Der Fall Nelli Graf

@Luminarah meinem gefühl nach, haben beide mit diesem fall zu tun. jeder in halle und umgebung hat eig davon mitbekommen und wenn man als radler nur dort mit seinem auto unterwegs war, könnte man dies doch sagen.

@CNG

Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass hier mehrere Leute an dem Mord beteiligt gewesen sein sollen. Was wäre hier das Motiv, dass sich mehrere daran beteiligen?

Hier noch mal die Aussage:

Östermann: Es ergab sich dann ein Hinweis, der theoretisch ein erfolgversprechender Ansatz sein kann. Eine Zeugin, die ihren Hund ausführte, hat vermutlich an jenem Freitag gegen 11.30 Uhr in der Hachhowe zwei Fahrzeuge beobachtet. In einem Fahrzeug mit Gütersloher Kennzeichen habe sie ein Fahrrad liegen sehen. Aus dem Kofferraum habe ein Rad herausgeragt, der Kofferraumdeckel sei ziemlich geschlossen gewesen. Kurz hinter diesem Gütersloher Auto sei ein weiteres Fahrzeug mit Paderborner Kennzeichen gefahren. Dies hat sie in Höhe des Regenrückhaltebeckens beobachtet, die Autos seien in Richtung Bänke unterwegs gewesen.


Das erscheint mit jedenfalls nicht zwingend ,das das mit dem Fall zu tun hat. Und wenn ,dann reisen zwei Täter an mit Paderborner und Gütersloher Kennzeichen ???

ka, ist einfach ein gefühl.

@Luminarah

Halle ist kein Erholungsgebiet..aber da kommen viele hin wegen Gerry Weber..
Aber nicht mitten in der Woche!


Und GT UND PB Kennzeichen sind nichts ungewöhnliches,immerhin ist es in'r Nähe und es gibt viele die zur Arbeit pendeln

Luminarah schrieb:Das erscheint mit jedenfalls nicht zwingend ,das das mit dem Fall zu tun hat. Und wenn ,dann reisen zwei Täter an mit Paderborner und Gütersloher Kennzeichen ???

halle gehört zum kreis gütersloh und hat das kennzeichen gt.

Mal nüchtern betrachtet fahren nicht viele Autos am selben Tag wie jenen mit einem Fahrrad im Kofferraum einfach so rum, also das waren bestimmt die der Täter

Ich habe mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, entschuldige mich schonmal im Vorraus, falls etwas schon irgendwo steht, aber ich bin grade erst nach Hause gekommen und komme nicht so schnell mit lesen nach, wie Ihr schreibt ;-)

Könnte es nicht möglich sein, daß Nelli nachdem sie nach Hause kam, nach ihrem Fahrrad sehen wollte, weil sie ja zur Arbeit mußte ?
Vlt. haben sie die Täter ( ja, ich gehe inzwischen von mindestens zweien aus ) in diesem Moment überfallen, ihr vlt. diesen "Schlumpf" übergezogen, um sie nicht gleich vor möglichen Beobachtern erkennbar zu machen ?
Ich bin nach wie vor der Meinung, daß zwar die Entführung geplant war, der Tod der Frau aber nicht, also hat man diese falsche Spur mit dem Rad gelegt, um Zeit zu gewinnen..............Der Mann/die Kinder kommen nach Hause,die Mutter ist nicht da, das Rad aber auch nicht, also wird sie nur mal eben etwas besorgt haben !
Vlt. wußten ihre Angehörigen ja sogar von Nellis kleinem Geheimnis ( rauchen ) und haben es ihr stillschweigend gegönnt? Also hätten sie in dem Moment eben angenommen, Nelli wäre noch kurz eine rauchen gegangen.
Das hat den Tätern einen ziemlichen Vorsprung beschert.

@ AngRa Ohne die "Fahrradspur" wäre die Leiche auch nicht schneller gefunden worden


Aber ohne die Fahrradspur wäre das "Geheimnis" wahrscheinlich nicht gelüftet worden.
Ein "Geheimnis" das sicher so geheim gar nicht war und das bestimmt nicht nur Frau Grafs Cousine und eine Freundin kannte. Man stelle sich vor , da sitzt Frau Graf auf einer Bank und raucht, - in einer Umgebung , die durchaus auch von Hundehaltern, Spaziergängern etc. frequentiert ist. Es ist kaum anzunehmen, dass Frau Graf bei jedem, der vorbeikam, die Zigarette schnell versteckt oder gar ausgemacht hat. Also war das "Geheimnis" sicher mehreren Personen zumindest vom Sehen her bekannt , aber wurde von diesen womöglich gar nicht als "Geheimnis" bewertet.

Vielleicht war es ja in der Tat nur die engste Familie selbst, die nichts davon wusste und wäre das Fahrrad nicht dort gefunden worden, wäre die Bänkchenraucherei wohl auch nie zum Thema ( der "Geheimnislüftung" ) geworden.
Und das Lüften dieses "Geheimnisses" hatte doch spürbare Konsequenzen für die Familie : Plötzlich wurde sie mit Gerüchten boshaftester Art überhäuft ! Die Entdeckung des Fahrrades an genau diesem Ort entfesselte die Phantasien der Menschen, die das "Rauchgeheimnis" zum Anlass nahmen , die Familie nicht mehr als "makellos" zu sehen , frei nach dem Motto : Wo es ein Geheimnis gibt, sind bestimmt auch noch mehrere !

Der Fahrradableger wäre nach dem Gedankengang jemand, der aus Rache handelte und durch den Ablageort konnte er sich sogar noch unbewusster Helfer ( Gerüchtestreuer = Menschen, die das intakte Bild der Familie nach aussen erschüttern) sicher sein und durch diese sein "Racheerlebnis" verstärken.

Das war im Falle von Nelli Graf mE keine Entführung im klassischen Sinne.Es ging nicht um Lösegeldforderungen oder andersartige Erpressungen, sondern der Täter wollte sie mE in seine Gewalt bringen,um sie letzten Endes zu töten. Für mich hat die Tat einen sexuellen Bezug.

Das stand von Anfang an für ihn fest.

@AngRa
Ja, was mich auch nachdenklich macht ist, dass sie gefesselt, geknebelt wurde und ihr die Augen zugeklebt worden sind. Wenn man jemanden z.B. bei einem Einbruch überrascht wird dieser wahrscheinlich entweder versuchen abzuhauen oder aber im schlimmsten Fall schnellstmöglich versuchen denjenigen zum schweigen zu bringen. Sich aber wohl nicht die Mühe machen ihn zu knebeln und zu fesseln und die augen zuzukleben, um denjenigen im Anschluß irgendwo zu erstechen. Das ist merkwürdig.

Ich denke übrigens nicht , dass die Familie ( zumindest Herr Graf) etwas von den Rauchausflügen wusste , denn dann hätte die Polizei nicht betonen müssen, dass die Cousine dies als Geheimnis von Frau Graf gelüftet hat. Dann hätte es schlicht und ergreifend geheissen, Frau Graf war gelegentlich am Bänkchen zum Rauchen - wer kann sich an sie erinnern und hat sie mit event. Begleitern gesehen...

@Uhlenspiegel

Ja , das geheime Rauchen. Das ist natürlich so ein Punkt. Den Kopf hätte ihr ihre Familie sicher nicht dafür abgerissen.Vermutlich wollte sie ein gutes Vorbild für ihre Kinder sein,damit die nicht rauchen.Ist ja auch ungesund.

Daher ist sie zum Rauchen in den Wald ausgewichen. Vielleicht auch um mal die Ruhe dort zu genießen und nicht immer damit rechnen zu müssen,dass nun gleich jemand doch ins Haus stiefeln könnte von den Kindern usw. Ein fundamentales Problem wäre es mE nicht gewesen, wenn sie als erwachsene Frau beim Rauchen erwischt worden wäre. Sie hätte aber das Rauchen bei anderen nicht mehr kritisieren können, was sie bei den Kindern vielleicht getan hat.

@Themis

Das Knebeln, Fesseln,Augen verkleben machte Nelli Graf hilflos und ermöglichte es sie in die Gewalt des Täters zu bringen. Sie hatte dann keine Chance zur Gegenwehr.Das drückt auch Feigheit aus.

Das letzte Mal wurde sie 11.15 gesehen,als sie mit der Cousine in der Apotheke telefonierte und gegen 11.30 beobachtete die Zeugin die 2 Autos...kommt mir etwas komisch vor ,sie musste doch erstmal von der Apotheke nach Hause dann mit dem Fahrrad in den Wald , da wird sie überfallen, geknebelt, umgebracht und der Täter schafft auch noch das Fahrrad einzuladen und wegzufahren das alles in ca 15 Minuten nach dem sie noch leben gesehen wurde?...das wäre doch nicht alles in so kurzer Zeit möglich

@firolinchen
noch ein guter Punkt der gegen die beiden Autos spricht!

Ein sehr plausibeles Szenario ginge dann so.

Nelli Graf wird auf dem Weg zum Rauchen abgegriffen ,gefesselt und geknebelt. Das Rad wird provisorisch versteckt. Der /die Täter führen ihren Plan aus ,ggf ein sexuell motivierter Überfall. Frau Graf wird getötet und ( in der Nähe des Tatortes? ) verscharrt unter Sichtschutz durch das Maisfeld . Der/die Täter wollen danach die Suche erschweren und verbergen das Rad ,das in der Nähe des Überfallortes lag, besser:

Östermann: Fakt ist, dass der Fundort nicht radelnderweise zu erreichen ist. Vom nächsten Waldweg musste man etwa 40 Meter durchs Unterholz, woraus man schließen muss, dass das Rad getragen wurde. Wer es dort abgelegt hat, wollte sicher verhindern, dass es zeitnah gefunden wird.

Ich versuche immer eine Idee zu entwickeln,wo man nicht zuviele Zusatzannahmen machen muss. Hier wäre der Fundort des Rades in etwa 500m vom Zugriffsort entfernt ,demnach könnte sie gut zum "Bänkchen" gewollt haben. Fatal wäre übrigens,wenn sie dafür feste Zeitrn gehabt hätte und der Täter das beobachten konnte,damit die ganze Sache vorher planen und zig mal in der Fantasie durchspielen.

Bei dieser Idee ist nur offen ,warum sie weder Schlüssel noch Handy mitnahm ,aber das ist zu verschmerzen.

Erklärt wird ,warum es keine Kampfspuren in der Wohnung gibt und warum das Rad fehlt.erklärt wird auch ,das der Täter ggf Ortskenntnisse besass und vielleicht auch über die Gewohnheiten von Frau Graf Bescheid wusste. Aber auch ein zufälliges Zusammentreffen ist möglich. Sogar eine Beteiligung der beiden Autos.

Das ist mein Favorit zum Tathergang.

fiorelinchen schrieb:Das letzte Mal wurde sie 11.15 gesehen,als sie mit der Cousine in der Apotheke telefonierte und gegen 11.30 beobachtete die Zeugin die 2 Autos...kommt mir etwas komisch vor ,sie musste doch erstmal von der Apotheke nach Hause dann mit dem Fahrrad in den Wald , da wird sie überfallen, geknebelt, umgebracht und der Täter schafft auch noch das Fahrrad einzuladen und wegzufahren das alles in ca 15 Minuten nach dem sie noch leben gesehen wurde?...das wäre doch nicht alles in so kurzer Zeit möglich

war das nicht um 11.07 uhr? trotzdem ist diese zeitspanne sehr klein, da hast du natürlich recht. vllt irrt sich die zeugin die die autos gesehen hat auch und es war bereits später, schließlich kam diese meldung erst am 04. januar. genauso gut kann es natürlich sein, dass es sich um einen zufall handelte!
ich habe auch das gefühl, dass sie nicht an der bank überwältigt wurde, sondern woanders. der 14. oktober war ein sonniger tag, da waren bestimmt viele spaziergänger unterwegs.

@Luhminarah

Das ist auch im Wesentlichen mein Favorit zum Tathergang. Ich gehe allerdings von einem Einzeltäter aus, in dessen "Beuteschema" Nelli Graf gepasst hat.

@CNG
11:07 hat sie ihren Rezept eingereicht 11:15 war das Telefonat mit der Cousine gegen 11.30 hat die Zeugin die Autos gesehen

@Luminarah

Ja die Theorie deckt so ziemlich alles ab. Und dass sie kein Schlüssel und Handy bei sich hatte, ist jetzt nicht sooo furchtbar ungewöhnlich. Das einzige was mir noch auffällt ist, warum die Polizei von einer Entführung spricht. Wäre dieser Tathergang als Entführung zu betiteln. Wahrscheinlich! Denn Entführung muss ja nicht unbedingt bedeuten, dass man von zu Hause verschleppt wird oder in ein Auto gezerrt wird.