Der Fall Tanja Mühlinghaus

@1988
Danke. Ob es sich bei dem Fall, den der Polizist erwähnt hat, um den von Tanja handelt, steht aber nicht in dem Artikel.
Interessant ist der Artikel in Wuppertal Total. Leider steht da nicht, wann die Zeugin die beiden beobachtete

Das klingt aus meiner Sicht, wie eine alte eventuell Zeugensichtung, also nichts, was weiterbringt.

Was mir nicht aus dem Kopf geht ist, der Brief mit Hinweis auf das Babysitten. Die Eltern können sich um den Hasen kümmern, um die Schule, etc. aber ums Babysitten? Sollten Sie den anderen Eltern sagen“ vergebt den Job nicht jemand anderen ich komme wieder“?!
Wenn ich abhauen würde, dann würde mir mein Hase einfallen ja aber das Banysitten ist für mich in so einer Situation schon komisch.

Es hört sich so an als wäre sie mit jemanden weggelaufen und er hat ihr gesagt wir fahren mal ein paar Tage weg dann sind wir wieder da. Sie wusste vielleicht nicht was sie schreiben soll und hat es deshalb holprig formuliert und nicht in ihrer Art oder Hand hat ihr gesagt was man schreiben könnte.
Entweder ein Typ den sie kennengelernt hat oder einer der anderes im Sinn hatte. Natürlich hat man Maria und Natascha Kampusch gleich im Kopf. Beide vom Erdboden verschluckt für eine lange Zeit. Komme gerade aus London da sind auch unzählige Jugendliche auf den Straßen aus allen Herren Ländern.

Maria? @Spencer2016

Da war dieses Mädchen welches erst vor kurzem zu ihren Eltern zurück gekommen ist. Sie hatte im Internet einen wesentlich älteren Herren kennengelernt und ist mit ihm erst nach Polen und dann nach Italien. Nun haben sie Freunde der Eltern in Italien abgeholt, nachdem sie sich nach 5 Jahren nicht gemeldet hatte. Sie verließ ihre Eltern freiwillig um mit diesem Mann zu leben.

Ich hab da mal eine Frage weil ich es bis jetzt nicht hier oder sonst wo gefunden habe. Wurde „nur“nach einer lebenden Tanja gesucht? Wurden in dieser Zeit Gebäude, Wälder, Seen etc abgesucht?

Heute ist es 20 Jahre her. Kein Lebenszeichen seit dem Verscheinden, nur Spekulationen, hauptsächlich durch einen angeblichen Leidensgenossen aus der Drückerszene. Ich hoffe, die Familie gibt nie auf.

Was mich interessiert ist, woran die Polizei festmacht, dass Tanja in die Schule gehen wollte. Die muss ja dann gesehen worden sein. Lt. Filmbericht ging es am Vorabend um eine CD von Elton John, also von meiner Sicht nichts verwerfliches (wie Musik aus der rechten Ecke oder so). Vielleicht war das auch nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sie muss das aber sehr belastet haben, sonst hätte sie nicht mehrfach versucht, beim Jugendamt anzurufen. Ob sie angestachelt wurde ? Von Freunden/innen oder jemand aus der neuen Clique (sofern die überhaupt existierte) ? Vielleicht löst sich das alles noch auf.

Danke für's posten!
Hab mir das Video angesehen und bin ehrlicherweise doch recht baff.
Das sie am Vortag zig mal versucht hat die Faxnummer des Jugendamts anzurufen, ist eine Tatsache die nie veröffentlicht wurde und sehr interessant ist.
Das zeigt, dass sie weg wollte und ziemlich aufgekratzt war.

All die Jahre habe ich gedacht, man könne nicht völlig ausschließen, dass Tanja an dem Morgen in ein Auto gezerrt wurde oder sogar arglos in eines eingestiegen ist und das ihr Schicksal besiegelt hat.

Wie man sonst noch raushören konnte, gibt es wahrscheinlich Zeugen, die Tanja auf dem Weg zur Schule gesehen haben.
Ich hab ja immer vermutet Tanja wollte an dem Morgen mit dem Bus zur Schule und ist dort in ein Auto gestiegen.
So wie sich das aber jetzt anhört, ist sie zu Fuß zur Schule.

Ich vermute, sie war an dem Tag sehr verzweifelt und wird auch nicht viel geschlafen haben.
Vielleicht war es auch ihr ursprünglicher Plan an dem Morgen zur Schule zu gehen, aber auf dem Weg ist ihr der Kragen wahrscheinlich endgültig geplatzt und ist erstmal zu einem Bekannten.
Vielleicht hat sie diesen auch über eine Telefonzelle kontaktiert.

Dazu passt auch die Sichtung, in der Essensausgabe.
Der Mann wird ihr angeboten haben, eine Weile zu bleiben und am Ende wollte Tanja vielleicht nicht mehr zurück.
Ich denke die ganze Situation wird sich von Zeit zu Zeit einfach hochgeschaukelt haben und irgendwann war der "Point of no return" einfach erreicht.

Dieser Fimbeitrag hat mich persönlich davon überzeugt, dass Tanja freiwillig verschwand und nicht verschleppt wurde.
Wie es aussieht, macht die Polizei nichts mehr, da kein Verbrechen vermutet wird.

Wenn man einfach alle Punkte betrachtet, sehe ich auch keinen Grund mehr, ein mögliches Verbrechen zu vermuten.
Mein Gefühl sagt mir, dass Tanja lebt.
Man kann nur hoffen, dass sich das trotzdem irgendwann noch aufklärt oder es sich Leute melden, die Aufschluß über Tanja's Schicksal geben können.
Am besten wäre natürlich, wenn Tanja sich selber dazu durchringen könnte, ein Lebenszeichen von sich zu geben.

Heute ist es übrigens auf den Tag genau 20 Jahre her, seit dem Morgen als Tanja verschwand...

Mein Link zum Filmbeitrag wurde leider gelöscht, also nun der zweite Versuch
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-bergisches-land/video-lokalzeitgeschichte-tanja-aus-wuppertal-seit--jahren-verschwunden-100.html?fbclid=IwAR0dzFTQSqvtbKWq2xNa2Cq7GiKvTNrhba4tobF0rp5_5z7Crr5i928j1hg

21. Oktober 1998. Der Tag verläuft nicht ungewöhnlich. Die 15-jährige Tanja geht zur Schule, ihre Mutter zur Arbeit. Nachmittags will die Mutter sie von der Schule abholen. Aber Tanja war gar nicht im Unterricht. Seitdem ist sie verschwunden. Das Vermisstenfoto von Tanja bewegt Wuppertal, die Fahndung läuft später europaweit. Die vielen Hinweise entpuppen sich als falsche Fährten. 20 Jahre vermisst, was sagen Polizei und Tanjas Mutter?

Filmbeitrag im WDR vom 19.10.2018

danke @seli!

pro familie?

war Tanja schwanger, oder befürchtete es zumindest?

grübel...

Ich glaube leider nach wie vor nicht das Tanja freiwillig weg gelaufen ist.

1988 schrieb:All die Jahre habe ich gedacht, man könne nicht völlig ausschließen, dass Tanja an dem Morgen in ein Auto gezerrt

Ein 15-jähriges Mädchen kann man so gut wie nicht einfach so in Auto zerren. Das kann man mit einem kleinen Kind machen, dass körperlich nicht in der Lage ist sich in ausreichender Form zu Wehr zu setzen. Ein 15-jähriges Mädchen hingegen wird sich wehren und möglicherweise auch laut um Hilfe rufen.

@Ventil
In dem Filmbeitrag sagt der Ermittler, dass Tanja bei Pro Familia falsch war und das man ihr dort die Nummer des Jugendamts gab.

ja, @Dwarf ich habe es gehört, aber Tanja wußte doch an wen sie sich wenden muss, um von zuhause wegzukommen...sie hatte doch schon mal kontakt aufgenommen, um einen platz in einer wg zu bekommen....

deshalb hatte ich den Gedanken, dass sie vielleicht bei pro familia gar nicht sooooo falsch war?

letztendlich ist es auch egal...hilft nichts im Zusammenhang mit ihrem verschwinden.

@Ventil
In Eingangsbeitrag steht das Tanja in eine betreute Wohngruppe für Jugendliche ziehen wollte. Das Jugendamt wollte sie aber nicht aufnehmen. Vielleicht rief sie deshalb dann bei Pro Familia an, weil sie beim Jugendamt keinen Erfolg hatte? Und nach dem diese ihr sagten, dass sie nicht zuständig wären und sie ans Jugendamt verwiesen, versuchte sie es vielleicht erneut beim Jugendamt?

Das ist alles sehr seltsam. Was mich nach wie vor daran zweifeln lässt das sie freiwillig weg gelaufen ist, ist z.b. die Tatsache das Tanja überhaupt keine Sachen mitgenommen hat. Sie war am Tag ihres Verschwindens am morgen alleine zu Hause. Beide Eltern hatten bereits vor ihr das Haus verlassen.
Sie hätte also in aller Ruhe Kleidung oder andere Dinge die ihr wichtig waren zusammen packen und mitnehmen können. Aber sie nahm nichts mit. Nun könnte man so argumentieren, dass Tanja die Sachen egal waren und das sie woanders ein neues Leben ohne alten "Ballast" beginnen wollte. Das passt aber überhaupt nicht zu dem Inhalt ihrer Briefe, in denen sie sich ja Gedanken um vermeintlich nebensächliche Dinge wie das Babysitten, oder Bestellungen macht. Das klingt nicht danach als wären ihr Sachen aus ihrem alten Leben egal.

Und zusätzlich die Tatsache, dass Tanja morgens noch ihre Mutter anrief und sie bat sie nach der Schule abzuholen. Das hätte Tanja sich doch sparen können, wenn sie geplant hatte wegzulaufen.

Ich weiß nicht, wer hier alles mitliest...
Dieses Forum ist bei den Google Ergebnissen fast oben.
Falls hier heute, am 20.Jahrestag oder in den Tagen danach jemand mitliest, der "mehr weiß", sollte sich dieser überlegen, wie es der Mutter von Tanja geht.
Die Mutter ist schwer krank, hat 20 Jahre gelitten und ich denke, sie hat ein Recht darauf, zu erfahren, wie Tanja's Schicksal ausgesehen hat.

Ich meine zu behaupten, heute wäre ein guter Tag, einen zumindest kleinen Hinweis zu geben...

Wenn sie durch das nicht erreichen des Jugendamts auf die Idee gekommen ist, dort persönlich aufzulaufen und eventuell dort jemanden kennen gelernt hat, der ihr Unterschlupf gewährt hat, denke ich wird derjenige nicht zu finden sein. Videoüberwachungen hat es wohl noch nicht gegeben.
Unter Umständen wäre ein Abgleich mit den damals im Jugendamt aufgeschlagenen Personen hilfreich und vielleicht auch ein DNA-Abgleich aber ob sowas genehmigt wird bzw. worden wäre, bezweifle ich.

Hach, wieder völlig kompliziert geschrieben, ich hoffe ihr versteht, was ich meine.

grizzlyhai schrieb:Heute ist es 20 Jahre her.

Und auch ich möchte an Tanja M. erinnern, weil nach wie vor unvergessen, als sie heute vor 20 Jahren ...
:(

Ich hoffe es klärt sich irgendwann doch noch alles auf!

Was eigentlich gegen ein dauerhaftes, freiwilliges Verschwinden spricht, ist, dass sie keine Sachen dabei hatte. Evtl.gab es den...im Teeniealter ja nicht sooo seltenen Wunsch, daheim rauszukommen, aber selbst die Briefe so viel später machen freiwillig nur Sinn, wenn z.b. Wechselkleidung da war...eine Freundin? Frauenhaus wär aufgefallen. Nur irgendwann wäre die Sache auch bei einer Freundin aufgefallen. Hat man in der Hausbesetzerszene gesucht? Dort unterzukommen ist jetzt nicht sooo schwer und da kommen mitunter auch international Leute zeitweise zusammen.