@LASK @allDer Bericht der MOPO ist zweifelsfrei anders, als alles andere, was man bisher las, denn die meisten Artikel, die man aus Archiven regionaler Zeitungen erhalten kann, konzentrierten sich auf Fakten der Opfer, einer Darstellung der zeitlichen Abläufe, der vermissten Gegenstände und der Fragen und Hinweise, die die Polizei aufwarf, um die Bevölkerung zur Mithilfe aufzurufen.
Und man kann zu den Zeitungen BILD und MOPO stehen wie man will, denn sie haben zweifelsfrei einen oftmals "reißerischen Ansatz" in ihrer Darstellungsweise, da gebe ich
@AngRa durchaus recht, aber die MOPO verfügte über Informationen aus dem vorläufigen Obduktionsbericht! Dass die MOPO die vorliegenden Informationen "änderte" und ggf. für ihre Titelstory "passend" machte, halte ich jedenfalls für nicht haltbar.
Dagegen sprechen die Fotos, die ich gesehen habe. Bei den ersten Opferpaaren ist es nahezu unmöglich überhaupt etwas zu erkennen, geschweige denn eine Ursächlichkeit in der Zufügung der gefundenen Verletzungen herstellen zu können, wenn man medizinisch nicht bewandert ist. Da bedurfte es schon einer genauen Erklärung, dass ich überhaupt etwas erkennen konnte. Es vermischten sich Verwesung und Tierfraß mit den möglicherweise zugefügten Verletzungen des Täters.
Beim zweiten Opferpaar sah dies jedoch anders aus. Die Opfer waren kaum verwest und die durch den Täter beigefügten Verletzungen waren "gut" erkennbar. Das Gesicht der Frau Warmbier war jedenfalls massiven Schlägen mit einem Gegenstand ausgesetzt und regelrecht zertrümmert und entstellt. Mehr möchte ich dazu gar nicht schreiben.
Den gewählten Begriff der MOPO, dass es sich um einen "sadistischen" Täter handelte, teile ich hingegen nicht. Sadistische Menschen haben Freude oder Lustgewinn daran, anderen Menschen körperliche und seelische Schmerzen beizubringen und erfreuen sich an der erlebbaren Reaktion (also im lebenden Zustand), die diese auslösen (also schreien, weinen, Hilflosigkeit usw. ...).
Bei dem Täter sehe ich hingegen eher ein hohes Wut- und Hasspotenzial, das sich in seinen Taten entlud. Denn einige, wiederholte Schläge auf den Kopf werden Frau Warmbier noch getroffen haben, als sie bereits tot war. Davon gehe ich jedenfalls aus. Das spricht eher für eine Art "Rausch" in dem sich der Täter befunden habe könnte.
Daher sehe ich die Überlegung eines Auftragsmordes auch als weniger realistisch an, denn Auftragsmörder handeln, wie bereits beschrieben, berechnend, kühl, kalkuliert und effizient. Sie haben auch kein Interesse Gegenstände der Opfer an sich zu bringen, geschweige denn ein Fahrzeug der Opfer über längere Zeiträume zu nutzen. Und selbst wenn die Mitnahme von Gegenständen von dem eigentlichen "Auftrag" ablenken sollte, nehme ich zur Vortäuschung eines Raubmordes werthaltige Gegenstände der Opfer mit, also Schmuck, Uhren etc. (diese wurden aber an den Tatorten von der Polizei sichergestellt), aber keine Wolldecke, eine Thermoskanne oder einen Picknickkorb.
Dieser Umstand zeugt meines Erachtens eher dafür, dass Tötungsdelikt, den Rausch, die Macht möglichst lange aufrechtzuerhalten oder wieder erlebbar zu machen, wenn der Täter die entwendeten, persönlichen Gegenstände erneut in die Hand nehmen kann.