Mordfall Jauch
12.04.2013 um 14:49Sein Lebenslauf wurde im Prozess wiedergegeben. Völlig unauffällig. Der psychiatrische Gutacher sprach - wie ja auch in der Zeitung stand - von einer "auffallend unauffälligen Entwicklung".
hallo1234 schrieb:er ist ein ganz normaler typ gewesen, hat seine ausbildung gemacht, hat gern an seinen autos geschraubt, war gerne mit seinen freunden feiern- eben ein ganz normales leben von einem anfang 20 jährigen.Genau das ist das Gefährliche.
Giselle-Sophie schrieb:Der Täter, so glaube ich nun, hat die Tat berechnend geplant und vorbereitet und ist mit Sabine Jauch unter einem Vorwand in ihr Haus gelangt.Das passt nicht zu dem von @DJ58 Geschildertem.
Giselle-Sophie schrieb:Wenn man in der Lage ist, eine so grausame Tat zu begehen, dann stimmt irgendwas mit den eigenen Wertmaßstäben nicht. Sein Konflikt lag wohl darin, sein Sozialprestige einzubüßen. Und er war ja doch sehr beliebt, ein Schwiegersohn-Typ eben, ein Party-Typ, und was noch immer. Wenn er sich nun in dieser Konfliktlage für den Mord entschied, um sein Problem zu lösen, dann fehlte m.E. in seiner Sozialisation eine Art innengeleiteter Komponente, durch die er seinen Selbstwert nicht in erster Linie von den außengeleiteten Wertzuschreibungen definieren musste. Vielleicht wäre es dann erst gar nicht zu den Diebstählen gekommen. Das sind ja oftmals Ersatzgüter, die auf einen seelischen Mangelzustand hindeuten können.Nein. Das Bedürfnis von anderen anerkannt zu werden ist kein Defizit, sondern ganz normal. Heute glauben wir immer, es genüge, wenn wir uns selbst wertschätzen würden. Wir meinen, die Sicht anderer sei bei selbstbewussten Menschen zu vernachlässigen. Dem ist nicht so. Der Mensch ist ein soziales Wesen und ohne die Interaktion mit anderen verkümmert er.
Soviel ich aus dem Thread entnehmen konnte, war seine Mutter alleinerziehend. Vielleicht hat ihm ein Vater als stabilisierendes Korrektiv gefehlt. Irgend etwas in seiner Sozialisation, so vermute ich mal - und ich bin psychologischer Laie - war defizitär, denn Mörder werden nicht geboren.
LIncoln_rhyME schrieb:ch mein das rein von der Abgebrühtheit, der Kälte...Ich habe diesen interessanten Link im Thread zum Entführungsfall Bögerl gefunden:
DJ58 schrieb:Ich nehme jetzt mal an das die Frist Ende des Jahres ablief.Wenn du schreibst:
Da der Täter aber diese Chance nicht wahrgenommen hat und es auch weiterhin nicht vorhatte hat er sie getötet damit sie ihn nicht anzeigt.
LivingElvis schrieb:Das Bedürfnis von anderen anerkannt zu werden ist kein Defizit, sondern ganz normal. Heute glauben wir immer, es genüge, wenn wir uns selbst wertschätzen würden. Wir meinen, die Sicht anderer sei bei selbstbewussten Menschen zu vernachlässigen. Dem ist nicht so. Der Mensch ist ein soziales Wesen und ohne die Interaktion mit anderen verkümmert er.so stimme ich dem zu. Es ist aber nur die eine Seite der Medaille.
Giselle-Sophie schrieb:Ich benötige zusätzlich innere Wertmaßstäbe, ganz einfach, dass ich ein Menschenleben nicht auslöschen darf, dass ich noch dazu einen Menschen nicht denunzieren darf, usw.Ich bitte Dich....grundsätzlich ist jeder Mensch unter bestimmten Umständen dazu fähig einen anderen Menschen umzubringen oder zu denunzieren.
Wenn das fehlt, dann vermisse ich das Gewissen.
Giselle-Sophie schrieb: Allerdings habe ich keine Lust, "Spielchen" mit z.B. @hallo1234 über dieses traurige Thema zu machen.Vorsicht Moralkeule.....jeder mit gutem Leseverständnis war klar, dass es um das "Spielchen" Identifizierung Psychopathy beim Täter geht. Das ist wenig "traurig", weil es mit der furchtbaren Tat, der Sabine Jauch zum Opfer gefallen ist NICHTS zu tun hat.