Hallo zusammen!
Ich hab mir den Thread mal durchgelesen und so ziemlich alles was das Internet so hergibt über diesen Fall, die XY Sendung hab ich aber leider nicht gesehen.
Meine Gedanken zu dem Fall...
Prinzipiell kann es natürlich jeder gewesen, zumal weder die Todesursache noch ein Motiv bekannt sind. Irre laufen ja zur Genüge herum, aber Rick J. bietet sich ja wirklich stark as Tatverdächtiger an.
Die Bandbreite seiner Verbrechen bzw. seiner Taktiken ist immens, die zeitliche und örtliche Nähe ist gegeben, und wenn man von einem sexuellen Motiv im Fall von Melanie ausgeht, dann würde auch das passen.
Der Grund warum ich Rick J. so passend finde, ist weil er ein absoluter Gelegenheitstäter zu seien scheint.
Aus diversen Artikeln über ihn geht folgendes hervor:
Er lernt Kinder/Jugendliche auf verschiedenste Art und Weise kennen. Manche quatscht er einfach an und sie mögen ihn (vorerst) tatsächlich, wie zum Beispiel die 14 Jährige, deren Vergewaltigung ihm im Endeffekt zum Verhängnis wurde. Aber auch diese Beispiele finden sich zu seiner Persönlichkeit:
Als 19-Jähriger lernt er im Whirlpool eines Schwimmbades eine 12-Jährige kennen, die jahrelang vom eigenen Opa missbraucht wurde. „Das war das erste Mal, dass ein Mädchen auf mich zuging und Interesse bekundete.
1997 geriet die inzwischen 16-Jährige in eine Krise, fühlte sich ungeliebt. Sie erinnerte sich an einen Zettel, den Rick J. ihr Jahre zuvor in den Ranzen gesteckt hatte: Sie sei seine Traumfrau, ohne sie könne er nicht leben. Über das Telefonbuch habe sie seine neue Adresse herausgefunden. Er habe sich gefreut, als sie spontan vor der Tür gestanden habe, und sehr schnell habe die Bekanntschaft sich zur Beziehung entwickelt.
Bei manchen war aber nicht mal der Erstkontakt freiwillig:
Mit 17 zerrt er eine Achtjährige vom Rad. „Sie hatte Ähnlichkeit mit einem Mädchen, das ich gut fand. Ich schrieb der einen Liebesbrief. Aber sie hat mich nur erniedrigt.
und
Bei der Wohnungsdurchsuchung wurde Kinderbekleidung für Mädchen gefunden, mit dabei eine Jacke eines kleinen Mädchens, die im Sommer 2008 von einem fremden Mann angesprochen wurde. Die Eltern des Mädchens haben das mitbekommen, der besagte Mann ging weg und nahm die Jacke mit – die Jacke, die bei Rick J. gefunden wurde.
Wie den Artikeln außerdem zu entnehmen ist, hat er vom süßen Briefchen Schreiben „du bist meine Traumfrau“, bis zu mit Chloroform Betäuben auch alles drauf.
Ebenfalls mehrfach erwähnt wird seine Flexibilität bzw. die Tatsache, dass er ein absoluter Gelegenheitstäter ist:
Zudem gebe es 500 bis 1000 Videos, die J. offensichtlich heimlich" von Kindern an öffentlichen Orten gemacht habe, etwa von Mädchen auf ihrem Schulweg.
Er sammelt Notizen über die Brustumfänge und das Gewicht von Mädchen, führt exhibitionistische Handlungen vor 6 bis 8-Jährigen durch.
Er lag ständig auf der Lauer. Meist hat er „nur“ gestalkt, aber wenn sich die Gegebenheit bot, war er vermutlich immer bereit und vorbereitet.
Zu dem Tag, an dem Johanna sterben musste, sagte er folgendes:
Ich wollte einfach nur rumfahren und Mädchen angucken. Wirkliche Phantasien standen nicht dahinter.
Nun betrachten wir mal den Fall Melanie:
Sie ist 13 und passt vom Alter her schon mal sehr gut ins Beuteschema. Aber (seine Aussage zu den Kinderpornos lautet wie folgt):
Einige der Mädchen waren bestimmt 12 oder 13. Mich reizte nicht das Alter, sondern dass sie sich natürlich und unbefangen dargestellt haben. Das war aufregend.
Natürlich, kindlich scheint Melanie ja ebenfalls gewesen zu sein.
Wenn man Rick J. als Täter in Betracht zieht, dann erübrigen sich eigentlich (nach so langer Zeit schwer zu beantwortende) Fragen wie
*hatte sie Zigaretten gekauft und wenn ja wo genau?
*hatte sie eine Verabredung oder nicht?
*wollte sie lieber raus (Müll wegbringen und Zigaretten kaufen) oder hätte sie lieber Hausaufgaben gemacht?
*hatte sie nun die Bäckerin gesehen oder hätte sie die Frau im Kiosk sehen müssen?
*wartete sie auf jemanden als sie auf die Uhr blickte?
Obige Fragen würden dann eigentlich „nur“ das WIE, aber nicht das WER erklären.
Worauf ich hinaus will, wenn jemand mit der Methode und Einstellung wie Rick J. gerade mal wieder in der Gegend herumfährt um Mädchen zu stalken, dann sind oben genannte Fragen nicht mehr ganz so relevant (außer ein Zeuge hätte etwas gesehen, was aber ja anscheinend nicht der Fall war). Jemand wie Rick J. hätte Melanie überall treffen können (schon vorher mal oder an besagtem Tag), beim Müll rausbringen, beim Zigaretten holen, am Weg dorthin, am Weg nach Hause, am Weg von/zur Schule.
Er hätte es auf die nette Tour machen (denn anscheinend konnte er das ja) und ihr Vertrauen erlangen können, da sie vermutlich, durch die schwierigen Familienverhältnisse, leichter zugänglich war. Er hätte sie auch einfach nur anquatschten brauchen, sie fand ihn blöd oder gruselig und er hat sie ins Auto gezerrt, ihre eine drüber gezogen oder sie mit Chloroform betäubt, denn auch all das kann er, wie wir wissen. (Schreie im Park!)
Zum Fundort der Leiche(n) ist ebenfalls interessant was eine Ex-Freundin vor Gericht aussagte:
Das Herzberg-Festival im Vogelsberg, unweit des Fundorts von Johannas Leiche, habe man wohl gemeinsam besucht, auch „Goa-Parties“ genannte Techno-Outdoor-Parties im Hunsrück, nahe des Ortes, an dem später die Leiche der zwei Monate vor Johanna verschwundenen Melanie Frank gefunden wurde
Zu dem Zettel (Mellie Franke) den man bei Rick J. fand möchte ich folgendes sagen:
Hier wurde schon ein paar mal spekuliert, dass ein Zettel mit einem Namen, aber ohne Telefonnummer keinen Sinn macht. Ich sehe das anders, sofern man von ihm als Täter ausgeht.
Als Mann mit pädophilen Neigungen, in den 90er Jahren (als viele Kinder meist nur Festnetz hatten), hätte er wohl kaum nach der Telefonnummer fragen brauchen. Hätte er mit dem Kind sprechen wollen (und ja, ganz bestimmt wollte er das), so hätte er es wohl nicht gewagt anzurufen, da die meisten Eltern wohl sofort hellhörig geworden wären. Ein „Wiedersehen“ mit Kindern die ihm gefielen, war ja nicht allzu schwierig. Kinder gehen in die Schule, die Zeiten des Hin- und Rückwegs herauszufinden ist also nicht sehr schwierig. Die „Treffen“ und das auskundschaften waren also relativ einfach aus seiner Sicht.
Warum schreibt er also den Namen, dazu auch noch falsch, auf einen Zettel?
Meine Theorie dazu ist, dass erst einmal, dieser Zettel in meinen Augen noch mehr unterstützt, dass er der Täter ist. Hätte er den Namen der damals vermissten Melanie Frank in der Zeitung gelesen (und sich dran einfach nur aufgegeilt), dann hätte er vermutlich auch den ganzen, richtigen Namen so abgeschrieben.
Der Zettel beinhaltete aber sowohl den Vornamen als Spitznamen und den falsch geschriebenen Nachnamen.
Ich gehe somit davon aus, dass
er persönlich Melanie nach ihrem Namen gefragt hat - ob nun am Tattag oder schon zuvor lasse ich mal dahingestellt.
Sie nannte ihm ihren Spitznamen und er notierte im Nachhinein eben diesen und den nicht ganz richtigen Nachnamen. Für mich deutet das ganz klar auf einen Gedächtnisfehler! Nicht auf einen „Abschreibfehler“!
Ich denke deswegen, dass der im ersten Anschein nach nicht allzu verfängliche Zettel, eigentlich das Indiz ist, das ihn am schwersten belastet. Wäre der vollständige, korrekte Name notiert gewesen, fände ich es nur halb so dubios...
Noch etwas anderes...Ich finde es sehr schade, dass so wenig über die angeblichen Klebeband-Fetzen im Fall Melanie bekannt ist. Gibt es die definitiv? Hat dazu jemand eine Quelle? Die Faszination mit Fesselungen zieht sich ja wie ein roter Faden durch sein Leben, aber interessant ist es definitiv, dass Klebeband in einigen der nachgewiesen Fälle benutzt wurde, und im Fall Johanna auch einer der ausschlaggebenden Beweise war.
An Klebeband finden sich fast immer DNA und Faserspuren, auch nach langer Zeit. Gibt es das denn im Fall von Melanie nicht mehr?
Quellen:
https://www.google.com/amp/s/m.bild.de/regional/frankfurt/kindermord/das-verpfuschte-leben-des-johanna-killers-55776900,view=amp.bildMobile.htmlhttps://www.giessener-allgemeine.de/hessen/mordfall-johanna-messie-wohnung-rick-11926520.htmlhttps://www.oberhessen-live.de/2018/05/30/die-eltern-haben-das-recht-zu-erfahren-was-mit-ihrer-tochter-passiert-ist/https://www.fnp.de/hessen/fruehere-lebensgefaehrtin-schildert-rick-kontrollwuetig-eifersuechtig-gewalttaetig-10392196.html