Was ist mit Hilal E. geschehen?
17.12.2011 um 12:30Was ist hier denn los???
http://sitemiz.wordpress.com/2011/05/13/stellungnahme-der-polizei-hamburg-zu-angeblichen-hinweisen-in-einem-vermisstenfall/
Polizeifehler???
http://www.abendblatt.de/hamburg/article323503/Ermittlungsfehler-im-Fall-Hilal.html
Ermittlungsfehler im Fall Hilal
30.04.2005, 00:00 Uhr Jan-Eric Lindner
Fahndung: Polizei hat Spur, die im Jahr 2000 zu Dirk A. führte, nicht konsequent verfolgt.
Google Anzeigen
Presseberichte verbreiten
ddp direct veröffentlicht Ihren Pressebericht. Testen Sie uns!
www.ddpdirect.de/Pressebericht
Die Polizei hat Ermittlungsfehler bei der Suche nach dem Mörder der seit dem 27. Januar 1999 verschwundenen Hilal Ercan eingeräumt. Spur 380, die Spur, die die Ermittler bereits 16 Monate nach der Tat zu Dirk A. führte, wurde im Jahr 2000 offenbar nicht konsequent verfolgt. Das Alibi, das der inzwischen wegen mehrerer Kindesmißhandlungen inhaftierte Maler von seinem Schwager bekommen hatte, ist nicht überprüft worden. Auch nach dem BMW des Mannes - möglicherweise der Tatwagen, wurde damals nicht gesucht. Das Alibi ist inzwischen geplatzt, der Wagen in den Kosovo verkauft.
Seit Beginn des Jahres 2005 war Dirk A. immer wieder im Haus 18 des Klinikums Nord befragt worden. Den Fahndern waren im Rückblick Details aufgefallen, die sie stutzig machten. Mittwoch abend gestand er den Mord an Hilal (wir berichteten). Später widerrief er. Trotzdem gilt er als Hauptverdächtiger. Viele Indizien sprechen dafür, daß er Hilal entführte und tötete. Hätte das Verbrechen schon nach A.'s Inhaftierung im Jahr 2000 aufgeklärt werden können? Auch dafür gibt es Indizien.
Als sich Dirk A. im Mai 2000 bei der Polizei stellte und seine Mißbrauchstaten an Kindern im Raum Osdorf zugab, erfuhren die Ermittler, daß der Verdächtige zwei Wochen nach Hilals Verschwinden einen dunkelblauen 3er-BMW verkauft hatte. So ein Auto hatten Zeugen am Tatort gesehen. Die Fahnder versuchten offenbar nicht, an den Wagen zu gelangen, obgleich Dirk A. seine Opfer meist im Auto mitgenommen und teilweise dort mißbraucht hatte. Polizeisprecherin Ulrike Sweden: "Dirk A. hat das Auto am 12. Februar 1999 verkauft. Inzwischen hat es noch einmal den Besitzer gewechselt, ist wohl in den Kosovo exportiert worden." Mit Hilfe der UN-Polizei wird der Wagen auf dem Balkan gesucht. Die Hoffnung der Ermittler: trotz der langen Zeit, die vergangen ist, noch Spuren von Hilal zu finden. Sweden: "DNA-Spuren können Jahre erhalten bleiben. Die Mittel der Kriminaltechnik sind da fast grenzenlos."
Hatten die Ermittler zu sehr darauf vertraut, in einem anderen Verdächtigen als Dirk A. den Täter zu finden? Das Alibi jedenfalls, das der Schwager Dirk A.'s den Fahndern lieferte, ist offenbar nicht hinterfragt worden. Der Schwager und damalige Arbeitgeber des Malers hatte behauptet, A. sei am Tag von Hilals Verschwinden auf einer Baustelle in Elmshorn gewesen. Weder wurden andere Arbeiter auf der Baustelle von den Ermittlern angesprochen, noch wurde der Schwager befragt, ob er die Angaben mit 100prozentiger Sicherheit machen könne. Sweden: "Da haben sich die Ermittler offenbar vorschnell mit der Antwort zufriedengegeben."
Zweiter Grund für das schnelle Verwerfen von Spur 380: Zeugen, die den BMW am Tatort gesehen hatten, wurde ein Lichtbild des Osdorfers vorgelegt. Doch sie erkannten ihn nicht. Die Spurenakte wurde beiseite gelegt.
Brach Dirk A. nun, Jahre später, unter dem Druck wiederkehrender Befragungen zusammen, nachdem man die alte Akte noch einmal studiert hatte? Vieles spricht dafür. Auch der Wiesbadener Kriminalpsychologe Rudolf Egg glaubt: "Es ist wahrscheinlicher, daß ein Täter, der gestanden und widerrufen hat, tatsächlich der Täter ist, als daß sich ein Unbeteiligter ein Geständnis ausdenkt und später zur Besinnung kommt." Dem Verdächtigen den Mord an Hilal, sollte es ihn denn gegeben haben, jetzt nachzuweisen, wird nach sechs Jahren ungleich schwieriger, als das nach 16 Monaten der Fall gewesen wäre. Und: Hilals Eltern leben immer noch mit der Ungewißheit, die sie zeitweise an die Grenzen des Ertragbaren geführt hat.
http://sitemiz.wordpress.com/2011/05/13/stellungnahme-der-polizei-hamburg-zu-angeblichen-hinweisen-in-einem-vermisstenfall/
Polizeifehler???
Ermittlungsfehler im Fall Hilal
30.04.2005, 00:00 Uhr Jan-Eric Lindner
Fahndung: Polizei hat Spur, die im Jahr 2000 zu Dirk A. führte, nicht konsequent verfolgt.
Google Anzeigen
Presseberichte verbreiten
ddp direct veröffentlicht Ihren Pressebericht. Testen Sie uns!
www.ddpdirect.de/Pressebericht
Die Polizei hat Ermittlungsfehler bei der Suche nach dem Mörder der seit dem 27. Januar 1999 verschwundenen Hilal Ercan eingeräumt. Spur 380, die Spur, die die Ermittler bereits 16 Monate nach der Tat zu Dirk A. führte, wurde im Jahr 2000 offenbar nicht konsequent verfolgt. Das Alibi, das der inzwischen wegen mehrerer Kindesmißhandlungen inhaftierte Maler von seinem Schwager bekommen hatte, ist nicht überprüft worden. Auch nach dem BMW des Mannes - möglicherweise der Tatwagen, wurde damals nicht gesucht. Das Alibi ist inzwischen geplatzt, der Wagen in den Kosovo verkauft.
Seit Beginn des Jahres 2005 war Dirk A. immer wieder im Haus 18 des Klinikums Nord befragt worden. Den Fahndern waren im Rückblick Details aufgefallen, die sie stutzig machten. Mittwoch abend gestand er den Mord an Hilal (wir berichteten). Später widerrief er. Trotzdem gilt er als Hauptverdächtiger. Viele Indizien sprechen dafür, daß er Hilal entführte und tötete. Hätte das Verbrechen schon nach A.'s Inhaftierung im Jahr 2000 aufgeklärt werden können? Auch dafür gibt es Indizien.
Als sich Dirk A. im Mai 2000 bei der Polizei stellte und seine Mißbrauchstaten an Kindern im Raum Osdorf zugab, erfuhren die Ermittler, daß der Verdächtige zwei Wochen nach Hilals Verschwinden einen dunkelblauen 3er-BMW verkauft hatte. So ein Auto hatten Zeugen am Tatort gesehen. Die Fahnder versuchten offenbar nicht, an den Wagen zu gelangen, obgleich Dirk A. seine Opfer meist im Auto mitgenommen und teilweise dort mißbraucht hatte. Polizeisprecherin Ulrike Sweden: "Dirk A. hat das Auto am 12. Februar 1999 verkauft. Inzwischen hat es noch einmal den Besitzer gewechselt, ist wohl in den Kosovo exportiert worden." Mit Hilfe der UN-Polizei wird der Wagen auf dem Balkan gesucht. Die Hoffnung der Ermittler: trotz der langen Zeit, die vergangen ist, noch Spuren von Hilal zu finden. Sweden: "DNA-Spuren können Jahre erhalten bleiben. Die Mittel der Kriminaltechnik sind da fast grenzenlos."
Hatten die Ermittler zu sehr darauf vertraut, in einem anderen Verdächtigen als Dirk A. den Täter zu finden? Das Alibi jedenfalls, das der Schwager Dirk A.'s den Fahndern lieferte, ist offenbar nicht hinterfragt worden. Der Schwager und damalige Arbeitgeber des Malers hatte behauptet, A. sei am Tag von Hilals Verschwinden auf einer Baustelle in Elmshorn gewesen. Weder wurden andere Arbeiter auf der Baustelle von den Ermittlern angesprochen, noch wurde der Schwager befragt, ob er die Angaben mit 100prozentiger Sicherheit machen könne. Sweden: "Da haben sich die Ermittler offenbar vorschnell mit der Antwort zufriedengegeben."
Zweiter Grund für das schnelle Verwerfen von Spur 380: Zeugen, die den BMW am Tatort gesehen hatten, wurde ein Lichtbild des Osdorfers vorgelegt. Doch sie erkannten ihn nicht. Die Spurenakte wurde beiseite gelegt.
Brach Dirk A. nun, Jahre später, unter dem Druck wiederkehrender Befragungen zusammen, nachdem man die alte Akte noch einmal studiert hatte? Vieles spricht dafür. Auch der Wiesbadener Kriminalpsychologe Rudolf Egg glaubt: "Es ist wahrscheinlicher, daß ein Täter, der gestanden und widerrufen hat, tatsächlich der Täter ist, als daß sich ein Unbeteiligter ein Geständnis ausdenkt und später zur Besinnung kommt." Dem Verdächtigen den Mord an Hilal, sollte es ihn denn gegeben haben, jetzt nachzuweisen, wird nach sechs Jahren ungleich schwieriger, als das nach 16 Monaten der Fall gewesen wäre. Und: Hilals Eltern leben immer noch mit der Ungewißheit, die sie zeitweise an die Grenzen des Ertragbaren geführt hat.