@AngRa Vielen Dank für die Erläuterungen. Sicherlich werden die Opfer aufgrund ihrer Berufstätigkeit und ihrer Herkunft aus der Region viele festere und flüchtigere Bekanntschaften haben, allerdings stelle ich mir eher einen Täter vor, der dort im Wald auf „passende“ Opfer gewartet hat.
Das schließt nicht aus, dass der Täter zunächst noch seine wahren Absichten verborgen, das Gespräch mit den Opfern gesucht und so vielleicht erfahren hat, dass sie aus Bad Bevensen kommen (wird man als heimliches Liebespaar von einem Fremden angesprochen, wird man sicherlich spontan nicht seinen wirklichen Wohnort nennen).
Leider kenne ich die Göhrde und die umliegenden Städte überhaupt nicht, aber einige andere große Waldgebiete und bin selber regelmäßig zu allen Jahreszeiten im Wald unterwegs (zwei- bis dreimal pro Woche joggen + gelegentliche Spaziergänge mit dem Hund:-). Nur insofern kann ich hier eine gewisse Sachkenntnis einbringen, nämlich dass sich Spaziergänger (also nicht jemand, der im Wald bewusst wandert, nach Beeren oder Pilzen sucht, fotografiert etc.) eher in der Nähe der nächsten befestigten Zufahrtsstraße/Parkplatz aufhalten und sich selten mehr als einen Kilometer von der Straße bzw. dem Parkplatz entfernen (das sind zumindest meine Beobachtungen in meinem „Hauswald“).
Hätte ich also verbrecherische Absichten, würde ich im Wald im Nahbereich (max. 1000 m) der einschlägigen Parkmöglichkeiten suchen. Bereits zwei oder drei Kilometer „tiefer“ im Wald ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man überhaupt keinen Menschen antrifft.
Wenn man sich die Karte ansieht, die
@LuckyLuciano dankenswerterweise angefertigt hat (
https://www.allmystery.de/static/upics/94a284_Goehrde_Karte_Fall1.jpg ), so haben sich die Verbrechen nicht wirklich „tief im Wald” abgespielt, sondern in einer Entfernung (grob mit Google Maps geschätzt) von maximal 700 m (zehn Fußminuten!) von der Asphaltstraße K13 mit den Parkplätzen entfernt. Angesichts der Gesamtfläche der Göhrde empfinde ich das als ziemlich nah an der Straße.
Das ist also ein Bereich, in dem man Spaziergänger typischerweise erwarten und „abfangen“ kann. Wenn man aus einer gewissen Entfernung an einem Parkplatz ankommende Autos beobachtet und sieht, dass die Insassen dann vom Parkplatz in den Wald gehen, kann man den parallelen Weg nehmen (also ohne zunächst Sichtkontakt zu seinen Opfern zu haben) und sie dann über die nächste oder übernächste Querverbindung abpassen bzw. verfolgen. Man muss also noch nicht einmal auf einem Hochsitz oder sonstigem festen Versteck auf der Lauer liegen.