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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

1.120 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Fahrrad, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

05.07.2023 um 08:55
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:Dieser Fall ist absolut nicht vergleichbar. Die Frau verschwand in den 70er Jahren als junge Frau und baute sich unmittelbar eine komplett neue Identität auf - in einer komplett analogen Welt ohne Überwachungskameras und Geldautomaten, in der man einen Menschen, wenn er in eine andere Stadt umzog und einen anderen Namen ans Klingelschild klebte, nicht mehr finden konnte.
Die Frau verschwand 1984 und da gab es durchaus schon Überwachungskameras und Geldautomaten. Wegen der RAF wurde in den 1970er Jahren die Rasterfahndung eingeführt, etc.

Im Prinzip war es schwieriger 1984 zu verschwinden, weil es eben noch kein Internet gab, wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann, gefälschte Pässe bestellen, Schwarzarbeit finden kann, etc.

https://www.welt.de/vermischtes/article146858353/Wie-sich-Petra-P-31-Jahre-lang-totstellen-konnte.html
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:ie hätte sich einen neuen Pass beschaffen müssen, eine neue Krankenkassenkarte, eine neue Steuernummer/ Sozialversicherungsnummer. Gegebenenfalls einen Arbeitgeber, dem Zeugnisse und Lebenslauf egal sind.
Zufälligerweise hatte sie ihre und die Lohnsteuerkarte ihres Mannes bei sich, als sie verschwand. Sowie mehrere Scheckkarten. Ganz zufällig oder als Vorlage für eine Fälschung? Aber bei Schwarzarbeit braucht man auch keine Lohnsteuerkarte. Und wie gesagt, durch das Internet war das Beschaffen eines flaschen Ausweises wesentlich einfacher als 1984.
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:Baptisten leben nicht in Klöstern. Offenbar ist das religiöse Wissen mittlerweile so eingedampft, dass viele Leute nicht einmal mehr wissen, dass es einen Unterschied zwischen Katholiken und Protestanten gibt.
Hier begibst du dich aber gerade auf ganz dünnes Eis. Natürlich gibt es auch Baptistenklöster. Inka selbst hatte enge Kontakte zu einer Schwesternschaft in der Nähe von Darmstadt und zu anderen Baptistengemeinden, wo man ihr vielleicht auch außerhalb eines Klosters eine Bleibe angeboten hat.

Nur zum Spaß wird die Polizei sicher nicht 100 Klöster und andere religiöse Einrichtungen überprüft haben, wenn das so völlig unmöglich wäre, wie du behauptest.
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:Nein, die Idee, sie sei untergetaucht, kann man getrost verwerfen. Die Frau ist leider tot.
Das ist sehr traurig, aber wir sind natürlich froh, dass du den Fall gelöst hast.

Leider ist deine Schlussfolgerung aber grundverkehrt, weil du völlig falsche Annahmen triffst.

Niemand kann seriös sagen, ob sie verschleppt, ermordet, verunfallt, freiwillig abgetaucht ist oder sich das Leben genommen hat. Das ist alles möglich, so lange es keine einzige Spur gibt.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

05.07.2023 um 16:20
Zitat von cjellicjelli schrieb:Die Frau verschwand 1984 und da gab es durchaus schon Überwachungskameras und Geldautomaten.
Aber in wesentlich geringerem Umfang als heute. Und in wesentlich schlechterer Qualität bzw. handelte es sich um Videoaufzeichnungen die nach relativ kurzer Zeit gelöscht wurden. Oder es waren Kameras, die nur einzelne Fotos machten wenn sie ausgelöst wurden, z. B. bei einem Banküberfall.
Zitat von cjellicjelli schrieb:Nur zum Spaß wird die Polizei sicher nicht 100 Klöster und andere religiöse Einrichtungen überprüft haben, wenn das so völlig unmöglich wäre, wie du behauptest.
Es ist aber in "offiziellen" Klöstern etwa der katholischen Kirche keineswegs üblich, dass irgendwer dort einfach mal so aufgenommen wird oder gar längere Zeit lebt ohne bei den Behörden gemeldet zu sein. Das mag in irgendwelchen Sekten anders sein, aber "seriöse" Gemeinschaften haben schon Interesse daran, nicht etwa irgendwelche Verbrecher*innen zu verbergen, die halt mal fromm tun um Ruhe vor der Polizei zu haben.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

05.07.2023 um 17:09
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber in wesentlich geringerem Umfang als heute. Und in wesentlich schlechterer Qualität bzw. handelte es sich um Videoaufzeichnungen die nach relativ kurzer Zeit gelöscht wurden.
Die Videoqualität hat sich zwischen 1984 und 2000 nicht wesentlich verbessert. Was aber auch egal ist, weil wer wollte denn irgendwelche Überwachungskameras auswerten? Wer hat darauf etwas gesehen? Es wurden ja nichtmal die Telefonanrufe zurückverfolgt. Von daher völlig irrelevant für diesen Fall.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es ist aber in "offiziellen" Klöstern etwa der katholischen Kirche keineswegs üblich, dass irgendwer dort einfach mal so aufgenommen wird oder gar längere Zeit lebt ohne bei den Behörden gemeldet zu sein.
Das hat auch niemand behauptet. Wir sprechen hier übrigens eher von der evangelischen Kirche. Aber auch das ist völlig irrelevant. Wenn jemand in eine Kirche, Moschee, Synagoge oder ein Kloster kommt, wird er erst einmal Schutz bekommen. Dann spricht man über die Probleme und eine mögliche Lösung. Wie dass dann im einzelnen gehandhabt wird, wirst du uns sicher nicht in allen Einzelheiten darlegen können.

Und noch einmal, die Polizei hat 100 Einrichtungen überprüft. Es wird also Anhaltspunkte gegeben haben.

Es ist eine von vielen Möglichkeiten und die kann man halt nicht ausschließen. Schon gar nicht mit der deutschen Meldepflicht oder nur weil nicht sein kann, was nicht sein darf.


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05.07.2023 um 18:59
Zitat von cjellicjelli schrieb:Wie dass dann im einzelnen gehandhabt wird, wirst du uns sicher nicht in allen Einzelheiten darlegen können.
Ich kann Dir aber darlegen, was sicher nicht passieren wird: Nämlich dass man jemanden über einen längeren Zeitraum dort versteckt ohne die betreffende Person anzumelden.
Zitat von cjellicjelli schrieb:Und noch einmal, die Polizei hat 100 Einrichtungen überprüft. Es wird also Anhaltspunkte gegeben haben.
Habe ich bestritten, dass sie das überprüft haben? Nein, habe ich nicht. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass die Vorstellung absurd ist, dass sie sich dort längere Zeit aufgehalten hat, ohne dass dies bekannt wurde.

Lesen, nachdenken, kommentieren. Ist eine nützliche Reihenfolge, vor allem wenn man so klug sein will wie Du.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

05.07.2023 um 19:24
Zitat von cjellicjelli schrieb:Mir fällt da gerade der Mann ein, der erst seinen Hund und dann sich selbst erschossen hat.
Du meinst höchstwahrscheinlich Walter Sch.
Allerdings wurden dessen sterbliche Überreste ja innerhalb eines recht überschaubaren Zeitraums nach seinem Verschwinden aufgefunden.
Inka hingegen ist nun schon seit fast 23 Jahren vollkommen spurlos verschwunden.
Sie kannte sich in und um Hannover ja offenbar auch noch nicht so sonderlich gut aus, als sie verschwand, sonst hätte sie ja nicht nach dem Weg zur MHH fragen müssen.
Woher sollte sie dann also Stellen / Orte gekannt haben, die derart abgelegen sind, dass man ihren Leichnam / ihre sterblichen Überreste dort innerhalb von 23 Jahren nicht gefunden hätte, wenn sie sich dort suizidiert hätte?
Zitat von cjellicjelli schrieb:Es gab aber auch in Deutschland den Fall einer jungen Frau, die Jahrzehnte unentdeckt lebte und erst auffiel, als bei ihr eingebrochen wurde und sie die Polizei rief
Petra P. dürfte allerdings auch ein absoluter Ausnahmefall sein.
Wird immer gern in's Spiel gebracht in allen möglichen Fällen, in denen eine Person (vor längerer Zeit) spurlos verschwunden ist, ist aber sicherlich alles andere als ein typisches Beispiel.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

07.07.2023 um 14:55
Zitat von cjellicjelli schrieb:Natürlich gibt es auch Baptistenklöster. I
Nein, es gibt keine Baptistenklöster. Und die über hundert Klöster, die das Ermittlerteam angefragt hat, machen mich wirklich wütend, denn da ist eine ungeheure Energie, Arbeitszeit Personalressourcen, Steuergeld in etwas völlig Sinnloses hineingesteckt worden. Offenbar, weil die Ermittler gar keine religiöse Bildung besessen haben, sonst hätten sie eine solche Aktion nicht gestartet.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

09.07.2023 um 11:41
Kurz mal zurück zur Wohnsituation während Messen oder eben der Expo. Ich war zu dieser Zeit über zehn Jahre regelmäßig wegen Messen in der Stadt. Ich habe dabei nicht einmal in einem Hotel übernachtet. Denn die waren rar und auf Jahre ausgebucht. Ich erinnere mich an eine lokale Firma, die bei Baubeginn eines Hotels schon Zimmer reservieren wollte für die nächste Jahre. Aber das Hotel war zu diesen Zeiten schon ausgebucht. Die Lösung waren private Zimmervermittlungen. Es war ein Standardthema auf jeder Messe, wo man den schlafen würde und selbst der internationale Vorstand schlief in irgendeinem freigeräumten Kinderzimmer. Das irrste war ein Fernsehteam, das im Krankenhaus unterkam. Inklusive Nachtruhe um 22 Uhr. Das wird während der Expo ähnlich gewesen sein. Da musste niemand im Auto oder in einer Hütte im Garten schlafen. Es gab massenhaft Kinderzimmer und Studentenbuden. In Hannover war das total normal zu der Zeit.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

09.07.2023 um 13:00
Zitat von Knotmendes7Knotmendes7 schrieb am 04.07.2023:Wenn es tatsächlich ein EXPO-Gast aus dem Ausland gewesen sein sollte, dann wird man seine kriminelle Karriere hier ohnehin nicht so leicht nachvollziehen können.
Das war auch mein Gedanke, obwohl die internationale Arbeit ja in vielen Bereichen gut zu funktionieren scheint gibt es ja auch sicher so einige Hindernisse.
Zitat von Knotmendes7Knotmendes7 schrieb am 04.07.2023:In Großstädten bleiben diese in der Regel unabgeschlossen nicht lange herrenlos.
Und nicht nur in Großstädten, bei uns in einem Fluss fanden und finden sich immer gerne mal gestohlene Fahrräder, Mopeds, Motorräder...

Ich will auch glaube gar nicht wissen was so alles per Kleinanzeigen vertickt wird, das war 2000 sicher nicht anders (unter der Hand).
Zitat von Knotmendes7Knotmendes7 schrieb am 04.07.2023:Es ist sogar möglich, dass sie noch anderweitige Gegenstände verloren hat, die dann kurze Zeit später irgendwer mitgenommen hat.
Gibt es ja oft in anderen Fällen wo die persönlichen Gegenstände fehlen.
Zitat von cjellicjelli schrieb am 04.07.2023:Das meine ich ja, so schlicht kann das Gemüt nicht sein, wenn er eine Leiche und auch sonst alles spurlos verschwinden lässt.
Es gibt ja auch Menschen, die gewisse Persönlichkeitsfacetten von sich abspalten können. Da wird der brave Familienvater zum brutalen Kindermörder (sorry für das Schubladendenken, aber mir kommen da einfach mehr Männer als Frauen in den Sinn).
Es gab ja so einige Mörder, die entweder nach bestimmten Taten ein Familie gründeten oder schon in einer lebten, bei diesen hätte man es nicht für möglich gehalten, dass sie je so kaltblütig sein könnten.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 04.07.2023:Auch dass Inka 2 Jahre lang Islamwissenschaften studiert hat, hatte ich nicht mehr im Gedächtnis, finde diese Tatsache aber sehr interessant, sie war ja wohl sehr religiös in einer Baptistengemeinde - wie passt das zusammen?
Sie scheint das ja aber nicht hauptsächlich studiert haben oder? Wir hatten auch im Religionsunterricht andere Religionen betrachtet, so ungewöhnlich ist das ja nicht. Möglicherweise wollte sie einfach weltoffen sein und ihren Geist erweitern.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 04.07.2023:Dem Pfarrer ggü sagt sie in der Tonspur, dass sie sich bereits Hilfe bei Psychologen, Ärzten usw. geholt habe, weil sie sich überfordert fühlte, dass das aber wohl nicht mit ihrem Ehemann zu tun habe.

Der Ehemann scheint ja auch nicht an ein freiwilliges "Untertauchen" Inkas zu glauben.
Vielleicht hat das mit ihrem Verschwinden zu tun und spielt dem potentiellen Mörder einfach nur gut in die Karten.

Viele Menschen haben so ihre Probleme im Leben.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 04.07.2023:Allerdings hätte man im Falle eines Suizids doch wahrscheinlich im Laufe der letzten 23 Jahre Inkas Leichnam / sterbliche Überreste aufgefunden?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 05.07.2023:Woher sollte sie dann also Stellen / Orte gekannt haben, die derart abgelegen sind, dass man ihren Leichnam / ihre sterblichen Überreste dort innerhalb von 23 Jahren nicht gefunden hätte, wenn sie sich dort suizidiert hätte?
Ich bin da auch sehr zwiegespalten, wenn man sich suizidieren möchte, wo findet man den perfekten Ort dass man nicht gefunden wird?
Und zum anderen die Energie alles so perfekt zu planen?


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

09.07.2023 um 14:56
Zitat von BandiniBandini schrieb:Da musste niemand im Auto oder in einer Hütte im Garten schlafen. Es gab massenhaft Kinderzimmer und Studentenbuden. In Hannover war das total normal zu der Zeit.
Dazu hatte ich vor einigen Tagen die Idee, dass nicht die Messegäste, sondern die Wohnungsmieter in ihrer Gartenlaube übernachtet haben könnten. Für die Einnahmen, die man mit der Untervermietung der kompletten Wohnung während der Messezeit erzielen kann, würde man vllt 14 Tage Schlafen auf der Gartenklappliege und Duschen im Freien / bei Verwandten in Kauf nehmen.
Ich meine auch nicht, dauerhaft im Garten zu Schlafen. Sondern nur in der Ausnahmezeit der Expo gutes Geld zu verdienen.

Der "Gartenschläfer" hätte auch den Vorteil gehabt, sich auf den Wegen und in der Anlage (ungenutzte Gärten) auszukennen.

Ob der Ablauf an dem Morgen aber so war und IK per Rad das Haus verlassen hat, das bezweifele ich.
Die Nachbarin (im Podcast, mit Hund) überzeugt mich nicht so recht. Wenn sie weiss, dass aus ihrem? Haus eine Frau vermisst wird, warum redet sie nicht direkt mit dem Ehemann?


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

09.07.2023 um 15:26
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Dazu hatte ich vor einigen Tagen die Idee, dass nicht die Messegäste, sondern die Wohnungsmieter in ihrer Gartenlaube übernachtet haben könnten. Für die Einnahmen, die man mit der Untervermietung der kompletten Wohnung während der Messezeit erzielen kann, würde man vllt 14 Tage Schlafen auf der Gartenklappliege und Duschen im Freien / bei Verwandten in Kauf nehmen.
Ich meine auch nicht, dauerhaft im Garten zu Schlafen. Sondern nur in der Ausnahmezeit der Expo gutes Geld zu verdienen.
Hannover ist eine Messestadt (bis vor Corona) gewesen. Tatsächlich waren die Unterkünfte zu den Zeiten jahrelang im Voraus ausgebucht. Deshalb haben viele Einwohner:Innen dann entweder Zimmer in ihren Wohnungen freigeräumt oder sind selbst ausgezogen, um zu vermieten.
Das haben viele WG‘s so gemacht und sich gutes Taschengeld verdient.
Zur EXPO entstand eine Vermittlung von sogenannten „Messemuttis“, wo man sich registrieren konnte, wenn man als Hannoveraner Wohnraum für die Messezeiten anbieten wollte.

Daher kein abwegiger Gedanke.


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09.07.2023 um 18:54
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Und nicht nur in Großstädten, bei uns in einem Fluss fanden und finden sich immer gerne mal gestohlene Fahrräder, Mopeds, Motorräder...

Ich will auch glaube gar nicht wissen was so alles per Kleinanzeigen vertickt wird, das war 2000 sicher nicht anders (unter der Hand).
Das Problem ist doch nicht, dass das Fahrrad verschwunden ist. Es ist völlig richtig, dass ein herrenloses Fahrrad unabgeschlossen keine 20 Minuten herumsteht, bis es jemand mitnimmt.

Das Problem ist doch, dass es nie wieder aufgetaucht ist. Denn nach dem Fahrrad wurde gesucht. Über Flugblätter und im Internet - mit Bild. Jemand der es gefunden und unterschlagen hätte, hätte es rasch wieder loswerden müssen, um nicht unter Verdacht in einem Vermissten- bzw. in einem Mordfall zu geraten. Verkaufen über Kleinanzeige scheidet da aus. Viel zu riskant! Am Ehesten hätte der Finder das Rad wieder irgendwo abgestellt, wo es irgendjemand anderem dann aber irgendwann aufgefallen wäre.

Deswegen erscheint es mir, vor dem Hintergrund, dass es nie wieder gesehen wurde, naheliegend, dass der Täter selbst es mitgenommen hat. Möglicherweise steht es immer noch noch in seinem Schuppen oder seiner Garage.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

09.07.2023 um 19:22
@PeterWimsey
Genau, sehr richtige Überlegung. Zumal der Vermisstenfall Inka durch den Filmfall AZXY auch überregional bekannt wurde.

Zumindest im Großraum Hannover wäre die Benutzung durch einen etwaigen „ Finder“ hochriskant gewesen.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

09.07.2023 um 19:38
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Zumindest im Großraum Hannover wäre die Benutzung durch einen etwaigen „ Finder“ hochriskant gewesen.
Die Frage ist allerdings, ob das Fahrrad denn unbedingt im Großraum Hannover längere Zeit benutzt worden sein muss. Nehmen wir mal an, ein Student hat es gefunden und mitgenommen. In den nächsten Semesterferien fährt er nach Hause ins Rheinland [fiktives Beispiel], nimmt es mit und schenkt es seiner Schwester [ebenso fiktiv]. Schon ist das Ding nicht mehr in Hannover.

Und nein, nicht jeder guckt Aktenzeichen XY und merkt dann: "Ach Du Schande! Das Fahrrad das mir mein Bruder geschenkt hat, hat ja der verschwundenen Frau aus Hannover gehört..."

Und dass irgendwann so ein olles Fahrrad dann nach Jahren der Benutzung mal auf dem Schrott landet, ist ja nun auch nicht so unwahrscheinlich.

Insgesamt halte ich persönlich es also schon für denkbar, dass das Fahrrad unerkannt in andere Hände gekommen ist und von einem ahnungslosen neuen Besitzer (oder womöglich sogar mehreren) benutzt wurde um schließlich unerkannt den Weg alles Irdischen gegangen zu sein. Oder, andersherum: Nur weil das Fahrrad nie wieder aufgetaucht ist, muss es nicht unbedingt vom Täter mitgenommen worden sein.

Oder es könnte auch so eine "Mischform" gegeben haben, dass jemand unbeteiligter das Fahrrad mitgenommen hat, und es dann, als er merkte, was für eine "heißen Ware" er da an Land gezogen hat, schnell in die Leine geschmissen hat, wo es dann nach Jahren, bis zur Unkenntlichkeit verrostet, herausgefischt und entsorgt wurde......


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

09.07.2023 um 20:03
@brigittsche
Ja sicher, nicht jeder guckt AZXY.

Aber dennoch war der Fall zumindest in Norddeutschland, auch in Hamburg z. Bsp. Sehr umfangreich und mit mehreren Artikeln in der Tageszeitung präsentiert, samt Fotos des Fahrrads.

Und Printmedien hatten noch weit größere Bedeutung als heute und die allermeisten Haushalte auch noch ein Tageszeitungsabo.

Die Nutzung vom Internet in Privathaushalten war noch nicht so verbreitet.
Also jemand mit diesem Fahrrad wäre doch evtl aufgefallen.
Oder von Nachbarn der Polizei gemeldet worden.

Klar, je weiter weg von Hannover das Fahrrad evtl gelangte, desto unwahrscheinlicher dass es als das vermisste Fahrrad der ebenfalls vermissten Inka erkannt worden wäre.

Allerdings meine ich gibt es in Hannover doch eine jährliche Reinigung der Kanäle und stadteigenen Gewässer, ähnlich wie in Hamburg?

In Hamburg werden die Fleete und Gewässer jedes Jahr von der Stadt gereinigt, d.h. Von Unrat und Müll wie reingeworfenen Fahrrädern und anderem Gerümpel befreit, wobei auch schon mal Überreste von Wasserleichen entdeckt worden und anderes mehr.


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09.07.2023 um 23:03
Ich kenne den Fall ganz gut, denke ich, aber ich weiß nicht mehr, wie das Rad aussah und welche Marke es war.
Wie geht es da jemanden, der sich gar nicht dafür interessiert.

Ich halte es für möglich, dass das Fahrrad mitgenommen wurde. Auch in Hannover wurden viele Räder geklaut, es könnte mehrfach den späteren Besitzer gewechselt haben.
Aus der Region gingen geklaute Räder auch per LKW nach Osteuropa.


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10.07.2023 um 10:19
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:Denn nach dem Fahrrad wurde gesucht. Über Flugblätter und im Internet - mit Bild.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Genau, sehr richtige Überlegung. Zumal der Vermisstenfall Inka durch den Filmfall AZXY auch überregional bekannt wurde.
Hier bin ich komplett bei @brigittsche :
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und nein, nicht jeder guckt Aktenzeichen XY (...)
Ich glaube, hier wird die Macht von Medien und Suchaufrufen ziemlich überschätzt.
Klar schauen viele Menschen Aktenzeichen XY, gerade regional überschlagen sich gerne mal die Meldungen in Zeitungen und Sendungen und man spricht auch privat darüber.
Dennoch kommt es eben nicht bei jedem an, nicht jeder interessiert sich, zumindest in dem benötigten Maße, für einen solchen Fall. Es ist einfach nicht so dass das ein riesen Aufschrei rumgeht und jeder jeden Stein umdreht oder bei jedem Kauf misstrauisch ist.

Und man darf auch nicht vergessen dass trotz Ausstrahlung bei XY nicht jeder Fall aufgeklärt werden konnte.

Wie gesagt, im Fall Pascal Zimmer war in unserer Gegend auch viel Interesse vorhanden (und bei Kindern ist das Interesse ja nochmal um einiges größer) und ist es auch heute noch. Dennoch bleibt das Fahrrad auch hier bis heute verschwunden.

Gut möglich dass der Täter das Fahrrad selbst hat verschwinden lassen, aber auch eine völlig unbeteiligte Person ist möglich.
Dazu kommt nunmal dass das Fahrrad mit Sicherheit auch mehrfach verkauft wurde und wenn jemand dann darauf angesprochen wird kann derjenige sicher dem Fragenden plausibel erklären dass es das eigene Fahrrad ist.
Für mich ist ein Fahrrad jetzt nicht so auffällig wie es bspw. bei einem Auto der Fall wäre.


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10.07.2023 um 10:56
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:aber auch eine völlig unbeteiligte Person ist möglich.
Nicht außer Acht zu lassen ist die damals ausgesetzte Belohnung. Für diese hätte sich ein unbeteiligter Finder, z.B. ein Obdachloser vom Bahnhof, gleich mehrere gute Fahrräder kaufen können...

Wäre das Fahrrad gefunden worden, wäre es zumindest ein Hinweis gewesen, wo man den Tatort hätte suchen müssen. Auch Spuren des Täters hätten sich am Fahrrad eventuell finden lassen können.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

10.07.2023 um 11:02
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:Für diese hätte sich ein unbeteiligter Finder, z.B. ein Obdachloser vom Bahnhof, gleich mehrere gute Fahrräder kaufen können...
Außer natürlich, es war jemand, der nur sehr ungern mit der Polizei zu tun haben möchte weil er keine wirklich weiße Weste hat, z. B. weil er sich gelegentlich als Einbrecher in Gartenhäusern [rein fiktives Beispiel] betätigt hatte und just auf so einer Tour das Fahrrad "gefunden" hat. Und/oder aus so einer "die hängen mir ja doch nur wieder was an" Einstellung.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

10.07.2023 um 16:50
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:Nicht außer Acht zu lassen ist die damals ausgesetzte Belohnung.
Ich verstehe absolut was hier gemeint ist, aber ich gehe einfach schlichtweg davon aus dass diese Aktion einfach an ganz vielen Menschen vorbei gerauscht ist.
Es hängen ja zig Plakate überall rum, in einer Großstadt ist das ja noch extremer.

Zudem kümmert viele Menschen ein Einzelschicksal nun mal nicht so sehr, leider.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Außer natürlich, es war jemand, der nur sehr ungern mit der Polizei zu tun haben möchte weil er keine wirklich weiße Weste hat (...)
Ja, aber gerade diese Gruppen sahnen auch gerne mal einen großen Geldbetrag ab...


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10.07.2023 um 16:53
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ja, aber gerade diese Gruppen sahnen auch gerne mal einen großen Geldbetrag ab...
Aber eben nicht, wenn sie dafür erklären müssen "Ich bin da spazierengegangen und da lag halt das Fahrrad..." wenn sie noch kurz vorher dort in der Nähe eingebrochen sind und wissen, dass die Polizei sie schon länger auf dem Kieker hat. Dann ist so eine Erzählung natürlich total glaubwürdig....


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