Opti-Mist schrieb:Ob KWW ein Auftragskiller war, ist für mich schwer vorstellbar.
Ja und Nein. Wenn man davon ausgeht, dass KWW bereits Ulrike B. ermordet und Ilse G. erschossen hat, ist jedenfalls klar, dass dieser Mensch bereits mehr als eine Grenze überschritten hat und außerdem kam er sich vermutlich inzwischen unantastbar vor, da er ja in diesen Fällen niemals strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurde.
Ihm kam es meines Erachtens nur darauf an, dass er nicht wieder in Haft kam, wie 1970 nach der Vergewaltigung der Anhalterin. Jedoch führt eine Haftstrafe in der Regel nur selten dazu, dass sich die inhaftierte Person nach Entlassung nichts mehr zu Schulden kommen lässt.
Opti-Mist schrieb:Ein Profi-Killer fesselt und entkleidet seine Opfer nicht. Er tötet sie und verschwindet. Ein Profi-Killer benutzt keine Kleinkaliber Waffe - das sind allerdings die einzigen Waffen, die bei KWW gefunden wurden (Kleinkaliber-Waffen haben nicht genug Geschossenergie um einen Menschen verlässlich zu töten, sie sind für Sportschützen gemacht, die auf Pappscheiben schießen).Ein Profi-Killer töte nicht das falsche Paar! Er weiß wie die Opfer aussehen, und was die für ein Auto fahren. Ein Profi-Killer fährt nicht mit dem Auto der Opfer umher.
Das trifft auf jeden Fall auf einen echten Profikiller zu, ohne Frage. Aber wer schon ungerne Unterhalt zahlen will, nach einer Scheidung, der zahlt vielleicht auch lieber etwas weniger, für einen nur semiprofessionellen Killer aus der Nachbarschaft.
Es gibt hier immerhin eine Parallele, dass zwei der Opfer Ehen, eine war es defintiv sicher, vor dem Ende standen. Da taucht bei mir zumindest die Frage auf, weshalb es bei gutsituierten Personen mehrere Jahre braucht, bis man einer Trennungsvereinbarung zustimmt und sich erst kurz vor Termin finanziell einigen kann.
Meiner Meinung nach, ist der Gedankengang, dass wer genug Geld hat, einen Auftragsmord zur Geldersparnis oder andere kriminelle Verhaltensweisen nicht nötig habe, definitiv falsch.
Es ist im Gegenteil so, dass diese Personen nach Verdienst der ersten Millionen €, dann in ganz andere Kreise geraten, wo sie sozusagen mit wenigen Millionen € auf der hohen Kante, die Armen unter den Reichen sind. Als Beispiel sei mal der ehemalige Besitzer des Endokrinologikums und der Privatbank Wölbern Invest, Prof. Maria Schulte, genannt. Wen es interessiert, kann ja mal googlen. Geht zwar nicht um Mord, aber um Anlagebetrug etc.
Besonders anfällig sind hier meines Erachtens solche Personen, die aus sog. kleinen Verhältnissen kommen und dank planvoller Geschäftsstrategie und viel Glück dazu, plötzlich zu viel Geld gekommen sind.
So jemand mag dann evtl. auch nichts mehr für eine langjährige Ex- Gattin bezahlen. Bei Bäckermeister W. wäre evtl. die Existenz durch Scheidung und Folgekosten bedroht gewesen. Allerdings halte ich Bäckermeister W. nicht für einen Auftraggeber zum Mord an seiner Gattin. Natürlich tötet ein Profi nicht das falsche Paar, aber hier haben wir es ja mit einem Brüder Gespann zu tun, welches nicht ganz so helle im Kopf ist und eine generelle Lust am Töten verspürt hat. Opfer Ilse G.ist meines Erachtens nur deshalb zum Opfer geworden, weil KWW Spaß an der Jagd auf Menschen hatte. Bewegungsjagd am menschlichen Objekt, sehr makaber und hinterhältig, wie ich finde.
RalexS schrieb:Für mich ist Durchaus vorstellbar das er für Geld gemordet haben könnte.
Ich halte das zwar nicht für wahrscheinlich, dass es so war, aber auch nicht für völlig abwegig. Es ist schon deshalb nicht abwegig, weil KWW bereits Menschen ermordet hatte und in ständiger Geldnot war.
Jemand mit Lust am Töten und Quälen und klammen Finanzen, könnte für einen Auftragsmord schon ansprechbar sein und diesen dann auf seine Weise erledigen.
Wie gesagt, ich gehe auch nicht vom Auftragsmord aus, aber absolut sicher, dass es in keinem der Fälle einer war, die KWW zugeschrieben werden, bin ich nicht.
Die Staatsanwaltschaft hat es leider versäumt frühzeitig die Binnenbeziehungen von KWW zu den Opferfamilien näher zu untersuchen. Das wird auch heute nicht mehr zu klären sein.
RalexS schrieb:Ist auch die Frage wer und wann ist man ein „ Profi“
Wenn man so vorgeht, wie es
@Opti-Mist beschreiben hat. Am besten einer, der aus Südamerika einfliegt, seinen Job erledigt und wieder zurück fliegt.