Hallo
@allhabe eine Pause eingelegt - aber nun alle Seiten nachgelesen.
Wie bereits erzählt, komme ich ebenfalls aus dem Münchner Westen, nur ein paar Kilometer von Sonjas Wohnort entfernt. Und wie MonacoFranze hatte auch ich in Erinnerung, dass die Öffentlichen Mitte der 90er-Jahre auf gar keinen Fall die ganze Nacht gefahren sind!
Leroy72 hat jedoch Recht, es gab eine stündliche Verbindung (seit 1994) zwischen 1.00 Uhr und 5.00 Uhr.
http://www.tram-muenchen.de/geschichte/1990.htmlIrgendwo habe ich gelesen, dass das Vollmond damals neu aufgemacht hätte. Ich bin ziemlich sicher, dass es diese Kneipe schon vor 1995 gegeben hat. Dass es dort klebrige Holztische gegeben hätte - ist mir zumindest damals nicht aufgefallen. Fand den Laden seinerzeit cool - und die Gäste ebenfalls. Ebenso den Pulverturm. Und natürlich waren da nicht nur Extrem-Waver oder Grufties unterwegs. Es reichte völlig, wenn man sich der Szene (und dem Sound) ein bisschen näher fühlte - als z.B. der P1-Szene. Das war eben nicht schick und chromglänzend, wie das P1 - sondern ein bisschen schummrig.
Und nun noch ein paar Betrachtungen zum Thema Drogen. In den Lokalen, die Sonja (und auch ich damals) besuchten, war definitiv jede Menge Gras unterwegs, vielleicht auch Trips, das kann ich jedoch nicht sicher sagen - aber sicher keine Partydrogen oder harte Drogen.
Und natürlich ist es nicht unmöglich, dass auch "anständige Mädchen"* zwischendurch mal gekifft haben. Das muss noch nicht bedeuten, dass die gesamte Clique ständig Drogen konsumiert hat. Es reichte ja, wenn manchmal einer der Jungs etwas hatte - und man dann mitgeraucht hat.
Also, ich war zur selben Zeit in den selben Lokalen und habe hin und wieder gekifft - und trotzdem mein Studium gut abgeschlossen und den Weg in ein erfolgreiches Berufsleben gemeistert.
Wenn wir alle gängigen Vorurteile im Zusammenhang mit Drogenkonsum mal beiseite lassen, könnten wir vielleicht noch mal gemeinsam überlegen, ob das Thema Drogen im Zusammenhang mit Sonjas Verschwinden, eine Rolle gespielt haben könnte. Das würde Sonja zu keinem schlimmen Menschen machen - auch wenn sie gelegentlich gekifft hätte. Darüber hinaus weiß ich aus meinem Berufsleben, dass es normal ist, wenn junge Menschen mit Drogen experimentieren. Denn einige Dinge passen gut dazu:
-Sonja war in letzter Zeit oft müde - und hat alleine in ihrem Zimmer Musik gehört.
-Die Blumentöpfe wurden untersucht.
-Der möglicherweise falsche V-Mann-Hinweis auf den letzten bekannten Begleiter.
-Der möglicherweise falsche Drogendelikte-Hinweis auf den letzten Begleiter.
-Die Lokale, in denen Sonja verkehrte.
-Das jugendliche Alter aller Protagonisten - und damit die statistisch erwiesene Nähe zu Drogen.
*Ich hasse diesen Ausdruck - wollte damit aber aufzeigen, dass dies nichts an der Reputation Sonjas ändert!
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