Opti-Mist schrieb:Nach der Ermordung hat er die Gegenstände der Familie R. durchsucht und den Autoschlüssel gefunden. Die bis heute fehlenden Gegenstände der Familie R. hat vermutlich HJW im Täterauto abtransportiert. KWW fährt mit Handschuhen das Opferauto nach Winsen und lässt es dort stehen. Sein Bruder holt ihn ab, bzw. ist hinter ihm her gefahren. Durch aufmerksames Handeln sind nur geringe DNA Spuren am Sitz des Fahrzeuges gefunden worden.
Danke für Deine Einschätzungen!
Wäre ein naheliegendes Szenario. So oder ähnlich werden auch die Ermittler es sich vorstellen, nehme ich an. Fingerabdrücke zu vermeiden war nicht schwer.
Allerdings: dann müssten die beiden DNA-Treffer vom Fahrersitz kommen.
Und dann: nur 2 DNA-Funde nach einer langen Autofahrt? Rein technisch ist das ohne Hilfsmittel (Ganzkörperkondom) realistisch nicht machbar. Jede Bewegung im Fahrzeug verursacht potentielle DNA-Spuren. Also: Einsteigen, Aussteigen, schon leichte Kurvenfahrten, Schlaglöcher, unebene Straßen, den Spiegel verstellen, den Sitz verstellen, die Musikkassette einlegen, sich umdrehen, um nach hinten zu schauen, Anfahren, Abbremsen, die Kupplung treten, Gänge einlegen, Bremspedal treten, das Lenkrad einschlagen (noch ohne Servolenkung beim Honda), sich durch die Haare fahren, sich ins Gesicht fassen, sich über den Arm streichen, alles ist mit Körperbewegungen verbunden, die bereits abgelöste Hautschuppen freisetzen - und davon haben wir ständig unzählige auf unserer Haut. Selbst eine eingeschaltete Lüftung oder ein halbgeöffnetes Fenster sorgt für die Verteilung von DNA-Spuren, unvermeidbar ohne besondere Schutzkleidung oder nachträgliche Reinigung.
Schließlich: keine Blutspuren der Opfer im Fahrzeug. Hat er sich vorher die Hände gewaschen und alle Blutspritzer von der Kleidung entfernt? Hat er sich neue Klamotten angezogen nach der Tat? Hat er das alles so gut vorbereitet und alle Utensilien dafür zuvor mit in die Göhrde genommen (also viel Wasser, Seife, Handtücher, Ersatzkleidung etc.)? Hat sein Bruderherz die ganze Zeit mit ihm auf ein passendes Opferpaar gewartet mit all den Utensilien, um dann später brav hinter seinem Bruder herzufahren nach WL? Oder hat KWW seinen Bruder nach der Tat irgendwie kontaktiert, damit dieser ihm hilft? Wie dann? Ein Autotelefon scheidet aus, das wäre ja dann im Bruderauto gewesen und nicht bei KWW im Wald...
Ich schreibe das alles nicht, um KWW frei zu sprechen. Er ist ein Killer gewesen. Und irgendwie ist er auch in Verbindung mit den Göhrdemorden gewesen. Nur wie?
Ich stelle mal ein ausgedachtes Szenario auf, in der KWW eingebunden wäre:
Der Täter, der nicht KWW heißt, verbringt das Opferfahrzeug zu sich an seinen Wohnort. Der Weg ist kurz, nicht weiter als 10-15 km. Dort versteckt er das Opferfahrzeug und holt sein Täterfahrzeug vom Waldrand der Göhrde ab. Der Täter hat alles voraus geplant und sich schon vor der Tat überlegt, wie er das Fahrzeug ohne Spuren zu hinterlassen loswerden kann. Durch wie und was auch immer hat er vor einiger Zeit KWW kennen gelernt und mit ihm abgesprochen, dass er demnächst seine Hilfe brauchen würde, ein Fahrzeug zu reinigen oder Gegenstände aus einem Fahrzeug verschwinden zu lassen (hier greife ich Deine Gedanken auf). KWW macht das, nimmt die Gegenstände mit, war dafür kurz im Opferfahrzeug und hinterließ seine beiden DNA-Spuren. Der Täter aber fuhr das Opferfahrzeug selbst nach WL, seine DNA ist kriminaltechnisch leider nicht erfasst worden und somit unbekannt. Seine vielen DNA-Spuren auf dem Fahrersitz des Opferfahrzeugs gelten als unbekannt. So könnte auch KWW eingebunden werden in die Kriminalgeschichte mit den 2 DNA-Spuren.
Man könnte aber KWW auch einfach weglassen, wenn nicht seine DNA gefunden worden wäre oder wenn die DNA-Spuren auf anderem Weg ins Fahrzeug gelangten.
Interessant wäre es zu wissen, wo die DNA-Spuren gefunden wurden. Fahrersitz, Beifahrersitz, Rücksitz, Gegenstände? Natürlich wissen wir darüber wieder einmal nichts.
Meinen Gruß!