Der Fall Sonja Engelbrecht
17.03.2013 um 11:44@Zfaktor
Ich gebe dir in allen Belangen Recht. Diese Fakten sind sonderbar. Das Problem ist nur, dass nachträglich immer alles sonderbar erscheint, was sonst eher als etwas Gewöhnliches wahrgenommen worden wäre. Es gibt Fälle, wo Menschen aus irgendeinem Grund ein Flugzeug verpasst haben und dieses dann ohne sie abgestürzt ist. Weil sie sich aber unbewusst Gedanken darüber gemacht hatten, kam es ihnen später so vor, als ob sie intuitiv einer Warnung gefolgt wären, weil Kleinigkeiten anders gewesen waren als sonst. Wären sie stattdessen mitgeflogen und das Flugzeug nicht abgestürzt, hätten sie nicht einen weiteren Gedanken daran verschwendet. Subjektive Wahrnehmung eben.
Es geht darum, dass die Eltern sich an diesem Abend garantiert nicht gewundert haben, dass Sonja noch einmal ausging - die Mutter hat sich ja auch fast den ganzen Tag danach noch keine Gedanken gemacht - aber im Nachhinein erschienen die kleinen unbewussten Eindrücke eben so, als wäre alles ganz sonderbar gewesen.
Als Außenstehender kann man die Wissenslücken dieses Falls sowieso nur mit eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen füllen. Und da steht für mich fest, dass ich alles in Bewegung gesetzt hätte, bei diesem kalten Wetter nicht noch durch die Botanik laufen zu müssen. Also hätte ich dementsprechend schon in der Kneipe oder spätestens bei den Bekannten versucht, meine Schwester telefonisch zu überreden, mich abzuholen. Nun kommt aber dazu, dass Sonja vielleicht gekränkt war wegen des Streits - und dieser Fakt setzt der Familie sicherlich am meisten zu. Die Schwester wird sich nicht nur selbst Vorwürfe machen, sie wird auch ständig davon ausgehen, dass die Eltern ihr etwas vorwerfen, selbst wenn es gar nicht so wäre.
Die Polizei hat meines Erachtens versagt in diesem Fall. Nicht nur, dass sie die Sache erst Wochen später ernst genommen haben, sie haben meiner Meinung nach auch ganz viel Zeit damit verplempert, in die falsche Richtung zu ermitteln. Es ist nun einmal so, dass Fälle, die aus dem Schema-F fallen, nicht so einfach aufgeklärt werden können, weil die Polizei stoisch ihren Katalog abarbeitet - von der höchsten Wahrscheinlichkeit angefangen (Beziehungstat) hin zu den unwahrscheinlichsten Annahmen wie Zufallsmord oder Serientäter.
Ich möchte nicht einmal ansatzweise wissen, wie sich die Eltern gefühlt haben. Wenn man sein Kind kennt, wenn man genau weiß, dass etwas passiert sein muss - und trotzdem labert die Polizei von Ausreißerin oder Untertauchen in der Szene. Da verliert man seinen Glauben. Ganz sicher sogar!
Ich gebe dir in allen Belangen Recht. Diese Fakten sind sonderbar. Das Problem ist nur, dass nachträglich immer alles sonderbar erscheint, was sonst eher als etwas Gewöhnliches wahrgenommen worden wäre. Es gibt Fälle, wo Menschen aus irgendeinem Grund ein Flugzeug verpasst haben und dieses dann ohne sie abgestürzt ist. Weil sie sich aber unbewusst Gedanken darüber gemacht hatten, kam es ihnen später so vor, als ob sie intuitiv einer Warnung gefolgt wären, weil Kleinigkeiten anders gewesen waren als sonst. Wären sie stattdessen mitgeflogen und das Flugzeug nicht abgestürzt, hätten sie nicht einen weiteren Gedanken daran verschwendet. Subjektive Wahrnehmung eben.
Es geht darum, dass die Eltern sich an diesem Abend garantiert nicht gewundert haben, dass Sonja noch einmal ausging - die Mutter hat sich ja auch fast den ganzen Tag danach noch keine Gedanken gemacht - aber im Nachhinein erschienen die kleinen unbewussten Eindrücke eben so, als wäre alles ganz sonderbar gewesen.
Als Außenstehender kann man die Wissenslücken dieses Falls sowieso nur mit eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen füllen. Und da steht für mich fest, dass ich alles in Bewegung gesetzt hätte, bei diesem kalten Wetter nicht noch durch die Botanik laufen zu müssen. Also hätte ich dementsprechend schon in der Kneipe oder spätestens bei den Bekannten versucht, meine Schwester telefonisch zu überreden, mich abzuholen. Nun kommt aber dazu, dass Sonja vielleicht gekränkt war wegen des Streits - und dieser Fakt setzt der Familie sicherlich am meisten zu. Die Schwester wird sich nicht nur selbst Vorwürfe machen, sie wird auch ständig davon ausgehen, dass die Eltern ihr etwas vorwerfen, selbst wenn es gar nicht so wäre.
Die Polizei hat meines Erachtens versagt in diesem Fall. Nicht nur, dass sie die Sache erst Wochen später ernst genommen haben, sie haben meiner Meinung nach auch ganz viel Zeit damit verplempert, in die falsche Richtung zu ermitteln. Es ist nun einmal so, dass Fälle, die aus dem Schema-F fallen, nicht so einfach aufgeklärt werden können, weil die Polizei stoisch ihren Katalog abarbeitet - von der höchsten Wahrscheinlichkeit angefangen (Beziehungstat) hin zu den unwahrscheinlichsten Annahmen wie Zufallsmord oder Serientäter.
Ich möchte nicht einmal ansatzweise wissen, wie sich die Eltern gefühlt haben. Wenn man sein Kind kennt, wenn man genau weiß, dass etwas passiert sein muss - und trotzdem labert die Polizei von Ausreißerin oder Untertauchen in der Szene. Da verliert man seinen Glauben. Ganz sicher sogar!