Gedichte: Tragik
03.08.2012 um 02:07
Das Verwitwete Herz (frei übersetzt nach A.Pike)
Du bist verloren für mich, für immer, ich habe dich verloren Isadore!
Dein Haupt wird ruhn, auf meinem trauten Busen, nimmer mit dem lockigen Flor.
Deine zärtlichen Augen werden in meinige nimmermehr dringen,
noch werden deine Arme mich liebevoll und vertraut umschlingen,-
Du bist verloren für mich, für immer, Isadore!
Du bist tot, gegangen, liebe liebende Frau, dein Herz ist still und kalt.
Und meinig, betäubt mit der Elendigkeit, wird vorzeitig alt:
Unserer ganzen Welt der Liebe und Heiterkeit, verdarbst du den einzigen Schein ,-
Ein Stern , untergehend zurückgelassen, ah mich! Dunkler könnte die Nacht nicht sein!
Du bist verloren für mich, für immer, Isadore!
Die Weinreben und Blumen, die wir, meine Liebe, pflanzten, in grösster Sorge neige ich mich
und doch hängen sie herunter und verklingen, welken in der frischen Luft ohne dich:
Sie können ohne deine prüfend Augen nicht blühn, dessen Anblick glich dem Sonnenschein.
Seitdem deine Hände aufhörten, meine Liebe, sie zu erziehen, scheinen sie nicht mehr recht zu gedeihn;-
Du bist verloren für sie, für immer, Isadore!
Unsere Kleinen Fragen mich, wohin ihre Mutter gegangen:-
Welche Antwort kann ich ihnen geben, ausser jene die Tränen verlangen?
Weil, wenn ich "in den Himmel" sage, dann möchten die Ärmsten doch wissen,
wie weit es ist und wo, und wie lange sie die Mutter, müssen noch missen.
Du bist verloren für sie, für immer, Isadore!
Unser glückliches Haus ist jetzt ein einsamer, stiller Platz ohne Licht;
Wie der Himmel ohne seine Sterne, ist es ohne dein seliges Angesicht:
Unsere Kleinen sind still und traurig; - niemand liebt sie jetzt, ausser mir
und ihres Mutters Geist, welchen ich immer bei uns spür.
Du bist, die wir lieben im Himmel, Isadore!
Ihr fröhliches Lachen hört man nicht mehr, sie rennen weder noch hört man sie fragen,
Aber Sie wandert umher wie die kleinen Geister, an langen, langen Sommertagen.
Die Spinne webt ihr Netz auf seinen Willen, über die Fenster,
Ich sammelte die Blumen, die letzten für dich, sie zieren noch immer deine Gewänder.
Du bist verloren für mich, für immer, Isadore!
Ruhelos durchschreit' ich unsere einsamen Zimmer, unsere Lieder spiel' ich nicht mehr,
Die grelle Sonne kehrt den verstaubten Fussboden, doch alter Staub ist schwer;
Die Spottdrossel sitzt noch und singt O Melancholie du triste Herzenswonne,
Weil mein Herz einer Herbstwolke ähnlich ist, die bedeckt das Konterfei der Sonne.
Du bist verloren für mich, für immer, Isadore!
Leider! Wie hat sich alles verändert, liebe Frau, an jenes Frühlings süsser Abenddämmerung,
als meine Liebe dir zuerst erzählt wurde, wie hast du mich heftig umschlungen,
Deine süßen durch ihre Tränen leuchtenden Augen, deine vollen Lippen den meinigen erlegen,
In unserer alten Laube, meine Liebe, unter den sich überwölbenden Weinreben; -
Jene Lippen sind kalt für immer, Isadore!
Das Mondlicht kämpfte sich durch die Blätter, und färbte dein Antlitz mit silbernem Geschick,
So liebevoll lagst du dort im Moos, mit dem reinen und vertrauensvollen Blick;
Die südlichen Brisen murmelten durch die dunkle Wolke deiner lockigen Pracht,
ein glückliches Kind warst du, welches so in meinen schützenden Armen erwacht.
Jetzt hält dich der Tod, für immer, Isadore!
Deine Liebe und dein Glaube verpfändet sodann, mit dem vermischten Lächeln und den roten
Wangen, wurde Liebling nie gebrochen, während wir zusammen hier unsere Lieder sangen:
Kein bitteres Wort, kein dunkler, kalter Blick, traffen jemals auf mich,
und weil immer liebend und treu, liebe und bete ich für dich; -
Du bist verloren für mich, für immer , Isadore!
Du warst meine Krankenschwester in der Not, und meine Trösterin im Leid,
So sanft und unveränderlich, als unsere Liebe höher was als alle Freiheit:
Die Musik deiner Stimme jubelte mir, Liebe in jeder mutlosen Stunde ins Herz,
Wie der süße Honigtau des Himmels, der fortnimmt der gebrochenen Blume den Schmerz;
Du bist verloren für mich, für immer , Isadore!
Du bist, die von mir für immer gegangen; -Ich haben dich verloren, Isadore!
Und verwüstet und einsam werde ich für immer nun sein, da ich dir die Treue schwor:
Unsere Kinder halten mich, Liebling, oder sollte ich zu Gott beten?
So lassen Sie mich, den Abklatsch Leiden, mit den langen dunklen Lebenswegen,
Und siehe, es erstrahlt dein Gesicht im Himmel, Isadore!