Der Fall Sonja Engelbrecht

@Aliki

-Ich finde es gut, wenn wir hier verschiedene Auffälligkeiten besprechen, eine gute Sache...

Telefonauskunft?
Ihre Schwester hatte ein Handy oder geht es hier um deren Festnetzanschluss?

Handynr waren doch damals kaum bei der Auskunft eingetragen oder irre ich?

@Aliki
Mir hat man mal mitgeteilt, dass die Nummer von Silvia so neu gewesen sei, dass sie noch in keinem Telefonbuch gestanden hätte. Jetzt muss ich mal dumm fragen? Die Auskunft könnte doch diese Information trotzdem sofort geben, auch wenn die Nummer noch nicht öffentlich in einem Buch steht, oder?

@Neusser1988

Wie? Ich glaube nicht, das Silvia ein Handy hatte, oder habe ich hier etwas überlesen. Ich dachte immer, dass es um den Festnetzanschluss geht.

Ich habe ja selbst danach gefragt ob sie eins hatte...
Aber Silvia hat noch zuhause gewohnt richtig?

@Neusser1988

Nein, die Schwester von Sonja, die Silvia, hatte eine eigene Wohnung. Nur ihr Kind wohnte bei Sonja und deren Eltern.

Danke @bärlapp das war mir noch missfallen bei der Infosuche...

Aber Telefonauskunft ist schon interessant, man müsste halt herausfinden, in wie weit telefonnummern damals ihren Weg zur Ankunft gefunden haben und wie schnell

@Schnaki
@all

Ihr kennt ja meine Argumentationslinie - aber zur Sicherheit hier noch mal schnell in Stichpunkten:

Warum sollte der letzte Begleiter gerade diese Story (Sonja ist müde und kann nur langsam gehen, Sonja muss kurz ins Gebüsch, Sonja will die Schwester anrufen, Telefonkarte für Sonja, Engländer - welche in die Tram einsteigen etc.) zum Stiglmeierplatz "erfunden" haben?
Ich glaube, wenn er etwas erfunden hätte, dann wäre es ihm bestimmt am Einfachsten gewesen, möglichst nahe an der Wahrheit zu bleiben mit seiner Geschichte.

Falls es also einen Grund gegeben hätte, warum Sonja ihre Schwester anrufen wollte - und sie aber leider die Nummer nicht kannte - dann hätte es noch die Möglichkeit gegeben, die Telefonauskunft anzurufen.

Die Telefonauskunft war auch damals schon rund um die Uhr besetzt, dass weiß ich, denn genau in diesem Jahr 1995 hat mein damaliger Freund neben seinem Studium bei der Telefonauskunft gejobbt - und zwar immer in der Nacht.

Und bei der Auskunft konnte man auch neue Nummern erfragen.

@Aliki

Es heißt ja immer, dass weder bei den Eltern, noch bei der Schwester ein Anruf eingegangen ist. Wurde das überprüft oder wurde das von der Polizei von Eltern und Schwester so übernommen. Lt. ungeklärte Mordfälle war es auf jeden Fall nicht mehr nachvollziehbar, ob ein Anruf zustande kam. Ich weiß nicht, inwiefern die eingegangenen Anrufe bei der Familie überprüft wurden. Aber was die Zelle betrifft, so könnte Sonja auf jeden Fall einen Anruf abgesetzt haben.

Abgesehen davon sehe ich auch keinen Grund, weshalb Markbert die Schwester erwähnen sollte, wenn Sonja zuvor stets von ihrem Vater abgeholt worden ist. Wie käme er darauf?

Aliki schrieb:bei der Auskunft konnte man auch neue Nummern erfragen

Wenn man darüber nachdenkt ist es logisch, allerdings weiß ich nicht, ob Sonja daran gedacht hat ... 11800 da werden Sie geholfen war damals noch nicht so verbreitet oder doch? Aber vielleicht gerade weil man ja noch kein Handy hatte....

Aber was die Zelle betrifft, so könnte Sonja auf jeden Fall telefoniert haben.

Das ist ja genau das, was wir uns schon öfter gefragt haben. Hat Sie telefoniert, wie lange kann man Telefonate Rückverfolgen? Kann man das überhaupt ohne eine Info der Telefonkarte zu haben?

@bärlapp

Das war früher so, neue Telefonanschlüsse kamen erst ins Telefonbuch, wenn es eine Neuauflage der Telefonbücher gab. Aber über die Auskunft konnte man neue Nummern erfahren.

@Aliki
Danke. Dann wäre es also ohne weiteres möglich gewesen, die Nummer der Schwester in Erfahrung zu bringen.
Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass die Familie sich so sicher war, dass Sonja die Nummer von Silvia nicht hatte, was ja relativ oft herauszuhören ist. Ich könnte nicht mit Sicherheit sagen, ob mein Mann die Festnetznummer seines Bruders weiß. Da wäre ich komplett überfragt. Ich weiß nur, dass ich sie nicht weiß, weil ich meinen Schwager grundsätzlich auf Handy anrufe. Aber damals waren Handys noch nicht so verbreitet.

@bärlapp
@Aliki



Früher war aber noch nicht das Handyzeitalter, da kannte man die Nummern oft noch auswendig.

Silvia allerdings hatte ja eine neue Nummer.

Hat man in dem Alter oft die Auskunft angerufen oder wie hat man sich in solchen Situationen geholfen? Ich kann es leider gar nicht beurteilen, da ich weder eine Telefonkarte besaß noch oft aus Zellen telefoniert habe.

Ich finde es aber doch sehr merkwürdig die hart studierende Schwester um 2:30 Uhr nachts über den Umweg der Auskunft aus dem Bett zu klingeln. Naja...

Mal was anderes: Ich selbst habe ja postuliert, dass man einen Anruf nicht ausschließen sollte (weil ja laut "Ungeklärte Morde" nicht festzustellen war, ob jetzt von der Telefonzelle telefoniert wurde oder nicht. Warum wird aber in "Aktenzeichen XY" vor Millionenpublikum gesagt, dass das eindeutig nicht so war?

@Dynamitjochen
ich müsste mir XY jetzt nochmals anhören. Aber vll bezieht sich XY mit dieser Aussage nur darauf, dass eindeutig nicht bei den Eltern und der Schwester angerufen wurde, weil diese es so ausgesagt haben.

Bei einem Appell von Silvia im Fernsehen an ihre Schwester hört man heraus, dass Silvia eigentlich nicht glaubte, dass Sonja etwas zugestossen ist, sondern dass sie abgehauen ist. Sie erwähnte dabei ihre Streitereien. Können Schwesternstreitereien so massiv sein, dass man sogar davon ausgeht, dass die Schwester deshalb untergetaucht ist? Um was müsste es dabei gehen? Das können dann doch keine Kleinigkeiten gewesen sein?

Dynamitjochen schrieb:Ich finde es aber doch sehr merkwürdig die hart studierende Schwester um 2:30 Uhr nachts über den Umweg der Auskunft aus dem Bett zu klingeln. Naja...

Da ist was dran...

„Ich fühle mich beobachtet. Ich rufe jetzt meine Schwester an“

Auch wieder seltsam, dass man dann alleine am SMP stehenbleibt oder sich stehenlassen lässt...
Gerade wenn ich mich beobachtet fühle, dass fahr ich doch notfalls auch mit der Tram...

Total unlogisch, ich fühle mich beobachtet, bleibe aber jetzt hier alleine stehen und telefonieren mit meiner Schwester, deren Nr ich nicht habe...

@Schnaki

Doch, damals kannte man die Nummer der Auskunft. Denn trotzdem wir alle Telefonbüchlein dabei hatten, manchmal brauchte man eine Nummer und dafür gab es die Auskunft.

Das war früher eine kostenfreier Service von der Bundespost. Und eine lange Zeit gab es auch nur die Telefonauskunft der Bundespost. Die Bundespost ist 1994 aufgelöst worden - und erst dann gab es weitere Anbieter. Ob es im Jahr 1995 außer der Telefonauskunft überhaupt einen Mitbewerber gab, müsste man erst recherchieren. Es war jedenfalls die Nummer 118 oder später 01188.

In diesen prähistorischen Zeiten vor Handy und Tablet-PCs war die Auskunft-Nummer eine Nummer die jeder wusste.

@Aliki
@Neusser1988
@bärlapp
@armleuchter

Also sie hätte theoretisch die Nummer erfragen und somit auch anrufen können. Warum hat Sie es nicht gemacht?

1. Sie wollte nie Ihre Schwester anrufen
2. Sie hat sich umentschieden und wollte auf die nächste Tram warten
3. Sie wurde am telefonieren gehindert
4. Sie war nie in der Telefonzelle
5. Sie kam gar nicht darauf die Auskunft anzurufen und wollte auf die nächste Tram warten

Wie seht Ihr das?

Hast mich zwar nicht um meine Meinung gefragt, aber ich teile mal meine Gedanken:
Für mich ist Möglichkeit 1 am wahrscheinlichsten. Präferiere nach wie vor die flüchtige Bekanntschaft.
Möglichkeit 2 ist für mich insofern unwahrscheinlich, als dass sie nicht für etwa eine Stunde im Regen bei sieben Grad warten gekleidet war und die Lieblingsdissen eh auf dem Heimweg waren, Trampmöglichkeit inklusive.
Szenario 3 ist auch möglich, da müsste es aber schon ein sehr unvorsichtiger und eher wenig planender Täter (der ominöse Serientäter?) gewesen sein, von daher eher unwahrscheinlich.
4 halte ich auch für möglich. Die SMP-Geschichte wird in den groben Zügen stimmen, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Wege der beiden sich bereits früher und anders getrennt haben (Abfuhr, etc.).
5 -> siehe 2.

@Dynamitjochen

ich hatte das @all vergessen... :D

Schnaki schrieb:1. Sie wollte nie Ihre Schwester anrufen
2. Sie hat sich umentschieden und wollte auf die nächste Tram warten
3. Sie wurde am telefonieren gehindert
4. Sie war nie in der Telefonzelle
5. Sie kam gar nicht darauf die Auskunft anzurufen und wollte auf die nächste Tram warten

2. kommt mir gar nicht sooooo abwegig vor, wenn ich dann überlege, dass jemand angehalten hat, der Ihr anbot, Sie heim zu fahren. Ihr war kalt, er sah so aus, als könnte man Ihm vertrauen. Konnte sich gut ausdrücken und hatte ein neues Auto. Da könnte Sie doch evtl. doch mal wo eingestiegen sein, auch wenn die Eltern von Ihr das nicht erwarten würden.

Was meinst Du?

@Dynamitjochen

Wir haben hier im Thread mal gemeinsam überlegt, ob es einen Grund gegeben haben könnte, warum Sonja doch ihre Schwester hätte anrufen wollen. Auch wenn das nicht sehr wahrscheinlich zu sein scheint, da die Eltern ganz sicher sind, dass Sonja auf keinen Fall die Schwester angerufen hätte, da sie niemals ihre Schwester angerufen hat - und zudem die Nummer nicht kannte, auch weil es eine neue Nummer war.

An dieser Frage scheiden sich die Geister hier - und sie scheint wesentlich zu sein, denn damit steht und fällt die Glaubwürdigkeit des letzten, uns bekannten Begleiters, der dies so ausgesagt hat. Angeblich. so behauptete er, wollte Sonja ihre Schwester anrufen - und hat dies auch schon in der Wohnung angekündigt. Die Eltern sind der Meinung, das kann nicht stimmen, denn wie oben beschrieben, Sonja hätte das nicht getan.