Moderner Okkultismus
16.10.2019 um 20:46Moderner Okkultismus
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Okkultismus ist für viele Menschen ein abschreckendes Wort. Dämonen, Geister oder gar der Teufel höchstselbst sollen hier beschworen und angebetet werden. Was jedoch ist Okkultismus nun genau? Es ist zunächst eine Sammelbezeichnung für alles Paranormale, Mystische, Esoterische und Übersinnliche. Ergo, alles was die Wissenschaft nicht zu greifen vermag. Seit dem 17. Jahrhundert, in welche die Wissenschaft ihren Aufschwung erlebte und Dinge wie den Magnetismus zu erklären vermochte, wurde der Okkultismus verpöhnt zurückgedrängt. Aber dennoch hielten sich einige Aspekte recht hartnäckig:
Seit dem frühen 16. Jahrhundert ist der Begriff okkulte Philosophie nachgewiesen. Er scheint auf Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim zurückzugehen, der ihn 1510 in einer ersten, handschriftlichen Fassung seines Werks De occulta philosophia verwendete. In diesem Buch, das zunächst in Form von Abschriften verbreitet wurde und erst 1531 in gedruckter Form erschien, verband Agrippa Elemente der Hermetik, des Neuplatonismus und der christlichen Kabbala. Okkulte Philosophie oder Philosophia occulta etablierte sich als Bezeichnung für derartige religiös-philosophische Lehren, insbesondere für solche des späten 15. bis zum 17. Jahrhundert.Das okkulte Denken und Handeln wurde somit allmählich von der Weltbühne der Zivilisationen verdrängt, und doch lebt in ihr heute die Esoterik, der Glaube an Geister und Übernatürliches, sowie z.B. Bewegungen der Wicca und Satanisten weiter. Was jedoch ist Okkultismus genau, und wer praktiziert es heute?
Vertreter der okkulten Philosophie wie Agrippa und Giovanni Pico della Mirandola versuchten, Philosophien zu entwickeln, die hermetisches, hebräisches und klassisches Wissen assimilieren, und diese Fusion mit der christlichen Theologie zu vereinigen. Trotz ihres esoterischen Charakters wurden die der okkulten Philosophie zugrundeliegenden hermetischen und kabbalistischen Ideen im Europa der Renaissance anfangs positiv aufgenommen. Die Historikerin Frances A. Yates betrachtete die okkulte Philosophie sogar als zentrale Triebkraft hinter der Renaissance selbst. Vermutlich ist es kein Zufall, dass die okkulte Philosophie, die Wert auf Einheit legte, während der Zeit der Reformation und der Renaissance populär wurde; möglicherweise wurde von ihr und ihrer Vereinigung so unterschiedlicher Quellen wie der klassischen Weisheit, der Magie, der hebräischen Kabbala und des Christentums erwartet, eine Lösung für das religiöse und politische Schisma der Zeit zu bieten. Während das scholastische Mittelalter Glauben und Frömmigkeit forderte, forderte die Renaissance individuelles Streben und die Suche nach Wissen; die Hermetik versuchte, Wissen und Glauben zu vereinigen.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden christliche Magi wie Agrippa und John Dee jedoch wegen ihrer Theurgie verdächtigt, und als Teil der Gegenreformation wuchs auch die Reaktion gegen den Renaissance-Neuplatonismus und damit assoziierte okkulte Strömungen. Die christliche Kabbala, die zunächst der Legitimation okkulten Denkens diente, wurde nun wegen der okkulten Assoziation abgewertet und mit Hexerei assoziiert. Dee und Giordano Bruno wurden wegen ihrer Philosophie diskreditiert; Ersterer verbrachte seine letzten Jahre in Armut, Letzterer wurde 1600 verbrannt.
Quelle
„Okkult“ ist lateinisch und bedeutet „verborgen“ oder „geheim“. Mit Hilfe von geheimen Lehren und Praktiken (Handlungen) versucht man übersinnliche Kräfte zu gebrauchen.Wenn es danach geht ist der Okkultismus längst mit unserem modernen Alltag verschmolzen. Viele Menschen greifen morgens vor der Arbeit zu Kaffee und Horoskop, lassen sich die Karten legen oder überprüfen bei der Partnerwahl die Sternzeiche. Es gibt zudem unzählige Filme, Bücher und auch Games rund um den Okkultismus.
Dieser Bereich umfasst ganz verschiedene Dinge. Deswegen hier ein kleines Lexikon.
Aberglaube ist die Vorstellung, dass gewisse Ereignisse (z.B. wenn eine schwarze Katze von einer bestimmten Seite den Weg kreuzt), Handlungen (z.B. unter einer Leiter durchgehen) oder Symbole (z.B. die Zahl 13) Glück oder Unglück bedeuten.
Astrologie versucht wie die Wahrsagerei die Zukunft vorher zu sagen. Aber sie stützt sich dabei auf die Sterne.
Esoterik: „esoterikos“ heißt: innen, verborgen, geheim, das Wissen von dem dahinter Verborgenen. Esoterik ist das gleichbedeutende griechische Wort für Okkultismus.
Heiler sind der geheimen Kunst mächtig, Verletzungen zu heilen und die unterschiedlichsten Krankheiten verschwinden zu lassen.
Magie ist eine Kunst, die durch verschiedene Rituale und Praktiken den normalen Lauf der Dinge verändern will. Sie versucht sich, die Geister günstig zu stimmen, um von ihnen das zu erreichen, was man wünscht.
Satanismus ist eine extreme Form des Okkultismus. Die Anhänger des Satanismus nennt man Satanisten. Sie verehren den Teufel als Gott.
Spiritismus ist der Glaube an die Existenz der Geister von Verstorbenen und an die Möglichkeit mit ihnen durch verschiedene Methoden zu kommunizieren.
© Karina / pixelio.de
Quelle (Archiv-Version vom 30.09.2020)
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Was ist jedoch, neben dem Alltags - Okkultismus, mit dem dunklen Okkultismus? Werden tatsächlich Dämonen und böse Geister beschworen? In einigen tief verborgenen Zirkeln mag dies möglicherweise so sein, aber dass kann niemand nachprüfen. Auch weiß man nicht ob etwaige Erscheinungen dann nichts weiter sind als Psychosen oder Wahnvorstellungen. Hier kann sich schnell Wirklichkeit mit Fiktion vermischen, eine gefährliche Suggestion, die uns das Gehirn unter einem rauschartigen Trip vorgaukelt. Einst nahmen oder verteilten Medizinmänner, Schamane oder Geisterbeschwörer gar berauschende Kräuter. Ich persönlich bin strikt gegen Drogen oder sinnesvernebelnde Substanzen. Das was man sieht und erlebt, sollte bei klarem Verstand stattfinden.
Oftmals nutzen neugierige Teenager heutzutage Oujia - Boards, um Geister zu beschwören. Was sie jedoch heraufbeschwören ist dann Angst und Panik. Überall scheinen sie, je nach Stärker der Sensibilität, Geister und Dämonen zu sehen. Dabei ist es bei derartigen Dingen wichtig die Anderswelt mitsamt seiner Geschöpfe zu respektieren. Tut man dies nicht, so zieht man das Negative geradezu an. Hierbei greift das Gesetz der Anziehung in seiner Superlative. Deswegen ist bei solch spielerischen Experimenten mit dem Okkultismus immer wieder Vorsicht geboten!
Wichtig ist hierbei, wie bei allen Dingen im Leben, der Glaube. Ein Rationalist wird niemals dasselbe erleben wie ein naiver Mensch. Das sind zwei vollkommen gegensätzliche Welten. Dabei stellt sich mir die Frage ob ihr an das Okkulte glaubt, oder es gar selbst praktiziert. Wenn ja, welchen Aspekt des Okkultismus habt ihr euch verschrieben? Oder haltet ihr all das für nichts weiter als Humbug, welcher in einer modernen Gesellschaft keinen Platz haben sollte?