@elvis69 Da ist erst einmal gar nichts gelaufen wie Du schreibst.
Einerseits wird betont, das wir als User hier nicht genug Informationen haben, andererseits werden gerade daraus Schlüsse gezogen.
So wissen wir z.B. nicht, ob es nicht eine plausible und nachvollziehbare Erklärung dafür gibt, das er seinen Frankreichaufenthalt nicht belegen kann.
Wo war er und wie waren dort die Kommunikationsmöglichkeiten ? (Wir wissen nur, das er offensichtlich ein Boot mitgenommen hat)
Was hat er angegeben dort getan zu haben?
Hat er Bargeld (DM) mitgenommen, vorher etwas in Franc umgetauscht oder dort erst?
Offensichtlich konnte aus den Umständen der Frankreichreise die er und auch sein Freund bei der Vernehmung angegeben haben, jedenfalls kein dringender Tatverdacht begründet werden.
Bevor der Sohn unbedingt ein Alibi braucht, muss ja erst einmal ein Motiv für eine Straftat gefunden werden.
Das ist den Ermittlern aber auch nicht gelungen.
Ich kann es nicht oft genug schreiben: Nur weil jemand reiche Eltern hat, hat er nicht automatisch ein Mordmotiv.
Die Sache mit den Fahrzeugen, die gestohlen wurden in Budapest, bzw verbrannten, da stellt sich mir die Frage; wurden die Fahrzeuge vorher kriminaltechnisch untersucht?
Wurde die Brandursache, die den Rolls zerstörte jemals ermittelt?
Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
Das 1995 ein Audi 100 in Budapest gestohlen wurde, das war damals eher eine Alltäglichkeit.
Der Sohn hat es nachvollziehbar begründet, warum er die Auslobung einer so hohen Belohnung aus dem Vermögen seiner Eltern und damit praktisch aus seinem Erbe nicht gutheißen kann.
Der Abwesenheitspfleger, der einerseits eine Belohnung von 1.000.000,- DM aus dem Vermögen ausgelobt hat, andererseits eine Miete von dem studierenden Sohn für das von ihm bewohnte Elternhaus verlangte, hat hier m.E. auch seine Kompetenzen überschritten.
Das der Sohn, der bisher uneingeschränkte Vermögensvollmacht hatte, nach dem Verschwinden seiner Eltern auf einmal von den "lieben Verwandten" einen Abwesenheitspfleger vorgesetzt bekam, wird ihn auch nicht gerade begeistert haben. Wahrscheinlich hatte das für ihn auch finanzielle Nachteile und brachte immense geschäftliche Probleme für die zusammen mit seinem Vater getätigten Unternehmungen.
Da ist man dann irgendwann auch nicht mehr kooperativ.
Für mich ist scheint eigentlich nur eins bewiesen: Die Eltern haben ihre geplante Reise nie angetreten.
Selbstverständlich ist ein Verdacht gegen den Sohn und seinen Freund nicht unbegründet.
Es ist bleibt und war aber immer nur ein Verdacht, den die Ermittler trotz jahrelangen Ermittlungen nie haben erhärten können.
Ebenso kann das Verschwinden (und der vermutliche Tod) des Ehepaares auch ganz andere Hintergründe haben.
Ich denke da an die Geschäfte der Hagens in den ehemaligen Ostblockländern, die zwar ebenfalls durchleuchtet wurden, aber wohl nie so recht in allen Einzelheiten durchschaut werden konnten.
Nicht ganz auszuschließen ist meiner Meinung nach auch eine misslungene Entführung. Eventuell schon am Nachmittag des Tages an dem die beiden unbekannten Fahrzeuge in der Nähe der Villa gesehen wurden.