Michaela Grabner - seit 2006 vermisst!
23.12.2013 um 17:45Ich war jahrelang Informant der Polizei"
Der Kleinen Zeitung liegen neue Unterlagen über Sandro H. vor. Darin prahlt er, jahrelang Spitzel für die Kärntner Polizei gewesen zu sein. Die Polizei will das nicht ausschließen.
Der spektakuläre Kriminalfall wirft viele Ungereimtheiten, Widersprüche und Fragen auf. Jetzt sind Unterlagen aufgetaucht (diese liegen der Kleinen Zeitung vor), wodurch der Fall der vermissten Michaela G. und ihres Zuhälters und Freundes Sandro H. eine völlig neue Dimension erhält. Der 42-jährige Ex-Zuhälter prahlt damit, jahrelang Informant der Kärntner Polizei gewesen zu sein. Die Kleine Zeitung ging dieser Behauptung nach.
In mehreren Einvernahme-Protokollen bei der Polizei und vor Gericht aus dem Jahr 2007 gibt die Kärntner Rotlichtgröße an, der Polizei vor allem im Suchtgiftbereich immer wieder Informationen beschafft zu haben. Als seinen Ansprechpartner führt er einen Beamten des Landeskriminalamtes (Name der Redaktion bekannt) und einen verdeckten Ermittler des Innenministeriums an. Sandro H. gibt weiters zu Protokoll, dass durch seine Spitzel-Tätigkeit die Suchtgift-Polizei mehrmals Verhaftungen durchführen konnte. Die Namen jener, die er verpfiffen hatte, sind aufgelistet. Die Protokolle beinhalten auch Schilderungen über seinen Umgang mit den betreffenden Verbindungsbeamten. Als Beweis für seine Aussagen hat er die Auswertung seines Handys beantragt.
Es gibt zwei Arten von Polizei-Spitzeln. Ist man als "V-Mann" tätig, wird man im Bundeskriminalamt in Wien offiziell gelistet. Der Einsatz von V-Personen unterliegt strengen gesetzlichen Richtlinien. V-Personen arbeiten regelmäßig und entgeltlich. In Deutschland ist vor einigen Jahren eine inoffizielle "Tarifordnung" für V-Männer publik geworden. Die Entlohnung wird darin ganz genau festgelegt. Ein Beispiel: Für die Sicherstellung von einem Kilo Haschisch hat man damals als V-Mann 130 Euro bekommen, für jeweils fünf Ecstasy-Tabletten 1,50 Euro.
Oberst Helmut Greiner, Sprecher des Bundeskriminalamtes: "Dieser Mann ist bei uns nicht aufgeführt. Wäre er ein V-Mann, müsste er registriert sein." Man würde dies auch bestätigen, da diese Person nicht mehr schutzwürdig sei. Damit liegt der Verdacht nahe, dass Sandro H. von Beamten gelegentlich als einfacher (inoffizieller?) Informant eingesetzt wurde.
Zum Verständnis: Ein Informant, der Leute verpfeift und Insiderwissen weitergibt, erwartet sich dafür etwas - Geld oder eine Gefälligkeit. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, inwieweit Vorgesetzte immer von den Kontakten und Methoden ihrer Ermittler wissen. Oberst Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamtes, über einen möglichen Polizei-Informanten Sandro H.: "Mir ist davon nichts bekannt. Ausschließen kann man es jedoch nicht." Türk verweist weiters auf das Amtsgeheimnis.
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurtland/magdalensberg/2706918/ich-jahrelang-informant-polizei.story
Der Kleinen Zeitung liegen neue Unterlagen über Sandro H. vor. Darin prahlt er, jahrelang Spitzel für die Kärntner Polizei gewesen zu sein. Die Polizei will das nicht ausschließen.
Der spektakuläre Kriminalfall wirft viele Ungereimtheiten, Widersprüche und Fragen auf. Jetzt sind Unterlagen aufgetaucht (diese liegen der Kleinen Zeitung vor), wodurch der Fall der vermissten Michaela G. und ihres Zuhälters und Freundes Sandro H. eine völlig neue Dimension erhält. Der 42-jährige Ex-Zuhälter prahlt damit, jahrelang Informant der Kärntner Polizei gewesen zu sein. Die Kleine Zeitung ging dieser Behauptung nach.
In mehreren Einvernahme-Protokollen bei der Polizei und vor Gericht aus dem Jahr 2007 gibt die Kärntner Rotlichtgröße an, der Polizei vor allem im Suchtgiftbereich immer wieder Informationen beschafft zu haben. Als seinen Ansprechpartner führt er einen Beamten des Landeskriminalamtes (Name der Redaktion bekannt) und einen verdeckten Ermittler des Innenministeriums an. Sandro H. gibt weiters zu Protokoll, dass durch seine Spitzel-Tätigkeit die Suchtgift-Polizei mehrmals Verhaftungen durchführen konnte. Die Namen jener, die er verpfiffen hatte, sind aufgelistet. Die Protokolle beinhalten auch Schilderungen über seinen Umgang mit den betreffenden Verbindungsbeamten. Als Beweis für seine Aussagen hat er die Auswertung seines Handys beantragt.
Es gibt zwei Arten von Polizei-Spitzeln. Ist man als "V-Mann" tätig, wird man im Bundeskriminalamt in Wien offiziell gelistet. Der Einsatz von V-Personen unterliegt strengen gesetzlichen Richtlinien. V-Personen arbeiten regelmäßig und entgeltlich. In Deutschland ist vor einigen Jahren eine inoffizielle "Tarifordnung" für V-Männer publik geworden. Die Entlohnung wird darin ganz genau festgelegt. Ein Beispiel: Für die Sicherstellung von einem Kilo Haschisch hat man damals als V-Mann 130 Euro bekommen, für jeweils fünf Ecstasy-Tabletten 1,50 Euro.
Oberst Helmut Greiner, Sprecher des Bundeskriminalamtes: "Dieser Mann ist bei uns nicht aufgeführt. Wäre er ein V-Mann, müsste er registriert sein." Man würde dies auch bestätigen, da diese Person nicht mehr schutzwürdig sei. Damit liegt der Verdacht nahe, dass Sandro H. von Beamten gelegentlich als einfacher (inoffizieller?) Informant eingesetzt wurde.
Zum Verständnis: Ein Informant, der Leute verpfeift und Insiderwissen weitergibt, erwartet sich dafür etwas - Geld oder eine Gefälligkeit. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, inwieweit Vorgesetzte immer von den Kontakten und Methoden ihrer Ermittler wissen. Oberst Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamtes, über einen möglichen Polizei-Informanten Sandro H.: "Mir ist davon nichts bekannt. Ausschließen kann man es jedoch nicht." Türk verweist weiters auf das Amtsgeheimnis.