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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.01.2014 um 23:23
Wenn ich mit einem Messer auf irgendjemanden einsteche sind meine Hautschuppen auf dem Griff des Messers, nicht auf der Wunde. Wenn ich feiere und viel getrunken habe, weiß ich in der Regel nicht, um welche Uhrzeit ich dies, das oder jenes getan habe und wann ich eingeschlafen bin. Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen. Wer blickt beim feiern schon ständig auf die Uhr?
Vor allem bei stärkerer Alkoholisierung bringt man auch manches durcheinander.
Die Zeugen wurden um 14:30, also viele Stunden nach der Tat das erste Mal befragt, waren die da schon nüchtern, munter und ausgeschlafen?
Wie würde man selbst in so einer Situation reagieren?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 00:09
Hallo erstmal,

Ich kenne dies nur zu gut, zum Glück kann ich meine Abende mittels der Bilder auf meinem Smartphone rekonstruieren. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich würde in so einer Situation wohl meine Aussage verweigern, da ich keinenfalls eine Falschaussage tätigen möchte. Ich würde jedem raten die Aussage zu verweigern und warten bis man nüchtern bzw. ausgeschlafen ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Euer Lodengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 06:40
@Jane2013

Es tut mir leid, dass Du gestern keine "normale" Antwort mehr auf Deine Frage bekommen hast. Hier kochen die Emotionen etwas hoch - die Richtung, die die Diskussionskultur hier einschlägt, gefällt mir überhaupt nicht. Und vielleicht sollten einige auch mal die Wahl ihrer Nicknames überdenken - lustig ist was anderes :(

Zu Deiner Frage: Bin kein Experte, aber dass DNA/Hautschuppen ausschließlich auf dem Messergriff zu finden wären, würde ich so nicht unterschreiben. Die Wucht des Zustoßens muss dabei eigentlich auch kleinste Hauptschuppen lösen, die dann in den Bereich der Wunde gelangen. In diesem Fall ist das Messer dann ja wieder herausgezogen und nochmal verwendet worden, mE kann das nicht ohne das Abfallen kleinster Teile gegangen sein. Außerdem schließen diese Stiche ja auch eine große Nähe zum Opfer ein.
Fraglich ist nur, was durch den Blutverlust aus der Wunde heraus, das automatische Hingreifen des Opfers etc. dann wieder verwischt oder ganz abgetragen wird. Da müsste man andere Fälle von Messerverletzungen nachgoogeln, um da genaueren Einblick zu bekommen.

Wir wissen, soweit ich das mitbekommen habe, aber nicht als Fakt, dass KEINE Hautschuppen an der Wunde gefunden wurden, der Anwalt sagte nur, es wären keine von seinem Mandanten gefunden worden. Andererseits: Wären Hautschuppen von jemand anderem gefunden worden, hätte TB jetzt nicht das Problem, das er hat.

Und weil jemand gefragt hat: Nein, wir wissen nicht mit 100%iger Sicherheit, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Küchenmesser gehandelt hat. Die BKA schreibt in einer Aussendung, es handle sich mit "großer Wahrscheinlichkeit" um ein Küchenmesser - aber fix ist das, wie das meiste in diesem Fall, nicht. Wenn es etwas ist, das nur der damalige Gerichtsmediziner "festgestellt" hat, dann ist es sogar noch weniger als fix (*Ironie off*).


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 06:47
Ich hab gestern stundenlang gesucht, aber nichts gefunden - vielleicht kann mir jemand helfen, bitte?

Ca. 1 Monat nach dem Mord, im Juli 2005, war diese DNA-Spur, die an Daniela gefunden wurde, ausgewertet worden - irgendwo gab es ein Interview mit dem damaligen Chefermittler Pupp, der sagte, das wäre ein Wangenkuss eines Freundes gewesen, der ein "hieb- und stichfestes Alibi" hat.

Hat irgendjemand vielleicht noch den Link irgendwo gespeichert, oder ist diese Aussage völlig aus dem Netz verschwunden? Zu dem Zeitpunkt war doch schon sicher, dass Daniela sich bis kurz vor der Tat in der Dreiheiligenstr. aufgehalten hat, sprich, diese DNA muss vom jetzigen Tatverdächtigen sein. Aber eben, bevor ich wieder Verwirrung stifte mit meiner schlechten Erinnerung, hätte ich das gern nochmal nachgelesen.

Wie, zum Henker, kann man ein Alibi, das einem ein vermutlich stockbesoffener Zimmerkollege gibt (und sonst niemand!) als hieb- und stichfest bezeichnen???


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:02
@ZenCat1

Ja, es ist hier im Thread sehr unruhig geworden. Ich möchte das mal so umschreiben. Hoffentlich ändert sich das wieder.

Zum Messer kann ich nur beitragen, dass die Gerichtsmediziner festgestellt haben, dass es sich um ein einschneidiges Messer gehandelt. Es wird daher wohl vermutet, dass es sich um ein Küchenmesser gehandelt hat.

Ich gehe im Übrigen nicht davon aus, dass das Alibi von einem Stockbesoffenen stammt. Unter diesen Umständen hätten die Ermittler es damals gar nicht als unantastbar eingestuft. Gegen geprüft und hinterfragt werden sie es wegen der Bedeutung im Hinblick auf die Entlastung eines ansonsten Tatverdächtigen in einem Mordfall sehr wohl haben. Ich spekuliere mal, dass es sich damals bei dem Alibi um einen Freundschaftsdienst gehandelt hat. Vielleicht wollte jemand seinen Studienkollegen nicht durch Haft verlieren, weil er befürchtete ohne diesen nicht die Prüfungen oder das Studium zu überstehen oder ähnliches. Da wäre dann auch etwas Eigennutz dabei gewesen. Ist aber nur spekulativ.

Dieser Kollege konnte die Aussage nicht verweigern und sich so elegant aus der Affaire ziehen, weil er als Kollege und Freund kein Zeugnisverweigerungsrecht hatte und so hat er sich vielleicht zur Hilfe entschlossen.

Ich habe in den letzten Tagen wegen Sache mit dem Wangenkuss, mit dem damals die DNA -Spur erklärt worden ist, überall herumgesucht, aber leider habe ich nichts gefunden.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:04
@ZenCat1

http://www.sowi-forum.com/forum/threads/5870-Junge-Frau-erstochen-aufgefunden-%28Innsbruck%29/page20

Eintrag 19.08.2005

Jedenfalls wird es hier erwähnt. "Die am Tatort gesicherten Spuren führten ebenfalls zu keinem Ergebnis. Am Opfer entdeckte männliche DNA-Rückstände ließen die Ermittler zwar zunächst hoffen, erwiesen sich dann aber als Spur in die falsche Richtung. Die Erbsubstanz stammte von einem Freund des Opfers, der als Täter definitiv ausscheidet."


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:13
@AngRa

Du hast recht, es kann kein Sturzbetrunkener gewesen sein, der das Alibi gab, das hätte doch niemals Bestand gehabt.

Der RA sagt, der Alibigeber war der Zimmergenosse. Der ist also entweder den ganzen Abend/Nacht über nüchtern geblieben, oder er hat anderweitig gefeiert. Gibt es eigentlich irgendwo eine klare Aussage dazu, ob Daniela nun mit TB allein war, oder ob der Zimmerkumpan dabei war? Nicht, oder?

Hm.

Der mögliche Grund für dieses "Alibi" ist so, wie Du es beschreibst, sehr gut vorstellbar.
Aber eben, mir gehts darum, wieso ein Alibi, eine einzige Aussage, zu so einem fixen Ausscheiden jeglichen Tatverdachts führen kann. Ich erinnere an den Fall Larissa Biber letztes Jahr - da sagte eine einzelne Frau aus, sie hätte um die Zeit, die der nunmehr Geständige angab, eine Frau, die wie Larissa aussah, aus dem Haus gehen sehen - woraufhin mehrere Male, auch bei Pressekonferenzen, betont wurde, Larissas Freund wäre nicht tatverdächtig. Nun wissen wir, dass es nicht Larissa gewesen sein kann, die von der Frau gesehen worden war, weil sie zu der Zeit schon tot in der Wohnung oder im Kofferraum lag. Und ich hab mich damals schon gefragt, wie kann eine einzelne Aussage zu einem derartigen Freisprechen von jeglichem Tatverdacht führen?

Und so wundert es mich auch jetzt bei Daniela - wie kann die Aussage eines einzelnen Mannes, ganz egal aus welchen Gründen sie zustande gekommen ist - zu einem so definitiven Ausscheiden eines möglichen Täters führen? Da muss doch immer der Gedanke im Hintergrund sein, dass es schön öfters Falschaussaugen und falsche Alibis gegeben hat, das kann man doch nicht so mir nix, Dir nix als Fakt nehmen?

@Roy_Makaay

Vielen Dank für den Link! Der, den ich suchte, ging noch mehr ins Detail, aber auch in dem hier wird ja dieses "definitive Ausscheiden des Tatverdachts" betont. Sehr interessant!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:32
Zum Thema "Stockbesoffen":
Man muß nicht unbedingt stockbesoffen sein, wenn man die ganze Nacht feiert. Diese Party dauerte ja viele Stunden lang und oft wird man dann gegen morgen wieder nüchterner. Ich kenn das von meine Kindern, die auch oft die ganze Nacht unterwegs waren und dann, zwar etwas angeheitert aber keineswegs stockbesoffen in der Früh nach Hause gekommen sind.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:32
@ZenCat1

Die Polizei ist mE 2005 an der Aussage des Alibigebers nicht vorbeigekommen, weil sie dezidiert und eindeutig war. Mich würden die näheren Umstände dazu sehr interessieren und ich hoffe, dass dazu noch mehr herauskommt, wenn es denn eine Hauptverhandlung geben sollte. Ich kann mich nicht mit der Idee anfreunden, dass er halbherzig etwas gesagt hat. Das hätte mE nicht ausgereicht um den Tatverdacht auszuräumen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:36
@normalbürger

Stimmt eigentlich. Ich hab mich da zu sehr von diesen "mehr als 2 Promille" des Rechtsanwaltes beeinflussen lassen und plötzlich nur mehr schwer Betrunkene vor meinem inneren Auge gesehen. Außerdem soll es ja doch noch Leute geben, die nichts oder nicht viel trinken ;)

@AngRa

Das hoffe ich auch - dass da nicht irgendwelche halbherzigen Aussagen als die ultimative Wahrheit hergenommen werden. Kann (oder will) ich mir aber auch gar nicht vorstellen. Nur, wie gesagt, einer allein, der ein Alibi gibt, ist mE einfach zu wenig, um sich auch nur irgendwie sicher sein zu können.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:37
Hier hatte gestern auch @rechtsfreak etwas Interessantes zum Thema Feier vor der Tat geschrieben. Es war wohl so, dass Daniela auf der Feier viel herumtelefoniert und gesimsd hat. Das macht auch auf mich den Eindruck, als habe sie nicht unbedingt ausgelassen gefeiert, sondern Probleme gewälzt. Ansonsten hat man beim Feiern und Trinken doch keine Lust ständig zu telefonieren oder zu simsen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 07:47
@AngRa

Das ist wirklich sehr interessant - vor allem auch in Hinblick darauf, dass das damals mehrere Male in den Medien geschrieben wurde, und zwar, dass diese Telefoniererei nicht auf dem Fest in der Zollerstraße, sondern nachher stattfand, also nach 2 Uhr. Diese Artikel sind auch nicht mehr auffindbar, es ist zum Haareraufen! Interessant wäre nämlich, ob da dezidiert dabeigestanden ist, ob sie das in der Dreiheiligenstr. gemacht hat. Diese Aussagen zum Telefonieren und Simsen kamen nämlich von "mehreren Zeugen", was mich immer zu der Annahme gebracht hat, in der Dreiheiligenstr. wären sehr wohl mehr als nur TB und evtl. der Zimmergenosse anwesend gewesen - ich war daraufhin immer von einer kleineren Fete ausgegangen, mit ein paar Leuten halt.

Wenn dem nicht so war, dann kommen diese Aussagen zum häufigen Telefonieren und Simsen auch nur von TB und uU dem Zimmerkumpel. Wird zwar sicher von der Kripo nachgeprüft worden sein, aber von denen gabs dazu keine konkreten Aussagen, soweit ich mich erinnere.

Ich kann mir das nicht recht vorstellen - sie sitzt mit TB im Zimmer, unterhält sich nett - und hängt währenddessen ständig am Telefon? Das muss ja nicht sehr angenehm gewesen sein, für beide Beteiligten - für ihn nicht, weil er sich unterhalten wollte (oder mehr), für sie nicht, weil immer jemand mithörte. Was hat sie da wohl gesagt/geschrieben? Wenn sie zu dem Zeitpunkt schon von TB bedrängt worden wäre, hätte sie das dann wohl mitgeteilt und die Kripo hätte nachher davon gewusst und TB nicht so schnell vom Tatverdacht ausgeschlossen?

Das allerdings nur unter der Annahme, dass das Telefonieren/Simsen von der Dreiheiligenstr. aus kam - wenns in der Zollerstraße war, da waren ja wesentlich mehr Leute anwesend. Aber offenbar war sie ja nach der Zollerstr. und vor dem Besuch bei TB noch woanders, kann es also von da aus gemacht haben - da stellt sich dann wieder die Frage, ob sie da mit TB in Kontakt stand und daraufhin noch bei ihm vorbeigeschaut hat.

Meine Güte, Fakten gibts eigentlich kaum in dem Fall, ist das frustrierend. :(


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 08:12
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:Gibt es eigentlich irgendwo eine klare Aussage dazu, ob Daniela nun mit TB allein war, oder ob der Zimmerkumpan dabei war? Nicht, oder?
@ZenCat1
Leider, weder in die eine noch anderen Richtung gibt es da wirklich eine verlässliche Quelle.

Ich denke mir aber das man sich vorstellte oder die Überlegung aufkam, dass in der Wohnung ja 3 Personen anwesend gewesen sind, hängt damit zusammen, dass der Zimmerkollege als Alibigeber fungierte. Also mit Daniela, TB nun der Zimmerkollege als 3 Person hinzu kommt.

Die Überlegung darin wäre aber, dass ja das Alibi, damit man als Täter ausscheidet, für die Tatzeit gelten muss. Also für den Zeitrahmen von ca. 4:35 bis 5:05 - eine halbe Stunde.

Rekonstruktion für ein mögliches Szenario/Variante:

Daniela verließ um ca. 2 Uhr früh das "rauschende Fest".
War danach ca. 2 Stunden in der Whg. von TB.
Daniela verließ um 4:30 dieses Wohnung.
Kam mit dem Rad um ca. 4:40/4:45 bei den Telefonzellen an.
Zwischen 4:40 - 4:50 passierte dann dort der Mord.

Fazit: Bei dem Alibi kann es sich ja nur darum drehen, war TB - für den die Unschuldsvermutung gilt - ca um 4:45 herum in seiner Wohnung oder nicht?
Das bedeutet, der Zimmerkollege muss nicht zwingend vorher in der Wohnung anwesend gewesen sein, um als Alibigeber für TB fungieren zu können.

Mein mögliche gezeichnetes Zeit-Szenario/Variante für den Zimmerkollegen schaut also dazu so aus:

Er war noch länger auf dem Fest oder anderswo mit Leuten/Kollgegen/Freundin... zusammen/unterwegs.
Er hatte also die letzten 2- 3 Stunden mit Daniela weder die räumliche noch zeitliche Nähe, hat sie dann also wahrscheinlich auf dem Fest das letzte mal selbst gesehen und kam erst in die Wohnung zurück, als Daniela diese schon wieder verlassen hat. Das müsste also nach 4:30 gewesen sein.

Es könnte also so sich darstellen, dass der Alibigeber von andere Personen SEIN eigenes Alibi herhat, die bezeugen, dass er zwischen 4:30 - 4:50 selbst erst heimkehrte ins Wohnheim mit ihnen zusammen und danach in die Wohnung ging, die er gemeinsam mit TB dort hat. So würde der Alibigeber auch völlig selbst als Täter ausscheiden.

Und nun kann er ja von den Ermittlern danach gefragt worden sein, war um ca. 4:50 der TB in der Wohnung, als er selbst heimkam, anwesend oder nicht? Denn nur um diese Zeitspanne von einer halben Stunde geht es für ein Alibi. Und hier dürfte der Zimmerkollege wohl damals ausgesagt haben: "Ja, der TB war in der Wohnung anwesend". *Spekulation*!

In diesem Szenario/Variante hätte also der Zimmerkollge weder mit Daniela noch mit TB selbst die letzten 2 Stunden vor dem Mord Kontakt gehabt. Und könnte trotzdem als Alibigeber fungieren. Er braucht also nur in dieser Zeitspanne nach Hause gekommen sein, wo ein Täter aber zwingend um diese Zeit am Tatort war.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 08:20
@Doverex

Ja, dieses Szenario klingt absolut schlüssig und würde erklären, wieso der Alibigeber selbst nicht unter Verdacht geraten ist - was sicher der Fall gewesen wäre, wenn er mit Daniela und TB zusammen in der Wohnung gewesen wäre.

Inzwischen scheint es ja so, als wäre Daniela zwischen Zollerstr. und Dreiheiligenstr. noch woanders gewesen. Aber auch wenn sie nicht die gesamten 2,5 Stunden bei TB war, ändert das nichts an Deiner Theorie. Sehr gut durchdacht!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 09:15
@ZenCat1

In einem so schwierigen Mordfall der Polizei Ermittlungspannen zu unterstellen - besonders bei der dürftigen Informationslage - wäre unfair, aber ich hab schon das Gefühl, dass da möglicherweise auch einiges schiefgegangen sein könnte. Vielleicht hat das Cold Case Team aber auch die besseren Ressourcen für solche Fälle. Bereits Anfang Juli steht in den Medienberichten ja, dass eine Beziehungstat höchst unwahrscheinlich sei. Das hat zwar der Profiler Müller später auch behauptet, und vielleicht stimmt es ja, aber die letzten Entwicklungen scheinen zu zeigen, dass es ganz anders sein könnte. Ich nehme schon an, dass der Alibigeber auch nach mehrmaligem Nachfragen behauptet hat, dass er sich 100prozentig sicher sei. Hätte er das nicht gesagt, wäre das Ausschließen einer Beziehungstat so kurze Zeit nach dem Verbrachen höchst merkwürdig.

Ein Artikel vom 3. Juli 2005:

http://derstandard.at/2098037


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 09:35
Zur Zufallstätertheorie:
Also da müßte jemand um halb 5 in der Früh mit einem Küchenmesser unterwegs gewesen sein mit der Absicht, irgendjemanden abzustechen. Das ist doch auch sehr unwahrscheinlich.
Eher kommt doch vor, dass einer ein Frau vergewaltigen will oder einen Raub macht, aber einfach nur abstechen? Außerdem: auch hier gilt, so ein Mensch der sowas müßte doch auch auffallen, das wäre ja auch unwahrscheilich dass er nur diesen einen Übergriff begeht.
Da kommt es eher noch vor, dass einer eine einmal Beziehungstat begeht. Ist ja nicht so selten, das einer seine Frau/Freundin umbringt wenn er verlassen wird, das sind oft Männer, die vorher ganz unauffälling waren.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 09:52
@Roy_Makaay

Ich hab auch stark den Eindruck, dass mit den damaligen Ermittlungen einiges schiefgelaufen ist! Vielleicht hat man sich auch, wie hier ja schon diskutiert wurde, zu sehr auf den Tatort und die "dazugehörige" Klientel konzentriert - zumindest nachdem sich so gar keine Hinweise auf eine Beziehungstat finden liessen. Da war der Rapoldipark mit der damals dort blühenden Drohenszene schon naheliegend, und vielleicht hat man sich irgendwann zu sehr darauf versteift. Dazu kam dann die SMS aus Bosnien und der Asylbewerber als Tatverdächtiger, was wiederum gut zum Rapoldipark passte - der Zeitpunkt dieser SMS passt noch besser... Ob da mehr dahinter steckt?

Was mich noch umtreibt, ist dieser angegebene Alkoholpegel von TB. Sein RA hat ihn mit weit über 2 Promille angegeben - ich glaub, da kann man ohne Zweifel von einem Vollrausch sprechen. TB macht nicht den Eindruck, als wäre er damals Profi-Alkoholiker gewesen, man kann also davon ausgehen, dass er mit so einem Promillepegel schwere Ausfallerscheinungen hatte und nicht mehr wusste, wo vorne und hinten ist.

Und in diesem Zustand soll er Daniela nachgelaufen oder -gefahren sein, in sehr kurzer Zeit, sie aufgespürt, in einen Streit verwickelt und dann gezielt mit einem mitgebrachten Messer erstochen haben? Ich würd eher meinen, er wäre schon im Wohnheim die Stiege runtergefallen und dort liegen geblieben, mit "weit über 2 Promille".

Im Allgemeinen weiss auch ein Nicht-Krimineller, wo man hinstechen sollte, damit jemand stirbt - aber mit diesem Promillepegel sieht man doppelt incl. eingeschränktem Blickfeld, wie sollen da 2 "saubere" Stiche möglich sein? Zumal sich Daniela ja gewehrt hat - er müsste ja schon umgefallen sein, wenn sie ihn nur leicht weggestossen hätte.

Und sie soll auch so betrunken gewesen sein - dann hätte sie aber nicht schön gerade die Viaduktbögen entlangfahren können, dann wäre den Zeugen doch eine ZickZack-Fahrt aufgefallen - mindestens!

Nochmal, wir reden hier nicht von langjährigen Alkoholikern, sondern von jungen Leuten, die am Wochenende mal einen aufgegossen haben! Ein Mord mit 2 glatten Stichen, ohne DNA, ohne Zeugen, ohne irgendwelche "Fehler" von seiten des Täters, im absoluten Vollrausch? Der fast perfekte Mord? Und nachher noch 8 Jahre lang das perfekte Vertuschungsmanöver?

Sorry, aber das passt für mich so absolut nicht zusammen, und wenn der RA an dieser Sache festhält, werden vermutlich auch die Geschworenen ein Problem damit haben - wenn es denn überhaupt zu einer Verhandlung kommt.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 10:05
Ja aber wieso behauptet das der RA? Es hat doch damals mit Sicherheit niemand einen Alkotest bei TB gemacht. ich glaub eher, der sagt das einfach so, ohne es beweisen zu können.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 10:16
Zitat von normalbürgernormalbürger schrieb:Ja aber wieso behauptet das der RA? Es hat doch damals mit Sicherheit niemand einen Alkotest bei TB gemacht. ich glaub eher, der sagt das einfach so, ohne es beweisen zu können.
Wenn man den Rechtsstaat ernst nimmt, müsste die STA das Gegenteil beweisen. Schließlich dürfte sicher feststehen, dass er vorher auf einer Feier war und dann noch in der Wohnung vermutlich noch etwas gebechert hat. Diese Angabe des Anwalts ist also nicht einfach so aus dem Blauen erfolgt sondern ist auch erst mal begründet.

Sollte der Alkoholspiegel eine Rolle spielen und hier sind die Ausführungen von @ZenCat1 eigentlich sehr treffend, müsste nun die StA Zeugen o. ä. aufbringen, die diesen behaupteten Alkoholspiegel eher unwahrscheinlich machen.

Sicherlich wird das nach 8 Jahren nicht einfach sein, aber das gleiche Problem hätte der Verdächtige ebenfalls, wenn es an ihm läge, die 2 Promille zu beweisen. Die Beweislast liegt hier bei der StA.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.01.2014 um 10:20
Vielleicht haben die ja weniger gebechert und sich dafür eingeraucht?


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