Ein Jahr später als der österreichische Artikel aus dem letzten Posting, also im Zeitpunkt des STOL-Arikels vom vorletzten Posting, war man sich anscheinend wirklich sicher, dass die DNA-Spur vom Mörder stammt. Es gab also wohl tatsächlich einen Ermittlungsfortschritt und nicht nur unterschiedliche Interpretationen der Zeitungsschreiber. Hier ein Artikel aus der Südtiroler Tageszeitung vom 01.02.2013:
http://www.tageszeitung.it/2013/02/01/die-dna-des-morders/ (Archiv-Version vom 03.06.2013)"Neue Wende im 15 Jahre alten Mordfall Ulrike Reistenhofer. Die Ermittler sind sich nun sicher, dass die an der Kleidung des Mordopfers isolierten DNA-Spuren von ihrem Mörder stammen. Die Suche durch die europäischen Datenbanken ist bisher aber erfolglos.
von Thomas Vikoler
Bei einen ungelösten Mordfall, der 15 Jahren zurückliegt, ist ein Jahr eine relativ kurze Zeit. So lange brauchten die Ermittler, um nach einem mittleren Quantensprung einen weiteren wichtigen Schritt zu setzen.
Im Februar 2012 wurde bekannt, dass Forensik-Experten der Uni Innsbruck auf Kleidungsstücken der am 10. August 1998 am Ufer der Rienz bei Ehrenburg bei Kiens ermordeten 19-jährigen Grazerin Ulrike Reistenhofer eine DNA-Spur isolierten, die nicht zum Mordopfer passt.
Ein Hautpartikel, das zunächst nicht zugeordnet werden konnte.
Das Hautpartikel stammt, wie man nun weiß, von ihrem Mörder. Dies bestätigte am Freitag Markus Mayr, der mit dem Fall befasste Staatsanwalt am Bozner Landesgericht.
Eine technisch aufwändige Ermittlungsarbeit war notwendig, um zu diesem Ergebnis zu gelangen: Zunächst wurde das isolierte Gen-Material über ein Rechtshilfeansuchen an Österreich mit dem DNA von Personen aus dem familiären Umkreis verglichen. Nicht weil man dort den Täter vermutete, sondern um auszuschließen, dass die DNA-Spur von Verwandten Reistenhofers stammte.
Weitere Untersuchungen im Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck brachten dann die Gewissheit: Der Hautpartikel muss vom Täter stammen, auch weil er an einer Stelle aufgefunden wurde, an der ein Zufalls-Hautabrieb auszuschließen ist.
Der nächste Ermittlungsschritt des ungelösten Mordfalles: Der Abgleich der isolierten DNA-Spur mit allen verfügbaren europäischen Polizei-Datenbanken, insbesondere jener für Triebtäter und Mörder. Doch das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Kein Treffer. Die Daten passen zu keiner Person, die in einem europäischen Land wegen Tötungs- und Sexualdelikten gegen Frauen überführt worden ist.
Aber Staatsanwalt Markus Mayr hofft weiter und die Akte zum Mordfall wird für lange Zeit geöffnet bleiben.
Immer dann, wenn in der europäischen Datenbank ein neues DNA-Profil eingegeben wird, das zu jenem des Mörders von Ulrike Reistenhofer passen könnte, wird ein Abgleich durchgeführt."