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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

1.348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Kind ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

28.11.2012 um 11:05
@Scipper
Mach ich. Debra ist der richtige Name; 'Debbie' quasi nur der Spitzname.

@jana36
Bitte sieh's mir nach; ich bin ein Freak für Genauigkeit. Saldate und Debra sind sich einig, dass er zuerst die Bekannte der Familie aus dem Raum schickte (Janet Froebe), sich einen Bürostuhl schnappte, sich direkt vor sie schob, und ihr ins Gesicht warf: "We found your son, he was murdered, and you are under arrest." ('Wir haben Deinen Sohn gefunden, er wurde ermordet, und Du bist verhaftet'). Sie wusste nicht (auch am Ende des Gespräches nicht), wofür sie verhaftet wurde. Saldate hat ihr tatsächlich ihre Miranda-Rechte vorgelesen, aber durch den Schock der Nachricht über den Tod von Christopher hat Debra gar nicht verstanden, worum es eigentlich ging. Saldate hat sie dann immer weiter beschuldigt und eingeschüchtert, worauf hin sie ihm erzählte, wie der Verlauf ihrer Ehe mit Mark war, warum sie sich scheiden ließ und am Ende das alleinige Sorgerecht für den Jungen erkämpfte. Saldate hat dann alle diese Informationen in seinen Polizeibericht einfließen lassen (seine übliche Technik). Debra's Satz (bzgl. des Sorgerechtes) 'Oh Gott, ich wollte doch nur auf meinen Sohn aufpassen' verdrehte Saldate zu 'Ich wollte, dass Gott auf meinen Sohn aufpasst.' Macht natürlich überhaupt keinen Sinn, aber so war es.

Im Januar 2010 fand eine Anhörung in Phoenix, AZ statt (ich war da) über die einfache und spezielle Frage, ob Debra ihre Miranda-Rechte verstanden hätte (oder ob sie diese freiwillig und bewusst aufgegeben hatte). Im April 2010 hat der Bundesrichter Robert C. Broomfield dann entschieden, dass er Saldate für glaubwürdiger halte (ergo Debra ihre rechte wissentlich aufgegeben hätte), und mir damit letztlich beweisen, was für ein korruptes Dritte-Welt-Land das eigentlich ist. Debbie war bei dieser Anhörung wie immer sachlich, klar, eindeutig und 100% im Einklang mit allem, was sie seit zwanzig Jahren über diese Situation immer sagte. Der wirkliche Skandal in meinen Augen war Broomfield's Entscheidung angesichts der Expertise von Prof. Richard Leo, einem Spezialisten für Geständnisse in Kriminalfällen. Ich liebe diesem Mann (nicht falsch verstehen!!), mit seiner Klarheit, seiner brillanten Analyse, seiner Wortgewandtheit. Bromfield kann mir erzählen was er will; es ging ihm nur darum, den Fall Debra Milke nicht mehr umdrehen zu müssen - typische Arizona-Seitschaften! Ich habe aber den Eindruck, dass der 9th Circuit Court diesem Urteilsvermögen nicht unbedingt traut. Deswegen 'knöken' die nun seit über 24 Monaten über dem Fall und haben bisher nicht entschieden. Wie gesagt, es wird nun aber bald eine zusätzliche Eingabe geben.

Der Präsident der Vereinigten Staaten kann in so einem Fall gar nichts machen. Das liegt an der föderalen Ausrichtung der USA. Lediglich der jeweilige Gouverneur könnte eingreifen, aber Jan Brewer wird einen Teufel tun... Der General Attorney (General-Stattsanwalt) von Arizona (Tom Horne) ist selber gerade in eine Korruptionssache verwickelt; also, es wird noch ein ekeliger, anstrengender Kampf werden.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

28.11.2012 um 11:26
Wie denkt Debbie über das ganze?Hofft sie noch jeweils aus diesen Gefängniss daraus zukommen??Weisst du ich bin eigentlich kein Verfechter der Todesstrafe,aber diesen Fall.Wie war das mit der ermordung des Kindes?War das geplant?Oder wie oben schon beschrieben ein Unfall indem die Waffe losging??


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

28.11.2012 um 11:48
@jana36

Guck' mal mein Post vom 25.11. Da steht wohl alles drin.

Debra hat bis vor kurzen eigentlich keine Ahnung gehabt, was und wie das alles passiert ist. Sie nimmt seit ca. einem Jahr Medikamente und kann sich jetzt besser mit den Details ihres Falles auseinander setzen. So hatten wir gerade erst im Oktober Über den Fakt der nicht funktionieren Zeitschiene gesprochen. Sie begreift jetzt wie die Dinge zusammen hängen, und das hat mir immer gezeigt, dass Arizona wie ein Bus über sie drüber gebrettert ist, ohne dass sie eigentlich begreifen konnte, was passiert. Der Vergleich mit anderen Fälle hat dann bewiesen, wie es seitens der Polizei und der Staatsanwaltschaft gemacht wird.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

28.11.2012 um 12:13
ich weiss habs doch gelesen,aber es wurde ja immer behauptet das Styers und sein Kumpel dies geplant haben.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

28.11.2012 um 12:36
@jana36

Korrrrekt. Das ist das einzige Szenario, dass der Staat Arizona jemals zugelassen hat (schon vor Beginn der drei Gerichtsverhandlungen). Ein anderes Szenario kam für Saldate nie in Frage (und der Grund war, dass STYERS sich weigerte, mit der Polizei zu sprechen und nach einem Anwalt verlangte). Hierin impliziert liegt die Motivation für Saldate, dass angebliche Geständnis von Debra zu erfinden; warum sonst sollte er mit einem Helikopter nach Florence fliegen? Warum sonst wurden die beiden Polizisten, die bereits mit dem Auto in Florence angekommen waren, per Funk aufgefordert nicht mit Debra zu sprechen? Leider hat Irmtraud Richardson diese Lage der Verurteilung in der Doku einfach wiederholt. Aber die Fakten aus meinem Post zeigen eigentlich etwas anders. Keine Frage: STYERS hat die Situation sorglos zugelassen, obwohl er wissen musste, dass SCOTT vorher schon verantwortungslos mit Waffen umgegangen war. Ich hätte überhaupt kein Problem mit 15, 20 Jahren Gefängnis aufgrund dieser Leichtsinnigkeit, die den Jungen letztlich das Leben gekostet haben. Dennoch: Es gibt nirgends irgendeinen Anhaltspunkt dafür, dass STYERS wollte, dass Chris getötet würde. Auch STYERS' Lügen, Christopher im Metro Center als vermisst zu melden, haben die Verdächtigungen ihm gegenüber verstärkt. Na logisch, er wollte sich so weit wie möglich von der ganzen Situation distanzieren. Ich weiß, dass diese Linie, die ich zwischen SCOTT und STYERS zeichne, sehr dünn ist. Aber die fünf bis sieben Schüsse in zwei Serien lassen in der Interpretation eigentlich keine anderen Schlüsse zu (und wenn, dann würde ich sie gerne hören). Fakt ist, die Polizei hat dieses Szenario von vornherein unterdrückt. Sonst wüssten wir heute vielleicht mehr, wie es es exakt abgelaufen ist. Dieses Unterdrücken des eigentlichen Tathergangs können wir jedenfalls mit harten Fakten beweisen (die Zeitschienen-Info); darauf konzentrieren wir uns jetzt.

Debra war natürlich baff-erstaunt über diese Lage. "Das ändert ja alles," sagte sie mir bei meinem nächsten Besuch im Gefängnis. Na ja, und so blick sie hoffnungsvoll in die Zukunft, den 50ten Geburtstag vielleicht in Freiheit verleben zu können. Sie sagt nach wie vor: "Die Person die ich kannte (STYERS) hätte Christopher niemals etwas angetan." Meiner Analyse stimmt sie heute total zu; es ist das einzige Szenario, dass in ihren Augen Sinn macht.

Als Hintergrund der Doku sollte man auch wissen, dass das Ziel eigentlich weniger der Fall an sich war, sondern die Schilderung der Situation zwischen Debra und ihrer Mutter (die ja z.Zt. auch sehr krank ist).


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

29.11.2012 um 12:00
ja als wenn sie nicht schon genug Last zutragen hat,dann auch noch dieses dazu kommt.Es ist nur zuhoffen,das das Recht auch Recht bekommt.Und ganz ehrlich ich will nicht wissen wieviele unschuldige menschen durch Hinrichtungen den Tod gefunden haben.Ist sie in einem reinen Frauengefängniss?Weil auf der Homepage von "Arizona auch Männer aufgeführt werden.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

29.11.2012 um 12:20
Das ist nicht die Homepage von Arizona, sondern die des ADOC, das verschiedene Gefängnisse betreibt. Ja, Perryville ist ein reines Frauengefängnis:
Wikipedia: Arizona State Prison Complex - Perryville


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

03.12.2012 um 11:56
Gestern vor 23 Jahren wurde Christopher erschossen. Heute vor 23 Jahren wurde Debbie verhaftet... Ich werde hier nicht mehr so oft rein gucken. Falls es Fragen gibt, sendet mir bitte einfach eine eMail an webmaster at debbiemilke dot com. Eine fröhliche Adventszeit Euch allen!


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

03.12.2012 um 19:13
@azfrankie

Ich finde es toll was du hier alles geschrieben hast und was du da tust.
Das ist wirklich "ohne Worte"
Wie schrecklich das es kaum ein voran kommen gibt und alles so unendlich viel Zeit in Anspruch nimmt.

Ja Gewinnen um jeden Preis.So ist es.
Ich hoffe das sich alles zum guten wendet und Debbie bald da raus kommt.
So etwas hat doch keiner verdient.

Einen lieben Gruß an Debbie.
Sie soll nicht aufgeben.
Nicht nach so langer Zeit.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

04.12.2012 um 10:23
@azfrankie
Schade fand es sehr unterhaltsam und informationsreich mit dir zuschreiben.Wünsche dir auch ruhige Feiertage und ein gutes neues Jahr 2013:)Liebe Grüsse an Debbie.

@Gretchen
Zitat.
"So etwas hat doch keiner verdient"

Ich finde schon,das es die verdient haben die auch zurecht drinsitzen.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

04.12.2012 um 12:12
Hier mal noch ein etwas älterer Zeitungsauschnitt.




29.06.1998


Monströs, diabolisch, böse

Von Höges, Clemens

Eine deutsche Mutter will beweisen, daß ihre Tochter, die in Arizona auf die Hinrichtung wartet, unschuldig ist. Von Clemens Höges


Debbie Milkes Todesurteil besiegelt der Oberste Gerichtshof von Arizona kurz vor Silvester: Ihre letzte Petition im Bundesstaat sei abgewiesen. Häftling Nummer 83533 im Staatsgefängnis Perryville bei Phoenix möge nun "hingerichtet werden durch intravenöse Injektion von Substanzen in Mengen, die ausreichen, den Tod herbeizuführen".

In Perryville läuft die Todesmaschinerie an. Debbie Milke muß Formulare ausfüllen - welche Henkersmahlzeit sie wünsche, welche Zeugen und was nachher mit ihrer Leiche geschehen soll.

Der Kaplan kommt zu Besuch, er redet über Schuld und Sühne. Ihm folgen die Psychiater. Dann erscheint der Arzt. Er tastet ihre Arme ab, rollt die Venen und bestimmt die beste Stelle für den Einstich.

Danach sollen Wärterinnen ihre Gefangene in jene Zelle bringen, hinter der nur noch die Todeskammer mit der Pritsche kommt. Und da, sagt Debbie Milke, sei sie fast durchgedreht: "Ich bin beinahe über die Klippe gegangen." Sie ist 34 Jahre alt. Ihre Haare waren blond, jetzt sind sie nahezu grau.

Diesmal schafft es ihr Anwalt, den Henker in einem Eilmanöver vor übergeordneten Gerichten zu stoppen. Nun kämpft er zusammen mit Debbies Mutter und einem Detektiv darum, daß die den Fall neu aufrollen lassen. Denn die Ankläger haben

* 1988 mit Sohn Christopher.

bislang keinen einwandfreien Beweis für ihre Schuld vorgelegt.

Soviel steht fest: Ein Verrückter und ein Säufer (die auf ihre Hinrichtung warten) haben Milkes Sohn Christopher erschossen; strittig ist, ob die Mutter sie dazu angestiftet hat, wie Staatsanwalt Noel Levy und die Ermittler glauben. Der Junge war erst vier Jahre alt. "Sie wird dafür brennen", sagt Levy, ihr Verbrechen sei "monströs, diabolisch, böse".

Über 3000 Männer und rund 40 Frauen sitzen in US-Todeszellen. Nicht wenige von ihnen, so warnen Bürgerrechtler, werden unschuldig sterben - Totschlag im Namen des Volkes. Debbie Milke könnte eine davon sein. Ihr Fall zeigt, wie lässig Gerichte in den Vereinigten Staaten oft mit der Todesstrafe umgehen.

Das Drama um Rache, Haß und zerstörte Familien beginnt, als die Ehe zwischen Debbies deutscher Mutter Renate Janka und dem US-Soldaten Richard "Sam" Sadeik in die Brüche geht. Sam ist Alkoholiker. Er tobt: "Niemand verläßt Sam Sadeik. Das wirst du büßen."

Und sie verläßt ihn doch. Janka zieht mit ihren beiden Töchtern nach Phoenix. Debbie ist ihr Liebling, "der Sonnenschein in meinem Leben". Die jüngere Schwester Sandy dagegen rebelliert, zankt, klaut Geld. "Warum kannst du nicht sein wie Debbie?" fragt die Mutter manchmal. Bald kehrt Sandy zurück zum Vater. Nun läuft der Graben mitten durch die Familie. Bei Mutter Renate wird kurz darauf das Geld knapp. Über alte Kontakte bekommt sie eine gute Stellung bei Standard Elektrik Lorenz in Stuttgart. Debbie bleibt in Amerika und verliebt sich in den wilden Mark Milke.

Teppichverleger Milke ist keine Traumpartie. Er nimmt Drogen, wenn er nicht gerade im Knast sitzt. Aber sie heiraten trotzdem. Christopher wird geboren, doch die Ehe zerbricht, wie vorauszusehen war. "Nimm deine verlauste Brut und scher dich aus meinem Leben", brüllt Wild Mark. Debbie Milke zieht zu Jim Styers, einem Bekannten, der allein in einer großen Wohnung haust. Styers hat in Vietnam bei den Marines gekämpft. Er lebt von Behindertenrente. Was er in Vietnam getan hat, kann Milke nur ahnen. Von den Gespenstern, die ihn jagen, ahnt sie nichts.

Mindestens ein Kind, so wird Styers später in dem Prozeß um Christophers Tod gestehen, hat er in Vietnam von einem Laster heruntergeschossen. Es könnten auch ein paar mehr gewesen sein. Er hört Stimmen in seinem Kopf, die "Schreie der toten Frauen und Kinder" peinigen ihn. Schwere Medikamente dämpfen den Kriegslärm in Styers'' Schädel ein wenig und auch die latente Verwirrung, die dort herrscht, seit er von einem Militärtransporter fiel und anschließend ein Vierteljahr lang mit Hirntrauma im Koma lag.

Debbie Milke sieht ihr Zusammenleben mit Jim als Wohngemeinschaft auf Zeit. Doch Styers, rund 15 Jahre älter, beginnt sich in sie zu verlieben. Er fährt sie zur Arbeit, wäscht die Hemden und hütet Christopher, auch wenn ihm der Bengel manchmal auf den Wecker geht: "Ich wünschte, er wäre tot", sagt er zu Nachbarn.

Styers will Debbie von ihrem Ex-Mann loseisen. Das letzte Bindeglied zwischen den beiden ist Christopher. Milke stutzt nicht, als Styers einen Revolver kauft. Angeblich will er in der Wüste Klapperschlangen schießen. Das ist in Arizona ein ganz normales Hobby.

Styers spürt, wie Debbie ihm entgleitet. Am 2. Dezember 1989, kurz vor Debbies Auszug, borgt er sich ihren Toyota. Er wolle ins Einkaufszentrum - wo jetzt Weihnachtsmänner Reklame laufen, sagt er. Christopher liebt Weihnachtsmänner. Debbie zögert, doch der Kleine quengelt so lange, bis er mitfahren darf. "See you later, alligator", ruft Christopher in der Tür. "After a while, crocodile", antwortet sie.

Auf dem Weg zum Shopping-Center steigt Roger Scott zu Styers ins Auto. Scott hat im Leben stets nur zwei Freunde gehabt: die Flasche und Jim Styers. Um anderen zu gefallen, so ein Psychiater, tue Scott nahezu alles. Und er haßt es, wenn Styers sich verliebt. Dann spielt er selbst nämlich keine Rolle mehr.

Drei Stunden später ruft Styers bei Debbie Milke an: Als er im Kaufhaus auf dem Klo war, sei Christopher plötzlich verschwunden. Ein Kaufhaus-Manager ruft die Polizei. Die Beamten spüren, daß Styers lügt. Die Klobrille in der Kabine, in der er gehockt haben will, ist gesplittert. Da hält nur ein Fakir eine Sitzung aus.

Armando Saldate von der Mordkommission schaltet sich ein. Er ist ein Bär von einem Mann mit einem Gesicht wie eine Faust und einem Ruf wie Donnerhall. Er kriegt Geständnisse, wo andere leer ausgehen. Er hat sich hochgekämpft, und gerade steht er vor dem größten Schritt seiner Karriere. Er kandidiert für den Posten des Constable, eine Art Gerichts-Sheriff. Dafür muß er eine Kommunalwahl gewinnen. Ein prominenter Fall käme ihm zupaß. Verbrechen an Kindern sind immer prominent.

15 Stunden lang wird Styers'' Kumpan Scott gegrillt. Schließlich packt er aus, freilich in widersprüchlichen Versionen. Die grobe Linie: Styers und er hätten Christopher in die Wüste gefahren, dort sei Styers mit dem Jungen ausgestiegen. Er, Scott, sei im Wagen geblieben, habe Schüsse gehört. Styers sei zurückgekommen und habe gesagt: "Der kleine Bastard wird mir nicht mehr auf die Nerven gehen."

Scott führt die Beamten zur Leiche. Christopher liegt mit drei Kugeln im Hinterkopf zusammengekauert im Sand, als würde er schlafen. Daneben finden die Fahnder Abdrücke von Schuhen, die wahrscheinlich Styers getragen hat.

Auf der Rückfahrt erzählt Scott Saldate noch ganz nebenbei, Christophers Mutter habe Styers angestiftet.

"Debbie hat damit nichts zu tun", sagt jedoch Styers. Er behauptet, Scott habe geschossen; bei dem finden Polizisten auch Styers'' Revolver. Styers sagt, Scott habe gedroht: "Wenn ich untergehe, nehme ich dich mit - und diese Frau."

Polizist Saldate beschließt, Scott zu glauben. Nur sind dessen wirre Aussagen vor Gericht nichts wert, er wird dort später nicht einmal gehört. Am nächsten Tag bestellt Saldate deshalb Debbie Milke aufs Revier. Sein Vorgesetzter ermahnt ihn, einen Kassettenrecorder zum Verhör mitzunehmen. Doch Saldate mißachtet die Order.

Debbie wartet zusammen mit einer Tante im Krankenzimmer des Reviers. Saldate scheucht die Tante aus dem Raum und schließt die Stahltür. Nun kann keiner mehr mithören. Dann setzt er sich vor Milke hin, in seiner üblichen Kampfdistanz: etwa 30 Zentimeter von Auge zu Auge. Sie hätten ihren Sohn gefunden, sagt der Fahnder. Der Kleine sei tot. Und sie stehe als Mörderin unter Arrest. Nach dem Verhör soll er ihr befohlen haben, mit niemandem über ihr Gespräch zu reden.

Drei Tage später haben die Ermittler noch immer keinen Beweis für das Mordkomplott der Mutter gefunden. Da erst tippt Saldate seinen Bericht. Er behauptet, Milke habe ihm alles gestanden. Der Fall scheint gelöst. Die Jubelberichte in den Zeitungen sind für ihn der Durchbruch, er gewinnt die Wahl.

Niemand stolpert über die seltsame Verzögerung oder darüber, daß Saldate für das Geständnis keine Bandaufnahme beibringen kann, auch keinen Zeugen und schon gar nicht Debbie Milkes Unterschrift. Tja, und seine Originalnotizen vom Verhör, die habe er leider vernichtet, sorry.

Im Prozeß schildert Debbie den Geschworenen, wie Saldate ihr Gespräch verzerrt habe. Sie habe gesagt: "Ich wollte nie, daß Chris so wird wie sein Vater." In Saldates Text klingt das so: "Sie sagte mir, daß sie es tat, weil sie nicht wollte, daß Chris wird wie sein Vater."

Dann zündet der Staatsanwalt seine Bombe. Er ruft Debbies Vater und ihre Schwester Sandy vor die Geschworenen - als Zeugen der Anklage.

Sam Sadeiks Aussage ist vernichtend. Debbie sei kalt, egoistisch, berechnend - eben ganz ihre Mutter, die ihn verlassen hat: "Wenn man ihr noch einmal die Chance gäbe, ein Kind zu bekommen, würde sie es wieder töten."

Sandy setzt nach, ihre Schwester Debbie sei die typische Kindesmörderin. Sie will gesehen haben, wie sie Christopher einmal den Schnuller mit Klebeband auf den Mund pappte. Sandy fordert die Spritze für ihre Schwester: "Sie hat es verdient für das, was sie Chris angetan hat." Solche Aussagen von der eigenen Familie wiegen schwer.

Debbies Mutter könnte gegenhalten, aber Renate Janka ist nicht zum Prozeß rübergeflogen. Sie hat ihre Tochter aufgegeben, als sie von dem Geständnis erfuhr: "Wenn sie es war, dachte ich, dann will ich nichts mit ihr zu tun haben." Und nach Christophers Totenfeier hatte ihr Polizist Saldate am Telefon versichert, Debbie Milke sei "schuldig wie die Hölle und das Böse".

Erst Monate nach dem Urteil traut sich Debbie, ihrer Mutter zu schreiben - über die Großeltern in Berlin. Dort wurde sie geboren, und "Totilastraße 35 c" ist die einzige deutsche Adresse, die sie nach Besuchen als Kind noch auswendig buchstabieren kann. Sie fürchtet, daß die Großeltern den Brief ungeöffnet wegschmeißen. So kritzelt sie mit den paar Brocken Deutsch, die sie kann, einen Hilferuf auf den Umschlag: "Oma und Opa - ist nicht wahr. Für Mutter. Bitte Oma!! Bitte!"

"Ich habe mich nie so einsam gefühlt", schreibt sie in dem Brief. Dann erzählt sie ihre Version des Verhörs. Und: "Du mußt nicht antworten, Mutter, aber ich würde gerne wissen, warum du mich im Stich gelassen hast."

So kennt Renate Janka, 55, die Geschichte noch nicht. Sie verspricht zu tun, was sie kann - beide vertrauen jedoch zunächst auf die höheren Instanzen. "So ein Geständnis ohne alles, das muß doch wegbrechen", sagt sie. Aber nichts bricht weg. In Arizona gilt das Wort des Sheriffs.

Doch Debbie Milke bleibt nicht allein. Im Gefängnis meldet sich Strafverteidiger Anders Rosenquist, 55. Er bietet an, ihren Fall durchzufechten, kostenlos. Er ist sicher: "Die Frau ist unschuldig."

Rosenquist heuert zehn Studenten an. Sie durchwühlen fünf Monate lang im Gericht 18 000 Akten aus Saldates Zeit. Ergebnis: Der eiserne Cop haßt Recorder im Verhör und Verdächtige, die einen Anwalt verlangen. Mehrfach haben Gerichte von ihm präsentierte Geständnisse gekippt.

Ein Skandal zwei Jahre nach Milkes Urteil scheint Rosenquist recht zu geben: Mit frisierten Geständnissen haben Sheriffs in Saldates Bezirk mindestens fünf Unschuldige als Mörder verhaftet. Die Sache fliegt auf, als die wahren Täter ins Netz gehen.

"Es gibt hier keinen Schutz gegen verlogene Polizisten", schimpft Kirk Fowler, 61. Mehr als 20 Jahre lang hat er als Agent der Anti-Drogen-Behörde Dealer gejagt. Während Renate Janka an einer Internet-Seite bastelt und Briefe an Senatoren schreibt, durchforstet Privatdetektiv Fowler für sie Debbies Leben. Er findet Zeugen, die bestätigen, daß sich Milke immer liebevoll um ihren Sohn gekümmert habe.

"Es ist sehr schwer, 14 Monate lang eine ganze Truppe von Beobachtern zu belügen", sagt der Chefpsychiater im Untersuchungsgefängnis. Auch seine Mitarbeiter hielten Milke für unschuldig. Polizeiexperten geben Fowler zudem schriftlich, sie hielten das Geständnis für "bullshit, glatt komponiert". Saldate, so die Gutachter, habe entweder geschludert oder Debbie Milke gezielt auf die Schienen gelegt.

Doch die Gerichte scheren sich nicht um die Aussagen. Die Gutachten der Polizeiprofis fegt eine Richterin vom Tisch. Es handele sich dabei um "unzulässige Beweismittel, weil sie auf die Meinung hinauslaufen, Polizist Saldate sei ein Lügner". Gutachter dürfen Zeugen nicht demontieren. So ist das im Wilden Westen.

Wie lange der Countdown ins Jenseits noch laufen mag, weiß niemand - ein Jahr, zwei Jahre. Bis zur letzten Entscheidung aber, fürchtet Rosenquist seit der Probe-Hinrichtung, "könnte Debbie uns verrückt werden". Sie lebt völlig isoliert im Hochsicherheitstrakt. Bewegen darf sie sich nur allein in einem kleinen Gitterkäfig, wie ein Kanarienvogel.

Fünf Minuten pro Woche kann Debbie Milke mit ihrer Mutter telefonieren. Besuch will sie nicht mehr haben, weil die Prozedur sie quält. Die Wachen legen ihr vorher Stahlketten - nicht Handschellen - um Hände und Füße und brüllen über die Flure: "Milke coming." Andere Gefangene werden weggesperrt, und dann rasselt sie wie ein Gespenst mit Tippelschritten durch die Gänge.

"Die behandeln Debbie, als wäre sie Adolf Hitler", sagt Detektiv Fowler, "dabei ist sie ebenso ungefährlich wie Mutter Teresa."

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=neues+zu+debbie+milke&source=web&cd=15&cad=rja&ved=0CHoQFjAO&url=http%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fspiegel%2Fprint%2Fd-7925442.html&ei=-dK9UK3dHpLS8wTR8oC4Ag&usg=AFQjCNFNaCQ4Vxi82iKZm-QysP-bcdBqIw


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

05.12.2012 um 14:38
Ich schreibt doch gerne mit Euch, wenn's was zu schreiben gibt :)

@jana36
Dieser Artikel, genau wie "Auf Leben und Tod" ist auch auf unserer Homepage (http://www.debbiemilke.com/de/medien/). Allerdings sollte man berücksichtigen, was über dem Text steht: http://www.debbiemilke.com/de/medien/tipartikel.shtml
Dieser umfangreiche Artikel im Berliner Stadtmagazin TIP war eine der ersten Informationsquellen über den Fall der in Berlin gebürtigen Debra Milke. Er war maßgeblich Auslöser dafür, dass sich viele Menschen in Deutschland, aber auch in der Schweiz, in Österreich und anderen Europäischen Ländern für dieses offensichtliche juristische Fehlurteil und die Praktiken in Arizona, USA zu interessieren begannen. In den Jahren 2001/02 hat eine erneute, intensive Recherche aller Unterlagen in Debra's Fall ein deutlich klareres Bild ergeben; ein Bild, dass den Behörden und Anklägern Debra's nicht gefallen kann und ein neues Licht auf die tatsächlichen Geschehnisse in jenen frühen Dezembertagen 1989 wirft. Wir haben daher Kommentare hinzugefügt; nicht, um den Artikel oder dessen Autor zu kritisieren, sondern um aufzuzeigen, auf welchem 'Halbwissen' die öffentliche Meinung, aber auch die Berichterstattung und die Verurteilung von Debra basierte. Die meisten Informationen, auf denen dieser Artikel basiert, hatten die Autoren seinerzeit von Debra's Verteidigungsanwalt, ANDERS V. ROSENQUIST. Es wird sich zeigen, dass seine Informationen an vielen Stellen unvollständig und die Interpretationen hieraus falsch waren. Große Teile der in unseren Kommentaren aufgestellten Behauptungen und Tatsachen sind im englischen Teil der Webseite mit der Reproduktion der Original-Dokumente belegt und wurden in großem Umfang von der Debra vertretenden Rechtsanwaltskanzlei KIMERER & DERRICK P.L.C. übernommen und sind seither auch im Berufungsverfahren verwendet worden.
Rosenquist hat seine gesamte Verteidigung in den 90ern nur auf Spekulationen und Vermutungen aufgebaut, und so haben Ingo und Clemens auch nur auf dieser Basis berichten können. Ich bin daher kritisch, was diese beiden Texte angeht. Am liebsten hätte ich sie gar nicht mehr im Internet... :( Renate Janka stimmt mir da völlig zu. Rosenquist hat letztlich die Möglichkeit verstreichen lassen, den Fall bereits in den 90ern zu drehen. Deshalb ist die Eingabe (Martinez Brief), die in Kürze stattfinden wird, die erste nach sechzehn Jahren, in der neue Argumente eingebracht werden können. Die werden dann stichhaltig sein...


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

09.12.2012 um 22:22
@azfrankie

Seit geraumer Zeit geht mir in diesem Fall eine Frage durch den Kopf. Und zwar die Frage, ob das mit der Lebensversicherung für das Kind stimmt. Laut einem Bericht (den ich leider im Moment nicht finde) hatte Debbie Milke eine Lebensversicherung für ihren kleinen Sohn abgeschlossen. Warum? Angeblich war sie darauf aus, die 5000 Dollar aus der Lebensversicherung zu kassieren. Sorry, aber diese Frage erscheint mir sehr wichtig, denn das soll ja das angebliche Tatmotiv sein, weshalb sie ihren Hausfreund oder Mitbewohner zum Mord an dem Kind angestiftet haben soll. Warum hat die Kindesmutter eine Lebenversicherung für ihr kleines Kind abgeschlossen? Mir erscheint das sehr komisch oder seltsam, denn so etwas ist ja auch nicht gerade normal. Wenn einer von der Hand in den Mund lebt, schließt er nicht für sein Kind eine Lebensversicherung ab, die erst beim Ableben des Kindes fällig wird. Was hat es mit der Lebensversicherung auf sich?


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

09.12.2012 um 22:38
Bitte versteht meine Frage zur Lebensversucherung nicht falsch, denn ich gehe weiterhin davon aus, dass Debbie Milke unschuldig ist (ich nenne es mal die Unschuldsvermutung), aber ich wundere mich sehr, dass jemand (wer auch immer) eine Lebensversicherung für das Kind abgeschlossen hatte.

Eine Lebensversicherung bedeutet hierzulande laut Wikipedia folgendes: "Eine Lebensversicherung ist eine Individualversicherung, die das biometrische Risiko (meist Todesfall oder Langlebigkeit) der versicherten Person wirtschaftlich absichert."

Frage: Wer hat die Lebensversicherung für das Kind abgeschlossen und aus welchem Grund?


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

09.12.2012 um 22:43
Nachtrag: ich habe den Bericht übver die Lebensversuicherung gefunden. Darauis geht hervor:
"Als Motiv unterstellt man Debbie Habgier. Ihr sei es um die 5000-Mark-Prämie aus einer Lebensversicherung für CHRISTOPHER gegangen, behauptet die Anklage. Doch den Vertrag hatte nicht Debbie, sondern ihr Arbeitgeber, eine Versicherungsgesellschaft, für sie abgeschlossen. Im Rahmen der Sozialleistungen. Monatsrate: zwei Dollar!"

Quelle: http://www.debbiemilke.com/de/medien/tipartikel.shtml
Wieso steht in dem Bericht "5000-Mark-Prämie" - obgleich in den USA doch Dollars gelten und der monatliche Beitrag in Dollar angegeben ist? Waren es 5000 Mark oder 5000 Dollar? Und wieso wurde für das Kind vom Arbeitgeber der Mutter eine Lebensversicherung abgeschlossen? Wurde eine solche auch für die Mutter abgeschlossen, damit das Kind im Todesfall der Mutter versorgt ist? Das wäre dann ja nur logisch gewesen, wenn dies als "Sozialleistungen" gedacht war.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

09.12.2012 um 23:14
Hi Ihr alle, fröhlichen 2. Advent (gehabt zu haben)!!

@Scipper
In der Gerichtsverhandlung wurde behauptet, dass Debra eine Lebensversicherung in Höhe von US$ 5,000 hatte, und das ist nur bedingt richtig. Auch wenn die Gerichte von vornherein immer nur von einer Police gesprochen hatten, ist es dennoch keine Police. Debra hatte sogenannte FlexBenefits. Das ist ein Sozialversicherungspaket, ähnlich wie die Abzüge, die man z.B. in Deutschland vom Brutto-Lohn hat. In den USA bietet ein guter Arbeitgeber dies seinen Angestellten an, um sozial abgesichert zu sein. In Debra's Fall betrug der Teil der Lebensversicherung die auch Christopher absicherte tatsächlich $ 2 monatlich. Dennoch reichte das, um bei der Verurteilung ein 'finanzielles Interesse' zu behaupten. Dies wurde gemacht um besonders niederträchtige Gründe zu belegen, damit die Todesstrafe gefordert werden kann. FlexBenefits beinhalten auch Krankenversicherung, Zahnersatz, Lebensversicherung für Mutter + Kind, Arbeitslosenversicherung, etc. Einen Teil trägt auch der Arbeitgeber, einen größeren Teil der Angestellte. So läuft das da drüben.

Für diese FlexBenefits erhält ein Versicherungsnehmer/Angestellter ein Büchlein, dass in der Wohnung auf dem (Küchen-) Tisch lag. Wir wissen, dass SCOTT mehrfach bei STYERS in der Wohnung war, während Debra tagsüber arbeitete. Also kann man sich auch leicht vorstellen, dass er in diesem Büchlein rum blätterte, von den US$ 5,000 im Leistungsfall der Lebensversicherung las, und später SALDATE erzählte, es sei eine Police. Debra's monatliche Gesamtzahlung betrug 215-irgendwas Dollar. In den Versicherungsbedingungen der FlexBenefits sind Leistungen im Falle eines Mordes oder Verbrechens explizit ausgeschlossen: http://www.debbiemilke.com/images/jpg/insuranceconditions.jpg

Warum da Mark steht, dass fragst Du am besten den Autor. Natürlich waren es Dollar. Ist doch auch Wurscht. Wie ich sagte, ich bekomme Pickeln bei dem Artikel. Hierzulande ist nicht dortzulande; da drüben sind einige Dinge anders.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

10.12.2012 um 01:40
@azfrankie

Vielen Dank. Damit ist das geklärt. Eine Bereicherungsabsicht als Tatmotiv ist somit auszuschließen. Die Revolverhelden SCOTT und STYERS haben das Kind vermutlich aus Mordlust getötet. Nach dem Gesetz des "Wilden Westens" sind sie daher vom Gericht zu recht zum Tode verurteilt worden, wobei es ganz unerheblich ist, wer von beiden das Kind erschossen hat oder ob beide geistesgestört sind. Ich bin zwar gegen die Todesstrafe, aber in dem Fall gilt: Andere Länder, andere Sitten. Nach der Sachlage denke ich, dass Debbie unschuldig ist. Dies nur zur Klarstellung, damit man meine Worte richtig versteht.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

10.12.2012 um 02:17
@Scipper
Nee, das sehe ich ganz anders. Es ist auffällig wie sehr man STYERS als tatsächlichen Mörder von Christopher hingestellt hatte, ohne dass das irgendein Fakt untermauert hätte. Die Waffe, die Christopher getötet hatte wurde später in SCOTT'S Apartment gefunden (eingewickelt und in einem Karton versteckt). Man will uns also erzählen, dass der tatsächliche Mörder des Jungen die Waffe weg gegeben hatte und somit zuließ, dass forensische Beweisermittlung ihn als Mörder überführen könnte. Ist das glaubwürdig?

Was ich bereits seit zehn Jahren sage ich dass SCOTT den Jungen getötet hat, im Beisein, aber unvorhersehbar für STYERS. Sicher, STYERS ist verantwortlich dafür, den Jungen der Gegenwart von SCOTT ausgesetzt zu haben, und der Gegenwart einer Waffe (in SCOTT's Händen). Dessen ist STYERS zweifelsohne schuldig; aber eben nicht eines geplanten Mordes (wie es der Staat Arizona behauptete). Es gab auch nirgends einen Anhaltspunkt dafür, dass STYERS wollte das der Kleine getötet wurde. Eher genau das Gegenteil; und das ist, was Debra bis zum heutigen Tag auch sagt: "Die Person die ich kannte, hätte Christopher niemals etwas angetan." Blöderweise war es STYERS, der dann zum Metro Center fuhr und behauptete, dass Christopher dort verschwunden war. Es war diese Eselei, die sein Schicksal besiegelte (seine nachweislichen Lügen, etc.). Verständlich, dass ihn viele für einen Mittäter hielten, aber die Fakten des Falles geben das nicht her.

Kurz und gut: Was ich behaupte ist, dass es nicht eine, sondern zwei (der Tat-) unschuldige Personen in diesem Fall gibt. Keine Zweifel: ROGER SCOTT hat Christopher getötet.


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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

10.12.2012 um 03:06



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Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?

10.12.2012 um 09:29
Widerlicher Typ. Dass man dem bei seiner Vorgeschichte geglaubt hat, kann ich gar nicht nachvollziehen!


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