Gildonus schrieb:Wenn man in Deutschland an die Identität eines Verstorbenen kommen will, ist es hilfreich einen Bestatter oder Mitarbeiter des Meldeamtes zu kennen, am besten natürlich Beide.
Die beglaubigte Kopie der Sterbeurkunde samt Personalausweis verschwindet einfach auf dem "Dienstweg" und damit lebt der Tote weiter.
Das hört sich zwar spektakulär und spannend an, aber aus welcher Motivation sollten sich Angehörige der genannten Berufe für so etwas hergeben?
Ausgerechnet Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes sollen untergetauchten Straftätern zu falscher Identität verhelfen? So etwas mag in "Failed States" oder in Staaten mit gering ausgeprägter Rechtsstaatlichkeit funktionieren, aber hier in Deutschland halte ich das für undenkbar.
Davon abgesehen, müssten die Verstorbenen ohne soziale Kontakte und isoliert von ihrer Verwandtschaft gelebt haben - das gibt es, aber wie viele davon haben zumindest entfernt Ähnlichkeit mit den Gesuchten, derer es auch noch gleich drei gibt - funktioniert so nicht.
Gildonus schrieb:In vielen Ländern der Welt gibt es kein Meldewesen wie in Deutschland und Führerscheine sind in vielen Ländern die einzigen offiziellen Dokumente mit Lichtbild.
Das ist richtig, ändert aber eben nichts daran, dass hierzulande auch Staatsangehörige anderer Länder ihren Wohnsitz in Deutschland melden müssen; je nach vorgeblicher Staatsangehörigkeit benötigen sie auch ein Visum, eine Aufenthaltsberechtigung, eine Duldung - schon mit echter Identität nicht immer leicht zu bekommen.