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Die Göhrde-Morde

15.830 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Doppelmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Die Göhrde-Morde

Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 16:20
Zitat von heideblumeheideblume schrieb:denn es geht bei diesen Ermittlungen nicht nur um eine Verurteilung des Straftäters, sondern um die Aufklärung von Straftaten, an der die gesamte Öffentlichkeit ein Interesse hat.
Genau, und nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Angehörigen haben ein großes Interesse daran. Es wäre für die Angehörigen im Fall Ilse Gerkens (deren Sohn und Tochter) zum Beispiel ganz wichtig zu erfahren, wer der Mörder der Mutter war. Die beiden sind schon um die sechzig und leben seit Jahrzehnten im Ungewissheit. Herrn Sielaff und seinem Team sei Dank, dass nun einiges geklärt werden konnte.


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:00
Zitat von KrimiFan72KrimiFan72 schrieb:In dem Fahrzeug wurden vier Ausgaben eines Nachrichtenblattes aus den Jahren 1989,1990,1991 und 1992 gefunden die alle vom 24. August datieren.
Zwei Morde sind am 23. August passiert, allerdings in den Jahren 1984 und 1986.
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb:Am 23. August 1984 fährt Irma B. mit ihrem Rad in den Wald bei Wustrow. Die 59-Jährige wird später erdrosselt und erstochen aufgefunden, ausgeweidet mit einem Küchenmesser.

Am 23. August 1986 fährt die 60-jährige Elsbeth M. mit dem Rad in eine Feldmark in der Nähe Lüneburgs. Sie wird vergewaltigt, erwürgt und am Unterleib verstümmelt aufgefunden.
(Quelle: Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W. (Seite 3) (Beitrag von spookytooth))

Zufall?


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:02
Zitat von ayslynnayslynn schrieb:Genau, und nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Angehörigen haben ein großes Interesse daran.
Ohne den Bruder von Birgit M., der zufälligerweise selbst Kriminalpolizist ist,
wäre der Fall wohl nie aufgeklärt worden, wie auch die Göhrde -Morde nicht.
Die Fälle hätte man wohl - mir nichts dir nichts - fallen gelassen.

Je mehr man von dem Fall mitbekommt, desto haarsträubender empfindet man die
Arbeit der Polizei.
Eigentlich ein Skandal. Wenn man bedenkt, wie viele Taten aus dem Umkreis von KWW bisher nicht aufgeklärt sind.

Würde er noch leben, würde man ihm jegliche Therapie zukommen lassen, jegliche Möglichkeiten ausschöpfen. Womöglich hätte er schon Freigang oder wäre draußen.
Nach dem Motto: "Jeder ist therapierbar".

Man möchte solche Aussagen vermeiden. Aber wenn ich an die Hinterbliebenen der Opfer denke, auch an Wolfgang Sielaff, der seine Schwester unter einer Garage fand,
macht mich das beklommen. Die haben i.d.R. keine Lobby.


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:15
Zitat von accattoneaccattone schrieb:Je mehr man von dem Fall mitbekommt, desto haarsträubender empfindet man die
Arbeit der Polizei
Das sehe ich auch so. Ohne die brillante Arbeit von Herrn Sielaff, der schon lange im Ruhestand ist und seinen Profis wäre nichts passiert. Ich möchte mir nicht vorstellen, was noch rauskommen könnte, wenn solche Profis die Morde an Anhalterinnen in der Gegend um Karlsruhe (die in der Zeit geschehen sind, als der Täter dort lebte) untersuchen würden.


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:21
@heideblume
Auf die beiden am 23. August1984 und 1986 verübten Verbrechen wollte ich auch gerade aufmerksam machen (hab mich extra dafür angemeldet). Für mich schwer vorstellbar, dass das ein Zufall ist. Zeitungen berichten über Geschehnisse des Vortags, insofern passt der 24. August schon.

Quelle:
http://www.zeit.de/2018/01/kurt-werner-wichmann-serienmoerder-25-jahre-untersuchungshaft/komplettansicht

Ich frage mich, ob der Tag als solcher für KWW schon vorher eine besondere Bedeutung hatte, er womöglich gar beide Male unbedingt an diesem Tag des Jahres jemanden töten wollte, oder ob die besondere Bedeutung erst durch die beiden Taten 1984 und 1986 entstand. Und wieso dann nicht die Zeitungen aller Folgejahre, sondern erst ab 1989? Oder die vorherigen Ausgaben wurden woanders versteckt. Welche Bedeutung hatte das nagelneue vergrabene Auto?

Zu dem Blick auf die im Beton versenkte Leiche von Birgit M. in der Garage möchte ich noch ergänzen, dass er dort oben, von wo er hinunter sehen konnte, anscheinend einen Strick angebracht hatte, mutmaßlich um einer bevorstehenden Festnahme durch Freitod entgehen zu können. Seiner ehemaligen Lebensgefährtin gegenüber soll er gesagt haben, er würde sich auf keinen Fall nochmal einsperren lassen. Insofern ging es dabei vielleicht nicht nur darum, jederzeit auf seine „Trophäe“ hinabblicken zu können.

Quelle:
http://www.zeit.de/2016/43/serienmorde-aufklaerung-ermittlungen-kurt-werner-wichmann/komplettansicht


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:24
@InMemoriam
@heideblume
Sind denn die beiden Frauen am 23.08. verschwunden oder geschah da auch der Mord? Anders gefragt: wann wurden sie gefunden und wäre es möglich dass die eigentliche Tat erst am 24.08 begangen wurde?


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:26
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Zu dem Blick auf die im Beton versenkte Leiche von Birgit M. in der Garage möchte ich noch ergänzen, dass er dort oben, von wo er hinunter sehen konnte, anscheinend einen Strick angebracht hatte, mutmaßlich um einer bevorstehenden Festnahme durch Freitod entgehen zu können. Seiner ehemaligen Lebensgefährtin gegenüber soll er gesagt haben, er würde sich auf keinen Fall nochmal einsperren lassen. Insofern ging es dabei vielleicht nicht nur darum, jederzeit auf seine „Trophäe“ hinabblicken zu können.
Durchdacht und schlüssig.
Ich denke, dass du mit deiner Annahme, er hat hier alles für einen Suizid vorbereitet, recht hast.
Vorausgesetzt natürlich, dieses Seil-oder die Schlinge-wären hierfür geeignet gewesen.


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:34
Hm, ich hab mal versucht, was zu diesen Morden im Rhein-Neckar-Gebiet zu finden, auf die im Zeitartikel Bezug genommen wird. In den Medien werden diese Morde allerdings bisher mit einer Mordserie aus dem Münsterland in Verbindung gebracht, die zeitlich genau davor stattfand. Außerdem endet die Mordserie im Rhein-Neckar-Gebiet bereits 1977, lt. Zeit kehrt Wichmann aber erst Anfang der 80-er nach Adendorf zurück.

http://www.wn.de/Muensterland/2015/12/2194309-Such-nach-Muensterlandmoerder-40-Jahre-nach-Anhalter-Morden-Neue-Schluesse-aus-alten-Hinweisen

http://www.wn.de/Muensterland/2015/12/2194309-Such-nach-Muensterlandmoerder-40-Jahre-nach-Anhalter-Morden-Neue-Schluesse-aus-alten-Hinweisen/2194569-Mordserie-reisst-nicht-ab-Weitere-Tote-in-Heidelberg

In welchen Jahren genau war denn Wichmann in Haft und vor allem in welcher Haftanstalt? Hatte er dort auch Ausgang?

In welchen Jahren genau lebte Wichmann im Rhein-Neckar-Raum und in welcher Stadt eigentlich?


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 17:38
Zitat von VorsichtfalleVorsichtfalle schrieb:Sind denn die beiden Frauen am 23.08. verschwunden oder geschah da auch der Mord? Anders gefragt: wann wurden sie gefunden und wäre es möglich dass die eigentliche Tat erst am 24.08 begangen wurde?
Nach der Beschreibung im Zeitartikel gehe ich davon aus, dass die Tat am 23. geschah, auch wenn es nicht explizit gesagt wird:
Am 23. August 1984 fährt Irma B. mit ihrem Rad in den Wald bei Wustrow. Die 59-Jährige wird später erdrosselt und erstochen aufgefunden, ausgeweidet mit einem Küchenmesser.

Am 23. August 1986 fährt die 60-jährige Elsbeth M. mit dem Rad in eine Feldmark in der Nähe Lüneburgs. Sie wird vergewaltigt, erwürgt und am Unterleib verstümmelt aufgefunden.



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29.12.2017 um 17:42
@Vorsichtfalle : Das weiß ich nicht. Da beide Frauen abends mit dem Rad im Wald unterwegs waren, würde ich vermuten, dass es noch hell war, was im August aber noch bis recht spät abends (21:30? etwa? Geschätzt?) der Fall war. Für die Tötungen selbst kämen insofern sowohl der 23. als auch der 24. noch in Betracht, denke ich. Das Auffinden der Leichen wird vermutlich frühestens am 24. möglich gewesen sein. Aber ich weiß es nicht. Vielleicht findet dazu ja jemand mehr heraus.

@frauZimt
Danke. Ob das betreffende Seil dafür geeignet war, ist die eine Frage, ob es zumindest von KWW dafür vorgesehen war, also ob er persönlich es für geeignet hielt, die andere. Ich habe das ja auch nur aus der „Zeit“, traue dieser Quelle aber zumindest grundsätzlich anständige Recherche zu. Und mir erscheint die Vermutung plausibel, denn KWW wird sicherlich auf irgendeine Weise vorgesorgt haben für den Fall, dass die Polizei klingelt. Ich könnte mir vorstellen, dass er jemand war, der generell die Kontrolle behalten musste - koste es, was es wolle.


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29.12.2017 um 17:46
für mich ist dieser Absatz aus dem Zeit Artikel unfassbar

"Nach seinem Tod stellt die Lüneburger Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Wichmann ein, die gefundenen Waffen und Folterwerkzeuge werden entsorgt, sogar das vergrabene Auto. "


Auch wenn man nicht gegen Tote ermitteln kann, hätte man doch zumindest ein paar Fälle wahrscheinlich aufklären können

http://www.zeit.de/2016/43/serienmorde-aufklaerung-ermittlungen-kurt-werner-wichmann/komplettansicht


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29.12.2017 um 17:47
Zu den Zeitungen vom 24.08. fällt mir gerade noch ein: Es gibt doch auch Angehörige, die zu "Jahrestagen" noch Traueranzeigen im Sinne von "wir denken noch an dich" (oder "In memoriam" ;) ) schalten. Das könnte zu den Morden passen, wenn denn doch vom 24. als Todesdatum ausgegangen wird.


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29.12.2017 um 17:55
@accattone
Das Motto: "jeder ist therapierbar" gibt es sicherlich nicht, und ein Fünfachmörder würde sicherlich weder Freigang bekommen noch entlassen werden. Besondere Schwere der Schuld plus Sicherheitsverwahrung wäre hier vermutlich von keinem Verteidiger der Welt zu vermeiden.


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29.12.2017 um 17:56
Zitat von heideblumeheideblume schrieb:In welchen Jahren genau war denn Wichmann in Haft und vor allem in welcher Haftanstalt? Hatte er dort auch Ausgang?
Das habe ich dazu gefunden:
Helga H. setzte sich für seine vorzeitige Entlassung ein. Als er 1975 freikommt, zieht er bei ihr ein, in eine große Wohnung bei Karlsruhe. Sie genießt die Zeit mit dem jungen Mann, der sie immer gut behandelte, wie sie sagt. Drei Jahre geht das so, dann zieht Wichmann zurück zu seinen Eltern nach Lüneburg, angeblich "aus Heimweh". In Wichmanns Karlsruher Zeit wurden um die Stadt herum mehrere Morde an Anhalterinnen verübt, die bis heute ungeklärt sind.
http://www.zeit.de/2016/43/serienmorde-aufklaerung-ermittlungen-kurt-werner-wichmann/seite-2

Er war wohl „nur“ 3 Jahre in Süddeutschland. Fakt ist wohl, dass er 1975 aus der Haft entlassen wurde.


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29.12.2017 um 17:58
danke @Perli fürs einstellen!

nicht sie behandelte ihn gut, sondern er sie...damit hat sich die diskussion von heute mittag erledigt.


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29.12.2017 um 17:59
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Danke. Ob das betreffende Seil dafür geeignet war, ist die eine Frage, ob es zumindest von KWW dafür vorgesehen war, also ob er persönlich es für geeignet hielt, die andere. Ich habe das ja auch nur aus der „Zeit“, traue dieser Quelle aber zumindest grundsätzlich anständige Recherche zu. Und mir erscheint die Vermutung plausibel, denn KWW wird sicherlich auf irgendeine Weise vorgesorgt haben für den Fall, dass die Polizei klingelt. Ich könnte mir vorstellen, dass er jemand war, der generell die Kontrolle behalten musste - koste es, was es wolle.
Das Seilthema ist doch viel zu spekulativ.Wenn ich als Täter für mich eine finale Lösung suche um nicht noch einmal in Haft einsitzen zu müssen, dann wähle ich doch hierzu die zahlreich vorhandenen Schußwaffen aus. Freitod durch Erhängen an dieser Geistertür scheidet für mich aus.


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29.12.2017 um 17:59
@Ventil
Das hatte ich schon vor ein paar Stunden eingestellt. ;)
Gut, dass wenigstens einer diesen Beitrag gelesen hat und darauf eingeht.


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29.12.2017 um 18:04
@Goermi
Dass es für Dich als Möglichkeit ausscheidet, heißt aber nicht dass es für KWW ausschied. Häufigste Todesursache bei Suizid ist Erhängen.


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29.12.2017 um 18:06
Bitte beachtet die Krimiregeln. Solange der Bruder des KWW nicht offiziell verdächtigt wird, ist das auch hier im Thread nicht gestattet. Es ist dringend angebracht abzuwarten und nicht vorschnell zu urteilen.

@Perli

Danke für die Klärung. Somit erübrigen sich auch Spekulationen in Richtung dieser Frau.


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29.12.2017 um 18:06
@Perli
Hm, dann stimmt es aber nicht, dass er erst Anfang der 80-er wieder nach Lüneburg gezogen ist.

Die Zeit passt aber zu den Anhaltermorden im Rhein-Neckar-Raum. Hier ein weiterer Artikel dazu:

http://scienceblogs.de/zeittaucher/2010/06/10/anhaltermorder-konnte-vier-junge-frauen-ermordet-haben/

Von Karlsruhe sind es nach Heidelberg etwa 55 km, nach Lampertheim 85 km.

Und was war zwischen 1978 und 1984? Sollte da kein Mord passiert sein? Wohl eher unwahrscheinlich ...


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