Die Göhrde-Morde

@LuckyLuciano_

Ein Ehepartner des letzten Paares hätte ein Motiv gehabt... er kann den Mord aber nicht selbst verübt haben, das wurde ja ermittelt. Somit bleibt tatsächlich nur ein Auftragsmord über. Der Mord an dem ersten Ehepaar wurde entweder fälschlich verübt oder zur Ablenkung...

@Axolotl

Verstehe...

Ein Auftragsmörder handelt hingegen kaltblütig und effizient. Er berührt seine Opfer nicht, nimmt keine persönlichen Gegenstände an sich und nutzt auch keine Pkws.

Das spricht meines Erachtens gegen den Ansatz eines "Auftragsmordes".

@LuckyLuciano_

LuckyLuciano schrieb:Er berührt seine Opfer nicht, nimmt keine persönlichen Gegenstände an sich und nutzt auch keine Pkws.

Das spricht meines Erachtens gegen den Ansatz eines "Auftragsmordes".

Ja, im ersten Moment spricht dies gegen Auftragmord. Wenn man die Taten aber wie einen "Raubmord" aussehen lassen will, macht es schon wieder Sinn...

Das Problem ist, das meines Erachtens ganz vieles mehr für diese These spricht als für einen Zufallsmord, da mir einfach das Motiv fehlt...was manche hier schreiben von "beim Wildern überrascht" usw. klingt mir einfach zu weltfremd...

Die Sache mit dem Auto macht weder bei der einen noch bei den anderen Thesen Sinn... das ist ja das Problem.

@Axolotl

Auch bei einem Raubmord sehe ich keinen Grund, dass der Täter übertriebene Gewalt oder Brutalität anwendet. Es reicht, wenn er die Opfer tötet (z.B. erschießt) und Gegenstände mit nimmt, wenn seine Ablenkung darin besteht, dass er auf einen Raubmord hinzudeuten versucht.

Bei der Nutzung der Fahrzeuge aus "Machterlebnis" und weil er damit seinen Taten nahe ist und diese ggf. nachempfindet, sehe ich einen sehr klaren Sinn. Beim Auftragsmord hingegen wäre die Nutzung der Fahrzeuge sinnlos.

@Axolotl
Ein Machtmotiv macht bei der nachgelagerten Nutzung der Autos durchaus Sinn.

Anhang: (1535 KB)Ich habe hier noch zwei interessante Übersichten, mehrerer Artikel aus der Lüneburger Landeszeitung, die ich zusammengestellt habe.

Aus dem einen Artikel geht die Zeit hervor (13.40 Uhr), als die Beerensammler das erste Opferpaar fanden, aus dem zweiten Artikel lässt sich gut erkennen, dass die Nutzung des Phantombildes im regionalen Umfeld groß war, nur überregional maß man der Veröffentlichung wenig Bedeutung bei, weil sich die Polizei aus einer überregionalen Veröffentlichung heraus auch kaum ernstzunehmende Hinweise erhoffte.

Beim aufmerksamen Lesen erkennt man auch in diesen Artikeln wieder kleinere Fehler... Gerade bei den Namen der Opfer fällt mir das häufiger auf.

Anhang: (1278 KB)Hier noch der zweite Artikel...

@LuckyLuciano_
Danke für Deine Bemühungen und die neuen Berichte.

@LuckyLuciano_

OCR läuft ... bin noch am verbessern
beide Artikel gibts in ein paar Minuten nochmal in den Text eingebunden

Also Auftragsmord fällt wohl mit Sicherheit raus, meiner Meinung nach.
@LuckyLuciano_ hat da ja schon einiges aufgeführt, dazu kommt das fesseln, der BH und die wahl der Waffen.

@LuckyLuciano_

Danke für das Einstellen des Artikels.

Es wird dort erwähnt, dass Motiv und Persönlichkeit des Täters im Dunkeln bleiben. Das unterstützt doch meine Auffassung, dass die Verstümmelungen an den Opfern nicht von Menschenhand stammen, denn dann wäre belegt, dass der Täter ein Sadist war und aus diesem Grunde getötet hat.

Es ist doch ein bekanntes rechtsmedizinisches Phänomen, dass man bei Waldleichen Verstümmelungen durch Tierfraß beachten muss.

@MaggieO

MaggieO schrieb:Ein Machtmotiv macht bei der nachgelagerten Nutzung der Autos durchaus Sinn.

Das sehe ich auch so. Aber ein Täter, der in solcher - auch risikoreichen - Art Macht verspüren möchte, würde doch in irgendeiner "Form" weitermachen... Dass das Morden schlagartig aufgehört hat, spricht wiederum gegen die These vom Soziopathen.

Vielleicht wurden seine späteren Opfer nicht gefunden? Was ist mit dem Angriff auf das Lehrerehepaar?

@MaggieO

der link zum (kurzen) Artikel findest Du auf S.85 dieses Threads, im zweiten Kommentar der Seite.
Dort schließt der Staatsanwalt eine Verbindung zum Göhrde-Mörder nicht aus.
Ich frag mich, warum der Fall Irma B. dann ausgeschlossen wird.

@MaggieO: Das Lehrerehepaar befand sich bei dem Übergriff in seinem Wohnmobil nahe Gartow.

Der Täter wurde 1991 von dem Ehepaar ähnlich beschrieben wie der Göhrde Mörder. Er soll schlank, etwa 40- 50 Jahre alt mit dunkelbraunen Haaren und etwa 175 cm groß und kräftig gewesen sein.

Der Ehemann wurde zunächst vom Täter im Wohnmobil gefesselt und beide wurden mittels einer Schusswaffe in Schach gehalten. Nachdem der Ehemann gefesselt im Wohnmobil verblieb, zwang der Täter die Frau nach draußen und versuchte sie zu vergewaltigen.

Es gelang jedoch dem Ehemann relativ schnell sich von den Fesseln zu befreien und er kam seiner Frau zu Hilfe.
Der Täter brach daraufhin die versuchte Vergewaltigung ab und flüchtete mi seiner Schusswaffe zu Fuß in ein nahes Waldstück.

@fensterputzer
War auch mehr rhetorisch von mir gemeint. Ich sehe den Zusammenhang. Aber trotzdem vielen Dank!

@Strandschwalbe
Ich wiederhole mich zwar... Aber ich werfe es trotzdem ein: Hier müsste es doch zwingend DNA gegeben haben. Und aufgrund der Ähnlichkeit des Vorgehens kann ich mir vorstellen, dass die Kripo Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat.

Danke fürs Zusammenfassen @Strandschwalbe

Also meine erster eindruck als ich mich vor Monaten hier eingelesen habe, (erste Seite), war dierekt Serientäter, wie und warum spielt untergeordnet eine Rolle, da gibts es zuviele Kleinigkeiten oder verrückte dinge die wir uns nicht vorstellen können.
Warum dieser Gedanke?

-4 Morde
-Fesselung etc.
-erschlagen und erschießen
-Wohlfühlzone, örtliche Nähe der Taten
-zeitlich nah beieinander, jedoch immerhin fast 2 Monate

@MaggieO: Da hast Du bezüglich der DNA durchaus Recht. Für die fehlenden Spuren sehe ich nur die Möglichkeit einer unsorgfältigen Spurensicherung, außerdem wurde der Fall des Lehrerehepaares von der Kripo in Lüchow bearbeitet.

Die Zusammenarbeit der Dienststellen zwischen Lüneburg, damals noch Bad Bevensen und Lüchow war wohl auch mangelhaft.

Jede Dienststelle hatte nur ihren Bezirk im Auge. Der Überfall auf das Lehrerehepaar hatte keine große Aufmerksamkeit erfahren.

Das LKA Hannover hätte die Fälle abgleichen müssen. Das passierte nur unzureichend.