Der Fall Sonja Engelbrecht
17.05.2016 um 02:45Mir fällt grad noch etwas ein, auf das ich rücklickend nicht sehr stolz bin:
Ich bin früher manchmal auch mit Jungs ausgegangen, an denen mir nichts lag, um mein Interesse an jemandem zu kaschieren, in den ich verknallt war. Oder um einer unglücklichen Liebe zu zeigen, wie toll ich mich ohne ihn amüsieren kann.
In der vagen Hoffnung, auf meinen Schwarm oder die besagte unglückliche Liebe zu treffen, habe ich mich dann hin und wieder mit jemandem verabredet, um nicht allein in eine Kneipe oder eine Disco gehen zu müssen. Und manchmal endeten solche Abende dann wie der, über den wir so viel spekulieren. Nämlich mit leicht gelangweiltem Herumhängen und einer gewissen Enttäuschung.
Meistens wussten die Jungs, mit denen ich mich so verabredet hatte, dass ich kein Interesse an ihnen hatte, und ich glaube rückblickend suchten sie im Prinzip auch nur jemanden, um nicht solo irgendwo aufzutauchen. Und so langweilte man sich eben manchmal zu zweit oder ging noch irgendwo anders hin, aber meistens halbherzig.
Mir kommt Sonjas Verhalten - auch wenn wir ja nichts Genaues wissen - ein bisschen so vor wie meines vor Jahren. Vielleicht war sie ja ein bisschen (möglicherweise sogar unglücklich) verliebt in jemanden, von dem sie dachte, dass sie ihn abends in der Kneipe treffen würde. Und dann war derjenige gar nicht da, aber sofort umzukehren und nach Hause zu gehen wäre einfach zu peinlich gewesen. Also ging man noch in die Wohnung und hing da ab, bis alle genug hatten.
Wenn ich überlege, bei welcher Gelegenheit ich mich wie Sonja dann auf dem Platz verhalten hätte, kommt mir eine weitere Idee: Ich hätte sicher auch getrickst, wenn ich dort irgendwo meinen Schwarm oder meine unglückliche Liebe entdeckt hätte - vielleicht hätte ich ihn im Vorbeigehen in einer Kneipe (sind auf dem Weg überhaupt Kneipen?) entdeckt oder ein Stück entfernt auf eine Straßenbahn wartend oder vielleicht sogar im Auto sitzend. Meinen eigentlichen Begleiter wäre ich dann aber ganz schnell losgeworden, zur Not auch, indem ich so tue als telefonierte ich. Und wenn er dann wie Markbert in die Tram eingestiegen wäre, wäre ich halt dorthin gegangen, wo ich meinen Schwarm entdeckt hätte. Und ich hätte keinen Gedanken daran verschwendet, ob das für mich sicher ist, denn auch wenn ich normalerweise immer schon sehr vorsichtig war, wenn ich verliebt war, dann hatte ich keine Angst, sondern hab nur die Schmetterlinge im Bauch gefühlt.
Ich bin früher manchmal auch mit Jungs ausgegangen, an denen mir nichts lag, um mein Interesse an jemandem zu kaschieren, in den ich verknallt war. Oder um einer unglücklichen Liebe zu zeigen, wie toll ich mich ohne ihn amüsieren kann.
In der vagen Hoffnung, auf meinen Schwarm oder die besagte unglückliche Liebe zu treffen, habe ich mich dann hin und wieder mit jemandem verabredet, um nicht allein in eine Kneipe oder eine Disco gehen zu müssen. Und manchmal endeten solche Abende dann wie der, über den wir so viel spekulieren. Nämlich mit leicht gelangweiltem Herumhängen und einer gewissen Enttäuschung.
Meistens wussten die Jungs, mit denen ich mich so verabredet hatte, dass ich kein Interesse an ihnen hatte, und ich glaube rückblickend suchten sie im Prinzip auch nur jemanden, um nicht solo irgendwo aufzutauchen. Und so langweilte man sich eben manchmal zu zweit oder ging noch irgendwo anders hin, aber meistens halbherzig.
Mir kommt Sonjas Verhalten - auch wenn wir ja nichts Genaues wissen - ein bisschen so vor wie meines vor Jahren. Vielleicht war sie ja ein bisschen (möglicherweise sogar unglücklich) verliebt in jemanden, von dem sie dachte, dass sie ihn abends in der Kneipe treffen würde. Und dann war derjenige gar nicht da, aber sofort umzukehren und nach Hause zu gehen wäre einfach zu peinlich gewesen. Also ging man noch in die Wohnung und hing da ab, bis alle genug hatten.
Wenn ich überlege, bei welcher Gelegenheit ich mich wie Sonja dann auf dem Platz verhalten hätte, kommt mir eine weitere Idee: Ich hätte sicher auch getrickst, wenn ich dort irgendwo meinen Schwarm oder meine unglückliche Liebe entdeckt hätte - vielleicht hätte ich ihn im Vorbeigehen in einer Kneipe (sind auf dem Weg überhaupt Kneipen?) entdeckt oder ein Stück entfernt auf eine Straßenbahn wartend oder vielleicht sogar im Auto sitzend. Meinen eigentlichen Begleiter wäre ich dann aber ganz schnell losgeworden, zur Not auch, indem ich so tue als telefonierte ich. Und wenn er dann wie Markbert in die Tram eingestiegen wäre, wäre ich halt dorthin gegangen, wo ich meinen Schwarm entdeckt hätte. Und ich hätte keinen Gedanken daran verschwendet, ob das für mich sicher ist, denn auch wenn ich normalerweise immer schon sehr vorsichtig war, wenn ich verliebt war, dann hatte ich keine Angst, sondern hab nur die Schmetterlinge im Bauch gefühlt.