KIM M. IST SEIT 2012 SPURLOS VERSCHWUNDEN ++ TOTSCHLAGSPROZESS GEGEN EHEMANN
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Ließ ER die Leiche
seiner Frau verschwinden?
Köln/Kerpen – Es ist ein spannender Indizienprozess. 29 Verhandlungstage bis kurz vor Weihnachten sind bisher angesetzt, 120 Zeugen und Sachverständige geladen.
Wird das Rätsel um das Schicksal von Kim M. aus Kerpen nun endlich geklärt? Die junge Mutter (damals 23/ Tochter nicht mal ein Jahr alt) ist seit über drei Jahren spurlos verschwunden. Der Ehemann erzählte allen, seine Frau habe ihn verlassen.
Der Prozessauftakt
Um 9.20 Uhr wird Jens M. (33) am Mittwoch in den Saal 2 des Kölner Landgerichts geführt. Eine Begrüßung mit seinem Anwalt Dr. Jürgen Graf.
Hat er seine Ehefrau Kim umgebracht? Er steht wegen Totschlags vor Gericht. Seine Frau ist seit dem 12. März 2012 spurlos verschwunden.
Ruhig hört Jens M. der Anklage zu. Es sind nur wenige Sätze.
Der Staatsanwalt verliest die Anklage: „ Am Tattag geriet er mit seiner Frau nach dem Besuch eines Gerichtsvollziehers in Streit über die finanzielle Situation der Familie.“
Dann soll Jens M. seine Frau „zu einer nicht feststellbaren Tatzeit“ getötet haben. „Auf ungeklärte Art und Weise. Den Leichnam brachte er an einen unbekannten Ort“, so der Ankläger.
Die Mutter von Kim ist Nebenklägerin im Prozess. Marion S. will endlich Gewissheit bekommen, was mit ihrer Tochter geschah. Sie sitzt Jens M. gegenüber, fixiert ihn, trägt ein schwarzes T-Shirt mit einem Foto ihrer Tochter.
Per Facebook hatte sie nach der Tochter gesucht. Auch bei „Aktenzeichen XY-Spezial: Wo ist mein Kind?“ war sie in der Sendung.
Jens M. schweigt zum Vorwurf, sagt auch nichts zu seiner Person.
Verteidiger Dr. Jürgen Graf: „Ich bin von der Unschuld meines Mandanten überzeugt. Andere Ermittlungsansätze wurden nicht verfolgt. Vor uns liegt Zeit, in der wir hart kämpfen und die Ermittlungsfehler aufzeigen müssen.“
Als erste Zeugen sagten Polizeibeamte aus, unter anderem der Leiter der Mordkommission. Er schilderte, wie der Verdacht auf Jens M. fiel: unterschiedliche Angaben über ihr Verschwinden, eine Blutspur im Keller. Dort schlugen auch Leichenspürhunde an.
Der Keller war nach dem Verschwinden verschlossen: Angeblich wegen einer Schlange, erzählte Jens M. Kims Oma.
Eineinhalb Jahre nach ihrem Verschwinden wurde Kims SIM-Karte im Wagen gefunden, den er längst verkauft hatte. Über sie sollen noch SMS versendet worden sein.
http://www.bild.de/regional/koeln/totschlag/von-der-leiche-fehlt-jede-spur-42420890.bild.html