiger gefahren.
Leider nein. Irgendwann kommt man eben mal zu einem schweren Unfall. Wohl dem, an dem dieser Krug vorbeigeht.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich möchte Dir noch ein weiteres Beispiel bringen, warum eine solche Vorgehensweise eher kontraproduktiv ist.
Danke, ich werde darüber nachdenken. Es ist nicht so, und soll auch nicht so hingestellt sein, daß alls "fertig konkektionier" ist, was ich rüber bringe. Am Feedback sollte sich jeder orientieren ("ein Leben lang lernen")
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber ansonsten muss ich mich wiederholen. Ich finde Deine Herangehensweise im Übrigen sehr differenziert. Vor allem, dass Du nicht jegliche Situation des "problematischen Zusammenlebens" mit der großen Mobbingkeule erschlägst, macht Deine Beiträge sehr lesenswert.
Nochmal Danke :)

Was mir persönlich zu Mobbing einfällt - als Arbeitnehmer - will ich vlt. mal zum besten geben. Es wird mich vlt. nicht gerade ehren, weil mein Verhalten einem in meiner Kindheit u. Jugend als "Verwöhnen" bekannten Erziehungsstil zollen dürfte, aber ich habe ganz ehrlich gesagt nie gemerkt, wenn ich gemobbt worden bin. In meiner Überheblichkeit habe ich den Täter als "Behinderten" gesehen, der mit sich selbst Probleme hat und habe den Spinnern teilweise noch geholfen, die Probleme zu lösen, die sie (meiner Ansicht nach) mit sich selbst haben. Ohne es zu wissen und zu wollen, habe ich den Tätern damit das Leben zur Hölle gemacht. Ich muß heute noch schmunzeln, wenn ich daran denke. Wahrscheinlich haben die mich für den Behinderten gehalten, getreu dem Motto: "der hat den Knall nicht gehört" ( "den kann man nicht mal mobben, der merkt es nicht" ;) )


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 13:16
Zitat von Herbert41Herbert41 schrieb:Ohne es zu wissen und zu wollen, habe ich den Tätern damit das Leben zur Hölle gemacht.
Im Prinzip eine ideale Reaktion. In der Regel sind Opfer von Mobbing jedoch schon von vorneherein nicht sehr selbstbewusst.

Ich vermute mal, dass Unterhnehmen eine Menge tun können, wenn sie sensibel auf aufkeinemde Mobbingsizuationen reagieren.
Den meisten Beteiligten sind die schlimmen Folgen ihrer Handlungen nicht bewusst. Die Mobber wollen ihren Unmut auslassen oder eigene Schwächen kompensieren, indem sie das Opfer ein wenig "ärgern". Sie verkennen häufig den Umstand, dass das Opder allein ist und dass es den gesammelten Angriffen mehrerer ausgesetzt ist. Den Tätern fehlt häufig einfach die soziale Kompetenz, sich in das Opfer hinein zu versetzen und die Gesamtsituation zu betrachten. Jeer einzelne Angriff ist in der Regel für sich betrachtet auch eher "sozialadäquat". Erst die Gesamtheit erzeugt die Hilflosigkeit und Ohnmacht des Opfers.
Daher ist es wichtig, früh ein möglichst moderiertes Gespräch zu führen und den Mobbern einen Ausweg zu bieten, die Situation verlassen zu können. Lezteres kann jedoch nur in einem frühen Stadium funktionieren, wenn noch nicht zu viele Schäden angerichtet wurden.

Zusätzlich zu der genannten Situation gibt es allerdings noch das planvolle und zielgerichtete Mobben. Hier wolllen die Täter eigene objektive Vorteile durch die Beeinträchtigung des Opfers erhalten. Hier kann man eigentlich nur arbeitsrechtlich die Situation lösen. Diese Täter werden kaum Einsicht zeigen, da hier ja gerade die Folgen des Mobbings erstrebt werden.

Was ich allerdings erschreckend finde, ist, wie schnell solche Situationen quasi automatisch enstehen, ohne dass sich jemand vornimmt, seinen Kollegen zu mobben.
Da steht oft ein Missverständnis am Anfang. Man bekommt etwas in den falschen Hals und daraufhin eskaliert die Situation schleichend.
Und hier schreibst Du völlig richtig, dass sich jeder Gemobbte sich zunächst fragen sollte, ob die Situation tatsächlich so ist, wie er sie empfindet. In der Regel wird er hier mit Selbstreflexion auch nicht weiter kommen - denn er steckt ja dann selbst tief in er Situation drin - sondern hier ist wieder der Vorgesetzte gefragt, der diese Situation mit Fingerspitzengefühl deeskaliert.


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Dringende Hilfe, Ausbildung, Extremes Mobbing

09.04.2013 um 14:20
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und hier schreibst Du völlig richtig, dass sich jeder Gemobbte sich zunächst fragen sollte, ob die Situation tatsächlich so ist, wie er sie empfindet. In der Regel wird er hier mit Selbstreflexion auch nicht weiter kommen - denn er steckt ja dann selbst tief in er Situation drin - sondern hier ist wieder der Vorgesetzte gefragt, der diese Situation mit Fingerspitzengefühl deeskaliert.
Theoretisch der richtige Denkansatz. Die Praxis ist leider nicht so schön, wie IHK und Dachverbände immer wieder in bunten Farben an der Realität vorbei schwärmen. Was ich regelmäßig bemängen muß, ist die mangelhafte (bzw. voll mangelnde) Vorbereitung, mit denen Selbständigen (also: Chefs, Vorgesetzten) der Weg in die Selbständigkeit erlaubt wird. Hier sollte - meiner bescheidenen Ansicht nach - der Gesetzgeber mindestens eine Grundausbildung in Berufs- und Arbeitspädagogig vorschreiben, und neben einer solchen auch im kaufmänischen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichem und vor allen steuerlichen Bereich; aber das ist wieder eine andere Sache.


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