Was ist mit Hilal E. geschehen?

@Glucke2

Glucke2 schrieb:Wer weiß, wie er „tickt“. Vielleicht hat er ja doch einmal einen Moment, in dem er einknickt und den richtigen Ablageort verrät?

Man muß leider zur Kenntnis nehmen, dass der mutmaßliche Täter seit seinem letzten Geständnis (ich meine das war 2005?) nichts mehr mitzuteilen hatte. Es soll psychisch schwer gestört sein, verweigert jede Form von Therapie. Was sollte sich so ändern?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in der Sicherungsverwahrung (forensische Psychiatrie Hamburg-Ochsenzoll), unkontrolliert kommunizieren oder Besuch empfangen darf.

Meine Vermutung ist, dass Dirk A. nichts mehr sagen wird. Möglicherweise sogar weil es ihm sogar -wie bereits erwähnt- gefallen könnte, dass immer wieder mal Interesse an seiner Person aufflackert. Ich erinnere, dass er in den wenigen Aussagen, die man von ihm in der Öffentlichkeit mitbekam, Empathie für seine Opfer vermissen ließ. Ich gehe davon aus, dass ihn weder seine Opfer noch deren Angehörige als Menschen interessier(t)en.
Diese eine Lippenbekenntnis "Es tut mir für die Angehörigen leid" hatte er zum Verhandlungsende vom Anwalt eingetrichtert bekommen. Meine Meinung. So wie er mit den Kindern, die er mißbrauchte umgegangen ist, gehe ich davon aus, dass dieser Mensch keine Empathiefähigkeit besitzt.

Ich möchte die Angehörigen, insbesondere natürlich User @AbbasLion, mit meiner Annahme nicht entmutigen.
Nur Hoffnungen brauchen ja einen realen Bezug. Und dieser mutmaßliche Täter hat bisher NICHTS gezeigt, was in die Richtung gehen könnte, dass er -aus Empathie mit irgendwem- in der Lage sein könnte, zu (s)einer Tat zu stehen, die ohne sein Geständnis nicht bewiesen werden kann.

Einen guten Einblick in "Hilals Fall" gibt das kostenlose Stern-Podcast mit R. Cedor (u. A. eine zeitlang Chefermittler in diesem Fall):
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/podcast/podcast-spurensuche--verschwunden---ueber-die-suche-nach-einem-kind-8750964.html

Glucke2 schrieb:Wurde mal versucht dem mutmaßlichen Täter einen Brief in die Psychiatrie zu schreiben und um Antwort zu bitten? Wer weiß, wie er „tickt“. Vielleicht hat er ja doch einmal einen Moment, in dem er einknickt und den richtigen Ablageort verrät? Oder darf er nicht unkontrolliert Briefe schreiben und empfangen?

Guck mal hier ab Seite 29.

@AbbasLion
Ich wünsche dir und deiner Familie, dass sich der Verbleib deiner Schwester noch aufklärt. Alles was man sonst noch sagen könnte, hast du sicher schon tausend mal gehört.

Domino420 schrieb:Guck mal hier ab Seite 29.

Danke für den Hinweis, der Brief des Bruders war also an die Mutter des mutmaßlichen Täters gerichtet.

Wenn man nur den mutmaßlichen Täter mit etwas locken könnte (dürfte?)... Was könnte/dürfte das sein?
Die Aussicht auf eine Belohnung in Form von zB Sachwerten? Da er anscheinend nicht empathisch ist, würde ihn vermutlich nur etwas locken, das für ihn persönlich einen Nutzen hätte. Was könnte ihm in der Psychiatrie fehlen? Regelmäßige Extras wie spezielle Lebensmittel, teure Süßigkeiten, Zeitschriften oÄ?
Und er müsste natürlich sicher sein, dass ihm juristisch keine Konsequenzen entstehen würden durch das Verraten des Ablageortes.

@Glucke2

Glucke2 schrieb:Und er müsste natürlich sicher sein, dass ihm juristisch keine Konsequenzen entstehen würden durch das Verraten des Ablageortes.

Wie soll das gehen?
Vorausgesetzt er ist der Täter, würde den Ablageort nennen, und man findet an der Stelle die Überreste,
dann hat die StA einen Auftrag gegenüber der Gesellschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ihm einen Straferlass für ein Geständnis einräumen kann, auch wenn er -ohne Berücksichtigung dieser Tat- ohnehin den Rest seines Lebens in Sicherungshaft bleiben sollte.

Möglicherweise hat sich der Mann eh' schon lange mit einem Leben in der forensischen Psychiatrie abgefunden.

Vielleicht hat er auch das Tötungsdelikt in seiner Psyche "abgespalten" (komplette Verleugnung/Verdrängung), um mit sich klar zu kommen.
In diesem Fall würde er sich u.U. noch nicht mal mehr an sein Verbrechen erinnern.

Und sofern er sich erinnert:
er würde dann als Kindermörder in der Psychiatrie hocken. Das würde seinen Status dort nicht unbedingt verbessern.
Er müßte sich und seinem "Umfeld" eingestehen, ein Kindermörder zu sein.
Vielleicht würden daraufhin nicht mal mehr irgendwelche Angehörigen in die Psychiatrie kommen, um ihn zu besuchen.
(Möglicherweise können die den 6-7 fachen Missbrauch von Kindern gerade noch so psychisch verkraften, aber kein Tötungsdelikt.)
Das wiederkehrende Interesse an seiner Person wäre Vergangenheit.

Glucke2 schrieb:Regelmäßige Extras wie spezielle Lebensmittel, teure Süßigkeiten, Zeitschriften oÄ?

Möglicher Weise schleppt derlei Dinge gerade irgendein Angehöriger zu den Besuchszeiten in die Psychiatrie. Diese Quelle könnte dann ggf. auch versiegen, wenn er ein Tötungsdelikt einräumt.

Es gibt nichts, das man ihm anbieten könnte.
Leider ist er nicht der erste der mit den Angehörigen seines Opfers "spielt".
Das bringt ihm Aufmerksamkeit und gibt ihm Macht, dagegen sind Lebensmittel oer Zeitschriften, sorry, aber einen Dreck wert.

AbbasLion schrieb:Ich persönlich finde die Kiesgrube rissen und Falkenstein Blankenese heiß.

Denkst Du, der Bereich Falkenstein ist heiß, weil die Aktenlage das hergibt? Wurde dort auch gesucht?

Wenn mich nicht alles täuscht, wurde zumindest in Rissen (Kuhle) sehr aufwendig gesucht, mit großen Baggern und irgendwelchen Spezialisten aus dem Ausland.

Schröder, damals beim Landeskriminalamt für Sexualdelikte zuständig, verhörte ihn insgesamt 100 Stunden lang. Der Mann gestand zum zweiten Mal. Die Leiche suchten die Ermittler unter großem Aufwand in einer Kiesgrube im benachbarten Stadtteil Rissen - ohne Ergebnis. Ob der psychisch kranke Verdächtige die Wahrheit sagte, ist offen.

https://www.abendblatt.de/nachrichten/article205331837/Vermisste-Hilal-Polizei-ermittelt-seit-16-Jahren.html

@AbbasLion

sorry, mir fällt noch ein Frage ein, die ich schon eher stellen wollte.
In dem nachfolgenden Beitrag scannen Polizisten mit einem Metalldetektor den Boden ab (min. 00:50).
Hatte Hilal am Tag ihres Verschwindens metallhaltige Dinge bei sich?

https://www.youtube.com/watch?v=d0SEHUoKWiU (Video: Hilal Ercan stand August.2020 vermisst seit dem 27.01.1999 in Hamburg Lurup Quelle:rtl Nord)

Ich bedanke mich zunächst bei Ihnen das Ihr sinnvolle Theorie und Möglichkeiten aufgelistet habt.
Ich finde das alles was ihr in den letzten Kommentaren geschrieben habt macht auch Sinn.
Wenn ich etwas Zeit habe , werde ich noch mal versuchen konkret zu antworten. Momentan finde ich eure These besonders wichtig. @mitH2CO3
@wagner
@mitH2CO3
@Glucke2
Hoffe ich habe euch alle richtig markiert.
Ich persönlich finde die Spur zu Dirk sehr heiss. Es macht natürlich einen anderen Eindruck als Mörder zu sein als nur ein Kinder missbraucher. Ich glaube auch das er vllt die Hoffnung hat eines Tages entlassen zu werden.
Ich werde auf jeden Fall am 27.01 am verschwinde Ort in der Elbgaupassage sein ab 10 Uhr. Ich denke da werden an ein paar Medien Vertreter auch sein. Ich werde Blumen und Kerzen hinlegen wo die fandungstafel beim Eingangsbereich steht.
Dann werde ich noch einmal Richtung Dirk appellieren.

mitH2CO3 schrieb:Und sofern er sich erinnert:
er würde dann als Kindermörder in der Psychiatrie hocken. Das würde seinen Status dort nicht unbedingt verbessern.
Er müßte sich und seinem "Umfeld" eingestehen, ein Kindermörder zu sein.
Vielleicht würden daraufhin nicht mal mehr irgendwelche Angehörigen in die Psychiatrie kommen, um ihn zu besuchen.
(Möglicherweise können die den 6-7 fachen Missbrauch von Kindern gerade noch so psychisch verkraften, aber kein Tötungsdelikt.)
Das wiederkehrende Interesse an seiner Person wäre Vergangenheit.

Die Forensik ist mit Knast in Punkto Hierarchie nicht zu vergleichen.
Im Knast reicht schon der Verdacht Kinder vergewaltigt zu haben, dass dem Betreffenden das Leben, freundlich ausgedrückt, schwer gemacht wird.
In der Forensik ist er mit Sicherheit nicht der einzige der sich solcher Taten schuldig gemacht hat und auch die Unterbringung wegen Mord/Totschlag an einem Kind ist dort keine absolute Seltenheit.
An seinem Status würde sich also wahrscheinlich nicht viel ändern.

Das eingestehen ein Kindermörder zu sein, dürfte ihn wohl in erster Linie in Bezug auf seine Angehörigen bzw. deren "Dienstleistungen" interessieren, da geb ich dir durchaus Recht.
Ebenso was das wiederkehrende Interesse an seiner Person betriftt.

@wagner

wagner schrieb:Leider ist er nicht der erste der mit den Angehörigen seines Opfers "spielt".

Das "Spielen" mit den Angehörigen … meinst Du damit, dass er "geniesst", dass nur er über das Wissen verfügt, welches andere unbedingt haben wollen? Gibt ihm sein Wissen dieses Machtgefühl? Oder hat er ein Machtgefühl, wenn er Aufmerksamkeit -in egal welcher Form- für sein Wissen erhält? Vielleicht beides?

Das Ganze ist so unfaßbar ... so unvorstellbar grausam.
Und gerade die Unfähigkeit, diese Grausamkeit zu erkennen, spricht mMn. dafür, dass bei solchen Menschen keine Empathie vorhanden sein kann. Und wenn er die Grausamkeit doch erkennen sollte, wäre er ein fast unmenschlicher Sadist obendrauf.

Egal aus welcher Perspektive man das betrachtet: die Angehörigen eines nicht auffindbaren Opfers sind mMn. auch in bestimmter Art und Weise Opfer solch eines Täters. So ein Täter könnte eine Familie u.U. über Generationen mit seinem Schweigen quälen.

Wie kann man sich dem entziehen? Wie kann man dem Täter diese Macht entreissen?
Wie kann man zur Ruhe kommen, solange man nicht weiss, wo das vermisste Familienmitglied ist?
"Wo ist Hilal? Wo liegt sie alleine …" wie es @AbbasLion in einem Interview mal ausdrückte.

Wie kann man mit der Frage umgehen/leben, ohne dass das eigene Leben bzw. das Familienleben dauerhaft darunter leidet?
Kann man das überhaupt bewältigen, ohne die Wahrheit jemals zu erfahren? Und wenn ja, wie könnte man das ggf. schaffen?

mitH2CO3 schrieb:Das "Spielen" mit den Angehörigen … meinst Du damit, dass er "geniesst", dass nur er über das Wissen verfügt, welches andere unbedingt haben wollen? Gibt ihm sein Wissen dieses Machtgefühl? Oder hat er ein Machtgefühl, wenn er Aufmerksamkeit -in egal welcher Form- für sein Wissen erhält? Vielleicht beides?

mitH2CO3 schrieb:Egal aus welcher Perspektive man das betrachtet: die Angehörigen eines nicht auffindbaren Opfers sind mMn. auch in bestimmter Art und Weise Opfer solch eines Täters. So ein Täter könnte eine Familie u.U. über Generationen mit seinem Schweigen quälen.

Du hast es im zweiten Absatz gut beschrieben.
Er hatte die Macht über sein Opfer und jetzt hat er die Macht über die Angehörigen indem er schweigt.
Vorausgesetzt er ist der Täter, ist das fast schon klassisch für einen Soziopathen.
Gerade genug funktionale Empathie, um eine Vorstellung davon zu haben, wie er die Angehörigen quälen und seine Macht erhalten kann.

Ich kann euch nur mein Bauchgefühl sagen das es Dirk A war. Wir werden trotz allem jeden Hinweis nachgehen. Natürlich kann es auch ein anderer gewesen sein.

AbbasLion schrieb:Ich kann euch nur mein Bauchgefühl sagen das es Dirk A war. Wir werden trotz allem jeden Hinweis nachgehen. Natürlich kann es auch ein anderer gewesen sein.

Es ist immer schwierig wenn die Beweise fehlen.
Hat er gestanden weil er der Täter ist, oder hat er gestanden weil er die Aufmerksamkeit wollte.
Konnte er den Ort wo er Hilal vergraben haben will nicht zeigen, weil er nicht der Täter ist und deswegen gar nicht wissen kann wo sie ist, oder wollte er den Ort nicht zeigen, um sein Katz-und-Maus-Spiel weiter betreiben zu können ?

@abbas, ich glaube an sowas wie Bauchgefühl, aber es ist dennoch wichtig und richtig in alle Richtungen zu denken.

Mal an alle eine frage,

Was sind euere ideen dafür das er einmal die Kiesgrube nannte und einmal den Park?

Welche zusammenhänge zb(ablenkung)
Falls ja,von welchem ort könnte man ablenken wenn man zb die kiesgrube als tatort nennt.
Nehmen wir mal an er ist nicht der intelligenteste mensch,welcher ort würde sich eignen als ablegeplatz der sich in der nähe seiner aussagen befindet?

also ich persönlich denke das es die Kiesgrube rissen oder die Umgebung Rissen ist. Der vOLKSPARK ist eine Art von Ablenkung um
Die Ermittler abzulenken damit man rissen komplett wegdenkt.

Hallo alle zusammen,

Ich wollte noch einmal hier etwas betonen, das dass ganze mein Bauchgefühl ist, das der Dirk A. etwas mit dem verschwinden meiner Schwester zu tun hat, weil es wirklich sehr belastende Hinweise drauf deuten die sehr erdrückend sind
Deshalb ist es alles mit Vorsicht zu betrachten, d.h das andere Sexualstraftäter natürlich nicht ausgeschlossen sind.
Es kann genauso ein anderer gewesen sein.

Mit freundlichen Grüßen

Abbas

Guten morgen @AbbasLion

ich gehe auch davon aus, dass Dirk A. der mutmaßliche Täter ist.
Nach meinem Verständnis ist es ok, wenn man bspw. vom mutmaßlichen, möglichen oder angenommenen Täter spricht/schreibt.

Und klar, ein anderer Täter ist damit nicht ausgeschlossen.

AbbasLion schrieb:also ich persönlich denke das es die Kiesgrube rissen oder die Umgebung Rissen

Ich wiederum hatte überlegt, dass er Rissen das erste Mal angegeben haben könnte, weil er auch dort in der Nähe das Mädchen, welches er nach dem Missbrauch bei einer Polizeistation absetzte, aus dem Wagen ließ. Oder war das an einer anderen Stelle?
Vllt. hatte er gestanden, bereute es sogleich, und überlegte sich, dass Rissen erst Mal plausibel wirken könnte?

Ich vermute den Volkspark als Ablageort. Es war Januar, es wurde gegen 16:30 Uhr dunkel. Wenn er Hilal in der Dunkelheit dort vergraben haben sollte, könnte das ungesehen geschehen sein.

@mitH2CO3
Genau den angenommen/möglichen Täter ist die richtige Bezeichnung 👍🏻

Wie gesagt, wir werden da dran bleiben.