6. Januar 2014 15:21
Tote Frau in Kompostieranlage
Polizei rätselt über Leichenfund
Eine junge Frau liegt tot im Wasserbecken der städtischen Kompostieranlage, ihre Leiche wird zufällig bei einem Routinerundgang gefunden. Seit zwei Tagen ermittelt die Polizei nun schon - doch Todesursache und Identität sind noch immer völlig unklar.
Von Karoline Meta Beisel und Melanie Staudinger
Nach dem Fund einer Frauenleiche in einer Kompostieranlage in Großhadern steht die Polizei vor einem Rätsel: Bislang ist völlig unklar, wie die junge Frau ums Leben kam. Auch die Identität der Frau ist noch ungeklärt.
Die Leiche war am Freitagnachmittag von einem Mitarbeiter der städtischen Kompostieranlage an der Tischlerstraße 2 gefunden worden. Der Mitarbeiter hatte eigentlich nur einen Routinerundgang machen wollen. Ganz hinten in der Anlage entdeckte er aber unter der Eisfläche einen dunklen Fleck. Das kam ihm ungewöhnlich vor, darum schlug er ein Loch in das Eis. So fand er den leblosen Körper und verständigte sofort Polizei und Feuerwehr. Die Einsatzkräfte öffneten die Eisschicht und bargen die Leiche aus dem Wasser.
In dem etwa zehn mal 20 Meter großen Becken wird normalerweise Kompost gereinigt, es war etwa drei Meter hoch mit Wasser gefüllt. Wie lange die Frau dort schon lag, ist bisher noch unklar, den Angaben der Polizei zufolge könnte es sich um Tage oder auch Wochen handeln. Wegen der geschlossenen Eisdecke geht die Polizei aber davon aus, dass die Leiche nicht erst seit kurzem in dem Becken lag. Theoretisch sei es auch möglich, dass die Frau an einem anderen Ort ums Leben kam und die Leiche erst später in das Becken geworfen wurde.
Nach den vorläufigen Ergebnissen der Obduktion gibt es jedoch keine Hinweise auf eine gewaltsame Fremdeinwirkung. Die Polizei nimmt darum bislang an, dass die Frau ertrunken ist. Die Leiche wird aber weiter untersucht. Unter anderem soll ein Gutachten klären, ob die Frau unter Drogeneinfluss stand.
Auf der Suche nach Vermisstenanzeigen
Was die Identität der jungen Frau angeht, tappt die Polizei noch völlig im Dunkeln. Vermisstendatenbanken in ganz Deutschland werden nach einer Übereinstimmung durchforstet, bislang allerdings noch ohne Ergebnis. Die Polizei hofft darum auch auf Hinweise aus der Bevölkerung. Die Frau war etwa 20 bis 25 Jahre alt, schlank und etwa 1,60 Meter groß. Sie hat lange dunkelblonde Haare, trug blaue Jeans, ein beigefarbenes Trägerhemd, ein khakifarbenes, langärmeliges Feinrippshirt und neue, dunkelblaue Schnürstiefeletten der Marke Paul Green mit cognacfarbenem Rand.
Rätselhaft ist auch, wie die Frau auf das Grundstück kam. Die Anlage, auf der es stark nach Gartenabfällen riecht, ist mit einem Zaun gesichert, teilweise sogar mit Stacheldraht. Die Kleidung der Frau ist aber unbeschädigt, hat keine Risse, Flecken oder Löcher, die darauf hindeuten könnten, dass die Frau über den Zaun geklettert ist. Das Absenkbecken selbst ist mit einem hüfthohen Geländer zusätzlich geschützt, so dass niemand aus Versehen hineinfallen kann.
Noch am Freitag ließ die Polizei mehrere Tausend Liter Wasser aus dem Becken, um im Morast nach Hinweisen zu suchen. Außerdem durchforsteten Beamte auch die nähere Umgebung der abgelegenen Anlage - ohne Ergebnis.
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