@Quinzy Quinzy schrieb:Da entscheidet möglicherweise die Situation, beispielsweise Streit eskaliert.
Das ist für mich so ein Punkt, den ich grad wieder mit jemandem durchgespielt hab. Auf dem Tatortfoto mit Leiche hier von der "Neuen", aber auch auf dem anderen Foto, das ich auf der 1. Seite dieses Threads gepostet hab (Link), sieht man relativ gut, dass das Messer ein gutes Stück weit unter Danielas linker Brust in den Körper gedrungen ist. Ihr Arm liegt direkt auf der Brust, darüber ist kein Blut, unter dem Arm quillt ein bißchen hervor, der große Anteil ist aber darunter.
Offensichtlich ist, dass der Stich, je nach Größe des Täters, in einem Ruck von relativ gerade vorn oder aber von unten rauf erfolgt ist (ich werde diesen Messerköcher am Unterschenkel noch nicht ganz los). Und das ganze in ziemlicher Nähe zu Daniela - bei meinem "Durchspielen" wurde ersichtlich, je weiter man weg ist, desto ungenauer und verfahrener wird der Stich und damit die Gefahr für den Mörder, sie nicht, wie gewollt, tödlich zu verletzen - die beiden waren offensichtlich sehr nahe aneinander.
So, jetzt nehmen wir das Szenario: Daniela als Zufallsopfer. Junkies und Dealer um diese Uhrzeit können wir wirklich ausschließen, da gibts nichts zu holen im Rapoldipark, da schlafen die irgendwo ihren Drogenrausch aus. Es war eine sehr warme Nacht, also kann aber ein Obdachloser oder ein Betrunkener auf einer der Parkbänke am äußeren Rand des Parkes eingeschlafen sein.
Nehmen wir an, Daniela kommt und stellt ihr Rad ab. Vielleicht ist es ihr dabei umgefallen - ich geh immer noch davon aus, dass sie nicht mehr ganz nüchtern war, was ja auch nix Schlimmes ist - sie flucht vielleicht, stellt es wieder auf... macht halt irgendwie Lärm. Der Säufer oder Obdachlose fühlt sich gestört, steht auf, springt raus auf den Gehsteig und blafft sie blöd an. Ich als Frau in ihrer Situation hätte dann auch meine Stimme gehoben und lauter geantwortet, und der Streit, der gehört wurde, war ja offenbar laut - in den Häusern gegenüber war schon Licht, ich hätte, wenn ich mich bedroht gefühlt hätte, versucht, auf mich aufmerksam zu machen - vielleicht hört mich wer, vielleicht hilft mir wer.
Was aber der Hauptpunkt ist: Wenn Daniela noch außerhalb der Telefonzellen gestanden ist, dann wäre ihr ganz sicher kein Fremder so nahe gekommen, um ihr diesen Stich zu verpassen. Wenn ein Fremder einen Schritt auf sie zugemacht hätte, wäre sie zurückgewichen oder seitlich ausgewichen - Platz war da genug, und sie wäre einfach davon gerannt. Versteht Ihr, was ich meine? Ein Fremder, der sie um diese Uhrzeit anmacht, hätte, auch wenn sie zu viel getrunken hat, in ihr eine Fluchtreaktion ausgelöst, der wäre nicht soweit gekommen, ihr den einen, gezielten Stich zu versetzen, und schon gar nicht ohne Abwehrverletzungen von ihrer Seite.
Wenn sie allerdings in der Telefonzelle gewesen wäre, wäre ihr jeder Fluchtweg abgeschnitten gewesen - aber dann hätte sie geschrien, da bin ich mir ganz, ganz sicher.
Nein, wirklich - eine Zufallssache schließe ich ohne irgendeinen Zweifel aus. Was meint Ihr?