Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

@Verbum_peto
ja, 10 Jahre Beschr'nkung.

Nach der Ausstrahlung von gestern ist der Sat 1 stream nun vollständig in der Mediathek von 17:30 Rheinland-Pfalz/Hessen hochgeladen.


http://www.1730live.de/aktuell.html (Archiv-Version vom 17.02.2013)

@DerGreif

Danke für die Erläuterung. Ich hatte dann wieder zu "nett" gedacht und komplett nicht wahrgenommen, dass die "anderen" Erben sich ja querstellen können bei der Herausgabe des Pflichtteils.

Geld um eine eventuelle Klage gegen "andere Erben" war ja nicht unbedingt in diesem Falle vorhanden.

Also ist die "Enterbung" doch etwas dramatischer zu sehen.

@Prozessbeobachter vor Ort von gestern:

Im Bericht der RZ steht Folgendes:

Jetzt sagte im Prozess ein Metzger aus, der das getötete Paar jahrelang im Edeka-Markt in der Koblenzer Hohenzollernstraße bediente. Ihm soll Waltraud Schemmer kurz vor ihrem Tod erzählt haben: Sie habe Angst vor ihrer Schwiegertochter, es sei ihr unangenehm, dass sie einen Schlüssel zu ihrem Haus habe. Doch von einer Enterbung ihres Sohnes soll sie nichts gesagt haben. Sie habe im Gegenteil erklärt: Er werde alles erben.

Habt ihr diesen Satz mit dem "Gegenteil" auch gehört vom Metzger?

wurstscheibe schrieb:@DerGreif

ich habe mich auch mal mit diesem Thema beschäftigt.
Hätte ich damals jemanden gehabt, der es so gut erklärt wie Du, dann hätte ich heute mehr und weniger graue Haare.
Also vielen Dank für die verständlichen Infos. Sehr sachlich und verständlich!

@all:
wir sollten uns, nach den vielen negative Kommentaren zu dem Thread, mal ein Beispiel an DerGreif nehmen, wie schön sachlich es gehen kann.

@knuffiknuff

knuffiknuff schrieb: Habt ihr diesen Satz mit dem "Gegenteil" auch gehört vom Metzger?

Ich nicht.
Zeuge: Sie sagte dass er sowieso alles erbt.
"Im Gegenteil" ist eine Satzstellung der RZ.

@Kookie

Text

Willy schrieb:
Das paßt doch nicht oder ist das vlt verkehrt wieder gegeben


Da passt noch mehr nicht.
Z.B. schilderte er auf Nachfrage von Schwenn wie er zur PO gegangen ist und seine Aussage gemacht hat. Er ging Nachmittags zum Präsidium am Ring zum Pförtener uns sagte er wolle eine Aussage machen. Daraufhin erklärte dieser Ihm den Weg und er ging zum Zimmer.
Hier schaltete sich Bock ein und sagte im Protokoll stehe aber dass er um 9:00 Uhr auf telefonische Terminvereinbarung gekommen sei. Langes Überlegen: „Ja so war es“.

Danke für deine Info.
Auch das ihm gänzlich entfallen war wie seine Aussage zu stande kam.Erst telef.Termin erfragt,dann war es Nachmittags und am Ende 9:00 Uhr morgens.

@jungler

Text

Ob man deshalb die Glaubwürdigkeit wieder auf den Prüfstand stellen muss sei mal dahingestellt.

Für mich erschließt sich die Frage hat er überhaupt jemals mit W.S.gesprochen ?
Es geht hier um einen Indizienprozess und vlt.lebenslänglich deshalb sollte man seine eigene Meinung und Wunschdenken nicht mit den Zeugenaussagen vermengen.
Es kommt hier auf die Glaubwürdigkeit der Zeugen an und solche gravierenden Widersprüche sind nun mal diskussionswürdig .
Wenn er weder Namen noch Hintergrund kannte,woher sollte er wissen das sie einen Sohn hat den sie besuchen könnte.
W.S muss ja sehr gesprächig gegenüber Fremden gewesen sein.Woher kannte er ihre Abneigung zu Haren und die Schlüsselgeschichte.Hat er das von jemanden gehört oder irgendwo gelesen ?
Warum hat sie der "Guten Bekannten" die Schlüsselgeschichte nicht erzählt ? Da waren doch die pers.Kontakte viel intensiver ?

Wenn W.S.jedem Verkäufer oder Zufallsbekanntschaften ihre Lebensgeschichte in Ko so erzählt (Falls es so war) kann ich die Frustation von H.S. nach vollziehen.Auch wegen einer Tischdeko auf einer Konfi so eine Show abzuziehen zeigt nicht gerade von viel Takt und Einfühlungsvermögen auch den Enkelkindern gegenüber.Bei einem Alterunterschied von 30 Jahren hat man sicherlich eine andere Einstellung gegenüber der Einrichtung und Deko.
Wer die Bilder der Einrichtung der Sen.gesehen hat kann sich selber ein Bild machen.

@Kookie

Kookie schrieb:Ich nicht.
Zeuge: Sie sagte dass er sowieso alles erbt.

jetzt muss ich da nachhaken:

hat der Metzger ausgesagt, dass BS alles erbt?

@lawine

lawine schrieb: hat der Metzger ausgesagt, dass BS alles erbt?

Ja habe ich doch so verstanden u. geschrieben.

Zeuge: WS vor der Fleisch-Theke und Zeuge dahinter.
WS wir fahren in Urlaub.
Z: Zu den Kindern?
WS: Nein da waren wir schon 2 Jahre nicht. Da möchte ich auch nicht hin.
Dann hatte mein Nachbar mal wieder seinen Hustenanfall d ich habe nichts mehr verstanden.

WS: Der erbt ja so wie so alles. Wir müssen Mal weg.

@Kookie

Danke :-)

Wenn er das "als aus WS-Mund kommendes" so wiedergegeben hat, müsste man sich näher damit befassen.
Sollte er das aber als "seine" Einschätzung gesagt haben, da ihm bekannt war, dass es nur einen Sohn gab (der dann logischerweise der Alleinerbe sind wird) ist es nicht so "wichtig".

Ich kenne auch ältere Leutchens, deren Namen ich nicht kenne und die mir ihre Storys der Familie und Freunden erzählen, also halte ich das "Verhältnis" des Metzers zu der Kundin WS für völlig normal ;-) Smalltalk eben.

@jungler

jungler schrieb:mich würde mal interessieren, wie manch einer hier, mich eingeschlossen, sich dort im Zeugenstand verhält. Ich z.B. wäre mega-nervös und ich finde, da kann man auch mal über Widersprüche, die nichts mit der Aussage an sich zu tun haben, hinwegsehen

Sehe ich auch so. Es ist erstens wirklich lange her und zweitens würde in meinem Kopf eher haften bleiben, dass ICH zur Aussage zur Polizei gegangen bin und nicht, dass DIE meine Aussage nicht gleich aufgenommen haben, sondern nen späteren Termin dafür ausgemacht haben.

@Kookie

Da ja Metzger und Bekannte fast zur gleichen Zeit Dinge von W.S.gehört und bei der Polizei ausgesagt haben Gibt es nun wegen der Erbschaft auch 2 total unterschiedliche Aussagen.Er sagt:W.S. hat ihm gesagt der Sohn erbt sowieso alles und die Zeugin hat sie gesteckt man spricht von Enterbung.
Was soll man davon halten ?

@knuffiknuff
Es geht hier um uneidliche "Zeugenaussagen die man nicht so abtun kann.
Auf der einen Seite erzählt er,das er die Fam.S.und deren Hintergrund nicht kannte,der nächste Satz seiner Aussage ist dann "fahren sie zu ihrem Sohn" ?
Er hat eine Aussage getätigt in dem er ein Gespräch zwischen ihm und W.S. wieder gegeben hat.
Hier hat er die Wahrheit zu sagen und nicht seine Einschätzung .

Von Verhandlungstag zu Verhandlungstag zieht sich aus meiner Sicht die Schlinge für zumindestens eine Tatbeteiligung der HS immer enger, die eigentliche Anklage aber ist anders lautend.

Ich denke HS kann nichts anderes tun als schweigen, weil...

Es gilt das Motto "Augen zu und durch".

Also, die Aussage des Metzgers halte ich glaubwürdig und auch nachvollziehbar.
Selbst wenn ich in einer Behörde vorher einen Termin habe, gehe ich dennoch zur Info und frage, in welchen Flügel bzw. Haus oder Zimmer ich denn nun gehen muss. Das widerspricht sich in meinen Augen überhaupt nicht.

Und dass er die W.S. nicht mit Namen kannte, sondern nur als langjährige Kundin und sie vielleicht nur anhand der veröffentlichten Fotos nach der Tat erkannte, klingt in meinen Augen auch logisch. Und auch ich kann bestätigen, dass so einige Leute so einiges erzählen an Fleisch- und Brottheken, da würde man mit den Ohren schlackern. Ich habe da manchmal den Eindruck, als wenn diese älteren Leutchen froh sind, einen kleinen Schnack halten zu können.

Na ja, und dieses "BS erbt ja sowieso alles" könnte auch in einem resignierten Ton gesprochen worden sein. Mal ehrlich, so sehr sie sich vielleicht ja auch über Sohn und Schwiegertochter geärgert haben, den letzten Schritt zur Enterbung tut man nicht so leicht. Und außerdem ist den Leuten oft nicht klar, was das denn nun mit dem "Pflichtteil" so auf sich hat, so dass leicht der Eindruck entsteht, dass man ja sowieso nichts machen kann in Ermangelung anderer Erben.

Für mich ist klar, dass dieser Zeuge (wie auch die noch etwas vertrautere Ruderfreudin) absolut glaubwürdige und auch logisch nachvollziehbare Aussagen gemacht haben.

Trotzdem will und kann ich immer noch nicht glauben, dass HS diese Tat wirklich alleine durchgezogen hat. Auch dass es keine DNA-Spuren von ihr im Tathaus gibt, wo sie doch extra beim Auffinden herumgerannt ist und wirklich alles unternommen hat, damit man Spuren findet. Also, wenn ihr mich fragt - ich denke, in den nächsten Prozeßtagen kommt bestimmt noch der KNALLER einer Enthüllung ;-))

@Willy

Willy schrieb: Auf der einen Seite erzählt er,das er die Fam.S.und deren Hintergrund nicht kannte, der nächste Satz seiner Aussage ist dann "fahren sie zu ihrem Sohn" ?.

Ja, genauso gehört.
War mir auch komisch.
Aber trotzdem dahingehend keine Nachfragen der Profi-Fragensteller.

Fragt der Herr Rechtsanwalt nicht häufig nach Verfahrensfehlern bei der Vernehmung? Für eine Revision vor dem Bundesgerichtshof muss man schon einiges auffahren an Fehlern.

@wurstscheibe

wurstscheibe schrieb:
Fragt der Herr Rechtsanwalt nicht häufig nach Verfahrensfehlern bei der Vernehmung? Für eine Revision vor dem Bundesgerichtshof muss man schon einiges auffahren an Fehlern.

Deshalb haben ja die wenigsten Revisionen Erfolg.

Allerdings kommt es nicht so sehr auf die Fragen an.

Entscheidend ist der Verfahrensverlauf, das Protokoll ggf. und vor allem die Urteilsgründe, also das schriftliche Urteil.

Bravo @ auxinne, du sprichst mir aus der Seele. Die beiden Zeugen gestern erscheinen mir auch sehr glaubwürdig. Nur in dem Punkt der Täterschaft kann ich Dir nicht folgen: es gibt nichts, das bisher im geringsten auf eine Mittäterschaft von Dritten hinweist. Es gibt hier und in dem alte Thread aber einige, die können es einfach nicht fassen, dass eine Mutter von 3 Kindern mal eben so auf die Schnelle 700 km durch die Nacht fährt und die S-Eltern erledigt.

Seitdem ich aber ihre Gemütslage kenne, ihre masslose Wut auf die obigen, die womöglich drohende Enterbung, war ihr klar, dass sie handeln musste. Das erklärt auch vielleicht den Besuch aus Haren eine Woche bevor die Senioren aus dem Frankreichurlaub zurückkehrten. Hier wurde sicher nach Papieren, neuen Testamenten oder gar notariellen Entwürfen gesucht. Offenkundig muss sich in der Zeit zwischen der Konfirmation und dem Mord, also von Mai 11 bis Juli 11, das Verhältnis zwischen Alt- und Jungschemmers dramatisch abgekühlt haben. Diese Missstimmung wurde auch von einer Nachbarin thematisiert.

Und nun schau Dir die Angeklagte im Prozess an: sie überragt alle um einen Kopf mindestens. Und diese Frau soll nicht in der Lage sein mit zwei älteren Herrschaften, beide viel kleiner als sie, fertig zu werden?

@wurstscheibe

wurstscheibe schrieb: Fragt der Herr Rechtsanwalt nicht häufig nach Verfahrensfehlern bei der Vernehmung?

Doch.
Verhörprotokoll der Ruder-Zeugin fehlerhaft sowie Juristendeutsch im Protokoll des Metzgers.
Und Bock was not amused. Dafür muss demnächst KHK L. kommen.

@DinnerDream

DinnerDream schrieb: Das erklärt auch vielleicht den Besuch aus Haren eine Woche bevor die Senioren aus dem Frankreichurlaub zurückkehrten

Soweit ich informiert bin, wurde zu diesem Zeitpunkt lediglich ein Fahrzeug mit EL-Kennzeichen dort gesehen.

Ist denn erwiesen, dass es HS war, die mit einem Fahrzeug eine Woche vor Rückkehr der Schwiegereltern in deren Haus war?

@ Dinner Dream: keine Frage, körperlich ist sie durchaus dazu in der Lage. Aber ich kann es nicht glauben, dass eine Frau (und Mutter), und sei sie auch noch so wütend, so eine eiskalte Metzelei anrichtet. Und auch noch mit ganz viel Dusel und vielen Zufällen eventuell damit durchkommt. Die ihren Kindern im Teenageralter das antut! Es sehenden Auges riskiert, die ganze Familie zerbrechen zu lassen, denn auch ihre Mutter und Geschwister wohnen noch im Emsland und so eine Sache hängt immer nach.

Andererseits: wie kann man im ersten Verhör derartig viel Stuß erzählen? Wir kann man gleich das ererbte Geld umsetzen und zur Schau stellen?
Ich bleibe dabei und erwarte in schönster Blockbuster-Manier eine überraschende Wende, egal ob zu der einen oder anderen Seite. :--)