Deborah Sassen, Düsseldorf

vernon2 schrieb:Soweit ich mich erinnere hatte D.S. doch ihren Turnbeutel in der Schule vergessen und ist nochmal zurück in die Schule gegangen.

Hab den Fall nicht so genau verfolgt, abder das letzte Video angesehen. Da wurde gar nicht erwähnt, dass sie nochmals zurückging. Ist das denn gesichert? Das würde ja ein ganz anderes Szenario eröffnen. Ich bin immer davon ausgegangen, dass sie auf dem Heimweg in ein Auto gezerrt wurde.

Also, ich habe von ihm zurück in die Schule bisher auch noch nichts gehört.

Ok, ich hoffe, Ihr seid mir nicht böse, wenn ich als Neuling in diesem Fall noch mal kurz zusammenfasse, damit ich das richtig verstehe:
Sie war an diesem Tag mit der Klasse schwimmen, sie kamen alle zusammen vom Schwimmbad zurück zur Schule. Da war sie sicher noch dabei. Das letzte Mal wurde sie vor dem Hinterausgang der Schule von Klassenkameradinnen gesehen. Wo sie genau verschwand, weiß also keiner.

Dann könnte es also genausogut sein, dass sie nochmals zurückging in die Schule und dort verschwand. Oder etwas vergessen hatte im Schwimmbad? Der Schulweg wurde ja wohl genau geprüft und es gab keine Hinweise oder Zeugen. Muss es ja auch nicht zwingend geben.

Kann es sein, dass die Theorie, dass sie in den Wagen gezogen wurde nur auf der Zeugenaussagen der beiden Mädchen fußt, die einen seltsamen Mann ( Phamtombild) in beigem Auto gesehen haben. Das könnte aber auch ein Unbeteiligter gewesen sein, ein Vater, der sein Kind abholte oder so.

FritzPhantom schrieb:Das könnte aber auch ein Unbeteiligter gewesen sein, ein Vater, der sein Kind abholte oder so.

Soweit ich weiß ist das unwahrscheinlich da die Schule und die Eltern überprüft wurden.

@Kerinya
Laut letztem Video soll es eine Riesenschule gewesen sein. Da werden viele Leute ihre Kinder abgeholt haben. Und wenn derjenige nun zum Beispiel doch ein silbernes Auto hatte und nicht beige oder nur eine Sonnenbrille, dann fühlte sich derjenige eventuell gar nicht angesprochen. Mit Zeugenaussagen bin ich immer vorsichtig. Im Nachhinein erscheint oft etwas seltsam oder wird in der Aufregung was verwechselt. Immerhin hat man den Typen nie ermittelt und er scheint nur auf dieser Aussage beruhen. Vielleicht hat man auch in eine falsche Richtung ermittelt, nachdem man ja so gar nicht weiterkam.

Kann es sein, ist meine Theorie, dass sie auf dem Weg nach Hause jemandem begegnet ist, den sie evtl kannte? Der die Gelegenheit nutzte und sie in sein Auto verfrachtete?

Zum Beispiel mit Aussagen wie : Deine Mama ist im Krankenhaus, ich fahre dich hin!

Da würde sie wohl kaum Zweifel haben, wenn sie den oder die Täterin dazu noch kennt (vom Sehen).
Ich glaube nicht an den großen Unbekannten.

FritzPhantom schrieb:Das könnte aber auch ein Unbeteiligter gewesen sein, ein Vater, der sein Kind abholte oder so.

Kerinya schrieb:Soweit ich weiß ist das unwahrscheinlich da die Schule und die Eltern überprüft wurden.

FritzPhantom schrieb:Und wenn derjenige nun zum Beispiel doch ein silbernes Auto hatte und nicht beige oder nur eine Sonnenbrille, dann fühlte sich derjenige eventuell gar nicht angesprochen. Mit Zeugenaussagen bin ich immer vorsichtig. Im Nachhinein erscheint oft etwas seltsam oder wird in der Aufregung was verwechselt.

Zum einen kann ich mittlerweile auch nicht mehr ganz so glauben dass da wirklich alle überprüft wurden, gerade wenn es sich um eine relativ große Schule handelt. Einige Fälle haben bewiesen dass ein Täter, der der Polizei schon irgendwie bekannt war, durchaus durch das Raster rutschen kann.

Zum anderen sind für mich auch Zeugenaussagen immer so eine Sache...

kittyka schrieb:Zum Beispiel mit Aussagen wie : Deine Mama ist im Krankenhaus, ich fahre dich hin!

Ja das war zu der Zeit auch ganz schlimm, ich bin der selbe Jahrgang wie Deborah und gerade zu meiner Grundschulzeit hat man von solchen Fällen wo Kinder so angesprochen wurden oft gehört. Wir würden damals schon sensibilisiert nicht auf so etwas einzugehen.

kittyka schrieb:Kann es sein, ist meine Theorie, dass sie auf dem Weg nach Hause jemandem begegnet ist, den sie evtl kannte? Der die Gelegenheit nutzte und sie in sein Auto verfrachtete?

Zum Beispiel mit Aussagen wie : Deine Mama ist im Krankenhaus, ich fahre dich hin!

Oder einfach nur mit dem Angebot sie mit nach Hause zu nehmen bzw. zu bringen, zB ein Nachbar oder Vater einer Freundin. Meine Kinder sind leider auch schon öfter bei Müttern von Freunden nach der Schule mitgefahren bis zu uns nach Hause ohne mir vorher Bescheid zu geben. Die Kinder fühlen sich dann sicher und halten es für unnötig.

Mein Eindruck aus dem Video war, dass sie erst kürzlich zugezogen waren. Laut der Mutter war es eine große Umstellung vom Land in die Stadt zu ziehen und dazu noch die große Schule… Wahrscheinlich hatte Deborah noch gar nicht so viele Freundinnen, kannte vielleicht auch gar keine anderen Eltern. Vielleicht war das ja der Grund, warum sie ganz alleine nach Hause ging, normalerweise gehen doch immer mehrere in die gleiche Richtung. Ist jetzt reine Spekulation

@FritzPhantom

Das erscheint plausibel, wie lange genau die Familie Sassen schon dort wohnte, als Debbie verschwand, wurde nirgends erwähnt - oder ist dieses Detail mir nur nicht mehr präsent?

Dass Debbie allein nach Hause ging, ist schon ein bisschen "auffällig", ich habe zu Grundschulzeiten eigentlich immer den Schulweg gemeinsam mit anderen Kindern zurück gelegt, es sei denn, ich bin früher nach Hause gegangen, weil ich mich z B nicht gut fühlte und der Lehrer mich nach Hause geschickt hat, das war aber bei Debbie am Tag ihres Verschwindens nicht der Fall.

Wenn sie vom "großen Unbekannten" gewaltsam in ein Auto gezogen worden wäre, wäre dies doch höchstwahrscheinlich nicht vollkommen lautlos und unbemerkt vonstatten gegangen, von daher kann ich mir eher ein Szenario vorstellen, in dem der Täter sie unter einem Vorwand a la: "ich zeige Dir Hundewelpen", "Deiner Mutter ist etwas zugestoßen und ich soll Dich deshalb abholen" o ä in's Auto gelockt hat, wäre für Außenstehende [Zeugen] definitiv unauffällig(er) gewesen.

ThoFra schrieb:ich zeige Dir Hundewelpen"

Ich glaube auch, dass es nicht schwer ist, ein Kind in ein Auto zu locken. Ob nun mit Welpen oder mit der Aussage, die Mutter hätte ihn geschickt. Ich denke, der Fall ist deshalb nicht aufgeklärt, weil sie ein Zufallsopfer war. Sie wurde ausgewählt, weil sie alleine ging. Heute wird man den Fall nur noch lösen können, wenn man die Leiche und Täter DNA findet. Und selbst dann ist es noch schwierig.

FritzPhantom schrieb:Heute wird man den Fall nur noch lösen können, wenn man die Leiche und Täter DNA findet. Und selbst dann ist es noch schwierig.

Ist leider zu befürchten.
Könnte mir vorstellen, dass es selbst dann nicht auf eine Verurteilung des Täters hinauslaufen würde, siehe Lolita Brieger.
Würde Debbies Mutter allerdings sehr wünschen, dass sie zumindest zu ihren Lebzeiten noch Gewissheit erhält, was mit ihrer Tochter passiert ist, sodass sie zumindest gewissermaßen abschließen und verarbeiten kann und ein Grab / einen Ort zum trauern hat.
Das Schicksal hat der Frau wirklich übel mitgespielt, sie hat beide Töchter auf furchtbare Art und Weise verloren.

FritzPhantom schrieb am 06.06.2023:. Da wurde gar nicht erwähnt, dass sie nochmals zurückging. Ist das denn gesichert? Das würde ja ein ganz anderes Szenario eröffnen.

Kerinya schrieb am 06.06.2023:Also, ich habe von ihm zurück in die Schule bisher auch noch nichts gehört.

Wie valide die Information ist, kann ich nicht beurteilen, aber in einem Bild-Artikel von 2021 steht ebenfalls:

Das Kind aus Düsseldorf kommt am 13. Februar 1996 gerade vom Schwimmunterricht, muss noch mal kurz zur Schule zurück, weil es etwas vergessen hat.

Quelle: https://m.bild.de/news/inland/news-inland/mutter-eines-entfuehrungsopfers-in-bild-mieser-kidnapper-das-hast-du-aus-mir-gem-77669960.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

@Schneewi77chen
Ja, danke, aus dieser Quelle kommt das wohl. Ob sie dann dann gesichert wieder aus der Schule rausging. Sie könnte ja auch im Gebäude abgegriffen worden sein.

FritzPhantom schrieb:Ob sie dann dann gesichert wieder aus der Schule rausging. Sie könnte ja auch im Gebäude abgegriffen worden sein.

Es war aber meines Wissens immer die Rede davon, dass sie zuletzt gesehen wurde, wie sie am Hinterausgang Wiesdorfer Straße die Schule verließ, um sich auf den Heimweg zu machen.

bayernwastl schrieb am 05.05.2012:Irgendwo auf dem knappen Kilometer zwischen dem Hinterausgang der Henri-Dunant-Grundschule und ihrem Zuhause am Kohlrauschweg ist sie spurlos verschwunden.

sooma schrieb:Es war aber meines Wissens immer die Rede davon, dass sie zuletzt gesehen wurde, wie sie am Hinterausgang Wiesdorfer Straße die Schule verließ, um sich auf den Heimweg zu machen.

Um nochmal die Lage der Schule bzw. dem Ausgang an der Wiesdorfer Straße (grün) und vom Kohlrauschweg (rot – dort beginnt er mit Haus Nr. 1 und endet in dem Kreisverkehr nw darüber) zu verdeutlichen:

Original anzeigen (0,2 MB)
https://www.openstreetmap.de

Die Karte, die hier als Bild 2 damals eingestellt wurde, zeigt mehr einen möglichen Weg mit dem Auto, zu Fuß würde man eher anders laufen.

FritzPhantom schrieb am 16.07.2023:Ich glaube auch, dass es nicht schwer ist, ein Kind in ein Auto zu locken. Ob nun mit Welpen oder mit der Aussage, die Mutter hätte ihn geschickt. Ich denke, der Fall ist deshalb nicht aufgeklärt, weil sie ein Zufallsopfer war. Sie wurde ausgewählt, weil sie alleine ging. Heute wird man den Fall nur noch lösen können, wenn man die Leiche und Täter DNA findet. Und selbst dann ist es noch schwierig.

Nun ob sie ein Zufallsopfer war oder nicht lässt sich so leicht nicht sagen, denn es gibt sicher immer auch mal Täter die ihre Opfer zuvor ausgiebig beobachten. Sie war neu mit ihrer Familie in der Stadt, sie war vermutlich nicht nur an besagtem Tag alleine unterwegs. Das alles könnte ihn wenn sie denn kein Zufallsopfer war dazu bewogen haben den passenden Moment abzuwarten... soweit meine Überlegung.

Ich denke gerade wenn die Mutter explizit vom Täter erwähnt wurde, kann sie das (trotz deren Warnung mit niemanden Unbekannten mitzugehen) bewogen haben ihm zu vertrauen. Fast jedes Kind hat gerade zur Mutter eine besondere und emotionale Beziehung. Und bei Deborah vermute ich dass diese Beziehung tiefer war wie manch andere. Sie kannte die neuen Arbeitskollegen ihrer Mutter nicht, woher hätte sie ein drohendes Unheil erahnen können? Er musste nur überzeugende Worte finden...

Ich möchte niemanden die Hoffnung nehmen, doch ich befürchte, dass man nach all der Zeit wohl weder ihre sterblichen Überreste, noch einen Anhaltspunkt wer ihr Peiniger/ Mörder war (ich persönlich gehe nicht davon aus dass er noch lebt) findet.

Maneth schrieb:noch einen Anhaltspunkt wer ihr Peiniger/ Mörder war (ich persönlich gehe nicht davon aus dass er noch lebt) findet.

Was lässt Dich zu dem Schluss kommen, dass der Mörder von Debbie nicht mehr lebt?

Die Tat geschah im Jahr 1996 bzw. verschwand Debbie im Jahr 1996, also vor inzwischen 27 Jahren.
Nehmen wir mal an - nur als Beispiel - der Täter wäre zum Tatzeitpunkt etwa 30 Jahre alt gewesen, dann wäre er heute etwa 57 Jahre alt - und somit wäre die Wahrscheinlichkeit, dass er noch leben könnte wohl nicht so verschwindend gering.
Auch wenn der Täter 1996 bereits an die 40 Jahre alt gewesen sein sollte, so wäre er heute 67 Jahre alt, ein Alter in dem er ebenfalls sehr gut noch leben könnte.

Natürlich können Menschen auch in jungen Jahren zu Tode kommen, sei es durch Krankheiten, Unfälle, Suizide ... aber rein von der Wahrscheinlichkeit her würde ich die Möglichkeit, dass der Täter noch lebt, höher einschätzen als die Möglichkeit, dass er bereits verstorben ist.

Würde es Debbies Mutter wirklich von ganzen Herzen wünschen, dass sie zu ihren Lebzeiten noch Gewissheit über das Schicksal ihrer Tochter erhält, sie hat m E wirklich schon mehr als genug durchgemacht...

Ich hoffe natürlich auch, dass die Mutter noch Gewißheit bekommt. Aber irgendwie sehe ich so gar keinen Ermittlungsansatz mehr. Es wäre möglich, dass der Täter noch lebt und sogar noch weitere Delikte begangen hat. Aber ohne Leiche oder Spuren wird man ihnnicht erwischen, wenn er sich nicht selbst stellt, was nach so langer Zeit unwahrscheinlich ist. So was ist wirklich furchtbar.

FritzPhantom schrieb:Aber ohne Leiche oder Spuren wird man ihnnicht erwischen, wenn er sich nicht selbst stellt, was nach so langer Zeit unwahrscheinlich ist. So was ist wirklich furchtbar.

Stimme Dir grundsätzlich (leider) vollkommen zu.

Eine eventuelle weitere Möglichkeit, den Täter doch noch zu überführen, könnte die Aussage eines Mitwissers sein, sofern es denn einen solchen überhaupt gegeben haben sollte.
Das "Paradebeispiel" für einen derartigen Fall, bei dem nach vielen Jahren ein Mitwisser plötzlich doch noch "ausgepackt" hat, dürfte wohl der Fall Lolita Bringer sein, auch wenn der Täter dort schlussendlich rechtlich nicht mehr belangt werden konnte, da Totschlag bereits verjährt und Mord nach so vielen Jahren nicht mehr nachweisbar war.
Der Fall Lolita Bringer war schließlich zunächst auch über Jahrzehnte ein Fall ohne Spuren und ohne Leiche.

Aber selbst wenn es im Fall Debbie ähnlich laufen würde, hätte die Mutter wenigstens Gewissheit über das Schicksal ihrer Tochter und eine Grabstelle zum trauern.