Ist Anatoly M. (45) pervers oder Forscher?MOSKAU - Der Russe Anatoly M. sammelt jahrelang Frauenleichen und präpariert sie als Puppen. Jetzt rätseln die Menschen um den Grabschänder.
Anatoly M. sammelt gerne, und am Liebsten Frauenleichen. 29 Stück findet die Polizei in seiner Drei-Zimmer-Wohnung – ob im Bett, auf Sesseln oder auf Sofas.
Über Jahre grub er Leichen aus. Und zwar nur von Mädchen zwischen 12 und 25 Jahren. Ist er etwa ein Nekrophiler? Die russische Polizei will keine Stellung nehmen, so «Bild.de».
Hortet er Leichen für wissenschaftliche Zwecke?
Laut der Polizeisprecherin Swetlana Kowylina ist Anatoly M. ein anerkannter Wissenschaftler für keltische Themen: «Er ist bekannt in Fachkreisen, lehrt an Hochschulen und ist Autor zahlreicher Bücher».
Nichts Schlechtes hört man über den Russen. Alexej Jessin, Chefredaktor der russischen Zeitung «Nekrolog»: «Keiner schreibt so gut über Fiedhofthemen wie Anatoly.»
Kindheitsereignis prägt ihnPsychologen warnen vor voreiligen Schlüssen. Sie behaupten, Anatoly M. sei kein Psychopath. «Er ist ein Wissenschaftler, der seine Grenzen überschritten hat», sagt der Psychologe Michail Winogradow.
Mumien und Knochensuche sind auch bei vielen Archäologen normal. «Er hat vielmehr die menschlichen Normen verletzt», so Winogradow weiter.
Die Frage bleibt: ist Anatoly M.s Verhalten normal? Er behauptet, sein Leichen-Flair stamme aus einem Kindheitsereignis.
Als kleiner Bube musste er auf eine Beerdigung gehen, wo er die elfjährige Mädchenleiche küssen musste. Dieses Ereignis verfolgt ihn bis heute in seinen Träumen. (kgq)
http://www.blick.ch/news/ausland/ist-anatoly-m-45-pervers-oder-forscher-186615 (Archiv-Version vom 12.11.2011)