Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

@ Wurstscheibe

Ich halte es für unwahrscheinlich das Richter Bock seine Kammer nicht im Griff hat.

Also wenn der BS erfolglos versucht hatte seine Eltern noch freitags zu erreichen,dann frage ich mich warum er den langen Weg nach Koblenz mit Sack und Pack gemacht hat und nicht eben mal versucht bei den Nachbarn nachzuforschen

Diesen Gedanken hatte ich ebenfalls. Würde doch nicht 700 km fahren um vor verschlossenen Türen zu stehen oder niemanden anzutreffen. Besonders nicht mit Kind und Kegel.

Der Thread wird bestimmt bald 5.000 Seiten haben, so viel wie hier wiederholt werden muss.

H.S. hat den Überraschungsbesuch angeblich mit Herrn Schemmer sen. ausgemacht. Dieser wusste also, dass die Junior-Familie kommen wird. Dies wird H.S. auch B.S. (der in Düsseldorf weilte) so erzählt haben. Dieser wurde erst Freitag von ihr informiert (über den Besuch). Wenn er seine Eltern also Freitag nicht erreicht, aber weiß, dass er einen Tag später eh hinfahren wird und das abgesprochen ist, da macht man sich normalerweise doch keine großen Sorgen. Oder sehe ich das irgendwie falsch?

Die Schöffen kennt er ja meistens garnicht. Die sind keine Untertanen, sondern freie Bürger. Da hat er nichts zu sagen.

@wurstscheibe
Die Sache ist nur, dass die Schöffen schon meist "auf Spur" sind. Es ist wirklich äußerst selten, wenn nicht sogar unwahrscheinlich, dass diese gegen den Richter stimmen. Wäre hier aber eh egal, da die Richter in der Mehrzahl sind. Und da ist es noch ungewöhnlicher, dass sie anders stimmen als der Vorsitzende.

Hier der aktuelle Bericht aus der Rhein-Zeitung:

http://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Koblenzer-Doppelmord-Prozess-Mieterin-hoerte-nachts-festere-Schritte-in-der-Schemmer-Wohnung-_arid,539713.html

Zitat aus der Rheinzeitung:
"Dabei habe sie "festere Schritte", eine Frauen- und eine Männerstimme gehört sowie einen "Ausruf des Erschreckens" und eine Art Weinen vernommen. Als es wieder ruhig geworden sei, habe sie weitergeschlafen. Deswegen sei sie der Sache nicht weiter nachgegangen."

Oh je...das wird immer mysteriöser. Der Täter hat wohl kaum geweint, oder? Etwa W.S.? Dann hätte sie aber nicht geschlafen. Ich bin wirklich sehr gespannt, welche Puzzleteile noch auftauchen werden und wie man diese dann zusammensetzt.

@ Wurstscheibe @ GinGin

Zur Abstimmung der Urteilsfindung in der Kammer:
Es sind 4 Stimmen von den 3 Richtern und 2 Schöffen nötig um schuldig zu sprechen.
Die Richter allein können also nicht verurteilen.
Soweit zur Theorie.

@Tom_Ripley
Oh, da habe ich mich in der Tat geirrt. Ich dachte: 2/3. Wie gesagt, Strafrecht ist nicht so meines und ich habe es nicht nachgelesen. Danke für die Aufklärung!

Tom_Ripley schrieb:Zur Abstimmung der Urteilsfindung in der Kammer:
Es sind 4 Stimmen von den 3 Richtern und 2 Schöffen nötig um schuldig zu sprechen.
Die Richter allein können also nicht verurteilen.
Soweit zur Theorie.

Und die Praxis ist

Tom_Ripley schrieb:Ich halte es für unwahrscheinlich das Richter Bock seine Kammer nicht im Griff hat.

Schöffen mit dem Rückgrat gleich 3 Berufsrichtern zu widersprechen sind eher die Ausnahme. Wobei man aber auch sagen muss, dass für den objektiven Beobachter der Richterspruch meist schon "passt", es also auch für mich gar keinen Grund gegeben hätte zu widersprechen.

Dass 3 Richter sich entgegen der Faktenlage zum Verurteilen "verschwören" ist ja dann auch die Ausnahme. Manchmal gehts halt schlicht um "Glauben".

@GinGin

die "art weinen" könnten die letzten geräusche gewesen sein, die die sterbende frau schemm von sich gab. Könnte ich mir zumindest vorstellen. Wurde sie auch in den hals gestochen?

Bringt die Diskussion jetzt nicht unbedingt weiter aber ich kann das nicht unkommentiert lassen:

Ich musste Schmunzeln über die verschiedentliche Erwähnung agressiver Kampfrentner und die Beschreibung von Hustenanfällen, die den Prozessablauf offensichtlich erheblich behindert haben müssen.

Was soll ich sagen: Ich kanns mir irgendwie gut vorstellen, ich kenne das von Weihnachtsgottesdiensten, Theatervorstellungen, Kinos usw. - und zumindest in diesem Punkt stimme ich absolut mit Herrn Schwenn überein: Wer Husten hat soll zuhause bleiben. Wer chronischen Husten hat soll eben chronisch zuhausebleiben :-D

Schöffen mit dem Rückgrat gleich 3 Berufsrichtern zu widersprechen sind eher die Ausnahme.

Leider ja, falls es Gründe dafür gibt. Ich habe schon Schöffen beobachtet, die während der gesamten Verhandlung aus dem Fenster geschaut haben und die das alles nicht zu interessieren schien.

deswegen würde ich ganz spontan im zweifel eher dem urteilsvermögen der richtr trauen. Aber das spielt ja eh keine rolle, die stpo ist wie sie ist.

Schöffen die nicht den Mumm haben was zu sagen, wenn sie der Meinung sind, dass jemand unschuldig bzw. unschuldig sind. Eben anderer Meinung als der Richter. Gehören dann nicht auf did RiRichtrrbsnk. Dann idt das Ganze doch nur eine Farce.

@muscaria

Womöglich hat sie überhaupt vieles von dem, was sie angeblich beim Auffinden alles machte, an dem Samstag so gar nicht getan.
In der Nacht musste sie nach dem Reingehen ins Haus bestimmt erst mal innehalten und zur Ruhe kommen. Sie stand also im Flur, durchdachte nochmal den Ablauf und in dem Moment ging unter dem Türspalt das Licht an. Sie musste nun damit rechnen, dass jemand evtl. zur Küche geht. Deshalb lief sie schnell die Treppe rauf, um sich oben zu verstecken. Und später sagte sie nur, dass sie am Auffindetag oben war, falls dort z.B. ein Haar gefunden worden wäre.

finde ich sehr logisch, denn wie lang war sie im Haus am Samstag? mal abgesehen vom Händeschrubben. Bislang wissen wir es nciht, ob der zeitl. Ablauf möglich wäre.

Wie kann man denn feste Schritte hören, wenn man also die Mieterin oben wohnt.
Wenn man oben schläft und unten feste Schritte hört, dann sind die aber schon sehr gewaltig.
Hört sich aber nach "Mann" an mit festem Schuhwerk und das im Sommer?
Frauen haben doch eher leichtere Schuhe an im Sommer (Stoffschuhe, Sandalen)

@Granola
Bei einem 170kg-Mann bspw. könnte man es hören. Womit ich aber keine Anspielung machen möchte...wann sagen Domina und Partner eigentlich endlich mal aus?

1. sind die Aussagen nach Kenntnis von einem Mord und können sich als Eindruck in der Tatnacht ohneKenntnis unterscheiden.
2. wird die Mieterin wohl nicht dazu befragt, ob sie durch die Decke, Berluti`s von Arbeitsstiefel aus dem Studio unterschieden hat.

N.m.M. kommt als verwertbar heraus: 2 Stimmen ohne Zuordnung und Schritte ohne Zuordnung.

@ Katinka

Die Schöffen haben auch kein Recht in die Akte zu sehen und müssen sich Fragen, die sie vielleicht dem Angeklagten und/oder Zeugen stellen wollten, vom vorsitzenden Richter genehmigen lassen.
Was sollen sie da sonst tun als aus dem Fenster sehen und warten das die Zeit vorbeigeht?
Bei der Abstimmung über schuldig oder nicht
stimmen sie vor den Berufsrichtern ab.

Beim Strafprozess vor einem OLG ( zum Beispiel jetzt den Fall Zschäpe / NSU) verzichtet man auch auf Schöffen, da sind die Berufsrichter unter sich.