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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

1.135 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Nachdenken, Weise ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 12:32
@Solita
Ähm, die Story ist völlig verschoben scheint mir. :D Irgendwie sind da Stücke völlig versetzt. :(


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 12:34
@Wolfshaag

nein, ist sie nicht. Es sind einige Absätze drinnen. Mach dir keinen Kopf, die die hier lesen, verstehen es.
Ich habe sie zweimal gelesen, sie passt. Vertrau mir einfach. :D


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 14:47
@Solita
Danke für das Aufmerksam machen

@Wolfshaag
Ich bin begeistert aber ich bin eh ein Fan von dem was Du schreibst


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 14:50
@Missesfee
Danke, wenigstens ein Fan. :D :D :D


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 14:52
@Wolfshaag
Bei den Geschichten hast Du hier bestimmt noch ein paar mehr :D


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 14:52
@Missesfee
*rotwerd und schamhaft einen Knicks mach* :D


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 16:48
Einst lebte eine Frau mit ihrem Mann und drei Kindern. Die Familie war bettelarm, aber dennoch waren sie herzensglücklich, weil sie meinten, sie hatten alles was sie brauchten. Leider blieb die Armut nicht ohne Folgen. Da die Kinder an starker Unterernährung litten, wurden sie krank und starben wie die Fliegen, denn medizinische Hilfe noch Essen konnten sie sich nicht leisten.

Das haute dem Mann die Kakerlaken aus der Fontanelle. Kurze Zeit später nahm er sich einen Strick und hang sich am nächstbesten Baum auf.
Nun sass die Frau, die mit ihrer Armut so zufrieden war, allein im Dunkeln vor einem leeren Teller und merkte, dass ihr vorgegaukeltes Glück doch nichts nutzte.

Die Moral ist: armes Glück ist kacke, besonders wenn man nix zu fressen hat!!!


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 21:55
Enttäuschungen sind nur Haltestellen in unserem Leben.
Sie geben uns Gelegenheit zum Umsteigen, wenn wir in die falsche Richtung fahren.


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 22:03
Dann sollte ich jetzt wohl mal umsteigen. ^^


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 22:12
Finde ich gut:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 22:15
Ich bin begeistert von deiner Geschichte @Wolfshaag :) sehr schön geschrieben!


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 22:15
@Jacy26
Dank Dir.^^


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 22:23
Liebe hat nichts damit zu tun, was man bekommen möchte, sondern nur mit dem, was man selbst bereit ist zu geben.

--> Wer keine Liebe hat, der findet auch keine.


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 23:03
Morgen ist ja Tag der deutschen Einheit. Hier eine Geschichte, welche ich mal zum Thema geschrieben habe.

Wachhund am langen Stein

Ich bin alt, mittlerweile zwölf Jahre und ich heiße Hasso. Jedenfalls nannte mich mein Zweibeiner so, solange ich zurück denken kann. Ich bin kein Zweibeiner, wie ihr sicher schon bemerkt habt. Die Zweibeiner nennen mich Hund, oder genauer gesagt Schäferhund.
Ich nannte meinen Zweibeiner Papa, genau wie es die anderen Mitglieder in unserem kleinen Rudel taten.
Mittlerweile wohne ich nicht mehr in unserer Steinhöhle, die neben einem grauen Steinpfad steht, von denen es in dieser Stadt so viele gibt.

Jetzt hat man mich eingesperrt, in einen kalten, kleinen Verschlag, den der Zweibeiner, den alle „Chef“ nennen, als Tierheim bezeichnet. Warum ich hier bin, weiß ich nicht, nur dass ich nicht mehr lange hier sein werde.
Doch der Reihe nach, bevor ich gehe, will ich Euch meine Geschichte erzählen.
Alles begann, als ich erst wenige Wochen alt und noch ganz klein war. Eines Tages kam Papa, den ich damals noch nicht kannte und holte mich in die Steinhöhle zu seinem Rudel.
An diese Zeit habe ich kaum noch Erinnerungen, da es schon so viele Schnee- und Hitzezeiten zurückliegt und ich noch zu unerfahren war, um die Dinge zu verstehen.
Ich erinnere mich nur noch an die schreckliche Angst, die ich die ersten Tage in der Steinhöhle hatte. Papa lebte dort mit zwei Jungen aus seinem Wurf, wie ich am Geruch feststellen konnte. Er nannte sie Tina und Markus. Bis heute weiß ich nicht, wo Papas Weibchen geblieben war. Vermutlich hatte es sich bei der Jagd verletzt, oder war sonst wie vom Rudel getrennt worden, jedenfalls blieb es verschwunden.
Papa, Tina und Markus waren immer sehr gut zu mir. Sie gaben mir Futter und Wasser, streichelten mich, wenn ich Angst hatte und spielten mit mir, wann immer sie Zeit hatten.
So verschwand meine Angst von Tag zu Tag ein Stückchen mehr, bis sie schließlich ganz fort war und ich begann, mich an mein Leben, in dem kleinen Zweibeinerrudel zu gewöhnen. Papa brachte mir immer wieder bei, was ein Vierbeiner in einem Zweibeinerrudel wissen und können musste. Sitz! Platz! Aus! Und noch Vieles mehr.

Als ich etwa eine Schneezeit alt war, tat Papa etwas, was er immer tat und doch war es diesesmal anders. Papa zog wie immer sein graues Fell an, setzte seinen grauen Metallhut auf und zog sich große schwarze Füße an. Das tat er immer bevor er für einige Stunden verschwand. Doch dieses Mal nahm Papa mich mit. Wir stiegen in eine merkwürdige, taubenblaue Kiste mit runden Beinen, die dann plötzlich brummte und Papa und mich zu einer großen Wiese rollte.
Auf der Wiese waren noch viele andere Zweibeiner mit grauem Fell, Metallhüten und schwarzen Füßen und fast jeder der Zweibeiner hatte einen Vierbeiner wie mich dabei. Dort spielten wir immer wieder. Ein Spiel gefiel Papa und den anderen Zweibeinern besonders gut. Ein Zweibeiner mit merkwürdig dick gepolstertem Fell, stellte sich hinter ein Gestell aus Holzlatten und tat so, als wolle er sich verstecken, ich sollte ihn dann suchen, was zugegeben für mich nicht sonderlich schwer war, schließlich versteckte sich der etwas einfältige Zweibeiner immer an genau derselben Stelle. Trotzdem bellte ich meinen Erfolg jedes Mal lauthals heraus. Kurz danach versuchte der Zweibeiner immer vor mir davon zu laufen. Papa und ich ließen ihm einen kleinen Vorsprung, um die Sache etwas spannender zu gestalten. Dann rief Papa “Fass!“ und ich sprintete los. Ohne überheblich klingen zu wollen, aber Zweibeiner können nicht sehr schnell laufen. Also bereitete es mir nie Probleme den Zweibeiner, mit langen Sätzen, schnell wie der Wind, einzuholen. Ich biss in einen Arm oder Bein, warf ihn um, knurrte so laut und furchteinflößend wie ich nur konnte und zerrte und schnappte solange an dem Zweibeiner herum, bis Papa rief, ich solle ihn loslassen. Das machten wir fast jeden Tag, eine ganze Hitzezeit lang und es machte mir auch Spaß, schließlich konnte ich Papa auf diese Weise zeigen, wie stark und flink ich war. Ich konnte ihm zeigen, dass ich das Rudel beschützen konnte, wenn es denn sein musste.

Dann eines Tages, Papa hatte wieder sein graues Fell angezogen, stiegen wir wie immer in die taubenblaue, kleine Kiste, doch dieses Mal rollten wir nicht zu unserer Spielwiese, sondern die Kiste mit den runden Beinen, rollte uns in die Nähe eines langen, grauen Steins.
Wir stiegen aus und trafen einen anderen Zweibeiner mit grauem Fell, Metallhut und schwarzen Füßen, den Papa Karl nannte.
Papa, Karl und ich wanderten stundenlang an dem langen Stein, den Papa und Karl „die Mauer“ nannten, auf und ab. Der Stein war so lang, dass wir nie seinen Anfang oder sein Ende sehen konnten. Das heißt, doch, sein Ende sahen wir, aber erst viele Schnee- und Hitzezeiten später und völlig anders, als ich und wahrscheinlich auch Papa und Karl das je erwartet hatten. Papa brachte mir bei, dass ich die Wiese, die sich überall vor dem langen Stein erstreckte, nicht betreten durfte. Anfangs konnte ich mir nicht erklären, warum Papa mir verbot auf die Wiese zu gehen. Doch dann eines Tages sah ich, wie Zweibeiner mit grauem Fell, Metallhüten und schwarzen Füßen, kleine übelriechende Kistchen und Kästchen in der Wiese verbuddelten. So wie ich das auch manchmal mit einem Knochen tat, wenn ich ihn nicht sofort in unserem Garten auffressen wollte. Warum sie die Kästchen vergruben blieb mir aber ersteinmal unbegreiflich.
Bis zu jenem späten Abend in der Hitzezeit, als es reichlich spät zu dämmern anfing. Papa, Karl und ich sahen ein Reh auf der Wiese stehen. Grad als ich meiner Empörung über das unerlaubte Verhalten des Rehs durch ein vernehmliches „Wuff!“ Ausdruck verleihen wollte, wandte es uns den Kopf zu und sah uns an. Erschreckt machte das Reh einen Satz und landete auf einer der vergrabenen, übelriechenden Kistchen. Rauch, Blitz und lauter Donner kamen aus dem Kästchen und schleuderten das Reh im hohen Bogen auf den Weg, den Papa, Karl und ich sonst immer nahmen. Sofort lag der süßlich, eiserne Geruch von Blut in der Luft, das Reh lebte noch und versuchte schwerverletzt vor uns zu fliehen. Wir rannten so schnell wir konnten zu dem Reh, doch als wir dort ankamen, war es bereits tot.
Nun verstand ich, warum niemand auf die Wiese vor dem langen Stein durfte. Und noch etwas wurde mir klar, etwas dass mich unheimlich stolz machte. Papa und die anderen Zweibeiner waren gute Zweibeiner, oder Menschen, wie sie sich immer nennen! Sie sammelten offenbar die übelriechenden Kistchen irgendwo ein und vergruben sie hier auf der Wiese vor dem langen Stein, damit möglichst kein Unglück geschehen konnte. Ich mochte gar nicht daran denken, was alles passieren konnte, wenn die übelriechenden Kästchen überall herum liegen würden und spielende Kinder, oder dümmere Hunde als ich, ihnen versehentlich zu nahe kamen.

Und doch passierte das Undenkbare, am Ende der selben Hitzezeit, in der auch das Reh gestorben war. Es war eine stürmische und dunkle Nacht, als Papa, Karl und ich wie immer unserer Wege gingen. Kein Mond schien und nur Papas und Karls Leuchtstangen spendeten etwas Licht. Plötzlich roch ich etwas, dass sonst nicht hier war. Ich roch Angst, Angst von einem Zweibeiner, wie ich sie manchmal rieche, wenn Zweibeiner Angst vor Vierbeinern wie mir haben. Ich ging noch wenige Schritte weiter, um mir ganz sicher zu sein, als auch meine empfindlichen Ohren etwas hörten. Rasenden Herzschlag eines Zweibeiners, eines Zweibeiners dessen Herz vor Angst raste. Ganz in der Nähe, konnte ich ihn hören, konnte ihn riechen, obwohl ich ihn noch nicht sah. Dann machte ich einen Fehler. Ich bellte lauthals in die Richtung in der ich den ängstlichen Zweibeiner vermutete, um Papa und Karl auf meine Entdeckung aufmerksam zu machen. Sofort ruckten ihre Leuchtstangen in die Richtung, die ich anzeigte. Ihre weißen Lichtfinger trafen den ängstlichen Zweibeiner in dem Augenblick, als er sich grade aufrichtete und so schnell er konnte losrannte. Papa und Karl riefen irgendwas und ich zog und zerrte knurrend an meiner Leine. Doch Papa zögerte einen winzigen Moment zu lange, mich von meiner Leine zu befreien. „Fass!“ rief er, als ich endlich frei war. Ich sauste los, so schnell wie ich konnte, um den ängstlichen Zweibeiner zu fangen, bevor er auf die verbotene Wiese gelangen konnte. Doch ich kam die berühmte Winzigkeit zu spät, es fehlte nur ein Schritt und ich hätte den Zweibeiner gehabt. So sprintete er direkt vor mir auf die Wiese, genau auf den langen Stein zu. Es kam, wie es kommen musste, Blitz, Donner gefolgt von Rauch schossen aus einem übelriechenden Kästchen.
Ich stand, genau wie Papa und Karl, ein Stück hinter mir, an der Kante der Wiese, die wir aus gutem Grund nicht betreten wollten und lauschte in die plötzliche Stille. Der Angstgeruch wurde schnell von etwas Anderem überlagert, etwas Schwerem, Süßlichem. Blut. Sehr viel Blut. Kein Herz raste mehr. Stille. Bis Karl etwas in sein schwarzes Kästchen sprach, das er immer „Funke“ nannte. Dann waren auf einmal überall viele Zweibeiner mit grauem Fell, Metallhüten und schwarzen Füßen. Sie rannten aufgeregt durcheinander. Ich verlor den Überblick in dem Gewusel, aber scheinbar räumten sie auf. Sie holten den toten Zweibeiner von der verbotenen Wiese und vergruben sofort wieder ein neues, kleines, übelriechendes Kistchen.

An diesem Tag ging Papa nicht sofort in sein Bett, um zu schlafen, sondern saß mit finsterer Miene auf seinem Sessel und starrte ins Leere. Wahrscheinlich war er traurig, dass ich den Zweibeiner nicht gefangen hatte. Auch ich schlief nicht, da ich mich schämte versagt zu haben. Doch auch das ging vorüber. Zwei Tage später gingen Papa, Karl und ich wieder am langen Stein auf und ab, tagein, tagaus. Der Hitzezeit folgte die Schneezeit, der Schneezeit eine weitere Hitzezeit und nichts passierte. Bis zu jenem Tag am Anfang der Schneezeit.
Wie immer brummten Papa und ich in der taubenblauen Kiste mit den runden Beinen zum langen Stein. Doch außer uns und Karl, waren an diesem Tag so viele Zweibeiner dort, wie ich nie wieder auf einem Haufen gesehen habe. Sie liefen auf der verbotenen Wiese vor dem langen Stein auf und ab, hatten Hämmer, Äxte und Brecheisen dabei, mit denen sie auf den langen Stein einhackten. Sie alle schienen sehr glücklich zu sein, dies tun zu können, bis heute weiß ich nicht warum. Ich bellte so laut ich konnte, um sie vor der Gefahr zu warnen, vor den kleinen, übelriechenden Kästchen. Doch weder Papa noch Karl taten irgendetwas, auch kam kein Blitz, Donner oder Rauch aus dem Boden. Im Gegenteil, Papa bedeutete mir, dass auch ich still sein sollte. So standen Papa, Karl und ich still und stumm vor dem langen Stein.

Danach gingen Papa und ich nie wieder zu dem langen Stein, nur manchmal kam Karl zu uns und dann redeten er und Papa oft die ganze Nacht. Ich verstand nie, was eigentlich genau passiert war. Aber da mir der lange Stein nicht sonderlich viel bedeutete, fand ich mich schnell mit der neuen Situation ab. Schließlich war ich bei meinem Rudel und meine Aufgabe war das Rudel zu schützen so gut ich konnte.
Aber dann eines Morgens, ich war gerade erwacht, begann mein Leidensweg. Zweibeiner mit grünem Fell und weißen Mützen kamen in unsere Steinhöhle. Noch bevor ich mich versah, legten sie mir einen Maulkorb an, banden mich an eine kurze Leine und zerrten mich unsanft nach draußen. Ich wehrte mich so gut ich konnte, ich wollte nicht fort von Papa und unserem Rudel. Ich stemmte die Pfoten in den Boden, doch es nützte nichts. Ich sah wie Papa aufgeregt mit den grün-weißen Zweibeinern redete, bettelte, fluchte. Roh sperrten mich die Zweibeiner mit dem grünen Fell in eine grün-weiße Kiste mit runden Beinen, auf deren Dach ein blaues Licht blinkte. Ich winselte und jaulte, doch niemand beachtete mich. Ich schaute traurig aus dem Fenster der grün-weißen Kiste. Ein letztes Mal sah ich Papa, auch er blickte zu mir und ich sah Wasser aus seinen Augen fließen, so wie es bei Zweibeinern ist, wenn sie sehr traurig sind. Er wollte zu mir, doch zwei Zweibeiner mit grünem Fell und weißen Mützen nahmen ihn in ihre Mitte und brachten auch ihn zu einer grün-weißen Kiste mit runden Beinen. Dann rollten wir in verschiedene Richtungen davon. Und wieder ergriff mich die schreckliche Angst, die ich einst fühlte, als ich zu Papas Steinhöhle kam.
Sie brachten mich hierher, an diesen trostlosen Ort. Jeden Tag und jede Nacht kann ich die Angst, die Verzweifelung und die Einsamkeit der Vierbeiner riechen. Chef und die schwächlichen Weibchen aus seinem Rudel geben uns jeden Tag etwas Futter und Wasser, jeden Tag bringen sie uns kurz raus in den angrenzenden Wald, damit wir unsere Notdurft verrichten können. Aber ein liebes Wort, ein zärtliches Streicheln geben sie uns nicht.

Nicht nur alte Zweibeiner, auch alte Vierbeiner werden zuweilen sonderlich, besonders wenn sie soviel Zeit zum Grübeln haben wie ich. Auch mir kommt oft ein absurder Gedanke in den Sinn. Was wäre, wenn der lange Stein und die übelriechenden Kästchen auch eine Art Gefängnis gewesen wären? Ein viel größeres, als das, indem ich mich grade befinde, aber eben auch ein Gefängnis. Dann hätte ich zwar zu den Wächtern gehört und das macht mich traurig, doch gleichzeitig schenkt mir dieser Gedanke Hoffnung, mehr noch, er gibt mir Zuversicht. Denn dann hätten es die eingesperrten Zweibeiner geschafft aus ihrem Gefängnis auszubrechen, trotz des unendlich langen Steins, trotz der verbotenen Wiese mit ihren übelreichenden Kästchen!
Ein absurder Gedanke für so einen alten, erfahrenen Hund wie mich, ich weiß, aber dennoch macht er mir Mut. Beim nächsten Ausflug in den Wald, werde ich Chefs schwächlichem Weibchen die Leine entreißen und dann werde ich rennen, rennen, rennen. So lange bis mich meine feine Nase zu dem Steinpfad führt, an dessen Rand unsere Steinhöhle steht. Dann werde ich wieder ein Heim haben, ein Rudel und mich abends an Papa kuscheln, so wie früher.
So, nun kennt Ihr meine Geschichte.
Doch still jetzt, ich höre sie kommen und mein Herz rast, wie damals das des ängstlichen Zweibeiners.
Wünscht mir Glück, meine Freunde, denn ab jetzt bin ich auf der Flucht...


(Wolfshaag)


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

02.10.2012 um 23:30
Oh, ich habe vergessen, alle Geschichtenfreunde/innen zu @tten, wegen meiner "Story" (sorry), vielleicht mag sie jemand lesen und hat dann passend zum Feiertag etwas zum Nachdenken.

@Jacy26
@MissAnthrop
@Solita
@KlausBärbel
@Missesfee
@Birkenschrei
@Sakrileg


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

03.10.2012 um 00:15
Ein Mensch der Ideale hat,
der hüte sich sie zu erreichen,
sonst wird er eines Tages statt,
sich selber andren Menschen gleichen.
(Erich Kästner)


@Wolfshaag
Wenn ich die Geschichte lese, dann entstehen gleich wieder die Bilder von der Mauer vor meinen Augen.
ich sehe den Wachturm der nicht weit entfernt dort Stand wo die Straße zu ende war, ich sehe die Kettenhunde die ich sehen konnte wenn ich auf den Schau ins Land gestiegen bin.

sehr gut geschrieben
Danke das Du das mit uns teilst :)


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

03.10.2012 um 00:24
@Missesfee
Danke. :D Wenn die Geschichte jemandem gefällt, der aus der "Mauer-Stadt" kommt, dann kann sie ja so schlecht nicht sein.^^


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

03.10.2012 um 00:33
@Wolfshaag
Was das angeht komme ich von der falschen Seite der Mauer :)
Aber ich finde sie vermittelt auf einer emotionalen Ebene , was Mauer Bedeutet, auch wenn es im Detail nicht unbedingt 100% stimmig ist.
Aber ich finde gerade durch die beinah kindliche Sichtweise des Hundes und das "einfache" Weltbild,
ist die Geschichte besonders ausdrucksstark.


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

03.10.2012 um 00:38
@Missesfee
Du kennst mich lang genug, um zu wissen, dass es auch nicht meine Absicht war, eine historisch korrekte Dokumentation zu schreiben.^^
Aber ansonsten richtig. Vielleicht bemerkst Du, wenn Du die Geschichte nochmals liest, dass auch in der "kindlichen (eher naiven) Sicht des Hundes" eine gewisse Kritik liegt, schließlich kommt er selbst mit seiner "Milchmädchenrechnung" auch auf den Fluchtgedanken und außerdem komme ich ja auch von der "falschen" Seite der Mauer. :D


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Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

03.10.2012 um 00:48
@Wolfshaag
Zitat von WolfshaagWolfshaag schrieb:Aber ansonsten richtig. Vielleicht bemerkst Du, wenn Du die Geschichte nochmals liest, dass auch in der "kindlichen (eher naiven) Sicht des Hundes" eine gewisse Kritik liegt, schließlich kommt er selbst mit seiner "Milchmädchenrechnung" auch auf den Fluchtgedanken
Keine Sorge das ist mir schon beim ersten lesen aufgefallen :D
Ich hab sehr aufmerksam gelesen
ich wollte nur mal Präzisieren was mir gefällt, ich kann schließlich nicht immer nur schreiben das ich Dein Fan bin ;) :D


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